Völzberg
Völzberg Gemeinde Birstein
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Koordinaten: | 50° 27′ N, 9° 18′ O |
Höhe: | 469 (465–483) m ü. NHN |
Fläche: | 4,06 km²[1] |
Einwohner: | 119 (31. Dez. 2023) HW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 29 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Eingemeindet nach: | Oberland |
Postleitzahl: | 63633 |
Vorwahl: | 06668 |
Blick von der Anlage Nr. 7
im Windenergiepark Vogelsberg auf Völzberg |
Völzberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein im hessischen Main-Kinzig-Kreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt im unteren Vogelsberg nördlich von Birstein an der Salz. In Ortsnähe erhebt sich das Völzberger Köpfchen, die zweithöchste Erhebung im Main-Kinzig-Kreis mit 570,8 m über NHN.
Entlang des Ortes verlief die 1967 stillgelegte Vogelsberger Südbahn. Auf Teilen ihrer Trasse wurde der Vogelsberger Südbahnradweg gebaut. Dieser ist inzwischen Teil des BahnRadweg Hessen, der auf ehemaligen Bahntrassen ca. 250 km durch den Vogelsberg und die Rhön führt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte Erwähnung von Völzberg erfolgte um das Jahr 810 unter dem Namen „Fugelesburc“.[1] In späteren historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Folsperg und Folspurg (1489) sowie Voltzberg (1551).
Das Dorf kam 1816 nach dem Wiener Kongress vom Fürstentum Isenburg-Birstein zum Kurfürstentum Hessen und mit der preußischen Annexion Kurhessens 1866 an Preußen.
Im Jahre 1939 gehörte der Ort zum Landkreis Gelnhausen und hatte 161 Einwohner.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Juli 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Lichenroth, Mauswinkel, Wüstwillenroth, Wettges und Völzberg freiwillig zur neuen Gemeinde Oberland.[3] Bereits im Mai 1972 wurde von Seiten der hessischen Landesregierung ein Anhörungsverfahren eingeleitet mit dem Ziel, den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Birstein (mit Ortsteilen), Katholisch-Willenroth und Oberland zu einer neuen Großgemeinde herbeizuführen. Die Eingliederung der Gemeinde Oberland in die Gemeinde Birstein erfolgte schließlich kraft Landesgesetz mit Wirkung vom 1. Juli 1974.[4][5] Für Völzberg, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat gebildet.[6]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Völzberg angehört(e):[1][7]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Isenburg-Birstein, Gericht Reichenbach (oder Birstein)
- ab 1806: Fürstentum Isenburg (Rheinbund),[Anm. 2] Gericht Reichenbach oder Birstein
- ab 1813: Generalgouvernement Frankfurt,[Anm. 3] Gericht Reichenbach
- ab 1815: Kaisertum Österreich,[Anm. 4] Gericht Reichenbach
- ab 1816: Kurfürstentum Hessen,[Anm. 5] Amt Wenings, Gericht Reichenbach
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Kreis Salmünster[Anm. 6]
- ab 1830: Kurfürstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Hanau
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Kreis Gelnhausen
- ab 1867: Königreich Preußen,[Anm. 7] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gelnhausen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gelnhausen
- ab 1918: Deutsches Reich,[Anm. 8] Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gelnhausen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Gelnhausen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 9] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Gelnhausen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Gelnhausen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Gelnhausen
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gelnhausen
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Gelnhausen, Gemeinde Oberland
- ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Main-Kinzig-Kreis, Gemeinde Birstein
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Völzberg 123 Einwohner. Darunter waren 9 (7,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 48 zwischen 18 und 49, 27 zwischen 50 und 64 und 21 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 48 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 15 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 27 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1551: 15 Zinsende
- 1606: 27 Haushaltungen
- 1770: 33 Haushaltungen
Völzberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2023 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 232 | |||
1840 | 224 | |||
1846 | 206 | |||
1852 | 181 | |||
1858 | 184 | |||
1864 | 177 | |||
1871 | 163 | |||
1875 | 171 | |||
1885 | 179 | |||
1895 | 175 | |||
1905 | 155 | |||
1910 | 172 | |||
1925 | 179 | |||
1939 | 161 | |||
1946 | 253 | |||
1950 | 238 | |||
1956 | 182 | |||
1961 | 160 | |||
1967 | 173 | |||
1970 | 180 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 123 | |||
2023 | 119 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Birstein[2]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
• 1885: | 179 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 158 evangelische (= 98,75 %), zwei katholische (= 1,25 %) Einwohner[1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Völzberg besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Völzberg) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[6] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 75,0 %. Alle Kandidaten gehörten der „Völzberger Liste“ an.[9] Der Ortsbeirat wählte Sebastian Winter zum Ortsvorsteher.[10]
Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Völzberg
- Backhaus aus dem 19. Jahrhundert
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Völzberg
- Jagdgenossenschaft Völzberg
- KSC Volkartshain – Völzberg
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Infolge der Befreiungskriege.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung mit dem Großherzogtum Hessen.
- ↑ 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Birstein) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Infolge des Ersten Weltkriegs entsteht die Weimarer Republik.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Völzberg, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Zahlen, Einwohnerzahl HW. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362–363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 78, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Völzberg. In: Votemanager. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
- ↑ Ortsbeirat Völzberg. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Völzberg nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur über Birstein-Völzberg nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Völzberg. In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Völzberg. In: Webauftritt der Gemeinde Birstein.
- Völzberg. Ortsgeschichte, Infos. In: www.lichenroth.de. Private Website
- Völzberg, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).