Bösgesäß

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Bösgesäß
Gemeinde Birstein
Koordinaten: 50° 23′ N, 9° 16′ OKoordinaten: 50° 22′ 42″ N, 9° 16′ 20″ O
Höhe: 320 m ü. NHN
Fläche: 1,49 km²[1]
Einwohner: 90 (31. Dez. 2023) HW[2]
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 63633
Vorwahl: 06054

Bösgesäß (umgangssprachlich Preußisch-Bösgesäß, amtlich auch Bösgesäß I) ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein im hessischen Main-Kinzig-Kreis. Zusammen mit Böß-Gesäß („Hessisch-Bösgesäß“, amtlich „Bös-Gesäß II“) bildete es ursprünglich einen gemeinsamen Ort. Die beiden Teile des damaligen Bösgesäß gehörten jedoch bereits im späten Mittelalter zu verschiedenen Gerichten innerhalb des Herrschaftsgebietes der Isenburger. Als Grenze wurde die durch den Ort fließende Bracht festgelegt.

Ortsausgangsschild von Bösgesäß („Preußisch-Bösgesäß“) mit dem Hinweis auf das einen Kilometer entfernte Böß-Gesäß („Hessisch-Bösgesäß“). Die beiden Ortsteile liegen nur etwa 150 Meter auseinander.

Die älteste bekannte Erwähnung von Bösgesaß stammt vom 21. September 1384 unter dem Ortsname Buensgesesze.[3] Der Ortsname wird als „Wohnsitz des Bunzo“ gedeutet.[4] Diese Dorfhälfte am orografisch linken Brachtufer gehörte zum Gericht Wolferborn. Als das Fürstentum Isenburg nach dem Wiener Kongress im Jahr 1816 geteilt wurde, fiel das Gebiet an das Kurfürstentum Hessen und nach dessen Annexion 1866 an Preußen. Bösgesäß wurde später in den Landkreis Gelnhausen der Provinz Hessen-Nassau eingegliedert.

Zum 1. Februar 1971 fusionierten die bisher selbständigen Gemeinden Birstein, Bösgesäß, Fischborn und Kirchbracht im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur erweiterten Gemeinde Birstein.[5][6]

Die westliche Dorfhälfte am rechten Brachtufer gehörte dagegen zum Gericht Unterreichenbach und fiel 1816 an das Großherzogtum Hessen. Ab 1852 war sie Teil des Landkreises Büdingen in der Provinz Oberhessen. Am 31. Dezember 1971 wurde sie als Böß-Gesäß ebenfalls ein Teil der Gemeinde Birstein.[6]

Für beide Ortsteile, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Birstein, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bösgesäß angehört(e):[1][8]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bösgesäß 87 Einwohner. Darunter waren 3 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 15 Einwohner unter 18 Jahren, 42 zwischen 18 und 49, 12 zwischen 50 und 64 und 18 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 30 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 18 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

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 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

  • 1514: 7 Zinsende
  • 1551: 15 Zinsende
  • 1606: 22 Untertanen
  • 1770: 12 Haushaltungen
Bösgesäß: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2023
Jahr  Einwohner
1834
  
101
1840
  
106
1846
  
101
1852
  
93
1858
  
104
1864
  
90
1871
  
95
1875
  
103
1885
  
55
1895
  
57
1905
  
51
1910
  
42
1925
  
46
1939
  
47
1946
  
63
1950
  
61
1956
  
57
1961
  
49
1967
  
48
1970
  
65
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
87
2023
  
90
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Birstein:[2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 45 evangelische (= 81,82 %), 10 katholische (= 18,18 %) Einwohner[1]
• 1961: 48 evangelische (= 97,95 %), ein katholischer (= 2,04 %) Einwohner[1]

Für Böß-Gesäß besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Böß-Gesäß) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 kam kein Ortsbeirat zustande.

Kulturdenkmäler

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Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Birstein-Bösgesäß

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Infolge der Befreiungskriege.
  4. Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
  5. Durch Staatsvertrag mit Österreich und dem Königreich Preußen sowie Einigung mit Großherzogtum Hessen.
  6. 1822: Trennung zwischen Justiz (Justizamt Birstein) und Verwaltung.
  7. Infolge des Deutschen Krieges.
  8. Infolge des Ersten Weltkriegs entsteht die Weimarer Republik.
  9. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Bösgesäß, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen, Einwohnerzahl HW. In: Webauftritt. Gemeinde Birstein, abgerufen im Juni 2024.
  3. Heinrich Reimer, Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau. Teil 4. Leipzig 1891, S. 323, Nr. 371.
  4. K. Heuson, Woher stammt der Name Bösgesäß? Eine Erklärung der Ortsnamen des Kreises Büdingen. In: Heimat-Jahrbuch 1952 des Landkreises Büdingen, S. 21–25, S. 23.
  5. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 48 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  6. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  7. a b Hauptsatzung. (PDF; 49 kB) § 4. In: Webauftritt. Stadt Felsberg, abgerufen im Oktober 2020.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.