Waidring
Waidring
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Kitzbühel | |
Kfz-Kennzeichen: | KB | |
Fläche: | 63,75 km² | |
Koordinaten: | 47° 35′ N, 12° 34′ O | |
Höhe: | 778 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.079 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6384 | |
Vorwahl: | 05353 | |
Gemeindekennziffer: | 7 04 19 | |
NUTS-Region | AT335 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstraße 9 6384 Waidring | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Georg Hochfilzer (Wir für Waidring) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (13 Mitglieder) |
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Lage von Waidring im Bezirk Kitzbühel | ||
Waidring im Sommer | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Waidring ist eine Gemeinde mit 2079 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) und ein Dorf im österreichischen Bundesland Tirol am Fuße der Loferer Steinberge und der Steinplatte. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk und Bezirk Kitzbühel.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaft liegt am Dreiländereck mit Bayern und Salzburg, im Strubtal (Loferbach/Haselbach). Bei Waidring befindet sich eine Talwasserscheide, das Tal setzt sich als Wald bis ins Leukental nach Erpfendorf fort (Innerwaldbach).
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsteile sind Alpbachsiedlung, Auergasse, Berger, Brennhütte, Durchkaseralm, Enthgrieß, Geppenbühel, Hausergasse, Unterwasser, Strub, Rettenmoos, Haselbach, Hausstatt, Kranebittbauer, Mühlausiedlung, Mühltal, Reiterdörfl, Schöttl, Schredergasse, Sonnwendstraße, Steinplatte und Winkl.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kössen | Reit im Winkl | |
Kirchdorf in Tirol | Lofer (ZE) | |
Sankt Ulrich am Pillersee |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Traditionsnotiz des Stifts St. Peter in Salzburg von ca. 1143–1147 wird Waidring als Waitheringin (‚Siedlung des Waitheri‘) erstmals urkundlich erwähnt.[1] Um das Jahr 1266/67 kauften die Brüder des Salzburger Erzbischofs Friedrich von Walchen Güter in Waidring. Die barocke Pfarrkirche, die vermutlich zwei Vorgängerbauten hatte, wurde 1764 geweiht. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 lagen die Grundherrschaft bei den Walchen aus dem Pinzgau. Landesherrschaftlich gehört Waidring seit 1504 zu Tirol.
Während des fünften Koalitionskriegs wurde Waidring, nach der Niederlage der Tiroler am Pass Strub, am 11. und 12. Mai 1809 von bayerischen Truppen geplündert. Kirchlich gehörte Waidring zum Bistum Chiemsee, bis es 1817 zur Erzdiözese Salzburg kam. Im Jahre 1821 gab es im Gemeindegebiet 108 Häuser, und für 1834 sind 762 Einwohner belegt.
Im Mai 1945 wurde der nationalsozialistische Publizist Julius Streicher nach einer Anzeige aus der Bevölkerung durch Soldaten der US Army in Waidring festgenommen.[2]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Waidring hat in den letzten Jahrzehnten ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum, was sowohl auf eine positive Geburtenbilanz als auch auf eine positive Wanderungsbilanz zurückzuführen ist.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pass Strub, Ruine und Kapelle an der Grenze zwischen Tirol und Salzburg
- Katholische Pfarrkirche Waidring Hll. Vitus und Nikolaus
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tourismus: Waidring bildet mit den Gemeinden Fieberbrunn, Hochfilzen, St. Jakob im Haus und St. Ulrich am Pillersee den Tourismusverband Pillerseetal.
- Waidring ist ein Ausgangspunkt für Wanderer und Skifahrer auf die Steinplatte und das Pillerseetal.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Gemeindegebiet verläuft die Umfahrungsstraße der Loferer Straße B 178, die mit dem Kleinen Deutsches Eck eine bedeutende Ost-West-Verbindung Österreichs ist.
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Bei Unterwasser zweigt die Pillerseestraße L 2 über St. Ulrich – St. Jakob nach Fieberbrunn ab (dort Anschluss Hochkönig Straße B 164).
Eine Mautstraße führt auf die Steinplatte.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort gibt es eine neu errichtete Volksschule sowie einen Kindergarten.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinderat besteht aus 13 Mitgliedern.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 1998 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring – Bürgermeisterliste – ÖVP, 3 Waidring Aktiv – Liste Barbara Millinger – AAB, 2 Junge Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring, 2 Waidringerliste – SPÖ und 1 Die Freiheitlichen für Waidring – FPÖ.[5]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2004 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 4 Wir für Waidring – Bürgermeisterliste – ÖVP, 4 Waidring Aktiv – Liste Georg Hochfilzer – AAB, 3 Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring und 2 Waidringerliste – Benedikt Foidl – SPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 6 Wir für Waidring – Liste Georg Hochfilzer, 4 Parteifreie Liste – Waidringer für Waidring, 1 Die Freiheitlichen für Waidring – FPÖ, 1 Waidringerliste – Benedikt Foidl – SPÖ und 1 „fair und unabhängig“.[7]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Tirol 2016 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring, 2 FPÖ, 2 Parteifrei für Waidring, 2 SPÖ und 2 Unser Waidring.[8]
- Mit der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl 2022 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 Wir für Waidring - Liste Georg Hochfilzer (WIR), 3 Unser Waidring (FÜR ENK), 2 Mia Woadringer - Team Mario Foidl (DAHOAM), 1 Parteifrei für Waidring (SEIBL), 1 Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) und 1 Die Freiheitlichen für Waidring (FPÖ)[9]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1945–1950 Johann Obermoser (ÖVP)
- 1989–2010 Heinrich Kienpointner (Wir für Waidring)
- seit 2010 Georg Hochfilzer (Wir für Waidring)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In schwarz drei abgeledigte, sich nach unten verjüngende rote Stufen.
Das Wappen ist abgeleitet vom Siegel des Edlen Otto von Walchen, dem das Dorf Waidring und die niedere Gerichtsbarkeit über das ganze Dorf gehörte. 1297 kaufte Konrad, Erzbischof von Salzburg, von der Tochter Ottos von Walchen und deren Gemahl von Freundsberg u. a. das Urbar zu Waithering. Die zur Vorlage verwendeten Siegel Ottos von Walchen hängen an zwei Urkunden vom 12. Juli 1272 und 29. Sept. 1273, welche im Österreichischen Staatsarchiv verwahrt sind.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Jakob Stainer (1755–1826), Landsturmmajor und Distriktskommandant, k.k. Postmeister, Gastwirt
- Alois Winkler (1838–1925), Priester, Domherr, Landeshauptmann von Salzburg
- Johann Obermoser (1894–1981), Politiker (ÖVP), Bürgermeister von 1945 bis 1950
- Johann Obermoser (* 1954), Architekt
- Günther Foidl (* 1982), Geschwindigkeitsskifahrer
Ehrenbürger der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2018: Heinz Kienpointner, Altbürgermeister (1989–2010)[10]
Personen mit Bezug zur Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Kreuter (1886–1977), Wirtschaftsjurist, spendete zweimal Kirchenglocken für die Pfarrkirche
- Günther Nenning (1921–2006), Journalist, Autor, politischer Aktivist und Religionswissenschafter, starb hier
- Wolfgang Ambros (* 1952), Austro-Popmusiker, wohnt hier
- Nihils, Indie/Pop Musikgruppe
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde
- 70419 – Waidring. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 28, Nr. 405.
- ↑ http://politicalvelcraft.org/2012/09/27/is-it-possible-to-convict-media-personalities-for-war-crimes-the-answer-is-yes-we-did-it-at-nuremberg/
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Waidring, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 22. Februar 2019.
- ↑ Bei Lofer Alte Loferer Bundesstraße, heute als B 311f Ast der Pinzgauer Straße
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1998 in Waidring. Land Tirol, 15. März 1998, abgerufen am 29. August 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2004 in Waidring. Land Tirol, 7. März 2004, abgerufen am 29. August 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Waidring. Land Tirol, 14. März 2010, abgerufen am 29. August 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2016 in Waidring. Land Tirol, 28. Februar 2016, abgerufen am 29. August 2020.
- ↑ Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Waidring. Land Tirol, abgerufen am 21. Juli 2022.
- ↑ MENSCHEN IM BLICKPUNKT: Heinz Kienpointner. kitzanzeiger.at, 17. Oktober 2018.