Wenddorf (Osterburg)

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Wenddorf ist ein Wohnplatz im Ortsteil Meseberg der Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[1]

Wenddorf ist eine kleine Siedlung einige hundert Meter nördlich des Dorfes Meseberg.[1]

Östlich der Siedlung liegt ein Geotop, die ehemalige Sandgrube Meseberg auf dem Mühlenberg, der früher Meseberg genannt wurde.[2] Unterhalb von Wenddorf befindet sich ein wachsender Salzstock aus dem Zechstein.[3] Das sonst einige hundert Meter tief liegende Zechsteinsalz ist hier propfenförmig aufgestiegen und hat einen Salzstock gebildet und den Mühlenberg dadurch aus dem Untergrund emporgetrieben. In seinen oberen Bereichen ist er ausgelaugt. Die Rückstände bilden einen Gipshut.[4]

Die Kolonie Wenddorf wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf Parzellen des Rittergutes Mesebergs eingerichtet.[5]

Ein Wohnplatz Wendtorf wurde 1885 im Gemeindelexikon erwähnt.[6] Die Siedlung ist schon älter und war bereits 1873 auf dem Messtischblatt verzeichnet, jedoch ohne eigenen Namen.[7]

Der Historiker Peter P. Rohrlach meint,[8] dass ein Zusammenhang zu einem früher wüsten Hof bei Meseberg bestehen könnte, dessen Lage Wilhelm Zahn 1909 so beschrieb: 1,6 Kilometer nördlich vom Dorf Meseberg, nur 400 Meter von Blankensee, liegt eine Ackerbreite von unregelmäßiger Form, „Hagemanns Hufe“ genannt.[9]

Einwohnerentwicklung

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Jahr[8] 1885 1895 1905
Wendtorf (Wenddorf) 050 010 113

Einzelnachweise

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  1. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  2. Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Geotop 3136-02: Ehemalige Sandgrube Meseberg. In: lagb.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 1. Juni 2020.
  3. Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Geologische Übersicht - ohne quartäre Bedeckung, Geologische Übersichtskarte GÜK400, C3534 Stendal. In: lagb.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 1. Juni 2020.
  4. Otfried Wagenbreth, Walter Steiner (Hrsg.): Geologische Streifzüge – Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. 4. Auflage. Springer-Verlag, 2014, ISBN 3-662-44728-2, S. 34–35 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Corrie Leitz: Der Ortsteil Meseberg stellt sich vor. In: osterburg.eu. 2017, abgerufen am 4. Juni 2020.
  6. nach Rohrlach: Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band VII, 1888, ZDB-ID 1046036-6.
  7. Messtischblatt 1613: Seehausen. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 17. Mai 2020.
  8. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1462, 1467, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  9. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 372, Nr. 352.

Koordinaten: 52° 48′ 46″ N, 11° 48′ 15″ O