Wendisch Börgitz

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Wendisch Börgitz ist ein Wohnplatz im Ortsteil Börgitz der Hansestadt Stendal im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.[1]

Wendisch Börgitz liegt direkt westlich des Dorfes Börgitz und etwa einen Kilometer nordöstlich von Uchtspringe. Er umfasst Teile der Straßen Lindenweg und Börgitzer Dorfstraße. Der Wohnplatz Wilhelmseiche schließt sich südlich an. Durch die Siedlung führt der Radfernweg Altmarkrundkurs.[2]

Im Jahre 1863 schrieb Johann Friedrich Danneil: „Zwischen Staats, Deutsch Börgitz und Volgfelde lag das Dorf Wendisch Börgitz, das 1487 noch stand, denn in diesem Jahr verkaufte Jacob von Gohre in Käthen an das Kloster Neuendorf eine Mark Stendalscher Renten aus Wendisch Börgitz.“[3] Der Historiker Peter P. Rohlach weist darauf hin,[4] dass Danneils Angabe „Gercken I/103“,[5] dort nur im 2. Register als „Gohre, Jacob, 1487. 103“[6] steht. Andere Autoren haben die Angaben von Danneil ungeprüft übernommen,[7] so dass derzeit nicht nachvollziehbar ist, um welche Urkunde von 1487 es sich handelt.

Weitere Nennungen sind 1686 Wendisch Boergitz und 1779 Wendsche Börritz.[4]

Im Brandenburgisches Landeshauptarchiv ist in einer Akte aus der Zeit zwischen 1789 und 1800 ein „Gesuch der Gemeinde Volgfelde um Untersuchung ihrer zu versteuernden und nicht im Besitz habenden Heideflecken, die wüste Feldmark Wendisch Börgitz genannt“ zu finden,[8] die von dem Streit um das Gebiet berichtet, den Otto Korn näher erläuterte.[7]

Wilhelm Zahn schrieb im Jahre 1909:[9] „Das alte Dorf hat wahrscheinlich auf dem sogenannten Backofenberge zwischen der Gardelegen-Stendaler Chaussee und der Berlin-Lehrter Eisenbahn 0,75 Kilometer südwestlich von dem jetzigen Vorwerk gelegen.“ Ein Verbindung zur wendischen Siedlungsgeschichte bleibt offen.

Vorwerk Wendisch-Börgitz

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Historisch unabhängig vom heutigen Wohnplatz ist das Vorwerk Wendisch-Börgitz , das heute als Gehöft Lindenweg 9 fortbesteht.[10] Es wurde im Jahre 1842 angelegt. Mit Datum vom 19. November 1842 teilte die Königliche Regierung zu Magdeburg mit:[11]

„Der Landesdirektor von Kröcher zu Vinzelberg im Kreise Gardelegen hat jetzt auf dem ihm eigenthümlich gehörigen Theile der Feldmark Wendisch-Börgitz, unmittelbar an der Straße, die von Börgitz nach Gardelegen führt, da wo sich der Weg nach Luthäne von dieser scheidet, 170 Ruthen vom Dorfe Börgitz und 230 Ruthen von Modderkuhl entfernt, ein Vorwerksgehöfte in einem Quadrat, einem Zweifamilienhause, einer Scheune, Schaafstall, Schweinestall und einem andern Zweifamilienhause mit Stallgebäude bestehend, erbaut und will solches Wendisch=Börgitz benennen.“

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner[4]
1871 41
1885 43
1895 39
1905 39

Die evangelischen Christen aus Wendisch-Börgitz waren früher in die Pfarrei Staats eingepfarrt.[12] Sie werden heute betreut vom Pfarrbereich Kloster Neuendorf[13] im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Hildegard in Gardelegen im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[14]

Einzelnachweise

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  1. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 117 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Johann Friedrich Danneil: Die Wüsten der Altmark. Fortsetzung und Schluß. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 13. Jahresbericht, 1863, S. 84, 167. Wendisch Börgitz (altmark-geschichte.de [PDF]).
  4. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 287–288, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  5. Philipp Wilhelm Gercken: Codex Diplomaticvs Brandenbvrgensis. Band 1. Salzwedel 1769, S. 103 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000843~SZ%3D00133~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Philipp Wilhelm Gercken: Codex Diplomaticvs Brandenbvrgensis. Band 2. Salzwedel 1770 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000844~SZ%3D00374~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. a b Otto Korn: Beiträge zur Geschichte des Zisterzienser-Nonnenklosters Neuendorf in der Altmark. Äußere Geschichte. Entwicklung der klösterlichen Grundherrschaft. (= Sachsen und Anhalt. Band 5). 1929, S. 170–171 (uni-halle.de).
  8. BLHA, 2 Kurmärkische Kammer D 13760
  9. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 22, Nr. 23.
  10. Messtischblatt 101 (1826): Klinke. Reichsamt für Landesaufnahme, 1873, abgerufen am 10. August 2020.
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1842, ZDB-ID 3766-7, S. 437, Anlage eines neuen Etablissements (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10014860~SZ%3D00461~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  12. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 63 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  13. Pfarrbereich Kloster Neuendorf. Abgerufen am 9. August 2020.
  14. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 14. August 2020.

Koordinaten: 52° 32′ 43,4″ N, 11° 37′ 8,8″ O