Wersabe
Wersabe Weersbe (niederdeutsch) Gemeinde Hagen im Bremischen
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Koordinaten: | 53° 20′ N, 8° 32′ O | |
Höhe: | 0 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,05 km²[1] | |
Einwohner: | 230 (27. Nov. 2017)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1968 | |
Eingemeindet nach: | Sandstedt | |
Postleitzahl: | 27628 | |
Vorwahl: | 04702 | |
Lage von Wersabe in Niedersachsen
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Wersabe in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen
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Wersabe (niederdeutsch Weersbe) ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die am Deich der Unterweser gelegene Ortschaft in der Osterstader Marsch befindet sich zwischen den Städten Bremerhaven und Bremen in Höhe der gegenüberliegenden Flussinsel Harriersand und der Stadt Brake. Wersabe liegt im südwestlichen Teil der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen.
Nachbarorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Offenwarden | ||
Uthlede | ||
Wurthfleth |
(Quelle:[2])
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung als „Wirsebe“ lässt sich für das Jahr 1110 nachweisen. Der Ort war der Stammsitz der Herren von Wersebe/Wersabe, die später auch die St.-Marien-Kirche gestiftet haben.[3] Zur Kirchengemeinde gehören seit Jahrhunderten auch Rechtebe und Wurthfleth. Im 18. und 19. Jahrhundert gehörte das Kirchdorf zum Amt Hagen. Während der Franzosenzeit wurde die Kommune Wersabe im Kanton Dammhagen (Département der Wesermündungen) gebildet, welche auch die Orte Offenwarden, Rechtebe, Rechtenfleth, Sandstedt, Uthlede und Wurthfleth umfasste und nach dem Sieg über Napoleon I. wieder aufgelöst wurde. 1840 erhielt Wersabe den Status einer Landgemeinde. 1876 wurde die gleichnamige Gemarkung gebildet.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum 1. Juli 1968 endete die vorherige politische Selbständigkeit von Wersabe, weil sich der Ort mit anderen Kommunen zur neuen Gemeinde Sandstedt zusammenschloss.[4]
Die Samtgemeinde Hagen entstand zum 1. Januar 1970 und umfasste mit Sandstedt zunächst 16 Gemeinden. Nach § 7 des Gesetzes zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Bremervörde vom 13. Juni 1973 (Nds. GVBl. S. 183) wurde im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, die Anzahl der Gemeinden durch Eingliederungen auf 6 reduziert.[5]
Zum 1. Januar 2014 erfolgte die Auflösung der Samtgemeinde Hagen und deren Mitgliedsgemeinden sowie die Neubildung der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen mit seinen 16 Ortschaften.[6]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1910 | 1925 | 1933 | 1939 | 1950 | 1956 | 2017 |
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Einwohner | 357 | 321 | 294 | 281 | 463 | 342 | 230 |
Quelle | [7] | [8] | [9] | [1] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat und Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf kommunaler Ebene wird die Ortschaft Wersabe vom Rat der Gemeinde Hagen im Bremischen vertreten.
Ortsvorsteher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsvorsteher von Wersabe ist Söhnke Hahlbom (CDU).[10] Die Amtszeit läuft von 2016 bis 2021.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Entwurf des Kommunalwappens von Wersabe stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[11]
Blasonierung: „Unter blauem, mit drei silbernen Lilien belegtem Schildhaupt gespalten von Silber und Schwarz.“[11] | |
Wappenbegründung: Der von Silber und Schwarz gespaltene Schild ist dem Wappen des Adelsgeschlechts von Wersebe entlehnt, dessen Stammsitz in Wersabe lag und das die dortige Kirche gestiftet hat. Die Lilien sind Sinnbilder der Jungfrau Maria, der Schutzpatronin der Kirche. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Saalkirche St.-Marien-Kirche von 1769 durch den Moorkolonisator Jürgen Christian Findorff veranlasst unter Einbeziehung von Mauerresten eines Vorgängerbaues von um 1500
- Hofanlage Wersaber Dorfstraße 6 von 1621 und von um 1850
- Großsteingrab Wersabe (wurde im 19. Jahrhundert zerstört)
- Kleine ehemalig Grundschule, 2008 geschlossen, heute ist hier eine Kindertagesstätte
Naturdenkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eine Eiche (seit 2. Oktober 1995)
- Zwei Linden (seit 2. Oktober 1995)
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freiwillige Feuerwehr Wersabe
- Männergesangsverein Wersabe
- Sportverein Offenwarden-Wersabe
- Theaterverein Wersabe
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Unternehmen
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen
- Engelbert Johann von Bardenfleth (1667–1738), Regierungsrat, Gutsbesitzer und Oberdeichgraf, er wurde in der örtlichen St.-Marien-Kirche getauft
- Wilfried Wolters (1891–1969), lutherischer Theologe und Landessuperintendent von Celle, wurde 1921 Pastor in Wersabe
- Heinrich Bücker (vor 1897–nach 1958), Kunst- und Kirchenmaler sowie Restaurator, zwischen 1923 und 1926 malte er die St.-Marien-Kirche aus
- Michael H. Kater (* 1937), kanadischer Historiker, wuchs u. a. in Wersabe auf, bis er 1953 mit seinen Eltern nach Kanada auswanderte
Sagen und Legenden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Gründung der Kirche zu Wersabe
- Die Räuberbande im Wersabeer Moor
(Quelle:[12])
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetauftritt der Gemeinde Hagen im Bremischen
- Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Marien Wersabe
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Laut Gemeinde Hagen im Bremischen am 27. November 2017
- ↑ Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 13. Oktober 2020.
- ↑ Dietrich Diederichs-Gottschalk: Ortsfamilienbuch Wersabe. In: Webseite Genealogienetz. Abgerufen am 24. Februar 2018.
- ↑ Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 22 ([Digitalisat ( vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 248 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Hagen im Bremischen, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 10/2013. Hannover 19. Juni 2013, S. 162, S. 6 (Digitalisat [PDF; 153 kB; abgerufen am 20. Mai 2019]).
- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 4. September 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 90).
- ↑ Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 193 (Digitalisat).
- ↑ Ortsvorsteher Wersabe. In: Webseite Gemeinde Hagen im Bremischen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juni 2019; abgerufen am 29. April 2020.
- ↑ a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
- ↑ Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4.