Wikipedia:WikiProjekt Bremen/Stammtisch Nr. 100

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Das Staatsarchiv Bremen im Herbst 2015 (hinten der achtgeschossige Magazinturm)

Im November 2015 fand das hundertste Treffen des Bremer Wikipedia-Stammtisches statt. Anlässlich des Jubiläums gab es nicht nur einen zünftigen Jubiläums-Stammtisch mitsamt Rückblick auf vergangene Treffen und Ausblick auf aktuelle Projekte, sondern auch einen „Ausflug ins Archiv“ – das Bremer Staatsarchiv öffnete seinen Magazinturm und seine Archivkeller und zeigte Wikipedianern und Wikipedianerinnen aus „Bremen und umzu“ das Gedächtnis der Freien Hansestadt Bremen.

Bericht über den Bremer Wikipedia-Stammtisch № 100

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Das WikiProjekt Bremen und die Bremer Community

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Seit 2006 treffen sich Wikipedianer und Gäste, die Interesse an einer Mitarbeit an Wikipedia-Artikeln zu Bereichen mit Bezug auf das Bundesland Bremen mit den beiden Städten Bremen und Bremerhaven sowie die Bremer Geschichte haben, regelmäßig in der Hansestadt zu einem wikipedianischen Stammtisch. Die Treffen werden im Rahmen des WikiProjekts Bremen veranstaltet – mehr Infos zu Interessen und Aktivitäten sowie weiterführende Links finden sich auf den Seiten des Bremen-Portals, des WikiProjekts Bremen und des Bremer Arbeitsbereichs BremenpediA.

Wie in anderen Städten und Regionen in wikipedianischen Landen auch, organisieren die Teilnehmenden des WikiProjektes aus der schönen Freien Hansestadt im Norden Deutschlands in regelmäßigen Abständen Stammtischtreffen in Bremen. Der Sinn und Zweck der Zusammenkünfte liegt wie üblich im Knüpfen neuer und Pflegen alter Kontake: Man kann Erfahrungen innerhalb der Wikipedia austauschen, Diskussionen über bremische Themen oder Neuerungen im Portal anstoßen oder sich an selbigen beteiligen, allerlei Anekdoten erzählen und hören und selbstverständlich dient der Stammtisch auch dazu, nach und nach den unpersönlichen Benutzernamen Gesichter zuordnen zu können – von Menschen, die genauso wie man selber am großen Ganzen mitarbeiten.

Neuneinhalb Jahre Bremer Wikipedia-Stammtisch-Geschichte und -Geschichten – die Palette der behandelten Themen ist nahezu unerschöpflich und die wechselnde Zahl der Teilnehmer reicht von nur einem (!) wackeren Wikipedianer über sechs Aktive beim Synchronstammtisch anlässlich des 10-jährigen Bestehens von Wikipedia 2011 sowie fünfzehn Personen beim Kirchentags-Stammtisch 2009 bis zu jeweils rund dreißig Personen beim 3. GLAM-Vernetzungstreffen 2014 in Bremen und beim WP-Landtagsprojekt Bremen 2014. Erwähnenswert sind auch die Mitwirkungen der Bremer Community beim ersten WP-Norddeutschland-Treffen 2013 in Bremen und bei der WMDE-Veranstaltung „Wikipedia und die Wissenschaft“ 2014 auf der MS Wissenschaft an der Anlegestelle „Tiefer“ in Bremen. Dachmarke der Bremer Wikipedia-Aktionen ist der Arbeitsbereich BremenpediA; die wichtigsten Schwerpunkte bilden dabei zurzeit verschiedene QRpedia-Projekte in Bremen sowie Wikipedia vor Ort, das im April 2015 eröffnete Wikipedia-Büro im Heimathaus Lesum in Bremen-Lesum.

GLAM-Event im Staatsarchiv

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Innenhof des Staatsarchivs, mit Blick auf Lesesaal und Magazinturm

Bei den Vorbereitungen für den hundersten Bremer Wikipedia-Stammtisch war die Stammtisch-Crew sich schnell einig: Das Ereignis sollte mit einem kleinen GLAM-Event im Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen besonders gewürdigt werden! Kooperation zwischen Wikipedia und Bremer Institutionen hat inzwischen eine mehrjährige Geschichte, wobei das Bremer Staatsarchiv neben dem Bremer Landesamt für Denkmalpflege mit zu den wichtigsten Einrichtungen und Landesämtern gehört.

So begann das Jubiläums-Treffen am 5. November 2015 mit einer GLAM-Aktion im Bremer Staatsarchiv, an dem knapp zwei Dutzend Personen teilnahmen – Wikipedianer und Wikipedianerinnen aus „Bremen und umzu“, zwei WMDE-Mitarbeiter, zwei weitere Gäste sowie zwei leitende Mitarbeiter des Archivs. Die Geschichte der Vorgängereinrichtungen der heutigen Institution geht bis ins Mittelalter zurück und das staatliche Archiv ist damit eine der ältesten bremischen Einrichtungen. Eine Vielzahl von historisch Bewahrenswertem sowohl des Landes Bremen als auch der Stadtgemeinde Bremen ist und wird laufend hier archiviert, doch das archivwürdige Schriftgut besteht nicht etwa nur aus historischen Dokumenten oder vergilbten Behördenakten, wie die Besucher und Besucherinnen bald erfahren durften.

Nach gegenseitiger offizieller Begrüßung fand zunächst, aufgeteilt in zwei Gruppen, eine Führung durch das Staatsarchiv statt. Unter sachkundigen Erläuterungen durch die beiden Archivmitarbeiter ging es hinab in die Archivkellergeschosse des Magazinturms, vorbei an schier endlosen Reihen von Regalen mit Archivalien und säuberlich beschrifteten Archivkartons, Metallschränken mit Schriftgut und Kartenschränken mit Landkarten, Plakaten und Planzeichnungen. Neben dem beindruckend umfangreichen, schriftlichen Nachlass des Bremer Geschichtsschreibers Herbert Schwarzwälder fanden sich unter anderem die Firmenakten von einstigen, inzwischen untergegangenen bremischen Unternehmen von Weltrang, wie der Autohersteller Borgward, die Großwerften AG Weser und Bremer Vulkan sowie die Bremer Wollkämmerei, daneben Schriftgut aus mehreren hundert Jahren bremischer Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Einige beispielhaft aufgezogene Schubladen von Kartenschränken offenbarten sowohl Landkarten und Bauzeichnungen als auch Plakate aus Kultur, Politik und Werbung mit Bezug zu Bremen. Eine Vitrine inmitten der Regalreihen präsentierte „Schätze“ in Form von einigen ausgewählten historischen Dokumenten, Urkunden und Briefen.

Vortrags- und Diskussionsrunde beim GLAM-Event im Staatsarchiv Bremen
Einführung in die Recherche im Staatsarchiv

Ein Besuch des Eingangsmagazins, in dem Neuzugänge gesichtet, bewertet und für die Übernahme in den Archivbestand ausgewählt werden, und des Lesesaals rundeten jeweils die Führung(en) ab. Anschließend kamen die Teilnehmenden zu einer Vortrags- und Diskussionsrunde im Seminarraum des Staatsarchivs zusammen. Nach einer kurzen Einleitung standen hier wechselseitig Informationen über das Online-Lexikon Wikipedia und über die Arbeit des Bremer Staatsarchivs auf dem Programm. Auf „Wikipedia in a nutshell“, eine Kurzinfo mit Fakten und Zahlen über und zu Wikipedia, Schwesterprojekte und Wikimedia, folgte der von WMDE produzierte Videofilm „Wikipedia on GLAM-Tour(Videostream auf Vimeo, ca. 7 Min.), der am Beispiel des Museums Haus Hövener in Brilon eine GLAM-Kooperation vorstellt. Zudem wurde sowohl über BremenpediA als Dachmarke des WikiProjektes Bremen als auch über aktuelle QRpedia-Projekte in Bremen und das Wikipedia-Büro Wikipedia vor Ort in Bremen-Lesum informiert.

Den Abschluss des von Wikipedianern bestrittenen Programmteils bildete ein kritischer Blick auf Wikipedia-Artikel zur Bremer Geschichte, die zu einer regen Diskussion innerhalb des Teilnehmerkreises und insbesondere mit den beiden teilnehmenden Archivmitarbeitern überleitete. Wikipedia werde seitens des Staatsarchivs bei der täglichen Arbeit mehr oder weniger intensiv genutzt, so die beiden Archivmitarbeiter, und sie bescheinigten den Bremer Artikeln eine durchgängig gute Qualität ohne grobe Schnitzer. Der Vorschlag, als Nutzer von Wikipedia bei Feststellung von etwaigen Fehlern in Artikeln auf der jeweiligen Artikeldiskussionsseite eine entsprechende Notiz zu hinterlassen, wurde positiv aufgenommen.

Anhand einer Videopräsentation stellten die Mitarbeiter sodann die Aufgaben, Strukturen und Arbeitsweise des Bremer Staatsarchivs vor, abgerundet durch eine Einführung in das Archivierungssystem und die Recherche. Als modernes Archiv versteht sich die Institution auch als Dokumentations- und Informationszentrum. Auf der Website des Archivs heißt es dazu u. a.: „Das Staatsarchiv Bremen […] verwahrt Bremens historische Überlieferung und übernimmt und erschließt auf gesetzlicher Grundlage das archivwürdige Schriftgut der öffentlichen Einrichtungen des Landes und der Stadt Bremen. Das Staatsarchiv bemüht sich auch um den Erwerb historisch wertvollen Schriftgutes von Privatpersonen, Firmen und Verbänden, es unterhält zur Ergänzung Sammlungen und eine Bibliothek mit landeshistorischem Schwerpunkt. Zur Pflege seiner wertvollen Bestände verfügt es über Werkstätten und Spezialmagazine.“

Die Bestände des Staatsarchivs gliedern sich in amtliches Schriftgut, nichtamtliches Schriftgut und Sammlungen, darunter die Bildsammlung mit gegenwärtig insgesamt rund 800.000 Negativen und Positiven. Über Struktur und Inhalt des Archivguts informiert das Staatsarchiv mit Hilfe von Findmitteln zu einzelnen Beständen und durch eine Beständeübersicht. Diese werden auch online für die Recherche in den Beständen zur Verfügung gestellt (siehe #Weblinks).

Abschließend boten die beiden Archivmitarbeiter die weitere Unterstützung des Staatsarchivs bei Recherchen und auch bei Fotowünschen an. Beide Seiten bekräftigten den Wunsch und den Willen zur Fortsetzung der bisherigen guten Koooperation zwischen Wikipedia und dem Bremer Staatsarchiv. Chapeau Staatsarchiv Bremen!

Nach Ende des GLAM-Events ging es sodann, auf einem Spaziergang bei mildem Herbstwetter, durch die Bremer Wallanlagen und über den Domshof sowie „Bremens gute Stube“, den Marktplatz, vorbei an Dom, Rathaus und Roland, zum Stammtisch-Lokal in der Bremer Altstadt.

Jubiläums-Stammtisch

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Seit April 2006 organisieren die Teilnehmer des WikiProjektes aus der schönen Freien Hansestadt im Norden Deutschlands in regelmäßigen Abständen Stammtischtreffen in Bremen. Fanden diese Real-Life-Treffen anfangs im Café Sand am Weserstrand statt, war von 2006 bis 2013 das Restaurant Übersee im Überseemuseum am Hauptbahnhof Schauplatz des Bremer Wikipedia-Stammtisches. Seit 2014 trifft die Bremer Community sich im Restaurant Friesenhof nahe der Böttcherstraße im Stadtkern von Bremen.

Für den Jubiläums-Stammtisch am 5. November 2015 stellte der Friesenhof seine „Hanseatenstube“ zur Verfügung, so dass man/frau „ganz unter Wikipedianern und Wikipedianerinnen war“ und in fröhlicher Runde tafeln und feiern konnte. Grußbotschaften von Abwesenden und terminlich Verhinderten wurden verlesen, und in zwei „enzyklopädischen Fachvorträgen" wurde die Versammlung exklusiv über das „insgeheim entwickelte, neue Visual-Editor-Instrument für Wikipedia“ und über eine „private High-Tech-Erfindung“ informiert. Bei Speis & Trank fachsimpelten und disputierten die versammelten Besserwisser und Besserwisserinnen um die Wette; auch die beiden Gäste von der WMDE-Geschäftsstelle in Berlin wurden in rege Gespräche verwickelt. Das Team Ideenförderung von WMDE ließ die Bremer Jubilare „nicht im Regen stehen“, sondern steuerte neben einem Wikipedia-Stoffbeutel mit allerlei Infomaterial extra einen Wikipedia-Regenschirm als Give-away bei.

Kurz und gut: Es war wohl für Alle ein gelungener und stimmiger Abschluss eines interessanten und ereignisreichen Aktionstages.

Einladung, Infos, Programm und Teilnahmeanmeldungen

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