Benutzer:ChoG/Chronologie des Christentums
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Diese Chronologie des Christentums ist eine zusammenfassende Darstellung der Kirchengeschichte in grob chronologischer Anordnung. Die Gliederung erfolgt in Epochen unterschiedlicher Länge.
Von den Anfängen bis zur römischen Reichsteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1. Jahrhundert nach Christus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- um 30: Die christliche Urgemeinde entsteht aus einem Kern von galiläischen und judäischen Jüngern Jesu und hellenistischen Juden, die zum jüdischen Pfingstfest Pfingsten in Jerusalem sind, mit Pfingstwunder und Massentaufen
- 32 bis 34: Die aus Jerusalem vertrieben hellenistischen Judenchristen (Stephanuskreis) gründen Gemeinden in der Diaspora. Die erste bekannte Gemeinde außerhalb des heiligen Landes ist in Antiochien am Orontes Syrien, wo die Jünger/innen erstmals Christen genannt werden. In der Ostkirche (Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien) gilt Simon Petrus als Gründer der Kirche in Antiochien, da er in der Anfangsphase die Gemeinde besucht hat.
- circa 40 bis 70: Judenchristen-Gemeinden entstehen. Sie sind z.T. streng torazentriert (Jakobus der Gerechte) und binden teilweise jüdische Bräuche wie Beschneidung und Speisevorschriften in die Mission ein, was zu Konflikten mit zum Beispiel Paulus führt
- In Kleinasien und Alexandria (Apollos) wirken die Johannes-Jünger noch unabhängig von den Jesus-Jüngern
- ab circa 49: In Rom entsteht eine christliche Gemeinde zunächst aus Juden und später aus Heiden
- ab circa 50: In Griechenland und Kleinasien entstehen christliche Gemeinden aus Juden und Heiden, die die Abendmahlsfeier praktizieren
- ab circa 50: Vermutlich Judas Thaddäus gründet die Assyrische Kirche des Ostens in Edessa
- andere Apostel ziehen mit dem Missionsauftrag in andere Richtungen; Thomas den Thomasakten zufolge bis nach Indien.
2. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Unabhängige, aber in Kommunion stehende Gemeinden in apostolischer Tradition gründen sich in Alexandria, Antiochia, Kleinasien, Griechenland und Rom, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auch in Gallien und Afrika. Im Laufe des Jahrhunderts fortschreitende theologische Definition in Abgrenzung zu anderen Gruppen wie zum Beispiel Ignatius, Justin der Märtyrer, Irenäus von Lyon, altrömisches Glaubensbekenntnis und Kanon Muratori
- Ebioniten (Nazoräer): Palästinensische Judenchristen, die sowohl von Juden als auch von nicht-jüdischen Christen geächtet werden
- Elkesaiten (Sobiai): Gnostisch–synkretistische Judenchristen
- Christliche Gnostiker:
- Simonianer heißen die Anhänger des Simon Magus und der Helena
- Satornilianer sind Anhänger des Syrers Satornilos
- Basilidianer heißen die Anhänger des Basilides, der in Alexandria lehrte
- Karpokratianer heißen die Anhänger des Epiphanes, Sohn des Karpokrates von Alexandria
- Ophiten (von griechisch ophis für Schlange) entstehen
- Valentinianer sind die Anhänger des Ägypters Valentinus
- Enkratiten sind extreme Asketen und lehnen die Ehe (daher Selbstentmannungen), Alkohol und Fleisch (siehe: Tatian) ab
- Bardaisaniten sind Anhänger des Syrers Bardaisan
- Markioniten: Markion gründet die antijüdisch-gnostische Kirche
- Montanisten sind Anhänger des Propheten Montanus, beleben die Endzeiterwartung und wenden sich gegen Sittenverfall und Verweltlichung
- Aloger (spöttisch: die Unvernünftigen) sind Gegner der Montanisten und Gnostiker und lehnen die Logos-Lehre ab
- Dynamistische Monarchianer (Adoptianer) versuchen als theologische Gruppe im trinitarischen Streit, die „Monarchie“ Gottes zu wahren
- 190:
- Quartodezimaner in Kleinasien beharren bei der Festlegung des Ostertermins auf dem Termin des jüdischen Pessach (Passah) und lehnen die westliche Regelung ab. Sie wurden zeitweilig durch Bischof Viktor I. von Rom exkommuniziert, bis ein allgemeiner Protest erfolgreich war. Endgültig beigelegt wurde der Konflikt im Ersten Konzil von Nicäa
- Die Theodotianer (Melchisedekianer nach der Bibelstelle Hebräer 5,6) bilden eine Gruppe dynamistischer Monarchianer und sind nach Theodotos dem Gerber und Theodotos dem Wechsler benannt
3. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Modalistische Monarchianer: Sie bilden eine Partei im trinitarischen Streit und glauben, Christus sei eine Erscheinungsweise (modus) Gottes. Ihre Untergruppierung der Patripassianer glaubt, dass auch der Vater gelitten habe
- Sabellianer sind modalistische Monarchianer; sie glauben an die Identität von Vater und Sohn
- 218 (?) bis 235: Das Schisma des Hippolyt hatte zur Folge, dass sich eine rigoristische Gruppe, die es ablehnte, Unzucht-Sündern eine zweite Buße zu gewähren, von der römischen Gemeinde abspaltete
- Novatianer: Anhänger des rigoristischen römischen Presbyters Novatian, der die Kirchengemeinschaft mit den während der Verfolgungen Abgefallenen (Todsündern) nicht duldete. Sie bestanden bis ins 7. Jahrhundert
4. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 301: Armenische Apostolische Kirche: Gregor der Erleuchter und König Trdat III. gründen die erste Staatskirche
- Donatisten in Nordafrika: Unter ihrem Führer Donatus der Große bestreiten sie die Gültigkeit der Sakramente, wenn diese von während der Verfolgungen abtrünnig gewordenen Priestern gespendet wurden
- Homousianer: Sie bilden die später „orthodox“ genannte theologische Partei im trinitarischen Streit und lehren, dass der Sohn „homousios to patri“ (wesenseins mit dem Vater) sei
- Arianer: Sie bilden eine Hauptpartei im trinitarischen Streit und wurden auf dem 1. Ökumenischen Konzil (Erstes Konzil von Nicäa 325) verurteilt. Nach Arius war der Logos nicht wahrer Gott, sondern ein Geschöpf Gottes, gleichsam Halbgott
- Eustathianer: Die asketischen Radikalisten des Mönchtums werden auf der Synode von Gangra um 340 verurteilt
- Messalianer (Euchiten): Die rigoristische Mönchsgruppe in Mesopotamien lehrt, dass nur ein ständiges Gebet den Dämon im Menschen vertreibe
- Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche: Sie wurde von den beiden Brüdern Frumentius († um 383) und Aidesios († 355) auf ihrer Reise durch Äthiopien gegründet. Sie war lange Zeit Teil der kleineren koptischen Kirche. Ihre Verbindungen zu den Monophysiten werden vermutet, aber sind nicht wissenschaftlich belegt
- Arianer:
- Exukontianer glauben an Gott-Sohn, der aus dem „Nichtseienden“ geschaffen wurde
- Anhomöer glauben an ein Verhältnis von Gott-Vater und Gott-Sohn, das „unähnlich nach allem und nach dem Wesen“ sei
- Heterousiasten glauben an einen anderen nach dem „Wesen“ als Gott-Vater
- Homöaner glauben an eine Gott-Vater-Ähnlichkeit
- Homöusianer: Semi-Arianer (abgeleitet von griech. homoios kat'usian to patri) glauben an ein dem Wesen nach dem Vater ähnlichen Gott
- Pneumatomachen (Geistesbekämpfer, Makedonianer): Sie bilden unter ihrem Führer Makedonios eine Partei im trinitarischen Streit, die die von Athanasius geforderte Anerkennung der Wesensgleichheit des Geistes mit Vater und Sohn ablehnt
- Apollinarianer
- Luciferianer: Sie bilden eine abendländische und extrem-nicänische Partei im trinitarischen Streit unter Lucifer von Calaris († 371)
- Jung-Nizäner verbinden unter der Führung der drei Kappadokier die Lehre von Nizäa mit der Wesensgleichheit des Heiligen Geistes und erreichen eine Versöhnung zwischen Homöusianern und Homousianern. Diese Lehre wird ab 380 von allen Patriarchaten akzeptiert.
5. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Akoimeten (Schlaflose) sind rigoristische Mönche, die sich gegenseitig zum ewigen Gebet ablösen
- 410: Persische Nationalkirche erlangt Selbständigkeit durch das Konzil von Seleukia-Ktesiphon
- Massilienser (Halbpelagianer): Sie bilden unter Johannes Cassianus und Vinzenz von Lerinum eine Partei im Streit um den Halbpelagianismus (429 bis 529), der einen Mittelweg zwischen Augustin und Pelagius darstellt und den menschlichen Willen und die Gnade Gottes betont
- Monophysiten: Sie lehren die eine Natur Christi gegen die Zwei-Naturen-Lehre der Großkirche. Durch das IV. ökumenische Konzil (Chalkedon 451), wonach Christus vollkommen Gott und vollkommen Mensch in zwei weder vermischten noch getrennten Naturen sei, spalten sich weite Gebiete von der oströmischen Reichskirche ab
- 482: Alexandria: Akephaloi Monophysiten trennen sich von den Patriarchen von Alexandria und Antiochia und lehnen das Henotikon ab
- 483: Assyrische Kirche des Ostens ist eine orientalische Nationalkirche, die sich von Persien bis in das Kaiserreich China ausdehnt
- 484 bis 519: Wegen der Preisgabe des Chalcedonense durch Kaiser Zenon entsteht das Akakianische Schisma zwischen Ost- und Westkirche
Von Chalcedon bis zum großen Schisma
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]6. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Areopagitische Mystik: System neuplatonisch-mystischer Schriften eines ?Dionysios von Areopagita?, Grundlage aller späteren christlich-mystischen Lehren
- Julianisten: Monophysiten, lehren, dass die Vergottung des Fleisches Christi mit der Menschwerdung begonnen habe. Daher: ?Aphthartodoketen?
- Severianer: Monophysiten, lehren, dass die Unverweslichkeit des Fleisches Christi erst nach der Auferstehung begonnen habe. Daher: ?Phthartolatren?
- 529: Monte Cassino (Kampanien): Benedikt von Nursia gründet mit dem nach ihm benannten Benediktinerorden den ersten abendländischen Mönchsorden
- 536: Schisma zwischen Koptischer und Melkitischer Kirche in Ägypten
- 541: Schisma zwischen Griechisch-Orthodoxer und Syrisch-Orthodoxer Kirche von Antiochien
7. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paulikianer: Dualistische Gemeinschaft stellt die Basis für Bogomilen, Katharer und Albigenser und wird von Ostrom 872 nahezu ausgerottet
- 681 Libanon: Maroniten trennen sich nach Verdammung des Monotheletismus von oströmischer Reichskirche und bestehen auf Union mit Monophysiten (Drittes Konzil von Konstantinopel)
9. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 867: Das Photianische Schisma entsteht zwischen dem nach der bulgarischen Kirche greifendem Rom und Konstantinopel, wobei der ökumenische Patriarch Photios und Papst Nikolaus I. sich gegenseitig exkommunizieren (Viertes Konzil von Konstantinopel)
10. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ab 910: In Cluny versammeln sich als Cluniazenser die Klosterreformatoren von Frankreich und Italien
- Lothringische Reformer sind den Cluniazensern verwandte Reformer, aber werden von Bischöfen begünstigt, da sie das Episkopat nicht kritisieren
- Auf dem Balkan bilden die Bogomilen (Gottesfreunde) eine Dualistische Gemeinschaft gnostisch-manichäisch-euchitisch-paulikanischen Ursprungs, auf denen die Katharer wurzeln
11. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Camaldulenser bilden eine strenge Eremiten-Kongregation des Romuald von Ravenna, die durch das orientalische Eremitentum beeinflusst wird
- 1054: Schisma zwischen der Ost– und Westkirche, das einen endgültigen Bruch der Kirchengemeinschaft zwischen Rom und Konstantinopel durch gegenseitige Exkommunikation bedeutet
Vom großen Schisma bis zur Reformation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1060: Augustiner-Chorherren Regularkanoniker leben nach der „Augustinusregel“ und bilden die Wurzel des Prämonstratenserordens
- 1076: Grammontenser des Stephan von Tigernum bilden einen Mönchsorden nach dem Vorbild italienischer Eremiten-Genossenschaften
- 1084: La Chartreuse (Grenoble): Kartäuser bilden den Mönchsorden des Bruno von Köln, wo sie rigorose Askese praktizieren
- 1095: Antoniter bilden einen Spitalorden, der nach einem Hospital in St. Didier de la Mothe benannt wird
- 1099: Johanniter bilden den Hospitalorden der Kreuzfahrer, der nach einem Hospital in Jerusalem benannt wird
12. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Armen Christi (Orden von Fontèvraud ) bilden den Mönchs- und Nonnenorden des 1117 gestorbenen Robert von Arbrissel
- Die Katharer (Albigenser) entstehen als neumanichäische dualistische Glaubensgemeinschaft in Oberitalien und Südfrankreich, die von der Inquisition ausgerottet wurde
- 1118: Das Kloster Cîteaux beheimatet die Zisterzienser als einen Mönchs- und selbständigen Reformorden
- 1119: Templer - der Namen rührt von dem Palast auf dem Tempelplatz - bilden den Ritterorden des Hugo von Payns mit französischen Rittern zum bewaffneten Schutz des heiligen Landes und der Pilger
- 1120: In Prémontré gründet Norbert von Xanten die Prämonstratenser als Regularkanoniker, die in deutschen Wendenländern wirken
- Waldenser Laienbewegung besteht aus Nachfolgern des Petrus Waldes, einem apostolischen Wanderprediger, der 1184 exkommuniziert wird. Sie wird von der Inquisition verfolgt
- Humiliaten sind die Anhänger einer Armuts- und Bußbewegung in Norditalien, die 1201 zum Orden erhoben wird und sich 1571 weitgehend auflöst
- 1182: Unierte Orientalen bilden eine Gruppe orientalischer Kirchen, die - anders als Orthodoxe - Unionen mit Rom schließen und den Papst anerkennen. Maroniten werden die ersten Unierten, die anderen meist nach 1439
- 1190: Deutscher Orden ist eine Spitalbruderschaft und Stiftung deutscher Kaufleute in Akkon
- 1198: Ritterorden, der sich 1291 auch bis nach Venedig und 1309 nach Marienburg ausbreitet
13. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tertiaren (Bußbrüder, fratres poenitentiae) sind fromme Laien- und Ordensgemeinschaften (Drittorden) in der Gefolgschaft der Franziskaner und Dominikaner, deren „dritter Orden“
- Beginen und Begarden bilden eine fromme Laienvereinigung in ordensähnlichen Hausgemeinschaften, die später kirchlich integriert werden. Einzelne ihrer Gruppen werden von der Inquisition verfolgt
- Amalrikaner sind Nachfolger des in den Jahren 1206 oder 1207 gestorbenen Amalrich von Bena. Ihre Lehre beruht darauf, dass in Mystik und Ekstase Gott im Menschen Platz nimmt und ihn sündenfrei macht. Es sind Apokalyptiker, die 1209 in Paris verfolgt werden.
- 1202: Schwertbrüderorden gegründet, der sich 1237 mit dem Deutschen Orden vereinigt
- 1210: In Assisi entsteht mit den Franziskanern (Minoriten) der Bettelorden des Franz von Assisi
- 1212: In Assisi gründet Clara Sciffi die Klarissen, die den weiblichen Zweig des Franziskanerordens bilden
- 1216: Dominikaner (Predigerorden) bilden den Bettelorden des Dominikus, der für Predigt, Theologie, Ketzerverfolgung und Inquisition steht
- Joachimiten sind die Anhänger des Joachim von Fiore (um 1130 und 1135 bis 1202), der für 1260 den Anbruch des Zeitalters des Geistes verkündet. Sie stehen für ein urchristliches Ideal, kritisieren sowohl den Kaiser als auch den Papst und werden durch die Inquisition verfolgt
- Brüder und Schwestern des freien Geistes in Frankreich und im Heiligen Römischen Reich bilden eine pantheistisch-mystische Glaubensgruppe, die den Amalrikanern nahesteht
- In Italien werden die radikalisierten Franziskaner-Spiritualen Fratizellen genannt und von der Inquisition verfolgt
- 1256: Der Augustiner-Eremiten-Orden des Papstes Alexander IV. entsteht als Zusammenschluss italienischer Eremiten-Vereine
- Apostelbrüder sind eine enthusiastische Gemeinschaft, die aus der Erwartung der Joachimiten entsteht, mit dem Jahr 1260 breche das Zeitalter des Geistes an. Sie stehen für ein Armutsideal, kritisch gegenüber Rom und werden von der Inquisition verfolgt
14. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In Köln und Straßburg treten die Deutschen Mystiker um Meister Eckhart (von circa 1260 bis 1327 während des Ketzerprozesses), Johannes Tauler (von circa 1300 bis 1361), Seuse (von 1295 bis 1366) und Ruysbroek (von 1293 bis 1353) auf
- Lullisten sind Anhänger des 1315 gesteinigten Raimundus Lullus und versuchten, philosophisch gebildete Muslime vom Christentum zu überzeugen
- 1349: Birgitta Birgersdotter, Heilige der katholischen Kirche, gründet den Erlöserorden (heute meist Birgitten genannt)
- Sinai-Kloster: Hesychasten sind ostkirchliche Mönche, die in mystischen Gebetsübungen Herzensruhe (griechisch: hesychia) und Schau des göttlichen Lichts suchen. Später wird diese Lehre in den Athos-Klöstern übernommen. Siehe: Gregorios Palamas
- Geißler (Flagellanten) sind ekstatische Buß-Asketen, die zur Pest-Epidemie zwischen 1348 und 1351 versuchen, Gott durch Selbstpeinigung zu versöhnen, indem sie sich geißelnd durch Ungarn, Deutschland, Schweiz, Niederlande, England und Schweden ziehen. Verschiedene Gruppen werden durch die Inquisition verfolgt
- Straßburg, Basel: Gottesfreunde sind Anhänger der deutschen Mystiker
- 1380: In Deventer (Niederlande) bilden die Brüder vom gemeinsamen Leben einen freien religiösen Verein von Klerikern und Laien mit klosterartigem Leben ohne Mönchsgelübde
15. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1419: Hussiten sind tschechische Wiclifiten mit folgenden Parteien:
- In Tábor bilden sich die apokalyptisch-kommunistischen Taboriten heraus. Sie verwerfen Zeremoniell, Priestergewänder, Heiligen-, Bilder- und Reliquiendienst, sowie Beichte, Fasten, die Seelenmessen und den Eid
- In Prag entsteht die Gemeinde der gemäßigten Utraquisten (auch: Kalixtiner Kelchler), die das Abendmahl in beiderlei Gestalt fordern
- 1438:
- In Frankreich gründet sich die Gallikanische Kirche als Französische Nationalkirche durch die Annahme der Sanktion von Bourges (Annahme der Konzildekrete von Basel)
- Die Bursfelder Kongregation ist eine Vereinigung reformierter Benediktinerklöster
- 1467: Böhmische und mährische Hussiten bilden aus den Resten der Taboriten, böhmischen Waldenser und Utraquisten die Böhmischen Brüder (Brüderunität), auf die sich die 1727 gegründete Herrnhuter Brüdergemeine als „Neue Brüderunität“ beruft. Charakteristisch für die Brüderunität sind brüderliches, schlichtes Leben, ein Heiligkeitsideal und die Verweigerung von Kriegsdienst, Eid und Annahme von Staatsämtern
Von der Reformation bis zu Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]16. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1517:
- Wittenberg: Lutheraner sind Anhänger Martin Luthers, dessen Anschlag seiner 95 Thesen an die Schlosskirche die Reformation einleitet und zum Bruch mit Rom und zur Bildung einer neuen Konfession führt
- Durch die Spaltung der Franziskaner entstehen mit den Konventualen und Observanten weitere katholische Bettelorden
- 1522:
- In Zürich entsteht die Gemeinde der Zwinglianer, einer reformierten Kirche reformatorischer Christen als Nachfolger des humanistisch geprägten Ulrich Zwingli
- In Frankreich bilden sich die Französischen Lutheraner heraus, die sich ab 1560 Hugenotten nennen. Sie nehmen Luthers Ideen bei religiösen Humanisten um Bischof Briçonnet in Meaux, Lefèvre d'Etaples u. a. auf
- 1524: Die Theatiner (Cajetaner) sind ein katholischer Klerikerorden, die die Volksfrömmigkeit beleben und sich gegen Häresien wenden
- 1525: In Zürich bilden die Täufer die dritte Hauptströmung der Reformation neben der lutherischen und reformierten Kirche. Sie betonen die Gläubigentaufe, die Trennung von Staat und Kirche und ertragen als ein urchristliches Ideal Unrecht und Gewalt. Viele Täufer betonen auch Spiritualismus und Apokalypse
- 1528: Kapuziner sind ein katholischer Mönchsorden, der von den Franziskanern abzweigt und 1619 selbstständig wird
- circa 1530: In Schlesien entsteht die Gemeinde der Schwenkfeldianer, der Nachfolger des Kaspar von Schwenkfeld, als mystisch-spiritualistische Gemeinschaft, die noch heute (Stand Oktober 2008) in den USA existiert
- In den Niederlanden wird die Gemeinde der Mennoniten als Nachfolger des Menno Simons gegründet. Es sind Taufgesinnte, die sich vom Täuferreich von Münster trennten, und Kriegsdienst, Kindertaufe und Eid verweigern. Sie entsagen der Welt, betonen die Kirchenzucht und das Anerkennen des reformierten Bekenntnisses
- Antitrinitarier bilden eine radikale Strömung gegen die Trinitätslehre. Den Hauptvertreter Michael Servet lässt Calvin 1553 in Genf verbrennen
- Die Barnabiten gründen einen katholischen Klerikerorden, in dem sie eine Liebestätigkeit ausführen, Seelsorge betreiben und Jugendunterricht bieten
- 1534: Hieronymus Aemiliani gründet den Somasker-Orden (CRS), der nach der Augustinerregel lebt und sich vorwiegend der Erziehung widmet
- 1534: In England gründet Heinrich VIII. die von Rom unabhängige Kirche von England
- 1537: In Brescia gründen die Ursulinen einen katholischen Frauen- und Schulorden
- 1538: Die Klarissen-Kapuzinerinnen gründen sich als weiblicher Zweig der Kapuziner
- 1540: Jesuiten (Societas Jesu) bilden den Orden von Regularklerikern des Ignatius von Loyola. Zunächst haben sie das Ziel, für die katholische Kirche in Palästina zu wirken und dem Papst zur Verfügung zu stehen, später erlangen sie aufgrund ihrer Ausbildung und straffen Disziplin weltweite Bedeutung
- 1540: In Spanien entsteht mit den Barmherzigen Brüdern vom Heiligen Johannes von Gott ein katholischer Brüderorden zur Krankenpflege (Hospitalorden)
- 1541: In Genf bilden sich die Calvinisten als Nachfolger des Johannes Calvin (von 1509 bis 1564) heraus
- 1548: In Rom entsteht die Gemeinschaft der Oratorianer, einer Kongregation, die 1574 bestätigt wird
- um 1550: In England, Holland und Nordwestdeutschland entsteht die mystisch-spiritualistische Gemeinschaft der Familisten (Haus der Liebe) als Nachfolger des Heinrich Niclaes
- In Eisleben behauptet der Melanchthonianer Georg Major im majoristischen Streit, dass zur Seligkeit gute Werke notwendig seien. Nikolaus von Amsdorf hält dagegen, dass gute Werke zur Seligkeit sogar schädlich seien
- Teresa de Jesús und Juan de la Cruz gründen mit den Unbeschuhten Karmeliten heute selbständige, alte Mönchs- und Nonnenorden als einen Reformzweig der Karmeliter
- Die Puritaner (Nonkonformisten, Dissenters) sind calvinische Gegner der anglikanischen Staatskirche, aus deren Verfolgung die Revolution unter Oliver Cromwell erwuchs
- von 1545 bis 1563: Das Konzil von Trient bewirkt eine Umgestaltung der römisch-katholischen Kirche
- 1579: In Raków (Polen) und in Siebenbürgen formieren die Sozinianer eine auf Michael Servet zurückgehende antitrinitarische (unitarische) Kirche. Ihre Mitglieder sind Anhänger des Fausto Sozzini und waren nach Siebenbürgen und die Niederlande vertrieben worden. In den Niederlanden verschmelzen sie mit Arminianern und Mennoniten
- ab 1580: Die endgültige Ausbreitung der Reformierten im oberdeutschen Raum und darüber hinaus manifestiert mit dem Calvinismus eine zweite Konfessionspartei in deutschen Kernlanden
- 1586: In Feuillans und Toulouse bilden die Feuillanten eine römisch-katholische Kongregation
- 1589: In Moskau entsteht die russisch-orthodoxe Kirche unabhängig von Konstantinopel, aber in Kommunion mit den orthodoxen Kirchen. Das Patriarchat von Moskau wird geschaffen
17. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1607: Die Piaristen bilden einen katholischen Kleriker- und Schulorden
- 1609:
- In Amsterdam wird durch kongregationalistische Glaubensflüchtlinge aus England die erste Baptistengemeinde gegründet
- In Saint-Omer (Frankreich), gründet die Engländerin Maria Ward mit den Jesuitinnen einen weiblichen Zweig der Jesuiten, der 1631 von der Kurie aufgehoben und später zum Orden der „Englischen Fräulein“ umgebildet wird
- 1610: Die Visitantinnen (Salesianerinnen) bilden den katholischen Nonnenorden (Ordo de visitatione Mariae virginis) der Johanna Franziska von Chantal und Franz von Sales und widmet sich der Mädchenerziehung
- 1611: In England gründet Thomas Helwys nach seiner Rückkehr von Amsterdam die erste britische Baptistengemeinde.
- 1618: Die Maurianer bilden eine römisch-katholische Benediktinerkongregation zur Wissenschaftspflege
- 1620:
- In England bezeichnen sich puritanische Separatisten (Kongregationalisten) als Pilgerväter. Es sind von John Robinson geführte Auswanderer nach Nordamerika, die auch die Stadt Massachusetts gründen
- In den Niederlanden gründen die Arminianer um Jacobus Arminius (Remonstranten) eine Calvinische Sonderkirche, die aus dem arminianischen Streit von 1604 bis 1619 hervorgeht. Sie sind gegen die Prädestinationslehre
- 1621: In den Niederlanden gründen weltoffene und dogmatisch freie Taufgesinnte als Anhänger des Giesbrecht van der Kodde die Gemeinschaft der Kollegianten, die den Arminianern nahesteht. Sie verwerfen Sonderkirchentum, Bekenntniszwang und berufsmäßiges Predigtamt. Bei der Erwachsenentaufe wird der Täufling untergetaucht
- 1625: Vinzenz von Paul gründet die katholische Priester-Kongregation der Lazaristen, die sich dem Dienst an den Armen und der Glaubensverkündigung verschrieben hat
- In England sind die Kongregationalisten (Independenten) unter Henry Jakob die dritte Freikirche neben Anglikanern und Presbyterianern, die sich gegen Staatskirche und für autarke Einzelgemeinden ausspricht
- 1628: In den USA entsteht die holländisch-reformierte Kirche in Nordamerika, die sich ab 1867 „Reformierte Kirche in Amerika“ nennt und sich später mit der „Christlich-reformierten Kirche“ zusammenschließt
- 1633:
- In England bilden katholisierende Anglikaner durch William Laud die Hochkirche, in der sie die Bischofsverfassung betonen und Zeremonien und Theologie katholisieren
- Vinzentinerinnen (Filles de la Charité) bilden die katholische Genossenschaft von Vinzenz von Paul und Louise de Marillac, die 1668 bestätigt wird und sich der Krankenpflege widmet
- 1640: In England spalten sich die Besonderen Baptisten (Particular Baptists) von den Kongregationalisten ohne Einwirkung vom Festland (so: Allgemeine Baptisten) ab. Sie bejahen die Prädestinationslehre und tauchen bei der Taufe den Täufling völlig unter
- ab 1640: In Port-Royal-des-Champs bilden die Jansenisten eine katholische protestanten- und jesuitenfeindliche Bewegung augustinischer Prägung, die in Gegensatz zum Papsttum geriet, das den Gründer Cornelius Jansen verdammte
- Die Kryptokatholiken (Synkretisten) sind eine Strömung um den gemäßigten lutherisch-orthodoxen Georg Calixt, der, in Beschränkung auf die Lehre der ersten fünf Jahrhunderte, eine Kircheneinigung suchte. Sie werden von Lutheranern wie Katholiken angefeindet
- In England und Nordamerika ist Die Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker) eine mystisch-spiritualistische Gemeinschaft, deren Mitglieder sich als Anhänger des George Fox sowie des William Penn sehen
- Die Latitudinaristen sind liberale Anglikaner, die rationalistisch den Rückzug auf die Bibel suchen. Sie sind die Wurzel einer unitarischen Bewegung des 18. Jahrhunderts
- In Russland splittern sich die Geistigen Christen (Raskolniki = Sektierer) von der russisch-orthodoxen Staatskirche ab. Sie sind bekannt für ihre mystische Gottesverehrung und unterteilen sich in folgende vier Untergruppen:
- Die Chlysten (Geißler; Gottesmenschen), die an die Inkarnation Gottes und Christi in zwei gewissen Bauern glauben. Eine Splittergruppe davon bilden die Skopzen (Selbstverstümmler). Sie kastrieren sich selbst, um die Sünde des Geschlechtsverkehrs zu vermeiden
- Die Molokanen, die einen mystischen Spiritualismus vertreten. Aus ihnen entwickeln sich später die Duchoborzen (Geisteskämpfer)
- 1653: In England entsteht mit den Quintomonarchisten eine chiliastisch-apokalyptische Bewegung, die das „fünfte Weltreich“ als Reich Christi erwartet
- 1664: In La Trappe (Normandie) gründen die Trappisten den katholischen Mönchsorden des Jean de Bouthillier de Rancè. Sie bringen Reformen hervor und stehen für strenge Askese
- 1667: In Russland sind die Altgläubigen (Starowerzy) eine traditionalistische Abspaltung von der russisch-orthodoxen Staatskirche wegen der Berichtigung verderbter liturgischer Texte durch Patriarch Nikon auf dem Konzil von Moskau. Die Unterabspaltungen sind folgende:
- Popowzy, die Priesterlichen
- Bespopowzy, die Priesterlosen
- Die Quietisten sind Mystiker und Anhänger des Michael Molinos (von 1640 bis 1701), der 1687 von der Inquisition verdammt wurde
18. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1701: Mechitar von Sebasteia gründet den Orden des Heiligen Antonius, Rom unterstehende armenisch-katholische Mönche nach der Benedektiner-Regel, später in Mechitaristen umbenannt, mit dem Ziel, die monophysitische Kirche Armeniens mit Rom zu unieren
- 1704: Kimpa Vita (als Häretikerin verbrannt 1706) begründet im Kongo die Bewegung des Antonianismus (nach Antonius von Padua).
- In Zentralfrankreich entsteht durch Antoine Court (von 1695 bis 1760) die Kirche der Wüste als Geheime Sammlung der Reste der Hugenotten-Gemeinden. Sie wird bis 1787 verfolgt
- circa 1690 bis 1730: In Deutschland und den Niederlanden stehen die Pietisten für eine persönlich-verinnerlichte Religiosität
- Gruppen, die den Zusammenhang mit den Landeskirchen wahrten:
- Der Reformierte Pietismus in Utrecht, Niederlanden, durch Gisbert Voetius und Nordwestdeutschland durch Gerhard Tersteegen verbreitet sich unter dem Adel
- Der Lutherische Pietismus in Deutschland entsteht mit Philipp Jakob Spener
- Der Hallesche Pietismus geht auf August Hermann Francke zurück
- Der Württembergische Pietismus entsteht durch Johann Albrecht Bengel und Friedrich Christoph Oetinger und verbreitet sich unter Theologen, Bürgern und Bauern
- 1714: In der Wetterau und in Württemberg gewinnen Separatisten- und Inspirationsgemeinden sowie Radikale Pietisten unter dem Einfluss der Camisarden an Bedeutung. Sie wollen die Trennung von den Landeskirchen
- Gruppen, die den Zusammenhang mit den Landeskirchen wahrten:
- 1717: In London gründet sich die Großloge der Freimaurer zur Zeit der Aufklärung zwecks Pflege von Humanität und Brüderlichkeit. Sie stellt keine Kirche, Konfession oder Religion dar
- 1723: Der Klerus des Erzbistums Utrecht ersucht Dominique Varlet um Spendung der Bischofsweihe, die ohne päpstlichen Auftrag erfolgt. Es entsteht die Alt-Katholische Kirche der Niederlande, der Nähe zum Jansenismus vorgeworfen wurde
- 1725:
- Die Reformed Church in the United States wird gegründet
- Die Presbytery of Antrim entsteht aus einer Protestbewegung im irischen Presbyterianismus, aus dem nach Zusammenschluss mit der 1829 gegründeten Remonstrant Synod of Ulster 1910 die Non-Subscribing Presbyterian Church of Ireland hervorgeht
- 1727: Die Herrnhuter Brüdergemeine ist die lutherische Sonderkirche mit apostolischer Sukzession des Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (von 1700 bis 1760) und beeinflusst vom Pietismus und böhmisch-mährischen Brüdern
- 1732: Die Redemptoristen (Liguorianer) sind die den Jesuiten verwandte Kongregation (Congregatio Sanctissimi Redemptoris) des Alfonso Maria de Liguori und setzt sich für Schul- und Jugendseelsorge ein
- 1739: Die Methodisten gehen aus der Erweckungsbewegung in der Anglikanischen Kirche unter John Wesley und George Whitefield hervor. Sie stehen unter Herrnhuter Einfluss und bezeichnen sich als Freikirche
- 1748: In Nordamerika gründen Lutheraner die Synode von Pennsylvanien durch Heinrich Melchior Mühlenberg
- Die Swedenborgianer sind rationalistisch-spiritistische Anhänger des Emanuel Swedenborg
- 1776: In Ingolstadt entsteht der 1785 verbotene Illuminatenorden als Geheimbund des katholischen Professors Adam Weishaupt zur Verbreitung des Deismus in katholischen Kreisen
- 1780: In Basel entsteht die Deutsche Christentumsgesellschaft durch Johann August Urlspergers. Sie ist der Versuch einer Organisation der Inneren und Äußeren Mission
- 1783: In den USA entsteht die protestantische episkopalistische Kirche als Abspaltung von der anglikanischen Kirche
- 1784: Die Bischöfliche Methodistenkirche wird als erste methodistische Kirche gegründet
- 1791: Infolge des Streits um die Zivilverfassung des Klerus kommt es während der Französischen Revolution zur Spaltung zwischen der „Konstitutionellen Kirche“, die in der Tradition des Gallikanismus stand, und den romtreuen Klerikern (das Schisma wurde mit dem Konkordat von 1801 überwunden)
- 1797: Die Haugianer entstehen aus der pietistischen Bewegung
19. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In den USA gründen Philipp Wilhelm Otterbein und Martin Böhm die Kirche der Vereinigten Brüder in Christo als deutschsprachigen Ableger des Methodismus
- 1803: In den USA gründet Jakob Albrecht die Evangelische Gemeinschaft (Albrechtsleute) als deutschsprachigen Ableger des Methodismus
- 1810 oder 1845: In der Schweiz entsteht die Erweckungsbewegung, die gegen Rationalismus gerichtet ist und zur Trennung von der Staatskirche und zu Freikirchen führte
- 1820: In den USA vereinigen sich die lutherischen Kirchen zur Lutherischen Generalsynode
- 1823: In den USA gründen Alexander und Thomas Campbell (Theologe) die Christian Church (Disciples of Christ), auch Campbelliste Baptists genannt, als taufgesinnte Denomination
- 1827: In Dublin (Irland) entsteht durch John Nelson Darby die Brüderbewegung (auch: Darbysten, Plymouth-Brüder) als streng evangelische Bekehrungsgemeinschaft, die alles Kirchentum ablehnt
- 1828 entstehen Freie Evangelische Gemeinden
- Die Oxford-Bewegung, die im ersten Stadium „Traktarianisten“, im zweiten „Puseyisten“ und im dritten „Ritualisten“ genannt wird, entsteht als hochkirchliche und zu katholischen Grundsätzen zurücklenkende Strömung innerhalb der anglikanischen Kirche. John Henry Newman, einer der Initiatoren, trat 1845 zur Römisch-Katholischen Kirche über
- 1830:
- In Preußen entsteht die Evangelisch-Lutherische Kirche in Preußen aus Altlutheranern, die die königlich dekretierte Union von Lutheranern und Calvinisten ablehnen. Die Altlutheraner werden bis 1841 verfolgt, weshalb sie in die USA, Kanada und Australien auswandern
- Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) entsteht durch den Propheten Joseph Smith und beruft sich neben der Bibel auf das Buch Mormon. Die Mormonen wandern heftig verfolgt 1847 nach Utah aus und schaffen ein blühendes Gemeinwesen. Neben der Hauptkirche existieren diverse Splittergruppen
- ab 1831: In Amerika beginnt die Miller-Bewegung (Milleriten) - eine Erweckungsbewegung, die das Ende der Welt erwartet. Ihren Höhepunkt erreicht sie 1844
- 1832:
- In London entstehen im Umfeld von Edward Irving katholisch-apostolische Gemeinden als prophetisch-eschatologisch-apokalyptische Gemeinschaften, die die baldige Wiederkunft Christi erwarten und - unter Anderem - für die Wiederherstellung des Apostelamts stehen. 1847 wird in ihr die „Versiegelung“ eingeführt. Sie sieht sich als erste ökumenische Bewegung und will „Modellgemeinde“ für die christlichen Kirchen sein
- Das lutherische Gustav-Adolf-Werk setzt sich für Betreuung von Diaspora-Gemeinden ein
- 1834: In Hamburg wird die erste deutsche Baptistengemeinde durch den Vareler Kaufmann Johann Gerhard Oncken gegründet. Sie wird Ausgangspunkt für die Gründung fast aller kontinentaleuropäischer Baptistenkirchen
- 1836: In Holland spaltet sich die Christlich-abgeschiedene Kirche aufgrund der Erweckungsbewegung ab. 1869 wird sie vermutlich zur Christlich-reformierten Kirche
- 1840: Die Chrischona-Gemeinden entstehen aus der Pilgermission St. Chrischona von Christian Friedrich Spittler
- 1841:
- In Gnadau entstehen die Lichtfreunde als protestantische nationalistische Gruppierung Mitteldeutschlands gegen konservative Landeskirchen. Ihre Basis ist die Aufklärung. 1859 schließen sie sich mit den Deutsch-Katholiken zum Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands zusammen
- In Preußen wird die Evangelisch-Lutherische Kirche in Preußen von Altlutheranern gegründet. Sie halten die erste Generalsynode ab und werden vom Staat geduldet
- In Österreich gründet Jakob Lorber, der aus „innerer Stimme“ „Neusalemschriften“ zur Klärung biblischer Widersprüche verfasste, die Neu-Salems-Gesellschaft
- 1844:
- In Schlesien protestieren nationalkirchlich orientierte Deutsch-Katholiken gegen Klerikalismus im und Wallfahrten zum „Heiligen Rock“. 1859 vereinigen sie sich mit den Lichtfreunden zum Bund Freireligiöser Gemeinden Deutschlands
- Die Christadelphians (Urchristen-Gemeinde) entstehen als Abzweigung von den Disciples of Christ
- In Amerika zerfällt die Miller-Bewegung und die Adventisten – u. a. die späteren Siebenten-Tags-Adventisten – entstehen. Dort nehmen sie verschiedene Lehren auf, wie zum Beispiel 1845 den Sabbat durch Joseph Bates und 1858 den Zehnten
- 1846: In England entsteht die Evangelische Allianz der Evangelischen gegen den römischen Katholizismus und gegen die liberale Theologie
- 1847:
- In den USA entsteht unter Martin Stephan mit der Lutherischen Missouri-Synode die größte lutherische Kirche. Sie steht für die Verbalinspiration
- Unter dem ehemaligen Methodisten-Prediger William Booth (1829–1912) entsteht die Heilsarmee als militärisch strukturierte Gemeinschaft zur Bekämpfung des Lasters in Großstädten
- In Österreich versammeln sich zum ersten Mal die Baptisten (Baptisten in Österreich)
- In den USA gründet Issak Hecker die Missionspriester vom hl. Apostel Paulus (Paulisten) als katholische Kongregation, die durch Amerikanisierung des Katholizismus amerikanische Protestanten katholisieren will
- 1860: In den USA erhält die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten ihren Namen. Sie entsteht 1844 aus der Miller-Bewegung und nach der Enttäuschung über die ausbleibende Wiederkunft Christi. 1863 hält sie ihre erste Generalkonferenz ab
- 1861: In Südrussland entstehen durch eingewanderte süddeutsche Pietisten (Stundenleute) die Stundisten als pietistische Bauernbewegung
- 1863: In Holland entsteht die Apostolische Gemeinde
- 1865: In Deutschland entsteht die Allgemeine christliche apostolische Mission, die 1878 zur Neuapostolischen Gemeinde wird und ab 1906 Neuapostolische Kirche heißt. Sie ist eine Abspaltung von den Katholisch-Apostolischen Gemeinden und ist der Überzeugung, dass das Apostelamt dauerhaft notwendig sei
- 1866: In den USA zweigt sich das Lutherische Generalkonzil von der Lutherischen Generalsynode ab, lehrt die wörtliche Inspiration der Schrift und isoliert sich von anderen Protestanten
- 1870:
- Die Altkatholische Kirche entsteht durch den Zusammenschluss derjenigen Katholiken, die die Beschlüsse des Ersten Vatikanischen Konzils ablehnen, insbesondere die zur Unfehlbarkeit des Papstes und zu dessen Jurisdiktionsprimat über die Gesamtkirche
- In den USA, Indien und Europa gründen Helena Petrovna Blavatsky und Henry Steel Olcott die Theosophische Gesellschaft als eine synkretistische, spiritistische und christlich-hinduistisch-buddhistische Gruppierung
- 1876: Einige aus der Landeskirche ausgetretene Lutheraner gründen die Evangelisch-Lutherische Freikirche (ELFK)
- 1879: In Boston gründet Mary Baker-Eddy die Christian Science als eine Glaubensgemeinschaft, die ein Ur-Christentum postuliert, das u. a. seinen Beweis in der Erfüllung des Heilungsauftrages Jesu finden soll
- 1880: Gemeinde Gottes (Anderson): Heiligungsgemeinde, entstanden aus einer Erweckung in der deutschen reformierten Kirche in den USA
- 1881: In Pennsylvania (USA) entsteht durch Charles Taze Russell die Bibelforscherbewegung, die für eine wörtliche Bibelinterpretation steht
- 1909 führen verschiedene Lehrentwicklungen Russells bereits zur Trennung und Gründung der Freien Bibelforscher
- 1917, bald nach seinem Tod, zerfällt die Bibelforscherbewegung in eine Gruppierung, die Russells Lehren beibehält und sich weiterhin Ernste Bibelforscher nennt, und in eine weitere, die sich ab 1931 den Namen Zeugen Jehovas gibt
- 1886:
- In Russisch-Polen gründen Maria F. Koslewska und Jan Maria Michał Kowalski die Mariaviten innerhalb der katholischen Kirche und gehen 1909 eine Verbindung mit den Altkatholiken ein
- In Halle und Jena entsteht der Evangelische Bund als ein Gelehrtenbund gegen den katholischen Aufschwung nach dem „Kulturkampf“ und zur Wahrung der deutsch-protestantischen Interessen
- 1890: Adolf Stöcker beruft den Evangelisch-sozialen Kongress ein mit den Zielen der sozialen Aufklärung und der Gewinnung Gebildeter für die christlich-soziale Bewegung
- 1895 bzw. 1908: Von der Bischöflichen Methodistenkirche zweigt sich die Kirche des Nazareners, eine Heiligungsgemeinde, ab
- 1898: In Österreich kommt die Los-von-Rom-Bewegung anlässlich umstrittener Sprachenverordnungen auf, die u.a. vom katholischen Klerus unterstützt werden. Tausende konvertieren zum Protestantismus
20. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1900: In Norwegen gründet Johan Oscar Smith „Die Christliche Gemeinde“ (auch: „Norweger-Gemeinde“, „Smiths Freunde“) als eine freikirchliche Gemeinde
- 1901: In Topeka (Kansas, USA) entsteht die Pfingstbewegung (Erweckungsbewegung)
- 1905:
- Gründung des Baptistischen Weltbundes
- Erste Pfingstgemeinde in Deutschland in Mülheim/Ruhr entsteht in der Gemeinschaftsbewegung
- 1906: Gemeinden Christi: fundamentalistische Abspaltung aus den Disciples of Christ; sie sind strikt kongregationalistisch und lehnen instrumentale Kirchenmusik und übergeordnete Organisationen ab
- 1908: Church of God (Cleveland): weltweite zur Pfingstbewegung gehörende Kirche
- 1909:
- Gemeinde für Christus: entsteht aus der Blaukreuz-Bewegung (trug von 1914 bis 2009 dem Namen Evangelischer Brüderverein)
- Berliner Erklärung großer Teile der Evangelischen Allianz gegen die Pfingstbewegung, u.a. wegen der „Zungenrede“
- 1913: Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden: vereinigt Pfingstgemeinden, die aus der Gemeinschaftsbewegung ausgeschlossen worden waren
- 1914: Assemblies of God: eine Vereinigung selbständiger Gemeinden der Pfingstbewegung
- 1920: Die Tschechoslowakische Hussitische Kirche wird gegründet
- 1921:
- Reformiert-Apostolischer Gemeindebund: entsteht durch Ausschluss Carl August Brückners aus der Neuapostolischen Kirche
- Der Prophet Simon Kimbangu, Kongo, gründet die Kimbanguistenkirche, eine der ersten und größten afrikanischen unabhängigen Kirchen ohne Weiße
- 1922: Die Christengemeinschaft wird von einigen evangelischen Pfarrern unter Friedrich Rittelmeyer mit Hilfe von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, als christliche Religionsgemeinschaft mit anthroposophischem Hintergrund gegründet
- 1923: Tanatra wird von Fedor Mühle in Görlitz als Gottesbund Tanatra gegründet, später in Gottesbund Loge Tanatra, ab 1990 in Weltloge Tanatra umbenannt
- ab 1924: Griechenland: Altkalendarier widersetzen sich der teilweisen Übernahme des Gregorianischen Kalenders durch einige Orthodoxe Kirchen und sind vielfach zersplittert
- 1925: Gründung der Mennonitischen Weltkonferenz in Basel
- 1926: Berlin: Johannische Kirche versteht sich als wiedererrichtete Urkirche Jesu Christi auf spiritualistischer Grundlage mit Joseph Weißenberg als Oberhaupt
- 1927: In der Schweiz wird die pfingstliche Freikirche Bewegung Plus (damals noch "Gemeinde für Urchristentum") durch die Vorträge und Konferenzen des pensionierten deutschen Pfarrers Christoph Drollinger gegründet.
- 1928: In Madrid (Spanien) wird Opus Dei von Josemaría Escrivá de Balaguer als katholische und weltweite Personalprälatur zur Verchristlichung der Gesellschaft mit geheimbundähnlicher Tendenz gegründet
- 1929: Church of Christ (Fetting) wird von Otto Fetting gegründet und ist ein Vorläufer der späteren Kirche Christi mit der Elias-Botschaft. Neben der Bibel gelten der Bericht der Nephiten - einer eigenen Ausgabe des Buches Mormon - sowie 30 Botschaften von Fetting mit dem Titel „Das Wort des Herrn“ gleichberechtigt als Heilige Schriften.
- 1942: In New Knoxville (Ohio, USA) wird die anti-trinitarische christliche Organisation The Way International von Victor Paul Wierwille gegründet
- 1943: Die Kirche Christi mit der Elias-Botschaft wird von W. A. Draves gegründet. Neben der Bibel gelten der Bericht der Nephiten - einer eigenen Ausgabe des Buches Mormon - sowie insgesamt 117 Botschaften von Otto Fetting und W. A. Draves mit dem Titel „Das Wort des Herrn“ gleichberechtigt als Heilige Schriften.
- 1944: Ursprung der Gemeinde der Christen Ecclesia in Solingen-Ohligs (Hermann Zaiss), evangelikal-charismatische Freikirche
- 1946: Die methodistische Evangelische Vereinigte Brüderkirche (englisch Evangelical United Brethren Church) entsteht aus dem Zusammenschluss der Evangelischen Gemeinschaft und der Kirche der Vereinigten Brüder in Christo
- 1947: Die Arbeitsgemeinschaft der Christengemeinden in Deutschland, Vorläuferorganisation des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden in Deutschland, wird gegründet
- 1949: Freikatholische Kirche
- 1954: Vereinigungskirche von Sun Myung Moon, der als Erlöserfigur die nicht-vollständige Erlösung von Jesus Christus zur Vollendung bringt
- 1955: Die Apostolische Gemeinschaft in Deutschland entsteht durch Ausschluss aus der Neuapostolischen Kirche. Fast zeitgleich gründen sich andere freie apostolische Gemeinden in den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz und Südafrika
- 1956: In Düsseldorf wird die Vereinigung Apostolischer Gemeinden als Zusammenschluss verschiedener freier apostolischer Gemeinden gegründet
- 1957: United Church of Christ (UCC) bildet sich durch die Verschmelzung der Evangelical and Reformed Church (Evangelische-reformierte Kirche) und der Congregational Christian Churches (Kongregationalistische christliche Kirchen)
- 1962: In Kenia entsteht die Legio Maria durch Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche
- 1965:
- Die Internationale Vereinigung christlicher Geschäftsleute entsteht als überkonfessionelle Bewegung aus der Pfingstbewegung
- Gründung der ersten Calvary Chapel in Kalifornien (USA) durch Chuck Smith
- 1968: Die Evangelische Vereinigte Brüderkirche und die Bischöfliche Methodistenkirche vereinigen sich zur Evangelisch-methodistischen Kirche
- 1970: Der Reformierte Weltbund entsteht aus dem Zusammenschluss einer presbyterianischen und kongregationalistischen Weltorganisation
- 1970er: In den USA entstehen die Jesus-People als charismatische Erweckungsbewegung unter Jugendlichen
- 1972: Drei lutherische Freikirchen schließen sich zur Selbständigen-Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) zusammen
- 1975: Universelles Leben: Neuoffenbarung von Gabriele Wittek, erklärt, mit Christus direkt in Kontakt zu stehen; es bietet eine westliche Interpretation von Karma und Reinkarnation an
- 1979: Die Internationale Gemeinden Christi (ICOC, Boston-Movement) spalten sich von den Gemeinden Christi ab und weisen totalitäre Tendenzen auf
- 1982:
- Vineyard Christian Fellowship: neocharismatische Gemeindebewegung, gegründet von John Wimber
- Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gründet sich in Deutschland
- 1984: Neuchristen: gegründet vom „Schwert-Bischof“ Nikolaus Schneider
- 1988: Anskar-Kirche International: neocharismatische Kirche, gegründet von Wolfram Kopfermann
- 1990: Gründung der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden, ein Zusammenschluss von 54 mennonitischen Gemeinden in Deutschland
- 1990er: neue Hauskirchenbewegung auf der Glaubensbasis der Evangelischen Allianz
- 1991: Jesus Freaks: charismatische Gemeinden, besonders auf junge Leute ausgerichtet, gegründet von Martin Dreyer in Hamburg
- 1996: International Christian Fellowship: neocharismatische Gemeinden, besonders auf junge Leute ausgerichtet
- 1999/2001: Katholisch-Reformierte-Kirche: in Österreich entstandene Gemeinschaft mit apostolischer Sukzession
21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2010: Zusammenschluss des Reformierten Weltbundes und des Reformierten Ökumenischen Rates zur Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeittafel Geschichte des Christentums
- Liste der christlichen Konfessionen
- Liste der christlichen Häresien
- Vorreformatorische Kirchen
- Zeittafel zur Geschichte der Täufer
- Zeittafel zur Geschichte der Baptisten
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Veitschegger: 2000 Jahre Kirchen- u. Papstgeschichte
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hubert Jedin u. a. (Hrsg.): Handbuch der Kirchengeschichte. 7 Bände, Herder, Freiburg 1962–1979
- Kurt Dietrich Schmidt, Gerhard Ruhbach: Chronologische Tabellen zur Kirchengeschichte. 6. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1999, ISBN 978-3-525-52134-2
- Manfred Sitzmann, Christian Weber: Übersichten zur Kirchengeschichte. 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-55453-1