Benutzer:Tankatahuta/Altertum

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Als Altertum wird in der Geschichtsschreibung der historische Zeitraum der Zivilisationen des Mittelmeerraums und des Vorderen Orients bezeichnet, der zwischen dem Aufkommen der Schrift und dem Untergang des Imperium Romanum liegt. Grob gesagt umfasst das Altertum damit den Zeitraum von etwa 3000 v.Chr. bis etwa 500 n.Chr. Dem Altertum zugehörige Zeitalter wären danach die Ausläufer der Kupferzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit.

Die ersten Vorläufer der Schrift waren sogenannte Piktogramme, Bildzeichen, die sich in manchen Kulturräumen später zu Hieroglyphen, in anderen zur Keilschrift entwickelten. Auch Alphabetschriften haben in diesen Piktogrammen ihren Ursprung. Um 3000 v.Chr. gab es in den Gebieten der Sumerer und Ägypter Bilderschrift, bzw. in Ägypten schon die endgültigen Hieroglyphen. Jüngere archäologische Funde deuten allerdings auf wesentlich älteren Gebrauch der Schrift hin. Im Bereich der Vinca-Zivilisation auf dem Balkan wurden Kultobjekte aus Ton gefunden, die Schriftzeichen aufweisen und auf den Zeitraum zwischen 4000 und 3000 v.Chr. datierbar sind. Vermutlich wurde diese Schrift jedoch nur zu sakralen Zwecken gebraucht.

Mesopotamien wurde zu jener Zeit von der sumerischen Hochkultur beherrscht. Diese bestand aus einzelnen Stadtstaaten, von denen Uruk, Ur, Eridu, Larsa, Lagasch und Kisch die bedeutensten waren. Es wird vermutet, dass Uruk die erste Großstadt der Weltgeschichte war. Das politische System der Stadtstaaten ging von einem absoluten Herrscher, der als Gottkönig (lugal) betrachtet wurde, aus. Zunächst waren weltliche und geistliche Macht unter diesem Herrscher vereint. In den Städten entstanden gewaltige Tempelanlagen, Zikkurate, die gleichzeitg auch Handelszentren waren. Später zeigt sich eine zunehmende Trennung von Religion und Politik, auch darin, dass sowohl Kultbauten als auch größere Paläste entstanden. Die Stadtstaaten waren eigenständige politische Einheiten, und als solche stets im Konflikt mit ihren Nachbarn. Eine echte Reichsbildung zeichnet sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ab, Kriege wurden der Vormachtstellung, nicht aber der Annektion halber geführt. Schon früh zeigen sich rege Handelsverbindungen zur Außenwelt. Handelsbeziehungen zu Arabien, Indien und sogar Teilen Europas sind durch Fundstücke wie Tonscherben, Bronzeartefakte und Münzen nachweisbar.

In Ägypten trat schon Ende des 4. Jahrtausends eine Reichsbildung ein, die unter den Königen "Skorpion", Narmer und Aha begonnen haben muss. Um 3000 v.Chr. gab es hier bereits ein ausgeprägtes Staatssystem mit auf den König zentriertem Verwaltungssystem, sowie künstlerischen und religiösen Leben. Auch in Ägypten nahm der Herrscher die Form des Gottkönigs an, als irdische Form des Gottes Horus. Dieser Prozess ging von der Stadt Memphis aus und orientierte sich zunächst nach Norden, in das Nildelta. Gegen Ende des 4. Jahrtausends v.Chr. fand die Vereinigung von Ober- und Unterägypten statt. Schon früh wurden diese Ereignisse mythologisiert, die Reichsgründung und Vereinigung der beiden Länder wird einem König Menes zugeordnet, der heute mit Aha identifiziert wird.

Im sumerischen Kulturkreis kam es in der zweiten Hälfte des dritten Jahrtausends v.Chr. zu tiefgreifenden Veränderungen. Ausgehend von Akkad, einer Stadt nördlich des eigentlichen sumerischen Gebietes, kam es zu territorialen Expansionen unter Sargon. Diesem König gelang es nicht nur, seinen Machtbereich über das Hinterland seiner Heimatstadt auszudehnen, sondern ganz Mesopotamien unter seiner Herrschaft zu vereinen. Dies lässt sich vermutlich sowohl auf Sargons außergewöhnlichen Führungscharacter, als auch auf militärische Reformen zurückführen. Das akkadische Heer war beweglicher als das der sumerischen Stadtstaaten und diesem folglich überlegen. Bei Sargons Tod herrschte er über ein Reich, das sich vom persischen Golf bis ans Mittelmeer, wobei ihm auch der erste Einsatz einer Seestreitmacht zugeschrieben wird. Zu jener Zeit fand auch eine Ausweitung der Schriftkultur statt. Bereits vorher waren im mesopotamischen Grenzgebiet, vor allem in dem auf Susa zentrierten Reich Elam Keilschrifttafeln entstanden. Regen Handelsbeziehungen ist es vermutlich zu verdanken, dass sich höhere Kulturformen in das Gebiet des heutigen Iran bis zum Industal ausweiten. Dank diesen Entwicklungen gilt Mesopotamien als Wiege der Zivilisation.

In Ägypten setzte sich der eingesetzte Prozess ungehindert fort. Nach der Einverleibung des Nildeltas weitete sich das Reich nach Süden aus. Die Herrschaftsstrukturen wurden verfeinert, die Kultur nahm ihre endgültige Gestalt an. Dies zeigt sich vor allem im Bau monumentaler Grabanlagen, die schließlich in den dritten und vierten Dynastien mit den Pyramiden ihren Höhepunkt erreichen sollten. Mit der dritten Dynastie, deren Beginn auf 2707 v.Chr. datiert wird, beginnt die Geschichte des Alten Reiches, die sich vor allem durch neue architektonische Errungenschaften kennzeichnet. Neben den Pyramiden entstanden gewaltige Paläste und Skulpturen, deren bekanntestes Beispiel die Sphinx von Giseh ist. Die bedeutendsten Bauherren jener Zeit waren Djoser, der die erste Stufenpyramide bauen ließ, Snofru, Cheops und Chephren. Wie im großen die Monumentalarchitektur perfektioniert wurde, verfeinerten sich auch die kleineren Kunstformen. Malerei und Bildhauerei liefen zu ersten Höhepunkten an. In der Religion bekam der Sonnengott Ra eine größere Bedeutung. Djedefra war der erste König, der sich Sohn des Ra nannte. Seit der fünften Dynastie überschattet er in seiner Bedeutung auch Horus.

Die Dominanz, die das Kupfer noch bis ins vierte Jahrtausend v.Chr. besaß wurde allmählich von der Bronze abgelöst. Zu ihrer Herstellung benötigte man neben dem inzwischen nahezu allgegenwärtigen Kupfer, das inzwischen Gegenstand systematischem Bergbaus war, auch Zinn, der in Mesopotamien vermutlich aus dem westlichen Iran eingeführt wurde. In Ägypten wurden Kupfer und Bronze erst verhältnismäßig spät eingeführt. Das Kupfer erlangte hier nie den selben Stellenwert wie in Mesopotamien, während die Bronze, die in Ägypten vermutlich nie hergestellt sondern nur importiert wurde, sich alsbald in den Bereichen der Kunst und des Militärs durchsetzen konnte. Hier offenbarte sich bald ein gewaltiger Nachteil der Ägypter in ihrer Entwicklung. Ägypten war arm an natürlichen Rohstoffen, was dazu führte, dass die Handelsbeziehungen nach außen verstärkt werden mussten. Letztendlich ist dies vermutlich auch die Begründung, warum sowohl die Bronzezeit, als auch die Eisenzeit in Ägypten lange brauchten, um sich voll zu entwickeln.

Die Hohe Bronzezeit

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Das Reich der Akkader ging nicht lange nach Sargons Tod sowohl aufgrund innerer Unruhen, wie auch äußere Bedrohung zugrunde. Eine Restauration der sumerischen Stadtstaaten setzte ein, die jedoch nicht lange anhielt. Von außen drangen immer mehr Völker ein, die Elamer und Amurriter bildeten mächtige Reichsstrukturen, die bald auf Mesopotamien übergriffen. Das Ende der sumerischen Zeit kam als schleichender Prozess. Die einzelnen sumerischen Fürsten gewannen zunehmend an Macht. Das mächtigste Reich war zunächst das von Larsa, doch bald erkämpfte sich das bis dahin unbekannte Babylon unter Führung Hammurabis die Vormachtstellung. Hammurabi gründete das zweite Großreich auf mesopotamischen Boden. Zwar erreichte es nicht ganz den Umfang des Großreichs von Akkad, und zerfiel kurz nach Hammurabis Tod auch wieder, aber die Wirkung auf Mesopotamien war nachhaltiger. Die Verwaltungsstrukturen waren verfeinert, und erstmals wurde ein umfassender Gesetzkodex erarbeitet. Nebenbei war auch der Stadt Babylon eine längere Lebenszeit als Akkad beschert; bald wurde sie zu der größten und bedeutendsten ganz Mesopotamiens. Obwohl im iranischen Bergland das Volk der Kassiten zu einer für Babylon bedrohlichen Macht aufstieg, und sich durch häufige Angriffe auf Mesopotamien bemerkbar machte, kam der eigentliche Todesstoß für das Reich völlig unerwartet aus Kleinasien. Hier hatten die Hethiter begonnen, ein Reich aufzubauen, und überfielen 1530 v.Chr. Babylon. Es handelte sich bei dieser Invasion nicht um einen Eroberungszug. Die Hethiter plünderten lediglich die Stadt und zogen sich sofort in ihr Reichsgebiet zurück. Diesen Augenblick der Schwäche des babylonischen Reiches nutzten jedoch die Kassiten und übernahmen in Babylonien die Macht.

Das erste Jahrhundert der kassitischen Herrschaft in Mesopotamien bleibt aufgrund mangelnder Quellen im Dunkeln. Zu jener Zeit dehnte sich das Hethiterreich nach Süden aus, wo es in Konflikt mit den Mitanni, einem hurritischen Staatsgebilde, das den äußersten Norden Mesopotamiens bis hin zur syrischen Mittelmeerküste einnahm. Hier hatte sich nach dem Ende des Akkadischen Reiches das kulturelle Leben verstärkt. Zu einer nennenswerten Reichsbildung ist es nicht gekommen, aber es entstanden größere Siedlungen, die durch regen Handel zu Reichtum kamen, so zum Beispiel Ugarit, Arvad, Byblos und Tyros.

Die gennanten Städte fielen zum Großteil an Ägypten, das sich nach der Expansion nach Süden nun an das Rohstoffreiche Vorderasien wandte. Kanaan, Phönizien und die Levante wurden um 1500 v.Chr. von den Ägyptern erobert, unter Thutmosis III. (1479-1425 v.Chr.) erreichte es seine größte Ausdehnung und den Höhepunkt seiner Macht und grenzte sogar an den Euphrat. Die Könige der 18. Dynastie, nun bereits Vertreter des Neuen Reiches, waren womöglich die mächtigsten der ägyptischen Geschichte. Amenophis IV, besser bekannt als Echnaton führte jedoch religiöse und gesellschaftliche Neuerungen ein, die besonders in der Priesterkaste auf erheblichen Widerstand stießen. Er wollte eine monotheistische Religion mit der Sonnenscheibe Aton als einzige Gottheit durchsetzen. Die Hauptstadt wurde in das neu gegründete Amarna verlegt. Von hier aus verfolgte der König ausgefeilte diplomatische Beziehungen zu den Nachbarstaaten. Seine "Revolution" scheiterte jedoch kurz nach seinem Tod, und Ägypten fiel wieder in die alten Strukturen zurück.

Auf der heute griechischen Insel Kreta entstand um 2000 v.Chr. eine erste Hochkultur, die der Minoer. Die wenigen archäologischen Zeugnisse gestatten einen begrenzten Einblick in die herrschaftliche Palastkultur, aber die religiösen und politischen Strukturen bleiben verborgen. Was als sicher gilt ist, dass die Minoer der Seefahrt große Bedeutung beimaßen und möglicherweise auch schon koloniale Expansion betrieben. Zu jener Zeit waren sie wohl die vorherrschende Macht in der Ägäis. Um 1450 v.Chr. war diese Kultur jedoch plötzlich verschwunden, ohne dass Zeugnisse jeglicher Art von diesem Untergang erhalten geblieben sind. Um 1300 v.Chr. war Kreta zum Teil des mykenischen Kulturkreis geworden. Das mykenische Griechenland war auf mehrere kleine Königreiche unterteilt, von denen die bedeutendsten wohl Mykene, Pylos und Athen waren. Die griechische Kultur erreichte in der mykenischen Zeit einen vorläufigen Höhepunkt, allerdings galten die Mykener auch als agressive Plünderer. Die Sage des trojanischen Krieges wird heute als Romantisierung eines mykenischen Raubzuges gedeutet.

Das Ende der Bronzezeit

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Die Expansion der Hethiter führte unweigerlich zum Zusammenstoß mit Ägypten. Nach hethitischen Eroberungen in der Levante kam es schließlich 1274 v.Chr. zur Schlacht von Kadesch, die als Schlüsselereignis der späten Bronzezeit gilt. Bei dieser Schlacht konnte kein klarer Sieger festgestellt werden, und es kam schließlich zum ersten belegten Friedensabkommen der Weltgeschichte, das ein Mächtegleichgewicht zwischen Ägyptern und Hethitern festlegte. In Mesopotamien wurde dieser Zeitraum von den Bemühungen der Assyrer ein Großreich aufzubauen, geprägt. Aus dem Kerngebiet um die Hauptstadt Assur unternahmen die Assyrerkönige zwischen 1300 und 1200 v.Chr. ausgedehnte Kriegszüge, die schließlich ganz Mesopotamien unter ihre Herrschaft brachten. Die Assyrer bemühten sich, mesopotamische Traditionen anzunehmen, was gleichzeitig ein Versuch war, nicht als Fremdherrscher zu gelten, und einen universellen Herrschaftsanspruch legitimieren sollte. Im Westen erreichte das assyrische Reich den Euphrat, was es in Kontakt mit den Hethitern brachte. Ähnlich Ägypten konnte Assyrien auf diplomatischem Wege eine Beilegung des Konflikts erreichen, so dass schließlich ein Machtdreieck zwischen Hatti, Ägypten und Assyrien entstand. Dies war allerdings nur von kurzer Dauer, da um 1200 v.Chr. plötzlich an den Küsten des östlichen Mittelmeeres die sogenannten Seevölker erschienen. Es handelt sich hierbei um eine vielzahl kleiner Volksgruppen, die aus einem bis heute unbekannten Grund eine anscheinend gemeinsame Wanderbewegung aus dem westlichen Mittelmeer unternahmen. Die hethitischen Besitzungen an der Mittelmeerküste und die Mykenische Kultur fiel diesen Seevölkern zum Opfer, und es gelang ihnen, sich in Syrien und Palästina festzusetzen. Kurz darauf griffen sie auch Ägypten an, konnten von Ramses III. jedoch zurückgeschlagen werden. Die Hethiter litten zur gleichen Zeit unter der Invasion der Phryger, was schließlich unter noch nicht ganz geklärten Umständen zum gewaltsamen Untergang ihres Reiches führte. Das assyrische Großreich ging in eigenen Unruhen unter und musste zunächst dem wieder erstarkenden Babylonien seinen Rang als Hegemonialmacht in Mesopotamien abtreten. Gleichzeitig traten an den Grenzen Mesopotamiens zunehmend die Aramäer auf. Einzig Ägypten konnte, durch das Aufeinandertreffen mit den Seevölkern stark geschwächt, seine staatlichen Strukturen wahren.

Zu diesem Zeitpunkt begann die Eisenverarbeitung zunehmend an Bedeutung zu gewinnen. Der Übergang in die Eisenzeit verlief fließend, doch um 1000 v.Chr. hatte das Eisen die Bronzeverarbeitung in dem vorderasiatischen Raum verdrängt.

Nach dem Untergang des Hethiterreiches und dem vor allem durch die Aramäer herbeigeführten Untergang des kassitischen Babyloniens entstand im vorderen Orient ein Machtvakuum, das erneut die Assyrer, unter Tiglatpilesar I. (1114-1076 v.Chr.) bereit waren, auszufüllen. Tiglatpilesar gelang es, das Reich bis an die Mittelmeerküste auszudehnen. Dieses neue Großreich fiel nach seinem Tod jedoch den Aramäern zum Opfer, und Assyrien wurde auf das Kernland um Assur zurückgedrängt. Die Assyrer mussten sich nun gegen eine Reihe aramäischer Kleinstaaten behaupten. Erst etwa ein Jahrhundert nach Tiglatpilesars Tod gelang es dem assyrischen König Assur-dan II. (912-891 v.Chr.) erneut sein Reich auszuweiten. Die Assyrer konnten im Norden Mesopotamiens wieder die Vormachtstellung erlangen und schließlich Gebiete vom Urmiasee und dem Zagrosgebirge bis an die Mittelmeerküste erobern. Später fielen auch Babylonien, Syrien und Palästina an Assyrien, und das in den nördlichen Gebirge aufsteigende Reich von Urartu konnte besiegt werden. Am Höhepunkt seiner Macht, 663 v.Chr., beherrschten die Assyrer sogar Ägypten bis nach Theben. Die Assyrer hatten ihr Reich jedoch überdehnt. Innere Schwierigkeiten machten dem Reich so zu schaffen, dass die Herrschaftsstruktur bröckelte. Besonders in Babylonien entstand ein solcher Haß auf die Assyrer, dass schließlich ein großer Aufstand entfacht wurde, der mit Hilfe der Meder dazu führte, dass die assyrischen Residenzstädte Assur und Ninive nicht nur eingenommen sondern grundlegend zerstört wurden. Nach dem Tod des letzten assyrischen Königs Assur-Mubalit war von dem assyrischen Reich nichts mehr übrig, und zweihundert Jahre später war seine Existenz in Vergessenheit geraten. In Babylonien hatten inzwischen die Chaldäer die Macht übernommen. Mit den Medern verbündet konnten sie nach dem Ende Assyriens ihre Macht auf wesentliche Teile des ehemaligen Assyrerreiches ausdehnen, so dass es unter Nebukadnezar II. beinahe deckungsgleich mit jenem war. Zu dieser Zeit hatte auch die Stadt Babylon ihre kulturelle Blüte erreicht. Die Prachtbauten Nebukadnezars wurden nach Ansicht heutiger Wissenschaftler später als die Hängenden Gärten zu einem Weltwunder der Antike zusammengefasst. Der seit Hammurabi bestehende Mardukkult erlebte mit dem Bau eines 90 Meter hohen Zikkurates -dem biblischen Turm von Babel- seinen Höhepunkt. Babylon wurde mit etwa einer Million Einwohner zu der Größten Stadt ihrer Zeit. Diese prachtvolle Entwicklung ging jedoch auf die Kosten der unterworfenen Völker, insbesondere der Juden, die in die Babylonische Gefangenschaft verschleppt wurden. In Kleinasien bildete sich um Gordion herum auf den Trümmern des Hethiterreiches das Reich der Phryger. Gleichwohl blieb Hatti zunächst frei von deren Einfluss, und hier entstanden späthethitische Kleinstaaten. Das Phrygerreich musste bald mit den einfallenden Kimmeriern und Skythen kämpfen, und fiel allmählich dem von Sardes ausgehenden Lyderreich zum Opfer.

Am Nil machte sich derzeit ein Verfall der herrschaftlichen Strukturen bemerkbar, der in politischen Wirren und Bürgerkriegen seinen Ausdruck fand. Die Priester des Amun gewannen zunehmend an Macht und konnten zeitweise sogar eine Art "Gottesstaat" in Oberägypten errichten. Im 8. Jahrhundert v.Chr. fiel Ägypten schließlich unter die Kontrolle der Kuschiten, die versuchten, Assyrien in seinem Aufstieg aufzuhalten. Dies führte schließlich aufgrund der Schwäche des ägyptischen Reiches zu der Eroberung des Nilgebietes durch die Assyrer, die die Kuschiten aus dem Land vertrieben und mit der Wiederherstellung der ägyptischen Herrschaft die Spätzeit einleiteten. Da Ägypten aufgrund dieser Ereignisse den Assyrern freundlich gegenüberstand, kam es nach dem Untergang Assyriens zum Konflikt mit den Babyloniern, der schließlich in der Eroberung Ägyptens durch die Perser mündete.

Im Mittelmeergebiet fanden zu dieser Zeit grundlegende Veränderungen statt. Im 10. Jahrhundert v.Chr. begann die Kolonisierung durch die Phönizier in Nordafrika und auf der Iberischen Halbinsel. Zu den bedeutendsten Gründungen jener Zeit zählen Karthago, Gades, Ebusos und Panormos. Im Ägäisraum fanden nach dem Untergang der mykenischen Kultur auch aufgrund neuer Wanderungsbewegungen aus dem Norden starke gesellschaftliche Umbrüche statt, die aufgrund der mangelhaften Quellenlage als das "Dunkle Zeitalter" bezeichnet werden. Auf dem Peloppones begann die Expansion Spartas. In anderen Bereichen Griechenlands ging die Königsherrschaft in die Polis-Strukturen über. Am Ende dieser Entwicklungen standen meist demokratische Ordnungen in den einzelnen Stadtstaaten, allerdings gab es auch autoritäre politische Systeme, die entweder erst allmählich demokratische Züge bekamen (z.B. Athen), oder aber an ihrer Spitze weiterhin einen autoritären Herrscher behielten (die Tyrannis, z.B. Pherai). Die dichte Besiedlung Griechenlands führte schließlich zu einer Überbevölkerung, die auch von Seiten Griechenlands in einer Kolonisierung des Mittelmeerraumes endete. Dabei kam es auch gelegentlich zu Konflikten mit den Phöniziern, doch allgemein besiedelten die Griechen vor allem die Nordküste des Mittelmeers. Die Kolonialisierung ging hauptsächlich von Korinth, Megara, Chalkis und Milet aus. Hauptgebiete der Kolonialisierung waren die Iberische Halbinsel, Sizilien, der nördliche Ägäisraum sowie die ganze Schwarzmeerküste.

Die klassische Antike

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Vorderer Orient

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Das Großreich der Babylonier im vorderen Orient begann schon kurz nach dessen Entstehung zu bröckeln. Den Nachfolgern Nebukadnezars gelang es nicht, ihre Macht in den einzelnen Bereichen des Königreiches durchzusetzen, und auch im Kernbereich Babylonien sank die Beliebtheit des Herrscherhauses. So kam es nicht überraschend, dass der persische König Kyros II. von der Bevölkerung regelrecht begrüßt wurde. Kyros hatte in den Jahren zuvor aus Persien, einem Vasallenstaat des medischen Reiches, ein Großreich gemacht indem er den medischen König Astyages besiegt und dessen Hauptstadt Ekbatana eingenommen hatte, wo er in Personalunion gleichzeitig König der Meder und Perser wurde. Wenige Jahre später eroberte er auch das Lyderreich unter Kroisos und die an der kleinasiatischen Küste liegenden griechischen Städte. 539 v.Chr. wurde schließlich Babylon eingenommen, und auch hier nahm Kyros die einheimische Krone an, so dass er nominell gleichzeitig König von drei Reichen war. Sein Sohn und Nachfolger Kambyses II. fügte diesem Gebilde die Krone Ägyptens hinzu, welches er in Jahr 525 v.Chr. eroberte. Bei seinem Tod im Jahr 522 v.Chr. drohte das Reich auseinanderzufallen, da noch während seines Feldzuges in Ägypten die Mager in Persien den Thron usurpiert hatten. Einem Mitglied des Stabes des Kambyses, Dareios I., gelang es, die Usurpatoren zu beseitigen und selber den Thron zu besetzen. Im Reich brachen jedoch kurz darauf ernste Aufstände aus, und Dareios benötigte zwei Jahre um seine Herrschaft zu festigen. Schließlich gelang es Dareios dennoch, das Reich unter seiner Herrschaft zu vereinen, und in seinen Grenzen bis zum Indus im Osten und in die Kyrenaika im Westen auszudehnen. Auch im Ägäisraum spielte das nach dem Gründer der Dynastie benannte Achämenidenreich eine zunehmend einflussreiche Rolle. Nachdem die persische Expansion 480 v.Chr. bei der Schlacht von Salamis und ein Jahr später bei Schlacht von Plataiai von den Griechen aufgehalten worden war, kehrte sich das Reich dem inneren zu. Schon unter Dareios I. wurden umfangreiche politische und gesellschaftliche Neuerungen eingeführt. Ob man angesichts der Einführung persischer Normen in fast allen Bereichen des politischen, und in großen Teilen des kulturellen Lebens von einer persischen Reichskultur sprechen kann ist eher zweifelhaft; stattdessen lässt sich beobachten, dass die Perser die von ihnen beherrschten Völker, ihre Traditionen und Kulturen, und selbst die politischen Systeme mit großem Respekt behandelten. Auch verstand sich der Großkönig nicht als König eines "persischen" Reiches, sondern nannte sich "König der Könige" und "König der Länder und Völker". Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl findet auch in königlichen Inschriften und Reliefs in den Königsstädten Susa, Persepolis, Pasargadai und Ekbatana sowie an den Gräbern in Naqsch-e Rostam Ausdruck. Dennoch wurde die persische Herrschaft von manchen Völkern, insbesondere den Ägyptern, als Unterdrückung empfunden, so dass das Reich im frühen 4. Jahrhundert v.Chr. größere Gebietsverluste hinnehmen musste. Auch die einzelnen Provinzverwalter, die Satrapen, entfachten zunehmend Aufstände gegen die großkönigliche Herrschaft. Artaxerxes III. (359-338 v.Chr.) gelang es jedoch, seine Macht mit aller Härte durchzusetzen und einige Grenzgebiete, vor allem Ägypten, wieder in das Reich einzugliedern. Eine tiefgreifenden Restauration des Reiches wurde jedoch durch seine Ermordung verhindert, und wenige Jahre später wurde das Gebiet von Alexander dem Großen erobert.

Die politischen und kulturellen Entwicklungen in Griechenland führten um 500 v.Chr. zu dem Beginn der Klassik, einer Epoche, die sich durch Verfeinerung und Vollendung philosophischer, politischer und kultureller Ideen auszeichnet. Politisch gesehen steht am Anfang der Klassik der Beginn der athenischen Demokratie und Kämpfe gegen das persische Reich. Diese sogenannten Perserkriege bewirkten in den griechischen Staaten ein Gemeinsamkeitsgefühl in einem Ausmaß, das es hier bislang nicht gegeben hatte. Man verstand sich als Verteidiger der hellenischen Kultur gegen die auswärtigen Barbaren (wobei dieser Begriff noch nicht die heutige Bedeutung hatte, sondern als Sammelbegriff für alle nichtgriechischen Völker gebraucht wurde). Dennoch war die griechische Staatenwelt durch innere Zerrissenheit geprägt.

Ein bedeutendes Merkmal jener Zeit war der Athenisch-Spartanische Dualismus, ein fortwährender Kampf um die Vormachtstellung im Ägäisraum. Dies führte 431 v.Chr. zu dem Ausbruch des [[Pelopponesischer Krieg|Pelopponesischen Krieges] und, kurz nach dessen Ende 404 v.Chr., zu dem Korinthischen Krieg (395-386 v.Chr.), an dessen Ende der Königsfriede stand. Dieser gab offiziell die Vormachtstellung an den persischen Großkönig Artxerxes II. ab und beendete das System der Polis durch die Erklärung, das alle griechischen Städte und Inseln eigenständig werden sollten. Für die kleineren griechischen Staaten bedeutete dies nicht viel, aber für Athen, Sparta und Theben war dies ein gewaltiger Umbruch. Sparta galt als Garantiemacht für die persische Oberhoheit in Griechenland, und hatte somit die lang umkämpfte Hegemonialstellung inne. Dies stieß auf Widerstand von Seiten Athens und Thebens, und letztgenannte konnten Sparta schließlich in der Schlacht von Leuktra besiegen und wenige Jahre später Sparta als griechisches Großreich beseitigen. Die thebanische Hegemonie fiel kurz darauf jedoch wieder in sich zusammen, da die Macht Thebens von einer Person, Epameinodas, der führenden Figur der thebanischen Politik, ausging, der 362 v.Chr. bei der Schlacht von Mantineia fiel. Viele Griechen empfanden in jener Zeit, dass der einstige Glanz der Zivilisation in den politischen Wirren unterging. So forderten einige Redner, insbesondere Isokrates, die Vereinigung der Griechischen Staaten zu dem Zweck eines großangelegten Rachefeldzuges gegen die Perser, die 480 v.Chr. Athen zerstört hatten. Dies wurde schließlich von dem makedonischen König Philipp II. in Angriff genommen, der zwischen 359 und 338 v.Chr. nahezu ganz Griechenland und große Teile der nördlich und östlich von Makedonien gelegenen Gebiete Illyrien und [Thrakien]] erobern, und 338 v.Chr. bei Chaironeia ein verbündetes Athenisch-Thebanisches Heer vernichtend schlagen konnte. Als neuer Hegemon Griechenlands plante er einen Kriegszug gegen das persische Reich, der jedoch durch seine Ermordung 337 v.Chr. vereitelt wurde.

Das geistige und kulturelle Leben in Griechenland

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Im allgemeinen wird die griechische Klassik als Ursprung und Ausgangspunkt der abendländischen Kultur angesehen. Wegbereitend für die griechische Literatur waren wohl die Epen des Homer, die schon den Griechen als heilig galten. In dem lyrischen Leben Griechenlands stieg bald das Drama zur beliebtesten Literaturform auf. Die Werke von Dramenschreibern wie Aischylos, Aristophanes oder Euripides wurden richtungsweisend für die gesamte nachfolgende abendländische Literatur. Mit Herodot begann im 5. Jahrhundert v.Chr. die Geschichtsschreibung, die erstmals detailgetreue Rekonstruierungen historischer Ereignisse in großen Umfang zulässt. Die vermutlich bedeutendste Errungenschaft des geistigen Lebens ist jedoch das Aufkommen der Philosophie. Mit der Schule des Sokrates, denen neben ihrem Begründer vor allem Platon und Aristoteles angehörten, erreichte die antike Philosophie ihren Höhepunkt, und die zu jener Zeit entstandenen Denkansätze und die aus ihnen erarbeiteten Werken sind auch heute noch die Grundlagen der christlich-abendländischen Ethik. Andere Kunstformen wie Musik, Architektur, Bildhauerei und Malerei erreichten ebenfalls eine Blütezeit. Auch hier bildeten die Errungenschaften der Griechen den Grundstein für spätere Entwicklungen.

Westlicher Mittelmeerraum

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Im westlichen Mittelmeer stieg das um 800 v.Chr. gegründete Karthago dank reger Handelsaktivitäten zu einer bedeutenden Großmacht auf. Selber eine Kolonie von Tyros konnte Karthago bald die phönizischen Siedlungen in diesem Raum unter seine Vorherrschaft bringen. Dies führte auf Sizilien zum Kontakt mit den dortigen griechischen Kolonien, vor allem Syrakus, der schließlich zu mehreren Kriegen führte. Trotz Bündnisse mit den Persern und den Etruskern in Italien gelang es Karthago nicht, eine Entscheidung zu erzwingen. Karthago wies kein so reges geistiges und kulturelles Leben auf wie Griechenland, was wohl auch daran lag, dass dank der Handelsbeziehungen Einflüsse aus dem ganzen Mittelmeerraum in die Stadt und ihr Reich kamen, die die kulturelle Identität prägen sollten. Die größten Leistungen der Karthager lassen sich daher in einem anderen Gebiet finden, der Seefahrt. Die Stadt war schon immer, vor allem wegen der früheren Abhängigkeit von Tyros, dem Mittelmeer zugewandt gewesen, was eine maritime Orientierung und folglich eine hohe Entwicklung der Schifffahrt bewirkte. So waren die Karthager auch die erste Zivilisation des Mittelmeerraumes die auch über diesen hinaus tätig wurde. Entdeckungsfahrten bis zum heutigen Gabun und nach Skandinavien fanden schon im 6. Jahrhundert v.Chr. statt, Karthago wird von Herodot auch die Umrundung des afrikanischen Kontinents, die bereits die Phönizier im Auftrag des ägyptischen Königs Necho vollbracht hatten, zugeschrieben. Manche Wissenschaftler vermuten auch, dass karthagische Schiffe die Küste Südamerikas erreicht haben.