Benutzer Diskussion:Lindenmeyer
Herzlich willkommen in der Wikipedia, Lindenmeyer!
[Quelltext bearbeiten]Ich habe gesehen, dass du dich kürzlich hier angemeldet hast, und möchte dir ein paar Tipps geben, damit du dich in der Wikipedia möglichst schnell zurechtfindest:
Tutorial für neue Autoren • Hilfe zum Bearbeiten • Häufige Fragen • Alle Hilfeseiten • Fragen stellen • Persönliche Betreuung • Wie beteiligen? • Richtlinien
- Sei mutig, aber vergiss bitte nicht, dass andere Benutzer auch Menschen sind. Daher wahre bitte immer einen freundlichen Umgangston, auch wenn du dich mal über andere ärgerst.
- Bitte gib bei Artikelbearbeitungen möglichst immer eine Quelle an (am besten als Einzelnachweis).
- Begründe deine Bearbeitung kurz in der Zusammenfassungszeile. Damit vermeidest du, dass andere Benutzer deine Änderung rückgängig machen, weil sie diese nicht nachvollziehen können.
- Nicht alle Themen und Texte sind für eine Enzyklopädie wie die Wikipedia geeignet. Enttäuschungen beim Schreiben von Artikeln kannst du vermeiden, wenn du dir zuvor Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist und Wikipedia:Relevanzkriterien anschaust.
Schön, dass du zu uns gestoßen bist – und: Lass dich nicht stressen.
Einen guten Start wünscht dir Lutheraner (Diskussion) 18:10, 19. Nov. 2014 (CET)
Hilfe?
[Quelltext bearbeiten]Hallo Lindenmeyer,
Danke für deine Beiträge in der Wikipedia. Da du noch nicht so erfahren in der Wikipedia bist, will ich dir meine Hilfe anbieten beziehungsweise dich auf das Mentorenprogramm aufmerksam machen. Dort kannst du mit erfahrenen Autoren zusammenarbeiten, um schneller mit den Regeln und der Funktionsweise der Wikipedia zurechtzukommen. Du kannst aus der dortigen Mentoren-Liste jemanden auswählen, der sich in deinem Themengebiet gut auskennt, oder gleich auf deine Benutzerseite {{Mentor gesucht}}
setzen; dann wird sich in kurzer Zeit ein Mentor bei dir melden. Viel Erfolg wünscht dir Assayer (Diskussion) 16:43, 8. Apr. 2015 (CEST)
Berthier - Artikel von Karl Marx aus Karl Marx/Friedrich Engels-Werke -Dietz Verlag Berlin 1972
[Quelltext bearbeiten]Hallo,
ich hoffe, ich schreibe an die richtige Stelle. Zu Ihrer Kontrolle, dass der Beitrag über Berthier zu 99% aus einem Artikel von Karl Marx aus dem Jahr 1857 abgeschrieben wurde, der Artikel in Kopie. Nicht einmal in Teilen, sondern komplett abgeschrieben. Gott sei Dank ist dies keine Doktorarbeit.
Ich kann gerne zu Berthier einen objektiven Bericht nach neuester Forschungslage schreiben, aber leider nur wie diese Mitteilung und nicht nach WIKIPEDIA Art. Vielleicht kann ja jemand dann die entsprechenden Zeichen und Hinweise setzen.
Ich hoffe nur, der Autor dieses Artikels hat nicht weitere, ähnliche verfasst.
Beste Grüße--Lindenmeyer (Diskussion) 17:52, 8. Apr. 2015 (CEST)
Inhaltsverzeichnis Aufsätze für "The New American Cyclopædia"
Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke, (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 14, 4. Auflage 1972, unveränderter Nachdruck der 1. Auflage 1961, Berlin/DDR. S. 91-94.
1. Korrektur. Erstellt am 22.08.1998.
Karl Marx
Berthier
Geschrieben um den 15. September 1857. Aus dem Englischen.
["The New American Cyclopædia", Band III]
<91> Berthier, Louis-Alexandre, Marschall von Frankreich, Fürst und Herzog von Neuchâtel und Valengin, Fürst von Wagram, geboren am 20. November 1753 zu Versailles, am 1. Juni 1815 zu Bamberg ermordet. Er wurde von seinem Vater, dem Chef des Topographenkorps unter Ludwig XVI., zum Soldaten erzogen. Vom königlichen topographischen Büro ging er in den aktiven Dienst über, zuerst als Leutnant in den Generalstab und anschließend als Hauptmann der Dragoner. Während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges diente er unter Lafayette. 1789 ernannte ihn Ludwig XVI. zum Generalmajor der Nationalgarde von Versailles, und am 5. und 6. Oktober 1789 sowie auch am 19. Februar 1791 leistete er der königlichen Familie gute Dienste. Er erkannte jedoch, daß die Revolution militärischen Talenten große Möglichkeiten bot, und so finden wir ihn abwechselnd als Chef des Generalstabs unter Lafayette, Luckner und Custine. Während der Schreckensherrschaft vermied er es, Verdacht zu erregen, indem er Eifer im Krieg der Vendée an den Tag legte. Sein persönlicher Mut bei der Verteidigung von Saumur am 12. Juni 1793 sicherte ihm eine ehrenvolle Erwähnung in den Berichten der Kommissare des Konvents. Nach dem 9. Thermidor wurde er zum Chef des Generalstabs Kellermanns ernannt und trug, indem er auf die Besetzung der Linie bei Borghetto durch die französische Armee bestand, dazu bei, daß der Vormarsch des Gegners zum Stillstand kam. So war sein Ruf als Chef des Generalstabs schon begründet, bevor Bonaparte ihn für diesen Posten auserwählte. Er bewährte sich auch als guter Divisionsgeneral in den Schlachten bei Mondovi (22. April 1796), Lodi (10. Mai 1796), Codogno (9. Mai 1796) und Rivoli (14. Januar 1797) während der Kampagne von 1796 bis 1797.
Er war von schwachem Charakter, aber zäh und energisch und mit der Konstitution eines Herkules, die es ihm gestattete, 8 Nächte hintereinander <92> durchzuarbeiten. Er hatte ein erstaunliches Gedächtnis für alles, was die Details militärischer Operationen betraf, wie z.B. Bewegung der Korps, Truppenstärke, Einquartierungen und Kommandobestand. Er war von einer Promptheit, auf die man sich immer verlassen konnte, ordentlich und exakt, gut bewandert in der Kartenkunde und besaß im besondern Maße die Fähigkeit, die Eigentümlichkeiten des Geländes einzuschätzen. Geübt, in einfacher und klarer Sprache über die kompliziertesten militärischen Bewegungen zu berichten, war er genügend erfahren und scharfsichtig, um während der Kampfhandlungen zu wissen, wohin die erhaltenen Befehle weiterzuleiten sind, wobei er deren Ausführung selbst überwachte. Er war der lebende Telegraph seines Vorgesetzten auf dem Schlachtfeld und dessen unermüdlicher Schreibautomat am Schreibpult des Stabes. Er war das Urbild eines Stabsoffiziers für einen General, der sich alle höheren Stabsfunktionen vorbehält. Trotz seiner Einwände stellte Bonaparte ihn 1798 an die Spitze der Armee, die Rom besetzen, dort die Republik ausrufen und den Papst gefangennehmen sollte. Außerstande, die in Rom durch französische Generale, Kommissare und Lieferanten begangenen Räubereien zu verhindern und die Meuterei unter den französischen Soldaten aufzuhalten, legte er die Befehlsgewalt in die Hände von Masséna und begab sich nach Mailand, wo er sich in die schöne Madame Visconti verliebte; seine extravagante und andauernde Leidenschaft, die ihm während seiner Ägyptenexpedition den Spitznamen Führer der faction des amoureux <Partei der Verliebten> einbrachte, kostete ihn den größten Teil der 40.000.000 Francs, die ihm von seinem kaiserlichen Gebieter nacheinander geschenkt wurden.
Nach seiner Rückkehr aus Ägypten unterstützte er in den Tagen des 18. und 19. Brumaire die Intrigen Bonapartes und wurde zum Kriegsminister ernannt; diesen Posten bekleidete er bis zum 2. April 1800. Während des zweiten Feldzugs in Italien war er wiederum Chef des Generalstabs und trug in bestimmtem Maße dazu bei, daß Napoleon in eine sichtlich schwierige Lage bei Marengo geriet, weil er falschen Berichten über die Route und Position der österreichischen Armee Glauben geschenkt hatte. Als er nach dem Sieg einen Waffenstillstand mit General Mélas abgeschlossen hatte, wurde er mit verschiedenen diplomatischen Aufträgen betraut und kehrte anschließend wieder ins Kriegsministerium zurück, das er bis zur Proklamierung des Kaiserreichs leitete. Von nun an stellte er sich völlig in den Dienst der Person des Kaisers, den er als Chef des Generalstabs im Range eines Generalmajors der Großen Armee auf allen seinen <93> Feldzügen begleitete. Napoleon überschüttete ihn mit Titeln, Würden, Nebeneinkünften, Pensionen und Schenkungen. Am 19. Mai 1804 wurde er zum Marschall des Kaiserreichs, Inhaber des Großordens der Ehrenlegion und Großjägermeister von Frankreich ernannt. Am 17. Oktober 1805 hatte er die Ehre, mit Mack die Kapitulationsbedingungen von Ulm festzulegen.
Aus dem preußischen Feldzug 1806 kam er mit der Würde eines souveränen Fürsten von Neuchâtel und Valengin nach Hause. Im Jahre 1808 wurde ihm befohlen, die Prinzessin Marie Elisabeth von Bayern-Birkenfeld zu heiraten, die Nichte des Königs von Bayern <Maximilian I. Joseph>, und er wurde zum Viceconnétable von Frankreich ernannt. Im Jahre 1809 stellte ihn Napoleon als Oberbefehlshaber an die Spitze der Großen Armee, die von Bayern aus gegen Österreich operieren sollte. Am 6. April erklärte Berthier den Krieg, aber bereits am 15. April hatte er es fertiggebracht, den ganzen Feldzug zu gefährden. Er teilte die Armee in 3 Teile. Davout setzte er mit der Hälfte der französischen Streitkräfte bei Regensburg, Masséna mit der anderen Hälfte bei Augsburg und zwischen beide die Bayern bei Abensberg ein, so daß Erzherzog Karl bei schnellem Vormarsch alle drei Korps hätte einzeln besiegen können. Die Langsamkeit der Österreicher und die Ankunft Napoleons retteten die französische Armee. Unter den Augen seines Gebieters jedoch und auf Posten, die seinen Fähigkeiten mehr entsprachen, leistete er in dem gleichen Feldzug ausgezeichnete Dienste, und zu seiner langen Liste von Titeln kam noch der des Fürsten von Wagram hinzu.
Während des Feldzuges in Rußland versagte er auch als Chef des Generalstabs. Nach dem Brand von Moskau erwies er sich sogar als unfähig, die Befehle seines Gebieters richtig zu erläutern; aber trotz seines dringenden Ersuchens, mit Napoleon nach Frankreich zurückkehren zu dürfen, befahl dieser ihm, bei der Armee in Rußland zu bleiben. Seine Engstirnigkeit und sein Hang zur Routine traten jetzt, inmitten der furchtbaren Übermacht, gegen die die Franzosen zu kämpfen hatten, besonders deutlich zutage. Getreu seiner Tradition gab er einem Bataillon, manchmal einer Kompanie der Nachhut dieselben Befehle, als ob diese Nachhut sich noch wie ehedem aus 30.000 Mann zusammensetzte; er wies Regimentern und Divisionen Stellungen an, die schon lange aufgehört hatten zu existieren; und um sein eigenes Verlangen nach Betätigung zu befriedigen, setzte er immer mehr Kuriere ein und gab eine Anordnung nach der andern heraus. In den Jahren 1813/1814 finden wir ihn wieder auf seinem gewohnten Posten.
<94> Nachdem der Senat die Absetzung Napoleons proklamiert hatte, schlich sich Berthier unter Vorspiegelung falscher Tatsachen, von seinem Gönner hinweg und sandte noch vor Napoleons Abdankung dem Senat und der provisorischen Regierung eine Treueerklärung; dann ging er an der Spitze der Marschälle des Kaiserreichs nach Compiègne, um dort Louis XVIII. äußerst unterwürfig zu begrüßen. Am 4. Juni 1814 ernannte ihn Ludwig XVIII. zum Pair von Frankreich und zum Hauptmann einer Kompanie der neugeschaffenen Königlichen Garde. Sein Fürstentum Neuchâtel trat er an den König von Preußen gegen eine Pension von 34.000 Florins ab. Nach Napoleons Rückkehr von Elba folgte er Ludwig XVIII. nach Gent. Als er jedoch wegen der Geheimhaltung eines von Napoleon erhaltenen Briefes beim König in Ungnade fiel, zog er sich nach Bamberg zurück, wo er am 1. Juni 1815 von sechs maskierten Männern getötet wurde, die ihn aus einem Fenster des Palastes seines Schwiegervaters warfen. Seine Memoiren wurden 1826 in Paris veröffentlicht.
- Hallo Lindenmeyer, dass hier Marx' Berthier-Artikel plagiiert wurde, steht außer Frage. Wenn das sogenannte WP:Wikifizieren eines neuen Textes das Problem ist, da kann man Abhilfe schaffen. Ich mache mal Benutzer:Artregor hierauf aufmerksam. Der ist Historiker und engagiert sich als Mentor für neue Autoren. Mit Benutzer:Reinhard Kraasch ist bereits ein Mentor auf das Problem aufmerksam geworden. Der ist zwar auch Wikifizierer, aber ich weiss nicht, ob er sich an das historische Thema rantrauen mag. Viele Gruesse, --Assayer (Diskussion) 19:04, 9. Apr. 2015 (CEST)
- @Assayer: Danke fürs Echo, leider bin ich aus zeitlichen Gründen & Arbeitsüberlastung nicht eher dazu gekommen, mich hier zu melden. Liebe Grüße --Artregor (Diskussion) 22:56, 7. Mai 2015 (CEST)
Biographie Berthier
[Quelltext bearbeiten]Hallo,
Ich beschäftige mich ja schon seit längerer Zeit mit Napoleon und vor allem mit dessen Stabschef Berthier. Die Biographie über Berthier in Wikipedia hat mich erschüttert. Sie basiert fast ausschließlich auf den von Napoleon diktierten Memoiren von St. Helena. In seiner Bitterkeit hat dieser kein Haar an seinen Gegnern gelassen, wie dem Duke of Wellington oder seinen Waffengefährten wie Moreau oder Berthier, da diese ihm gleichwertig oder überlegen waren. Eine Biographie die ausschließlich auf solchen Informationen basiert, gehört nicht mehr in das 21. Jahrhundert. Es gibt inzwischen mehrere Biographien die sich ausschließlich mit Marschall Berthier befassen und ein objektiveres Licht auf dessen Bedeutung und Tätigkeit werfen.In den letzten Wochen habe ich anhand dieser Biographien, umfangreicher, neuester Literatur sowie Studium der vielen zeitgenössischen Berichte (Google Books) eine eigene Biographie über Berthier erstellt. Ebenso habe ich auch einige weitere Bildquellen zu Berthier zusammengetragen. Ich würde gerne meine wesentlich umfangreichere Darstellung von Napoleons wichtigstem Marschall an diese Stelle kopieren und zur Diskussion stellen. Vielleicht ergibt sich dann daraus eine zeitgemäßere und objektivere Biographie. Leider ist zu befürchten, dass, wenn man an den Taten und Begabungen dieses "Superhelden" Napoleon kratzt, seine Fangemeinde, blind vor Ehrfurcht, dagegen ins Felde ziehen wird. Leider bin ich der Wikipedia-Schreibtechnik mit den vielen Klammern und Häkchen nicht mächtig, um den Artikel gleich im richtigen Format zu repräsentieren. Gerne erwarte ich eine Rückmeldung--Lindenmeyer (Diskussion) 12:42, 4. Mai 2015 (CEST)
Neufassung der Biographie Berthiers basierend auf einer umfangreichen Spezialliteratur (Biographien) über Berthier, u.a 2 Bände General Victor Bernard Derrecagaix, Jérome Ziesenis, Frédéric Hulot und Andere
[Quelltext bearbeiten]Louis Alexandre Berthier (* 20. November 1753 in Versailles; † 1. Juni 1815 in Bamberg) war Marschall von Frankreich(1804), Grand Veneur, Fürst und Herzog von Neuchâtel und Valangin (1806) , Senator (1807), Viceconnétable (1807), Fürst von Wagram (1809), Pair von Frankreich (1815). File commons.wikimedia.orgBlason_de_Louis-Alexandre_Berthier_Prince_de_Neuchatel_1806.svg Wappen Louis-Alexandre Berthier png. Blason de Louis-Alexandre Berthier Prince de Neuchatel 1806, svg. Napoleon über Waterloo: „Hätte ich Berthier gehabt, wäre mir dieses Malheur nicht passiert“ Louis Alexandre Berthier war als Chef d´État-Major des Armées von 1796 – 1814 Napoleons rechte Hand, sein „durch Niemanden ersetzbarer Marschall“, die höchste Kommandobehörde der Armee. Er stand über allen Marschällen. Der von Berthier organisierte Generalstab war der erste Generalstab der Moderne. Nicht zuletzt ihm verdankt Napoleon seinen Siegeszug durch Europa. (1) Generalstab – Wikipedia 1796 traf der 26-jährige Napoleon in der Auberge Agarrat in Antibes auf seinen zukünftigen Partner, den 16 Jahre älteren Louis Alexandre Berthier. Dieser hatte bereits am Amerikanischen Freiheitskampf teilgenommen, war durch seine persönliche Bekanntschaft mit Washington, Friedrich dem Großen, dem österreichischen Kaiser etc. und seiner Tätigkeit an den verschiedensten Schauplätzen des Revolutionsheeres als Generalstab sowie aufgrund seiner außerordentlichen Fähigkeiten und Tapferkeit zu diesem Zeitpunkt längst weit über die Grenzen Frankreichs hinaus berühmt. In den Anfangsjahren galt Berthier als Mentor Napoleons. Er war verantwortlich für viele seiner Siege. Als Generalstabschef, auch zuständig für die Berichterstattung an das Direktorium und in den Propagandaorgane Napoleons, ist er, um dem damals noch nicht so selbstbewussten Oberbefehlshaber zu helfen, diesen Aussagen vehement entgegengetreten. Die Partnerschaft zwischen beiden dauerte bis zur Abdankung Napoleons. Berthier versuchte, den Rußlandfeldzug von Anfang an zu verhindern. Spätestens aber, als ihn Napoleon unter dem Vorwand, neue Truppen zu besorgen in Rußland allein zurückließ, weil er die Aussichtslosigkeit seines Vorhabens erkannte, zerbrach die Loyalität Berthiers. Der Bitte Napoleons, mit ihm nach Elba zu gehen, folgte Berthier nicht. Er war bereits über 60 Jahre alt, 40 Jahre aktiv auf allen Kriegsschauplätzen der damaligen Welt unterwegs, vom Rheuma geplagt und kriegsmüde. Nach der Restauration der Herrschaft der Bourbonen 1814 unter Ludwig XVIII., den Berthier bereits aus seiner Kindheit persönlich kannte, wurde er zum Kapitän der Königlichen Garde ernannt. Als im darauffolgenden Jahr Napoleon an der französischen Küste landete, begleitete er den König auf der Flucht in sein Exil und bekam die Erlaubnis, seine Familie im Schloss seiner Schwiegereltern, in der Bamberger Residenz, zu besuchen. Am 1. Juni 1815 fand man seine Leiche unter einem offenen Fenster des dritten Stocks vor dem Schloss. In seinem Exil in Sankt Helena diktierte der gefangene Napoleon seine Memoiren. Tief verletzt in seinem Ego als größter Feldherr, rechnete er in diesen Memoiren mit allen seinen Gegnern ab, beschimpft jene, die ihn besiegt hatten und alle, die ihm militärisch als Freunde geholfen haben, oder gar überlegen waren, und betitelte sie als unfähige Dummköpfe, die nur Glück gehabt hätten. Für all seine Fehler macht er andere verantwortlich. Der große Erfolg dieser Memoiren, die Sehnsucht der Menschen nach einem Helden/Übermenschen, der dieses Europa erlöst, machte diese Memoiren zum größten Bucherfolg des 19. Jahrhunderts. Leider hat sich die Rezeption des napoleonischen Zeitalters von dieser Legende bis heute genährt und selbst angesehenste Historiker haben unreflektiert Wort für Wort aus diesen Schriften übernommen. Es ist an der Zeit, dass Berthier, der nach Napoleons Worten „wichtigste Mann“ an seiner Seite, den ihm gebührenden Platz in der Geschichte wieder erhält.
Eltern und Jugend
Vater: Jean-Baptiste Berthier (1721–1804), Ingenieurgeograph im Rang eines Lieutenant-Colonel, Chef des Topographenkorps des Königs und Direktor des Kriegsdepots für Karten und Pläne unter Ludwig XVI. in Versailles. Unter dem Marschall von Sachsen nahm er an dem Feldzug von Flandern und der Schlacht von Lauffeldt teil. Er publizierte einen Bericht über die Feldzüge Ludwig XV., illustriert mit 23 Karten, und verfasste ein Werk über die preußische Militärtaktik. Jean-Baptiste Berthier wurde vom König beauftragt, in Versailles die Gebäude für das Kriegsministerium, der Marine und der Auswärtigen Angelegenheiten zu errichten. Er erhielt dafür den Titel Gouverneur. Für seine Verdienste wurde Jean-Baptiste Berthier von Ludwig XV. in den erblichen Adelstand erhoben. Mutter: Marie Francoise L´Huillier, Kammerzofe des Bruders Ludwig XVI., des Monsieur le Comte de Provence, dem späteren König Ludwig XVIII.
Von den zahlreichen Kindern überlebten 5, davon 4 Jungen, von denen neben Louis-Alexandre auch César und Victor Generäle unter Napoleon wurden. Der Bruder Charles nahm mit Louis-Alexandre am Amerikanischen Befreiungskampf teil, starb aber auf der Rückreise nach Frankreich.
Louis Alexandre Berthier, 1753 in Versailles geboren, wurde von seinem Vater für den Militärdienst bestimmt und darauf vorbereitet. 1764, im Alter von nur 11 Jahren, bestand Louis-Alexandre beim ersten Anlauf die Aufnahme in die École Royale du Génie de Mézières (militär. Spezialschule u.a. für den Festungsbau). Zu den Unterrichtsfächern gehörten Arithmetik, Geometrie, Hydraulik, Zeichnen, das Erstellen von Plänen und Karten sowie Kenntnisse des Steinmetz- und Zimmermannberufes. Die Schulzeit endete nach bestandener Prüfung für die Schüler mit dem Titel eines Ingenieurs im Dienstgrad eines Unteroffiziers mit einem jährlichen Gehalt von 720 Francs. Da Berthier nach Ablegen der Prüfung als einer der Besten erst 13 Jahre alt war und ein Unteroffizier 16 Jahre alt sein musste, schloss er nur mit dem Rang eines Ingénieur-Géographe ab. Die folgenden Jahre arbeitet er in dem Büro seines Vaters. Er erhielt u.a. Zeichenunterricht bei dem berühmten Historienmaler Van Blarenberghe und fertigte mit seinem Vater Karten von den königlichen Forsten um Paris an. Im November 1769, mit 16 Jahren, erhält er schließlich den Rang und die Besoldung eines Unteroffiziers.
1772 wird er vom Vicomte D´Harambure, Kommandant der Legion Flandern, angefordert, um als Leutnant die jungen Offiziere dieser Truppe im Zeichnen, Erstellen und Lesen von Plänen zu unterrichten. Seine nächste Station ist beim Dragonerregiment des Prinzen Lambesc, das zu dieser Zeit den Ruf des besten Reiterregiments Europas genoss. Der direkte Vorgesetzte, Baron de Vioménil, schrieb in einer Beurteilung an das Kriegsministerium, dass: .. “Berthier hervorragende Talente für die Tätigkeit eines Stabsoffiziers der Armee besitzt..“. Im Juni 1777 wird Berthier zum Hauptmann eines Dragonerkorps ernannt. Ab 1778 nimmt Berthier seine Tätigkeit als Aide-de-Camp – Stabsoffizier – in der Armee der Normandie unter dem Grafen Metfort auf. Im folgenden Jahr wird vom Kriegsministerium bestimmt, dass Berthier jeweils in den Sommermonaten Juli, August, September in der gleichen Funktion von der Armee der Normandie an das 2te Regiment der leichten Kavallerie (chasseurs à cheval) ausgeliehen werden sollte.
Teilnahme am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg - Marsch nach Yorktown
Fasziniert von den Ideen der Aufklärung – Freiheit, Gleichheit ... nahm der junge Adelige La Fayette, nach der „Declaration of Independence“ mit einer Gruppe von Gleichgesinnten freiwillig am amerikanischen Unabhängigkeitskampf teil und löste damit bei der Jugend Frankreichs Begeisterung aus. Als sich Ludwig XVI. 1778 entschloss, dass Frankreich an der Seite der Amerikaner am Krieg gegen die Engländer mit 6000 Mann teilnehmen sollte, gehörten Louis-Alexandre Berthier und sein Bruder Charles zu den Ersten, die sich freiwillig meldeten. Louis-Alexandre Berthier wurde als Offizier dem Büro der Stabsabteilung Rochambeau´s zugeteilt. Sein persönlicher Mut und Einsatz wurden gegenüber dem Kriegsministerium besonders belobigt, so z.B. im Kampf am 19/20/21 Juni 1781, wo er seinen Befehlshaber vor einem Angreifer unter Einsatz seines Lebens mit einem tödlichen Stoss seines Degens rettete. Ein besonderes Zeugnis von der Fähigkeit Berthiers aber legen 111 wertvolle, aus der Hand Berthiers stammende Zeichnungen ab sowie Kommentare zu /von dem berühmten Marsch auf Yorktown (1781) (Tagesmärsche, Feldlager etc.), die sich im Besitz der Princeton University befinden und die über das Internet öffentlich zugänglich sind (Louis Alexandre Berthier Collection). (The Washington & Rochambeau march to Yorktown)
Datei: http://findingaids.princeton.edu/collections/C0022.
Berthier wurde Ehrenmittglied des höchsten amerikanischen militärischen Ordens, dem „Order of Cincinnati“
Foto: Lager Philippsburg oder West Point jpg.
Reise an den Preußischen Hof
General Marquise de Custine schickte Berthier im August 1783 zum Studium der militärischen Organisation Friedrich des Großen auf eine Reise durch Deutschland. Berthier besuchte die Schlachtfelder von Rossbach, Breslau, Torgau, Kunersdorf, Lissa und das Lager von Bunzelwitz und beschreibt den Verlauf der Schlachten, deckt Schwachstellen auf oder kommentiert, was er anders gemacht hätte. In Potsdam empfing ihn Friedrich der Große persönlich, informierte sich über Berthiers Erlebnisse im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und gestattete ihm, ihn zu einem Manöver nach Schlesien zu begleiten. Fachmännisch beobachtet Berthier auf seiner Reise jede Kleinigkeit, die Schwachstellen der Befestigungsanlagen einzelner Städte, die Beschaffenheit der Garnisonen, die Ausrüstung der einzelnen Waffengattungen, die Taktik Friedrich des Großen bei seinem Manövern in Schlesien bis hin zu der Kadenz der Marschschritte der Infanterie und deren flexible Richtungsänderung, den Zustand der Truppen, Pferde etc.
Reise nach Preußen 1783 jpg. Titel
1788 wurde Berthier zum Major des Generalstabs von Saint-Omer ernannt (major d´état-major) und erhielt für seine bisherigen Leistungen das Ritterkreuz von Saint-Louis.
Die schwierigen Jahre während und nach der Französischen Revolution
Mit dem Sturm auf die Bastille wurde Lafayette zum Kommandanten der Bürgermiliz ernannt. Dieser übertrug Louis Alexandre Berthier, seinem Kriegskameraden aus der Zeit der Amerikanischen Befreiungskriege, das Kommando der Einheit der Nationalgarde, die für die Sicherheit des Königs und seiner Familie, der Schlösser und Gärten von Versailles zuständig war. In diesen schwierigen ersten Monaten der Revolution begegnete Berthier mit Ruhe und Verantwortung den wütenden Aufmärschen des Plebses vor dem Schloss von Versailles. Allerdings sollte ihm dies, sowie seine Nähe zum Königshaus während seiner Kindheit und vor allem auch die Begünstigung der Flucht der beiden Tanten Ludwig des XVI., Madame Adélaide und Madame Victoire (1791), für seine Karriere unmittelbar nach der Revolution jedoch hinderlich sein. Immer wieder wurde Berthier öffentlich im Moniteur als „Agent des Königs“ und als „Feind der Revolution“ bezeichnet.
Die Revolution und die Schreckensherrschaft des Wohlfahrtsausschusses haben die gesamte Kommandostruktur des französischen Heeres aufgelöst. Praktisch alle ausgebildeten Offiziere (die ausschließlich dem Adel angehörten, denn nur diese konnten im „Ancien Régime“ eine Offizierslaufbahn einschlagen) waren ins Ausland geflohen, da jeder mit dem Tod durch die Guillotine rechnen musste.
Als Frankreich am 20. April 1792 Österreich, Preußen und dem Piemont den Krieg erklärte, sah Berthier seinen Platz an der Seite des kämpfenden Heeres. In den folgenden vier Jahren wandelte Berthier zwischen kriegerischen Erfolgen und Belobigungen und auch dem nahen Schatten der Guillotine.
Die zu Beginn der Revolution unterschiedlichen, sich feindlich gegenüberstehenden Gruppierungen (Jakobiner, Vendée, Girondisten, Royalisten etc.), das Fehlen von Führungskräften in der Armee führten zu einem heillosen Durcheinander. Von allen Marschällen und Generälen erreichten Berthier in seiner Funktion als Stabschef/ Leiter der Stabsabteilung, Hilferufe – von Marschall Rochambeau, Marschall Kellermann, Marschall Luckner, General Dumas etc.! Ein beeindruckendes Zeugnis von der fachlichen Wertschätzung Berthiers bereits in diesen frühen Jahren ist der Hilferuf des Generals Custine an das Kriegsministerium vom Oktober 1792 : „Vor mir steht die Armee Europas, die preußische Armee kommandiert vom Herzog von Braunschweig, Sohn des Königs. Um mich auf ein Gefecht einzulassen, kann ich mich nicht um alle Details kümmern. Ich weiß nicht, ob Alexandre Berthier ein Verbrechen gegen das Vaterland begangen hat. Ich kenne niemanden, der eine bessere militärische Ausbildung und Eignung für diese Aufgabe hat. Würde ich jemanden mit gleichen Eigenschaften kennen, würde ich diesen anfordern. Aber ich kenne keinen besseren. Im Namen der Republik und zu meiner Entlastung, schicken Sie ihn!“ (freie Wiedergabe des Inhalts. Originaltext u.a. zitiert bei Derrécagaix)
Überall war er beim Aufbau und der Organisation der Truppen beschäftigt. Im Loiregebiet z.B. wurde Berthier mit der Ausbildung von 30 Bataillonen mit Freiwilligen beauftragt. Bei der Belagerung von Saumur gegen die Aufständischen der Vendée, 1793, zeigte Berthier einen heldenhaften Einsatz: zwei Pferde wurden unter ihm erschossen und am Arm erlitt er schwere Verletzungen. Der Terror des Wohlfahrtsausschusses kam immer näher: im Januar 1793 fiel der Kopf des Marschall Luckners, im August der von General Custine. Von der gleichen Gefahr bedroht, zog sich Berthier auf einen Bauernhof seines Schwagers bei Senlis zurück. Erst nach der Exekution Robespierres wandte sich Berthier wieder mit einem Gesuch der Reintegration in die Armee an die Regierung. Am 14. März 1795 wurde Berthier im Rang eines Brigadegenerals Leiter der Stabsabteilung der zwei Armeen der Alpen und Italien unter dem Kommando Kellermanns.
Militärische Karriere an der Seite Napoleons 1796 – 1814
Nach Aufnahme seiner Tätigkeit beklagte sich Berthier in einem Brief an General Clarke über den verwahrlosten Zustand der Armee und forderte entsprechende Unterstützung an. In den folgenden Monaten kümmerte er sich um Ausbildung, Kleidung, Transportmittel, Ausrüstung für die Feldlager etc.. Vor allem aber richtete er eine Division für seinen Generalstab ein, die er in vier Serviceabteilungen gliederte: Bewegungen, Korrespondenz, Erkundungen und Verwaltung. Um seinen Befehlen entsprechendes Gewicht zu verleihen, wurde Berthier zum Divisionsgeneral ernannt.
Unmittelbar nach der Hochzeit Napoleons mit Josephine Beauharnais, der früheren Geliebten des Direktoriummitgliedes Barras, erhielt Napoleon von diesem das Oberkommando über die Italienarmee. An die Seite des 26-jährigen Napoleons, der als Befehlshaber einer so großen Armee noch unerfahrenen und zu dieser Zeit unbekannt war, stellte er den 16 Jahre älteren, wahrscheinlich erfahrensten und bestausgebildetsten Offizier Frankreichs, den Stabschef General Berthier.
In den folgenden 19 Jahren wurden beide ein unzertrennliches, unschlagbares Team, das die Welt verändern sollte. In dieser Zeit nahm Berthier als oberster Stabschef an der Seite des militärischen Befehlshabers Napoleon an 32 Feldzügen teil. In den Anfangsjahren während der Kampagne von 1796 bis 1797 griff Berthier, wenn es notwendig war, auch immer wieder als militärischer Anführer ein. Napoleon berichtete von diesen Taten Berthiers an das Direktorium - von den Schlachten bei Mondovi (22. April 1796), Lodi (10. Mai 1796), Codogno (9. Mai 1796) und Rivoli (14. Januar 1797). Napoleon lobte Berthier nicht nur als hervorragenden Stabschef, sondern auch seinen Mut und seine Tapferkeit. Bei der Schlacht von Codogno übernahm Berthier das Kommando über die Truppen des getöteten Generals LaHarpe und führte diese sicher zum Sieg.
Einer Schlacht, der Napoleon in seinem Leben die größte Bedeutung beimaß, war der Kampf um die Brücke von Lodi. Nachdem die französischen Soldaten unter dem Kartätschenhagel zurückwichen und in Massen starben, war es Berthier, der die Initiative ergriff und sich gefolgt von Lannes und Masséna an die Spitze der Truppe setzte und die Brücke im Sturm eroberte.
Aufgrund der großen motivierenden Auswirkung dieser Tat Berthiers auf die Truppen, lieh Napoleon sich von seinem Kampfgenossen den Ruhm. Sie wurde die Vorlage für eines der berühmtesten Gemälde Napoleons, die „Überquerung der Brücke von Arcole“, die in Wirklichkeit nie stattgefunden hat (In Wahrheit steckte Napoleon bei der Brücke von Arcole in einem Sumpf und musste von seinen Soldaten befreit werden). Fahnenschwingend ließ er sich auf der Brücke von Arcole von Baron Gros darstellen. Dieses Bild, wie auch das Gemälde von der Überquerung des St. Gotthard von Jacques Louis David (in Wirklichkeit saß er hier auf einem Muli und nicht einem feurigen Ross) wurde in ganz Europa tausendfach reproduziert und trug damit wesentlich zum unsterblichen Ruhm Napoleons bei.
Im Pariser Salon von 1798 wurde sowohl das Gemälde „Napoleon mit der Fahne auf der Brücke von Arcole“ wie auch „Berthier auf der Brücke von Lodi“, beide von Baron Gros, nebeneinander ausgestellt.
Datei: Berthier auf der Brücke von Lodi von Jean-Antoine Gros jpg.
Nach dem Sieg von Rivoli und dem Abschluss der Friedensverhandlungen von Campo Formio am 17. Oktober 1797 beauftragte Napoleon den Physiker Monge, Mitglied der Kommission für Künste und Wissenschaften, sowie General Berthier, dem Direktorium den Friedensvertrag zu überbringen. Beispielhaft für die vielen Belobigungen, die Berthier von Napoleon und vom Direktorium erfahren hat, hierzu ein Auszug aus dem Begleitschreiben:
„Der General Berthier, dessen hervorragende Talente seinem Mut und Patriotismus gleichkommen, ist eine der Säulen der Republik, zugleich einer der eifrigsten Verteidiger der Freiheit. Es gibt keinen Sieg der italienischen Armee, zu dem er nicht das Seinige beigetragen hätte. Ich habe nichts zu befürchten, dass die Freundschaft mich parteiisch macht, indem ich die Dienste hervorhebe, die dieser wackere General dem Vaterlande geleistet hat: die Geschichte wird es sich angelegen sein lassen, und die Meinung der ganzen Armee wird das Zeugnis der Geschichte stützen. Nehmen Sie, ich bitte, den ausgezeichneten General und den gelehrten Physiker mit gleicher Auszeichnung auf. Alle beide sind ein Schmuck des Vaterlandes und machen den französischen Namen berühmt. Es ist mir nicht möglich, Ihnen den Friedensabschluss durch zwei andere, in ihren Fächern gleich ausgezeichnete Männer zu überreichen. - Napoleon“
In seinem Dankschreiben vom 17 Floréal des Jahres IV (neue Zeitrechnung nach der Revolution) fügte Napoleon hinzu: „Seit dem Beginn der Kriegshandlungen hat der General Berthier, Chef der Stabsabteilung, jeden Tag während der Schlacht an meiner Seite verbracht und die Nacht in seinem Büro. Es ist unmöglich mehr Einsatz, guten Willen, Mut und Kenntnisse einzubringen. Ich verdanke ihm die Hälfte der schmeichelnden und ehrenden Dankesworte, die Sie mir in Ihrem Brief übermittelt haben“.
1798 stellte Bonaparte Berthier an die Spitze der Armee, die Rom besetzte, die Republik ausrief und den Papst gefangen nahm.
Auch an der Ägyptischen Expedition nahm Berthier an der Seite Napoleons als sein Stabschef teil. Ebenso stand er auch an den Tagen des 18. und 19. Brumaire beim Sturz des Direktoriums an der Seite Bonapartes. Unter Napoleon, als erstem Konsul, wurde Berthier Kriegsminister. Diesen Posten bekleidete er bis in das Jahr 1807. In dieser Funktion reorganisierte er die Armee, modernisierte die Stabsabteilung und die Artillerie.
Im zweiten Italienfeldzug gegen Österreich (1800) tauschte Berthier für kurze Zeit die Position des Kriegsministers gegen die eines Oberbefehlshabers der Reservearmee. Er war verantwortlich für die erfolgreiche Planung und Durchführung der Überquerung des Großen St. Bernhard, siegte (ohne Napoleon, der noch in Mailand war) bei Montebello gegen die Truppen des General Ott und hatte großen Anteil an der entscheidenden Schlacht bei Marengo (14.Juni 1800). An der Spitze seiner Truppen wurde er von einer Kugel am Arm verletzt. Am nächsten Tag führte er die Kapitulationsverhandlungen mit dem unterlegenen General Melas und unterzeichnete mit diesem einen Waffenstillstandsvertrag in seiner Funktion als Oberbefehlshaber, in dem Frankreich u.a. wieder in den Besitz von ganz Norditalien gelangte. Es war einer der wichtigsten Siege Napoleons, der in der Folge zu den Friedensverträgen von Lunéville und Amiens führte.
Bereits im September des gleichen Jahres wurde Berthier von Napoleon als Sonderbotschafter nach Madrid entsandt, um mit dem spanischen König die Rückgabe von Louisiana im Tausch gegen eine Ausweitung des Gebietes, des kleinen Herzogtums von Parma, zu vereinbaren, das ein Neffe der spanischen Königin regierte. Wesentlicher Bestandteil dieser geheimen Mission war die Zusage einer Unterstützung der spanischen Flotte bei einem Krieg Frankreichs gegen England und umgekehrt, die Unterstützung Frankreichs im Kampf gegen Portugal.
Als am 18. Mai 1804 Napoleon vom Senat zum Kaiser gewählt wurde, erhielt Berthier das Amt des Großmeisters der Jagd (Grand Veneur). Am 19. Mai 1804 wurde er zum ersten Marschall (von 18 Marschällen) des Empires ernannt. Im Rang eines Generalmajors der Grande Armée begleitete Berthier Napoleon in seiner Funktion als Stabschef bei allen weiteren Feldzügen.
Für seine Verdienste überschüttete Napoleon ihn mit Titeln, Würden, Schenkungen und Pensionen wie keinen anderen. Als „Großoffizier der Ehrenlegion“ erhielt Berthier 1805 das Großkreuz. Nach den Feldzügen von 1805/ 1806 versetzte ihn Napoleon in den Fürstenstand als Herzog von Neuchâtel und Valangin. 1807 wurde Berthier Mitglied des Senats und Reichs-Vize-Connétable. Auf Druck des Kaisers Napoleon, der seine Verbindungen zu den Höfen Europas durch seine Familie und Freunde erweitern wollte, heiratete Berthier im Jahr 1808 Marie-Elisabeth von Bayern, Tochter des Herzogs Wilhelm von Bayern-Birkenfeld und Nichte des Königs Max I. von Bayern. Durch diese Heirat wurde Berthier mit allen großen europäischen Höfen verwandt. Nach den Feldzügen von 1809 und der Schlacht von Wagram erhielt er den Titel eines Fürsten von Wagram und das Schloss Chambord, das schönste Renaissanceschloss Frankreichs.
Datei Bild jpg. Schloss Chambord
Berthier als Brautwerber für Napoleon in Wien
Im Jahr 1810 beauftragte Napoleon seinen treuesten Weggefährten und besten Freund mit einer besonders delikaten, diplomatischen Aufgabe: Er entsandte Berthier mit großem Gefolge an den Wiener Kaiserhof, um in Napoleons Namen um die Hand der Tochter Kaiser Franz I., der Erzherzogin Marie Louise, anzuhalten. Die Hochzeit erfolgte durch Prokuration. In Stellvertretung Napoleons trat Erzherzog Karl, der durch Napoleon 8 Monate vorher bei Wagram besiegt wurde, mit Marie-Louise vor den Traualtar.
Datei: Berthier hält im Namen Napoleons um die Hand der Erzherzogin Marie-Louise an Gemälde von Johann Baptist Hoechle jpg. (www.habsburg.net)
Russlandfeldzug und Ende Napoleons Bereits Anfang 1812 entschied sich Napoleon, trotz aller Warnungen, zu dem unseligen Rußlandfeldzug. Nachdem Berthier und andere Marschälle den Kaiser davon nicht abhalten konnten und Napoleon die von Berthier gewünschte Demission nicht annahm, diente dieser in der gewohnten, verlässlichen Weise bis zum traurigen Ende. Napoleon verließ die Armee unter dem Vorwand, mit Nachschub zurückzukehren. Murat, als sein Nachfolger, floh ebenso und eilte in sein Königreich. So führte Berthier an der Seite des Prinzen Eugen von Beauharnais die kläglichen Überreste der Grande Armee nach Frankreich zurück. Erschöpft und krank (Rheuma) erreichte Berthier Paris. Nach zwei Monaten ans Bett gefesselt, übernahm er im Frühjahr 1813 (inzwischen 60 Jahre alt) wieder auf Wunsch des Kaisers seine Aufgaben. Mit der Völkerschlacht bei Leipzig am 16. bis 19. Oktober 1813 war das Ende der Ära Napoleon besiegelt. Am 6. April 1814 unterzeichnete Napoleon seine Abdankung. Seiner Bitte, ihm nach Elba ins Exil zu folgen, entsprach Berthier nicht. Nach der Restauration der Herrschaft der Bourbonen unter Ludwig XVIII. (zu dem Berthier in seiner Jugend persönliche Kontakte hatte), wurde Berthier zum ersten Kapitän der königlichen Garde ernannt. Nach der plötzlichen Landung Napoleons an der französischen Küste begleitete Berthier Ludwig XVIII. ins Exil nach Gent, Belgien, und erhielt von diesem die Erlaubnis, seine Familie im Schloss der Schwiegereltern in Bamberg zu besuchen. Am 1. Juni 1815 fand man seine Leiche vor dem Schloss. Die Ursachen dieses Sturzes aus dem 3ten Stock des Palastes sind bis heute nicht geklärt. Berthiers sterbliche Überreste ruhen in der fürstlichen Familiengruft der Wittelsbacher am Tegernsee.
Würdigung der Bedeutung Berthiers Mit der Französischen Revolution endete das System, dass Offiziere dem Adel entstammen mussten, und Freiwilligen, die aus den untersten Schichten stammten und die sich zumeist aus finanzieller Not, Verfolgung wegen Straftaten etc. zum Militär meldeten. Das „levée en masse“, die Einberufung nach Jahrgängen und die Chance, nun selbst vom Gastwirt zum General aufsteigen zu können, bestimmte die neue militärische „Ordnung“. Von den Offizieren bis hin zu den Marschällen Napoleons entstammte der überwiegende Teil der Revolutionsarmee nunmehr aus dem einfachen Bürgertum – Kleinbauern, Obsthändler, Gastwirte etc. oder sie meldeten sich mit abgebrochenem Jura- oder Theologiestudium freiwillig zur Armee, hatten also keinerlei militärische Vorbildung wie die Absolvierung einer Offiziersschule. Ohne eine straffe, militärische Ordnung kann auch kein noch so begnadeter Feldherr einen Krieg gewinnen, umso mehr bei einem Revolutionsheer von teilweise über 100 000 Mann, bestehend aus Abenteurern und einfachen Bauernburschen. Aufgrund seiner außerordentlichen Begabung, seiner fundierten militärischen Ausbildung, seines breiten Spektrums an Erfahrung auf internationalen Kriegsschauplätzen war es der Verdienst Berthiers, die Sorge und Verantwortung für den Aufbau und die Organisation dieses Heeres zu tragen. Mit der von ihm neu aufgebauten Stabsabteilung und seinen Aides-de-Camps sicherte Berthier während der Schlachten die prompte Befehlsweitergabe Napoleons (übersetzte die Befehle in eine klare, für die Soldaten nachvollziehbare Sprache) und überprüfte deren Durchführung. Er trug die Verantwortung für die Feindbeobachtung, die Geländeerkundung, für Nachschub, Feldlager, Versorgung und Ausstattung der Truppen etc. In den Jahren von 1803 – 1805 übernahm Berthier an der Kanalküste bei Boulogne-sur-Mer als oberster Befehlshaber der „Armée des Côtes de l´Océan“ Ausbildung und Training der Truppen über einen Zeitraum von zwei Jahren, die die Invasion nach England vorbereiten sollten, und die zeitweise eine Stärke bis zu 200 000 Mann erreichten. Daraus entstand die Grande Armée, deren Schlagkraft für die folgenden großen Erfolge Napoleons ausschlaggebend war. Datei:Reiterbild Berthier an der Küste von Boulogne jpg. Robert Lefèvre attr. Mit der Erhebung Napoleons zum Kaiser, seiner Familienmitglieder zu Königen und Fürsten und ebenso vieler Weggenossen zu Baronen, Grafen und Fürsten, die selbst aus den untersten Schichten der Bevölkerung aufgestiegen waren, wurde Berthiers Aufgabe - Job, die Durchsetzung der Befehle Napoleons, durch den Widerstand der neuen „Prinzen“ aufgrund ihres übersteigerten Selbstwertgefühls zu einer nervenaufreibenden, zermürbenden Tätigkeit. Von 1796 – 1814 stand Berthier in allen Feldzügen als Stabschef an der Seite des Kommandeurs Napoleon. Er reiste mit ihm in einer Kutsche, um die nächsten taktischen Pläne zu besprechen und saß mit ihm, meist als Einziger beim Essen zusammen. Der eine konnte auf den anderen nicht verzichten. Napoleons Worte: „Er (Berthier) war für mich von dem allergrößten Wert, kein anderer konnte ihn ersetzen!“ Und Napoleon in St. Helena über Waterloo:“ Hätte ich Berthier gehabt, wäre mir dieses Malheur nicht passiert!“ Die Konstitution Berthiers wurde in der ganzen Armee bewundert. So ist bezeugt, dass Berthier einmal bis zu 13 Tage ohne Schlaf tagsüber an der Seite Napoleons kämpfend im Sattel saß und nachts die nächsten Tagesbefehle ausarbeitete. Dass er auch als Kommandeur vorbildlich und mutig war, bezeugen seine vielen Verwundungen in Schlachten und Beispiele, wie die Eroberung der Brücke von Lodi oder die Schlacht bei Montebello und Marengo etc. Datei: Napoleon und Berthier bei der Schlacht von Marengo Robert Lefèvre, Joseph Boze jpg. Die Loyalität Berthiers ging so weit, dass er seine eigenen Erfolge als diejenigen Napoleons deklarierte u.a. in den von ihm selbst verfassten Berichten an das Direktorium und an den Moniteur. Selbst für die Fehler Napoleons übernahm er die Verantwortung, bis hin zu dem Jagdunfall, bei dem Napoleon Marschall Massena ein Auge ausschoss. Statt des von Napoleon auf Berthier versprochenen Lobliedes in der Geschichtsschreibung (siehe Übergabe des Vertrages von Campo-Formio), schmähte der abgesetzte, besiegte Kaiser in seiner Verbitterung die Taten seines treuesten Weggefährten Berthier, den er kurz zuvor noch vor aller Welt lobte. Eigentlich müsste jedem Leser der napoleonischen Geschichte auffallen, dass man einen Schwachkopf/Nullität (Zitat Las Cases) weder mit Friedensverhandlungen beauftragt, noch ihn auf geheime Mission (Madrid) an fremde Höfe geschickt hätte, vor allem aber nicht nach Wien, um ihn als Repräsentant des mächtigsten Kaisers Europas, als Brautwerber an seiner statt, um die Hand einer Prinzessin aus dem ältesten Adel anhalten zu lassen. Was zu Berthier zu sagen ist, so war dessen Mut und Können schon weit vor dem Zusammentreffen mit Napoleon über Frankreichs Grenzen hinaus bekannt, während Napoleon bis dahin noch ein unbeschriebenes Blatt war. Die bei Derrecagaix zitierten Belobigungen Berthiers aus den Berichten der Armee an das Direktorium, über seinen Mut, seine Intelligenz etc. strafen alle Verleumdungen in den von Napoleon diktierten und von Las Cases, Montholons, Gourgauds, O´Mearas etc. niedergeschriebenen Memoiren Lügen. Berthier in der Geschichtsschreibung Die Rezeption der Leistungen Berthiers in der Literatur lassen sich einerseits reduzieren auf die ausnahmslos positiven zeitgenössischen Quellen der Zeitzeugen sowie andererseits auf die verleumderischen, negativen Berichten, die Napoleon nach seiner verlorenen Schlacht von Waterloo während seiner Verbannung auf St. Helena diktiert hat. Seine selbstverfasste Legende ließ sich Napoleon einige Millionen Francs kosten (z.B. zahlte er an Montholon 2 Millionen Francs.) Napoleon beabsichtigte, durch seine eigene Heroisierung und Gleichsetzung mit den großen Feldherren der Welt, eines Hannibal, Alexander des Großen oder Cäsar, die Ansprüche seines Sohnes, des Königs von Rom, auf den Thron von Frankreich zu sichern. In der Folge nutzte die Partei der Bonapartisten, die durch die Restitution der Bourbonen Vermögen und Einfluss verloren hatten, mit Betreiben eines Neffen Napoleons, des späteren Napoleon III., diese Legende in einer ausgeweiteten Neuauflage als Werkzeug, um wieder an die Macht zu kommen. Noch heute existiert eine Partei der Bonapartisten. Die Memoiren Napoleons waren der größte publizistische Erfolg der neueren Zeit. Sie wurden in alle Sprachen übersetzt und animierten alle möglichen Mitstreiter, auch ihre Bedeutung in den Jahren an der Seite Napoleons in ihrer Version zu publizieren. Hatte Napoleon bereits am Beginn seines ersten Feldzuges in Italien an seiner Legende gearbeitet und die Tatsachen zu seinen Gunsten umschreiben lassen – auch mit Hilfe Berthiers – so sind die Memoiren von St. Helena zum Teil ein Lügengeflecht, voller bitterster, falscher und ungerechter Anschuldigungen gegen seine treuesten Weggefährten. Fataler Effekt dieses publizistischen Erfolges: fast alle daraufhin, später und bis heute erschienenen, über 200 000 Biographien oder Beschreibungen der Napoleonischen Feldzüge (zumeist von Romanschriftstellern) sowie Biographien seiner Marschälle, übersetzt in alle Sprachen, basieren auf Napoleons selbst diktierten Memoiren und wiederholen, ohne jegliche kritische Nachforschung oder seriöse Recherche, meist wortwörtlich die darin getätigten Aussagen. 1904 erschien von General Victor Bernard Derrecagaix ein zweibändiges, umfangreiches Werk über „Le Maréchal Berthier Prince de Wagram et de Neuchatel“. Auf weit über 1000 Seiten wird hier von einem Fachmann die Tätigkeit und Bedeutung Berthiers anhand der umfangreichen Unterlagen des Kriegsarchivs mit den Tagesbefehlen, Kundmachungen, Waffenstillstandsvereinbarungen, den Schreiben Napoleons an das Direktorium und umgekehrt neu aufgerollt. Dieses Werk ist die Grundlage für die Biographien über Berthier, die leider nur in Frankreich und England erschienen sind. Neben vielen anderen der in diesen Biographien verwendeten, zeitgenössischen Quellen ist auch bei diesen immer wieder das zweibändige Werk von Derrecagaix die wichtigste Unterlage. Gegenüberstellung häufiger Zitate – aus zeitgenössischen Quellen und aus verschiedenen, von Napoleon diktierten Memoiren auf St. Helena: „Der Kaiser versuchte seine Wutausbrüche wieder durch Schmeicheleien gutzumachen, in dem er Berthier seine „Frau“ nannte und seine Vorhaltungen „Ehestreitigkeiten“! Gleichlautend bei Gaspard Gourgaud „Napoléon et la grande armée de Russie“ 1825 und » Histoire de Napoléon et de la Grande Armée pendant l´année 1812 » von Philippe de Segur, Bd.I. S 282 aus dem Jahr 1824 „Während seiner Feldzüge reiste Berthier immer im Wagen des Kaisers. Während der Fahrt, auf den großen Straßen überprüfte der Kaiser die Tagesbefehle, Rapporte und Pläne und diktierte die Truppenbewegungen für den nächsten Tag. Berthier notierte alles und bei der ersten Möglichkeit, sei es Tag oder Nacht, übertrug er diese Befehle (für die Truppe) mit einer bewundernswerten Regelmäßigkeit, Schnelligkeit und Bestimmtheit. Er war für diese Arbeit immer bereit und unermüdlich. Das war die besondere Fähigkeit Berthiers; er war von dem größten Wert für den Kaiser: kein Anderer konnte ihn ersetzen.“ Las Cases, T.I. Seite 412-414 „Die Natur bestimmt gewisse Menschen dazu sich unterzuordnen. Ein solcher war Berthier. Es gab auf der ganzen Welt keinen besseren Stabschef; aber er war nicht einmal in der Lage 500 Leute zu kommandieren“ O´Méara; Bd: I. Seite 380 „Berthiers Verhalten war seinem Mangel an Intelligenz und seiner Nullität geschuldet.“ Las Cases Bd. I., S. 412-414 „Seine Hoheit (der Sieger von Waterloo, Herzog von Wellington) behauptete, dass Bonaparte nichts anderes als eine Puppe ist, die je nach Belieben vom Prinzen Berthier und Talleyrand bewegt wird.“ Histoire de la Guerre de la Restauration, Marschall M. v. Sarrazin, Paris 1816, Vorwort « Sobald Buonaparte die Grenzen von Savoyen erreichte, verließ er die Armee mit seinem Mentor Berthier und Salicetti... » „ Venedig unter der Regierung von Frankreich und Österreich“ von einer Lady von Rang Vol.II., London 1824 „Das auffallendste Merkmal von Berthiers Charakter in seiner Ergebenheit gegenüber Napoleon war sein Mut dem Kaiser die Wahrheit zu sagen, indem er auch in Kauf nahm ihm zu widersprechen und widerstehen, wenn er meinte das Napoleon zu streng oder ungerecht handelte. Der Ärger oder die Unduldsamkeit mit der Napoleon reagierte, hielt Berthier nicht davon ab die Angelegenheit noch einmal anzusprechen, wenn es ihm notwendig schien und er gab erst auf, wenn Napoleon diese Entscheidung zurücknahm. Nur dann gehorchte er ihm. Man kann sagen, dass er nie fürchtete was man das „Palastgrollen“ nannte.“ Memoiren des Marquis de Caulaincourt, Herzog von Vicenza
Über Berthier: “Am Anfang wollte man, dass er in Ungnade bei seinem Chef fällt in dem man ihn als seinen Mentor bezeichnete und publizierte, dass er es war, der die Feldzüge leitete. Man hatte keinen Erfolg. Er (Berthier) tat alles um diese Gerüchte zu ersticken..“ Montholon, Bd.III. S. 225-226 „Der General Berthier hat nur einmal die Reservearmee kommandiert und, unter den Augen des ersten Konsuls wird sein Name nicht in die Geschichte eingehen, wie die seiner Nacheiferer, die Generäle, die ihren Namen mit den großen Ereignissen und mit den Siegen verbunden haben die ihnen alleine und gerechterweise zugeschrieben werden. Aber es gibt deshalb eine genauso große Anzahl derselben Siege, für die Berthier alles vorbereitet hat, und solche, für die seine Heldentaten, wie die bei Lodi, alleine seine Erfolge sind. Wenn ihm auch der Ruhm für die zahlreichen Siege nicht zugeschrieben wird, muß Buonaparte, wenn er seine Kommentare schreibt, mit bestem Gewissen bestätigen, dass seit dem Sieg bei Montenotte bis zu der Schlacht bei Leipzig es nicht einen einzigen Erfolg gibt, bei dem nicht die Ratschläge seines Stabschefs dazu beigetragen haben und auch keine seiner nicht mehr gut zu machenden Fehler, wo ihm sein Kompagnon mit langjähriger Erfahrung nicht geraten hat, sie nicht zu begehen.“ „Précis des èvénements Militaires ou Essais Historiques sur les Campagnes de 1799 à 1814 « General Mathieu Dumas, Paris 1816, Bd. II. Auf die Absage Berthiers ihn nicht nach Elba zu begleiten, reagierte Napoleon wie eine betrogene Ehefrau, wenn er sagt: „Ich wurde von Berthier, einer wahrhaftigen Gans, die ich zu einem Adler gemacht habe, verraten“ Las Cases Bd.III. S. 31
Militärische Auszeichnungen und Orden von Louis Alexandre Berthier
1773 Ritter des Ordens von Saint-Lazare, Jerusalem
1.7.1788 Ritter des Ordens von Saint-Louis
2.10.1803 Ritter der Ehrenlegion
18.5.1804 Ritter des Schwarzen Adler Ordens, Preußen
14.6.1804 Großoffizier der Ehrenlegion und Chef der Ersten Kohorte
1805 Sankt Hubertus Orden, Bayern
1805 Großkreuz des Schwarzen Adler Ordens, Preußen
1806 Großkreuz des Sankt Heinrich Ordens, Sachsen
1807 Großkreuz des Ordens der Krone, Sachsen (Hausorden)
1807 Ritter des Goldenen Adler Ordens, Württemberg
1807 Großkreuz Max-Joseph Orden, Bayern
1807 Großkreuz des Sankt Andreas Orden, Russland
1808 Großkomtur des Ordens Beider Sizilien
3.8.1809 Großkreuz des Hausordens von Ludwig von Hessen-Darmstadt
4.10.1810 Großkreuz des Sankt Heinrich Ordens, Österreich-Ungarn
4.6.1814 Pair von Frankreich
4.9.1814 Kommandeur des Saint–Louis Orden
Ehrenmitglied des Ordens von Cincinnati
Sein Name ist auf der 23ten Säule des L´Arc de Triomphe in Paris eingraviert
Das „Fortune“ des Marschall Berthier Napoleon behauptet in seinen Memoiren(Las Cases), dass er Berthier wohl über 40 Millionen Francs geschenkt hätte. Zu den wesentlichen Besitztümern Berthiers gehörten das Schloss Grosbois bei Paris mit riesigem Waldbesitz, das Schloss Chambord an der Loire, die Stadpaläste Capucines, D´Estignac und Fontainebleau in Paris, ein Stadtpalais in Neuchatel, Ländereien in Frankreich und Polen, sowie als Brautgeschenk in Hannover und Westphalen eine Stadt sowie 48 Dörfer. Zuzüglich seiner Pensionen gehörte Berthier zu den vermögendsten Personen im damaligen Europa. Aus seinem Besitz stammt die Stradivari Maréchal Berthier aus dem Jahr 1716 im Eigentum der Associazione Pro Canale, die in diesem Jahr von Anna Tifu gespielt wird. 1806 bestellte Berthier bei dem Maler Wilhelm von Kobell einen Schlachtenzyklus. Mit der Ausstellung dieser Gemälden begann auch der Erfolg des Malers Kobell und seine Aufträge vom Bayerischen König.
Literatur (Auswahl) : General Derrecagaix . „Le maréchal Berthier, prince de Wagram et de Neuchâtel » II. Bände, Paris 1904-1905 Jérôme Ziseniss: « Berthier, frère d´armes de Napoléon » Paris 1985 Frédéric Hulot : « Le maréchal Berthier » Paris 2007 Major S.J. Watson : « By Command of the Emperor – A life of Marshal Berthier” Cambridge 1957 Franck Favier : « Berthier, l'ombre de Napoléon » Paris 2015
General Graf Mathieu Dumas : » Précis des Événements Militaires, ou Essais Historiques sur les campagnes de 1799-1814 », Paris/ Hamburg 1816
General Désiré Lacroix : « Die Marschälle Napoleons I. » deutsche Übersetzung, Leipzig 1898
François LALLIARD : » La fortune des Wagram, de Napoléon à Proust », Perrin, Paris, 2002 Borel, Frédéric-Guillaume, "Neuchâtel sous le prince Berthier : le blocus continental et le bataillon des Canaris, 1806 à 1814" Neuchâtel, H. Messeiller, 1898
Weiterführende Literatur:
Autor: Marschall Alexandre Berthier: Campagne de mer 1782-83 (Kopie) Archiv des Kriegsministeriums Schloß Vincennes
Relation des campagnes du général Bonaparte en Égypte et en Syrie, Paris 1800
Relation de la bataille de Marengo, Paris 1805 Rapport du maréchal Berthier à l´empereur pendant la campagne de 1813, Paris 1910 Archiv des Kriegsministeriums im Schloss Vincennes : Dossiers unter Marschall Berthier Universitätsbibliothek von Princeton: Berthier: Teilnahme an den Amerikanischen Freiheitskämpfen 1780-1783, 111 Karten von dem Marsch nach Yorck, Tagebuch Berthiers Reise an den Preußischen Hof 1783 – Tagebuch
Louis-Alexandre Berthier Collection; 1780-1783, Manuscripts Division, Department of Rare Books and Special Collections, Princeton University Library.
1) Generalstab – Wikipedia
Die Heere waren im Laufe der Zeit so stark geworden, die Kriegsschauplätze so ausgedehnt, dass es für den Souverän schwierig wurde, im Kriege allein zu befehligen. Das Bild wandelte sich endgültig, als mit derFranzösischen Revolution der Krieg der Fürsten und Könige zum Volkskrieg wurde und Massenheere an verschiedenen, oft weit auseinander gelegenen Schauplätzen kämpften. Jetzt war es unmöglich geworden, dass ein Feldherr allein befehligte und jetzt war ein Feldzug, bei dem Millionen Soldaten zu mobilisieren waren, nicht mehr aus dem Augenblick heraus zu organisieren.
Frankreich als erste Nation einen Stab von Fachleuten zusammenrief, den man einen Generalstab im Sinne der Neuzeit nennen konnte. Nicht zuletzt ihm verdankte Napoleon seinen Siegeszug durch Europa.
2) Chef des Generalstabes (Frankreich) – Wikipedia
Chef d'État-Major des Armées) ist der ranghöchste Soldat der französischen Streitkräfte. Alle Kommandos und Einheiten sind dem Chef d’état-major de l’Armée (CEMA) und seinem Stab in Paris unterstellt.
Besser wäre es
[Quelltext bearbeiten]... wenn Du Deinen Entwurf auf eine Extraseite stellen würdest, etwa auf Benutzer:Lindenmeyer/Entwurf (einfach auf den Rotlink klicken und Deinen Entwurf dort abspeichern), weil man das dort dann richtig formatieren und wenn wirklich alles am Ende passen sollte, dann mit dem bisher existierenden Artikel zusammenführen kann. Liebe Grüße --Artregor (Diskussion) 22:52, 7. Mai 2015 (CEST)
- Zustimmung auch von mir. Wenn Artregor oder ich das machen würden, wären nur wir in der Versionsgeschichte vermerkt, über die man die Autoren ermitteln kann. Wenn Du das mit der Extraseite hingegen selber machst, kann man später auch Deinen Anteil am Artikel nachvollziehen. Gruss, --Assayer (Diskussion) 00:52, 8. Mai 2015 (CEST)