Dürrenried
Dürrenried Markt Maroldsweisach
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Koordinaten: | 50° 13′ N, 10° 45′ O |
Höhe: | 306 m ü. NHN |
Fläche: | 3,1 km² |
Einwohner: | 65 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 96126 |
Vorwahl: | 09567 |
Bauernhaus
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Dürrenried ist ein Gemeindeteil des unterfränkischen Marktes Maroldsweisach im Landkreis Haßberge.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt etwa 17 Kilometer südwestlich von Coburg im Alstergrund an einem Berghang. Die Gemarkungsgrenze entspricht im Westen der bayerischen Landesgrenze mit Thüringen. Die Kreisstraße HAS 62 verbindet Dürrenried mit den Nachbarorten Wasmuthhausen und Merlach, die Kreisstraße HAS 43 mit Lechenroth. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Gleismuthhausen und Käßlitz in Thüringen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen eines bombenbedingten Brandes 1945 im Staatsarchiv Würzburg liegen keine Urkunden mehr zur ältesten Geschichte Dürrenrieds vor.
Nach Klemm war die erste Nennung des Ortes im Jahr 1180 in einer Urkunde des Würzburger Bischofs Reginhard, unter anderem mit „Boppo de Durenrith“ als Zeuge.[2] Schmiedel bezeichnet 1597 als Jahr der Ersterwähnung mit „Durrenriet“.[3] Der Ortsname deutet auf einen trockengelegten Sumpf hin.[3]
Im Jahr 1317 wurde im Urbarium, einer Auflistung von Besitzungen der Henneberger beim Erwerb der Neuen Herrschaft, vermerkt, dass die Lehensträger Marschalk von Ebneth und Raueneck einen Teil des Zehnts zu Durrenrieth besaßen. 1463 verkauften Heinz und Cunz Marschalk ihr Lehen an Wolf von Schönstädt, einen Lehensmann des Coburger Herzogs. Die Herren von Schönstädt bewohnten in Dürrenried ein burgähnliches Schloss. Um 1600 waren ihnen 13 Bauern, zwei Bauern waren den Herren von Lichtenstein, ein Wirt dem Amt Heldburg und ein Bauer dem Zentamt Seßlach lehens- und zehntpflichtig. Im Dreißigjährigen Krieg flohen die Einwohner und Dürrenried wurde zerstört. Ab 1648 ließ Christoph Ludwig von Schönstädt das Rittergut wieder aufbauen. 1696 folgte ein durch Herzog Ernst veranlasster Zwangsverkauf an den Würzburger Geheimrat und Kanzler der fürstbischöflichen Regierung Michael Carlo von Wiegand. Der ließ ein neues zweigeschossiges Schlossgebäude errichten. 1790 erwarb der Mainzer Staatskanzler Freiherr Franz Joseph von Albini das Gut, bestehend aus einem Barockschloss, einem Hofhaus und zwanzig Wohnhäusern. Das Schloss war Wohnsitz der Freifrau von Albini. Das reichsritterschaftliche Dorf gehörte bis 1806 zum Ritterkanton Baunach. 1872 übernahmen 14 Dürrenrieder Bauern mit einer gemeinsamen Genossenschaft das Rittergut mit Grundstücken von 350 Tagwerk für etwa 38.000 Gulden. Nach fünf Jahren bekam jeder Bauer 25 Tagwerk zugewiesen.[2]
1862 wurde Dürrenried in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. 1871 zählte der Ort 99 Einwohner und 21 Wohngebäude. Das Kirchdorf gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei im zehn Kilometer entfernten Seßlach. Die zuständige katholische Schule befand sich im 1,5 Kilometer entfernten Wasmuthhausen.[4] Im Jahr 1900 hatte die Landgemeinde 88 Einwohner, von denen 62 evangelisch waren, und 18 Wohngebäude. Die evangelische Pfarrei und Schule waren im 4,5 Kilometer entfernten Hafenpreppach[5] und 1925 zählte der Ort 93 Personen in 17 Wohngebäuden. Seit 1911 war auch die evangelische Bekenntnisschule in Wasmuthhausen.[6]
Nach dem Zweiten Weltkrieg prägte bis 1989 die Lage an der innerdeutschen Grenze den Ort. Früh wurde eine Flurbereinigung durchgeführt. Ein Feuerwehrgerätehaus, ein Haus der Bäuerin und ein Jugendheim ließ die Gemeinde errichten.[2]
1950 bestanden in dem Kirchdorf 18 Wohngebäude mit 130 Einwohnern.[7] Im Jahr 1970 zählte der Dürrenried 92,[8] 1987 78 Einwohner sowie 18 Wohnhäuser mit 21 Wohnungen.[9]
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und Dürrenried kam zum Haßberg-Kreis. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingliederung der Gemeinde nach Maroldsweisach.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die katholische Filialkirche der Pfarrei Seßlach ist dem heiligen Oswald geweiht. Sie geht auf eine mittelalterliche Kirchenburg zurück. Der Chorturm stammt im Kern aus dem 13. Jahrhundert und das Turmobergeschoss mit der pyramidenförmigen Echterspitze aus dem 18. Jahrhundert. Das Langhaus mit drei Fensterachsen, einem Halbwalmdach und Werksteingliederungen entstand 1770 bei einem Umbau. Auf der Westempore steht eine Schleifladenorgel mit sechs Registern auf einem Manual und Pedal. Das Instrument wurde 1867 von dem Nürnberger Orgelbauer Augustin Bittner aufgestellt. Die Kirchgemeinde hatte 1988 fünf Familien als Mitglieder.
In der Bayerischen Denkmalliste sind fünf Baudenkmäler aufgeführt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsblatt 1849
- Dürrenried in der Ortsdatenbank des bavarikon.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeindegliederung - Markt Maroldsweisach. Abgerufen am 14. November 2024.
- ↑ a b c Fritz Klemm: Rund um den Zeilberg: Markt Maroldsweisach mit allen Ortsteilen. Maroldsweisach 1988, S. 81 f.
- ↑ a b Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X. S. 8.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1291, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1303 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1338 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).