Greßelgrund

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Greßelgrund
Koordinaten: 50° 10′ N, 10° 39′ OKoordinaten: 50° 10′ 8″ N, 10° 39′ 19″ O
Höhe: 311 m ü. NHN
Einwohner: 60 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. Juni 1976
Postleitzahl: 96126
Vorwahl: 09532
Greßelgrund
Greßelgrund

Greßelgrund ist ein Gemeindeteil des unterfränkischen Marktes Maroldsweisach im Landkreis Haßberge.

Das Dorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises am Südhang des Tannenbergs und am Erlbach, einem linken Zufluss der Baunach. Im Ortsbereich befinden sich zwei Mühlen, die im 16. Jahrhundert erstmals erwähnte Obere Mühle und die 1755 errichtete Bastenmühle. Durch Greßelgrund führen Gemeindeverbindungsstraßen nach Ditterswind, Marbach und Gemeinfeld.

Die erste Nennung war 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und unter anderem „Cresselberc“ bei der Mutterkirche verblieb.[2] Thein von Lichtenstein gehörte 1352 der Zehnt. 1381 waren außerdem die Herren von Stein zu Altenstein Lehensträger. Im Zuge einer Verpfändung einer Wiese und eines Ackers tauchte 1480 der Name „Gresseldorf“ auf.[2] Gemäß einer Urkunde aus dem Jahr 1541 erhielt Veit von Stein ein „viertheil am gehultz im gresselgrundt“.[3] Die Herren von Stein besaßen die niedere Gerichtsbarkeit in dem Ort. 1705 fiel die Dorfherrschaft, wie auch in Ditterswind, an Hannibal von Stein, jüngster Sohn von Casimir von Stein. 1799 besaßen außerdem die Herren von Lichtenstein drei Sölden in Greßelgrund. 1841 erwarb der Kitzinger Weingutbesitzer und Magistratsrat Carl Otto Deuster die Besitzungen von verschiedenen Erbengemeinschaften.[2]

„Cresselberc“ teilte Bischof Hermann im Jahr 1232 der Kapelle Ermershausen zu. 1764 schlossen sich die Gresselgründer der Pfarrei Maroldsweisach an und 1819 folgte die Umpfarrung in das näher gelegene Ditterswind.[2]

Greßelgrund gehörte zum 1818 gegründeten Gemeindeverband Gemeinfeld, der 1862 in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Königshofen eingegliedert wurde. Ab 1848 war das Landgericht Hofheim für Greßelgrund zuständig. 1871 zählte der Ort 68 Einwohner und 25 Gebäude. Das Dorf gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei im 2,5 Kilometer entfernten Gemeinfeld, wo sich auch die katholische Schule befand. Die zuständige evangelisch-lutherische Pfarrei und evangelische Schule waren im 2,0 Kilometer entfernten Ditterswind.[4] Im Jahr 1900 wurde die Landgemeinde Gemeinfeld dem neu gegründeten Bezirksamt Hofheim zugeordnet. Sie hatte 332 Einwohner, von denen 281 katholisch waren. Der Ortsteil Greßelgrund zählte 65 Einwohner in 12 Wohngebäuden.[5] und 1925 lebten in dem Ort 35 Personen in 8 Wohngebäuden.[6]

1950 hatte das Dorf 7 Wohngebäude mit 44 Einwohnern.[7] Im Jahr 1970 zählte Greßelgrund 36,[8] 1987 58 Einwohner sowie 14 Wohnhäuser mit 14 Wohnungen.[9] Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Hofheim aufgelöst. Gemeinfeld kam mit Greßelgrund zum Haßberg-Kreis und wurde nach Burgpreppach eingemeindet. Am 1. Juni 1976 folgte die Umgliederung des Dorfes nach Maroldsweisach.

Commons: Greßelgrund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Gemeindegliederung - Markt Maroldsweisach. Abgerufen am 14. November 2024.
  2. a b c d Fritz Klemm: Rund um den Zeilberg: Markt Maroldsweisach mit allen Ortsteilen. Maroldsweisach 1988, S. 97 f.
  3. Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X. S. 73.
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1335, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1333 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1367 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1199 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).