Gückelhirn

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Gückelhirn
Koordinaten: 50° 11′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 50° 10′ 59″ N, 10° 42′ 5″ O
Höhe: 328 m ü. NHN
Einwohner: 25 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1975
Postleitzahl: 96126
Vorwahl: 09532
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Gemeindehaus

Gückelhirn ist ein Gemeindeteil des unterfränkischen Marktes Maroldsweisach im Landkreis Haßberge.

Der Weiler liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises im Weisachgrund am Südosthang des Zeilbergs. Etwa 800 Meter südlich von Geroldswind verläuft die Bundesstraße 279 von Breitengüßbach über Maroldsweisach nach Fulda. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt von Geroldswind über Gückelhirn zur Bundesstraße 279.

Der Ort entstand wohl im 8. Jahrhundert. Der Ortsname setzt sich vermutlich aus dem Personennamen „Guckilo“, dem ersten Ansiedler, und dem Wort „hurne“ zusammen. Dieses bedeutet Vorsprung oder Terrasse.[2]

Die erste urkundliche Nennung war 1232 in einer Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs Hermann, in der Ebern von der Urpfarrei St. Kilian zu Pfarrweisach getrennt wurde und unter anderem „Gugelhurne“ bei der Mutterkirche verblieb.[3] Ein würzburgisches Lehensbuch aus den Jahren 1303/13 erwähnte, dass ein Rucheneker den Zehnt in „Guggelhürn“ erhielt. 1412 nahmen die Brüder Apel und Heinz von von Stein den Zehnt von „Gückelhorn“ ein. Um 1500 besaßen die Herren von Stein die Dorfherrschaft und erhielten 1576 den Zehnt von 14 Behausungen. 1619 befanden sich unter den Liegenschaften zwei Höfe und acht Sölden. Von Zerstörungen und Plünderungen blieb das Dorf im Dreißigjährigen Krieg weitgehend verschont.[3]

1818 entstand der Gemeindeverband Gückelhirn, bestehend aus Gückelhirn, Eselsmühle, Neumühle und den beiden Saarhöfen. Diesem schlossen sich 1820 Geroldswind und Todtenweisach mit Wüstenbirkach an. 1862 wurde der in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. 1840 hatte der Ort Gückelhirn 55 Wohngebäude und 132 Einwohner. Wenig ertragreiche Felder und mehrere Missernten führten ab Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem starken Einwohnerrückgang.[3]

1871 zählte der Ort 69 Einwohner und 65 Gebäude. Er gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei im 5,5 Kilometer entfernten Pfarrweisach. Die zuständige evangelisch-lutherische Pfarrei befand sich im 3,5 Kilometer entfernten Altenstein. Die katholische Schule stand in Geroldswind, die evangelische in Todtenweisach.[4] 1898 erwarb Carl Oskar von Deuster den ortsbildprägenden Gutshof, den Carlshof.

Im Jahr 1900 hatte die 976,62 Hektar große Landgemeinde Gückelhirn, die flächengrößte im Eberner Land war, 233 Einwohner, von denen 88 katholisch waren. Sie bestand aus sieben Orten, den drei Dörfern Gückelhirn, Geroldswind und Todtenweisach sowie den vier Einöden Breitenbach, Großsaarhof, Neumühle und Wüstenbirkach. Kleinsaarhof und Eselsmühle waren Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen worden. Der Ortsteil Gückelhirn zählte 39 Einwohner in 6 Wohngebäuden.[5] 1925 lebten in dem Ort 39 Personen in 5 Wohngebäuden.[6]

1950 befanden sich in dem Weiler Gückehirn 6 Wohngebäude mit 44 Einwohnern. Er war der evangelisch-lutherischen Pfarrei und der katholischen Pfarrei Herz-Jesu in Maroldsweisach zugeordnet.[7] Im Jahr 1970 zählte Gückelhirn 32,[8] 1987 28 Einwohner sowie 8 Wohnhäuser mit 9 Wohnungen.[9] Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und Gückelhirn kam zum Haßberg-Kreis. Am 1. Juli 1975 folgte die Eingliederung der Gemeinde nach Maroldsweisach.

Sehenswürdigkeiten

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Pestmarterl

In der Bayerischen Denkmalliste ist ein Bildstock, das sogenannte Pestmarterl, als Baudenkmal aufgeführt. Die Rundsäule aus Sandstein mit einem Aufsatz zeigt mehrere Reliefdarstellungen. Sie trägt als Jahreszahl die Bezeichnung „1692“ und wurde als Dank für die Verschonung vor der Pest errichtet, die einem Großteil der Einwohner im benachbarten Todtenweisach das Leben kostete.

Commons: Gückelhirn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gemeindegliederung - Markt Maroldsweisach. Abgerufen am 14. November 2024.
  2. Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X. S. 18.
  3. a b c Fritz Klemm: Rund um den Zeilberg: Markt Maroldsweisach mit allen Ortsteilen. Maroldsweisach 1988, S. 100 f.
  4. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1292, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  5. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1304 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1339 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1174 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 186 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 362 (Digitalisat).