Druschnoje (Kaliningrad, Polessk)
Siedlung
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Druschnoje (russisch Дружное, deutsch Rüdlauken, 1938–1945 Rothöfen, und Waldhausen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zum Stadtkreis Polessk im Rajon Polessk.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Druschnoje liegt drei Kilometer nordwestlich der Stadt Polessk (Labiau) an der Kommunalstraße 27K-393 von Turgenewo (Groß Legitten) über Trudowoi (Steinfeld) nach Saliwino (Labagienen / Haffwinkel) am Südufer des Kurischen Haffs. Die nächste Bahnstation ist der Stadtbahnhof Polessk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rüdlauken (Rothöfen)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das einst Rüdlauken[2] genannte kleine Gutsdorf wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Reikeninken[3] (1938–1945 „Amtsbezirk Reiken“, heute russisch: Podsobny) eingegliedert und gehörte bis 1945 zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 lebten in Rüdlauken 63 Menschen.[4]
Am 30. September 1928 schlossen sich die drei Gutsbezirke Rüdlauken, Steinfeld (heute russisch: Trudowoi) und Waldhausen (s. u.) zur neuen Landgemeinde Rüdlauken zusammen. Die Einwohnerzahl der so vergrößerten Gemeinde betrug 1933 insgesamt 115 und belief sich 1939 auf 126.[5] Am 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) wurde Rüdlauken in „Rothöfen“ umbenannt.
Waldhausen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Waldhausen war ein kleines Gutsdorf. Es wurde 1874 in den Amtsbezirk Reikeninken eingeordnet.[3] Im Jahr 1910 waren dort 42 Einwohner gemeldet.[4] 1928 kam Waldhausen zur Landgemeinde Rüdlauken (s. o.).
Druschnoje
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kriegsfolge kamen Rüdlauken (Rothöfen) und Waldhausen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 wurden die beiden Orte unter dem russischen Namen Druschnoje zusammengefasst und dieser Ort dem Dorfsowjet Mordowski selski Sowet, dem späteren Tjuleninski selski Sowet, im Rajon Polessk zugeordnet.[6] Von 2008 bis 2016 gehörte Druschnoje zur Landgemeinde Turgenewskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Polessk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung Rüdlaukens resp. Rothöfens und Waldhausens war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf war somit in das Kirchspiel der Kirche Groß Legitten (heute russisch: Turgenewo) eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Labiau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Der Bezug von Druschnoje zur jetzigen Kirche Turgenewo ist wieder gegeben, seit sich dort in den 1990er Jahren eine neue evangelisch-lutherische Gemeinde gebildet hat. Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) – Rothöfen. In: bildarchiv-ostpreussen.de. Abgerufen am 8. März 2018.
- ↑ a b Amtsbezirk Reiken. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945 (territorial.de). Rolf Jehke, 19. Februar 2002, abgerufen am 28. April 2018.
- ↑ a b Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Labiau (russ. Polessk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)