Eichenbühl (Weißenbrunn)
Eichenbühl Gemeinde Weißenbrunn
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Koordinaten: | 50° 12′ N, 11° 19′ O |
Höhe: | 345 m ü. NHN |
Einwohner: | 94 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 96369 |
Vorwahl: | 09264 |
Wohnhaus in Eichenbühl
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Eichenbühl ist ein Gemeindeteil von Weißenbrunn im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).[2]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Westhang der Kugel (467 m ü. NHN), oberhalb der Zweinzen, einem linken Zufluss des Leßbachs. Der Ort ist durch große landwirtschaftliche Anwesen geprägt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Hummendorf zur Kreisstraße KC 13 (1,2 km nördlich) bzw. nach Wildenberg (2,1 km südöstlich). Von der Gemeindeverbindungsstraße in Richtung Wildenberg zweigt am Ortsrand eine Gemeindeverbindungsstraße nach Tiefenklein ab (1,1 km südlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt an Unter- und Neutennig vorbei nach Reuth zur Kreisstraße KC 5 (1,5 km nordöstlich) bzw. nach Reinertshaus zur KC 13 (1,2 km nordwestlich).[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstnennung war 1344, als Hans II. von Redwitz Güter aus Eichenbühl an das Kloster Sonnefeld verkaufte.[4] 1414 erwarb Michel von Schaumberg von Jorg von Kotzau einen Zehnten über das ganze Dorf „Eichenpühl“. Gemäß einer Beschreibung der Hauptmannschaft Cronach aus dem Jahr 1565 hatten in dem Dorf „Aichenpül“ der Bamberger Bischof ein Gut, Merttin Wolff von Redtwitz drei Güter und Clauß zu Schaumberg ein Gut.[4]
1678 verkaufte Hans Wilhelm von Redwitz zu Redwitz zwei Höfe in Eichenbühl an Christian Karl von Giech, die 1716 Besitz der Reichsgräfin von Brockdorff zu Schney wurden. 1728 erwarb Johann Veit von Würtzburg in Eichenbühl unter anderem auch den Besitz von Gräfin Brockdorff.[4]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Eichenbühl mit Ober- und Untertennig eine Realgemeinde bestehend aus 9 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Weismain aus, was jedoch vom bambergischen Centamt Kronach ebenfalls beansprucht wurde. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Rittergut Unterlangenstadt-Burkersdorf inne. Grundherren waren die Herrschaft Mitwitz der Freiherrn von Würtzburg (1 Ganzhof, 2 Halbhöfe), das Rittergut Ebneth der Freiherrn von Seckendorff (2 Halbhöfe), das Rittergut Unterlangenstadt-Burkersdorf der Freiherrn von Redwitz (1 Gut, 1 Gütlein), das Rittergut Strössendorf (1 halbe Tropfsölde) und der Lehenhof Bamberg (1 Gütlein).[5]
Eichenbühl ging durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 in den Besitz des Kurfürstentums Bayern über. Mit dem Ersten Gemeindeedikt wurde Eichenbühl dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Küps zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt entstand 1818 die Ruralgemeinde Eichenbühl, zu der Buch, Neutennig, Obertennig und Untertennig gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Wenig später wurde auf dem Gemeindegebiet die Einöde Lochhaus gegründet. Ab 1862 gehörte Eichenbühl zum Bezirksamt Kronach (1939 in Landkreis Kronach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 1,661 km².[7]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Eichenbühl am 1. Juli 1971 nach Weißenbrunn eingegliedert.[8] 1974 wurde das Dorf Bezirkssieger im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Drei Wohnstallhäuser
- Ein Doppelwohnhaus
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Eichenbühl
Jahr | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 85 | 83 | 77 | 74 | 72 | 70 | 69 | 73 | 80 | 70 | 78 | 68 | 68 | 62 | 84 | 75 | 70 | 66 | 84 | 99 | 96 | 75 | 86 |
Häuser[9] | 13 | 12 | 13 | 12 | 12 | 12 | 16 | ||||||||||||||||
Quelle | [10] | [10] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [10] | [18] | [10] | [19] | [10] | [20] | [10] | [10] | [10] | [21] | [10] | [7] | [22] |
Ort Eichenbühl
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 43 | 45 | 42 | 49 | 47 | 51 | 78 | 56 | 62 | 94 |
Häuser[9] | 7 | 7 | 8 | 8 | 8 | 12 | 29 | |||
Quelle | [6] | [11] | [13] | [16] | [18] | [20] | [21] | [7] | [22] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eichenbühl ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach Weißenbrunn gepfarrt.[5] Die Schüler gingen in die evangelische Bekenntnisschule in Hummendorf.[13] Seit Ende des 19. Jahrhunderts gibt es eine katholische Minderheit. Sie war nach Theisenort gepfarrt.[21]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tilmann Breuer: Landkreis Kronach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 19). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 450619354, S. 39.
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
- Georg Paul Hönn: Eichenbühl. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 17 (Digitalisat).
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 101.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eichenbühl mit Buch, Obertennig, Untertennig, Neutennig. In: weissenbrunn.de. Abgerufen am 5. Oktober 2023.
- Eichenbühl in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Eichenbühl in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2020.
- Eichenbühl im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 17. September 2020.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 312 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Weißenbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b c Dieter Runzer: Eichenbühl mit Buch, Obertennig, Untertennig, Neutennig
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 468f.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 579.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 688 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 501.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 886, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 138 (Digitalisat).
- ↑ a b c Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1057–1058, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1003 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1053 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1086–1087 (Digitalisat).
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 935 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 160 (Digitalisat).