FC Gütersloh (Frauenfußball)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
FC Gütersloh (Frauenfußball)
Vereinslogo
Voller Name Fußball-Club Gütersloh e. V.
Ort Gütersloh, Nordrhein-Westfalen
Gegründet 23. Februar 2000
Aufgelöst 2009 (Abspaltung)
Vereinsfarben grün-weiß-blau
Stadion Heidewaldstadion
Höchste Liga 2. Bundesliga Nord
Erfolge Meister der Regionalliga West: 2003

Der FC Gütersloh (offiziell: Fußball-Club Gütersloh e. V.) ist ein Fußballverein aus Gütersloh. Die Frauenfußballmannschaft spielte fünf Jahre lang in der 2. Bundesliga, bevor sich die Abteilung im Jahre 2009 als FSV Gütersloh 2009 selbständig machte.

Im Januar 1984 gründete Michael Horstkötter beim historischen FC Gütersloh eine Frauenfußballmannschaft.[1] Der Verein wurde am 14. Februar 2000 insolvenzbedingt aufgelöst. Als Nachfolgeverein wurde am 23. Februar 2000 der FC Gütersloh 2000 gegründet. Trotz der Turbulenzen wurde die Frauenmannschaft unter dem neuen Vereinsnamen in der Saison 2000/01 Meister der seinerzeit drittklassigen Verbandsliga Westfalen und stieg in die Regionalliga West auf. Bereits zwei Jahre später sicherten sich die von Andreas Norek trainierten Gütersloherinnen die Meisterschaft mit zwei Punkten Vorsprung auf die SpVgg Oberaußem-Fortuna. Es folgte die Aufstiegsrunde zur Bundesliga, wo sich die Mannschaft zum Auftakt mit 1:1 gegen den späteren Aufsteiger Hamburger SV trennte. Die folgenden drei Spiele gegen den 1. FC Saarbrücken, dem USV Jena und den SC Sand gingen jedoch allesamt verloren, so dass die Gütersloherinnen die Runde als Letzter abschlossen. Als Dritter der folgenden Saison 2003/04 qualifizierte sich die Mannschaft für die neu geschaffene 2. Bundesliga Nord.

Mit Uwe Kotrischat übernahm ein neuer Trainer die Mannschaft, die in der Premierensaison 2004/05 im gesicherten Mittelfeld landete. Im November 2005 übernahm der ehemalige DDR-Nationalspieler Heiko Bonan das Traineramt. Unter seiner Führung lieferten sich die Gütersloherinnen mit dem VfL Wolfsburg ein langes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft, welches die Niedersächsinnen am vorletzten Spieltag für sich entscheiden konnten. Zur Saison 2006/07 stellte der FC Gütersloh mit Steffen Enge einen neuen Trainer vor, der die Mannschaft in seiner ersten Spielzeit auf Platz vier führte. Besser lief es in der Saison 2007/08, als sich die Gütersloherinnen einen Dreikampf um die Meisterschaft mit dem Herforder SV und Tennis Borussia Berlin lieferten. Als Tabellenführer ging die Mannschaft in den letzten Spieltag, an dem das Team nicht über ein 1:1 gegen die zweite Mannschaft vom 1. FFC Turbine Potsdam hinauskam. Konkurrent Herford kam zu einem 2:1-Sieg über die Reserve des Hamburger SV und stieg auf.[2] Im DFB-Pokal scheiterten die Gütersloherinnen im Viertelfinale nach Elfmeterschießen am TuS Köln rrh. 1874.

Steffen Enge verließ am Saisonende den Verein und wurde durch André Birker ersetzt. Nach einem schlechten Start in die Saison 2008/09 musste Birker im November gehen und wurde zunächst interimsweise durch Christina Krüger ersetzt. Im Januar 2009 kehrte Heiko Bonan zum FC Gütersloh zurück[3] und führte die Mannschaft noch auf den vierten Tabellenplatz. Da der Hauptverein unter ständigen finanziellen Problemen litt, machte sich die Abteilung Frauenfußball am Ende der Saison unter dem Namen FSV Gütersloh 2009 selbständig.[4] Unter diesem Namen stieg die Mannschaft in der Saison 2011/12 in die Bundesliga auf, musste aber als Tabellenletzter der Saison 2012/13 direkt wieder absteigen. Seit April 2024 verhandelt der FSV Gütersloh 2000 mit dem FC Gütersloh über eine Verschmelzung zur Saison 2025/26.[5]

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg.

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
2000/01 Verbandsliga Westfalen 01. 94:14 61 nicht qualifiziert
2001/02 Regionalliga West 07. 10 02 12 56:42 32 nicht qualifiziert
2002/03 Regionalliga West 01. 17 02 05 68:25 53 1. Runde
Aufstiegsrunde zur Bundesliga 05. 00 01 03 02:10 01
2003/04 Regionalliga West 03. 17 04 03 67:23 55 nicht qualifiziert
2004/05 2. Bundesliga Nord 06. 11 05 10 57:34 38 Achtelfinale
2005/06 2. Bundesliga Nord 02. 17 04 01 80:21 55 1. Runde
2006/07 2. Bundesliga Nord 04. 13 02 07 66:33 39 Achtelfinale
2007/08 2. Bundesliga Nord 03. 12 06 04 38:18 42 Viertelfinale
2008/09 2. Bundesliga Nord 04. 12 03 07 43:27 39 2. Runde

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stephanie Goddard
Lena Goeßling
Beginn Ende Trainer Ereignisse
2000 30. Juni 2004 Andreas Norek Aufstieg in die Regionalliga West 2001, Qualifikation für die 2. Bundesliga 2004
1. Juli 2004 30. Oktober 2005 Uwe Kitroschat
1. November 2005 30. Juni 2006 Heiko Bonan
1. Juli 2006 30. Juni 2008 Steffen Enge
1. Juli 2008 November 2008 André Birker
November 2008 Januar 2009 Christina Krüger Interimstrainerin
Januar 2009 30. Juni 2009 Heiko Bonan
Heidewaldstadion

Heimspielstätte des Fußballerinnen des FC Gütersloh war das Heidewaldstadion im Stadtteil Sundern. Das Stadion bietet 12.500 Plätze, davon 1150 Sitzplätze auf der überdachten Haupttribüne. Aufgrund von Brandschutzbestimmungen ist die Kapazität auf 8400 Zuschauer begrenzt.[6] Das Stadion wurde im Jahre 1933 eröffnet und hieß bis 1945 Adolf-Hitler-Kampfbahn. Im Jahre 1972 wurde das Stadion für zwei Millionen Mark in ein reines Fußballstadion mit 15.000 Plätzen umgebaut. Bereits die Vorgängervereine SVA Gütersloh, DJK Gütersloh und der historische FC Gütersloh nutzten das Stadion. Der aus der Frauenfußballabteilung des FC Gütersloh hervorgegangene FSV Gütersloh 2009 nutzte zunächst ebenfalls das Heidewaldstadion, bezog jedoch im Herbst 2012 die neu entstandene Tönnies-Arena in Rheda-Wiedenbrück.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 40 JAHRE FRAUENFUSSBALL: FSV GÜTERSLOH EHRT GESCHÄFTSFÜHRER MICHAEL HORSTKÖTTER. FSV Gütersloh 2009, abgerufen am 20. September 2024.
  2. Frauen 2. Bundesliga Nord (-2018) 2007/2008 » 22. Spieltag. Weltfussball, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  3. Ziel: Erste Liga. RevierSport, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  4. Frauenfussball hat in Gütersloh eine lange Tradition. FSV Gütersloh 2009, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  5. Tizian Canizales: "Für den Fußball in der Region" - FSV und FC Gütersloh planen Fusion. RevierSport, abgerufen am 20. September 2024.
  6. Kritischer Blick aufs Heidewaldstadion. Neue Westfälische, abgerufen am 19. Juni 2023.