Der Große Preis von Frankreich 1969 (offiziell LV Grand Prix de France) fand am 6. Juli auf dem Circuit de Charade in der Nähe von Clermont-Ferrand statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969.
Zum ersten Mal seit der Premiere 1965 fand der französische Grand Prix wieder auf der rund acht Kilometer langen Strecke bei Clermont-Ferrand statt.
Nur 13 Wagen wurden für das Rennen gemeldet, da das komplette B.R.M.-Werksteam nicht antrat und zudem Jack Brabham einen Knöchelbruch auskurieren musste, den er sich in der Woche zuvor bei einem Testunfall in Silverstone zugezogen hatte. Der Ferrari von Chris Amon war somit das einzige Fahrzeug im Feld, das nicht von einem Ford-Motor angetrieben wurde. Lotus meldete John Miles als dritten Werksfahrer, um Erfahrungen mit dem allradgetriebenen Lotus 63 zu sammeln. Nachdem das Fahrzeug beim Großen Preis der Niederlande zwei Wochen zuvor nur wenige Runden von Graham Hill im Training gefahren worden war, kam es nun zu seinem ersten echten Grand-Prix-Einsatz.
Bereits im Training deutete sich an, dass Jackie Stewart an diesem Wochenende nur schwer zu schlagen sein würde. Er sicherte sich die Pole-Position mit einer um fast zwei Sekunden schnelleren Rundenzeit als der Zweitschnellste Denis Hulme. Die zweite Startreihe teilten sich Jochen Rindt und Jacky Ickx. Stewarts Teamkollege Jean-Pierre Beltoise und Chris Amon komplettierten die dritte Reihe.[1]
Stewart dominierte das Rennen vom Start bis zum Ziel, ohne die Führung auch nur ein einziges Mal abzugeben. Hulme konnte zunächst sein Tempo halten, wurde aber in Runde 13 wegen eines gebrochenen Überrollbügels zu einem Boxenstopp gezwungen. Ickx kam dadurch auf den zweiten Rang, wurde aber während fast des gesamten Rennens von Beltoise bedrängt. Lange hielt er dem Druck stand, machte jedoch schließlich in der letzten Runde einen Fehler, sodass Beltoise zur Freude der französischen Zuschauer kurz vor dem Ziel vorbeiziehen konnte und mit zwei Zehntelsekunden Vorsprung vor Ickx die Ziellinie überquerte.
Jochen Rindt hatte lange auf Rang vier gelegen, gab aber schließlich in Runde 22 wegen Übelkeit auf, die die ungewöhnlich verwinkelte Streckencharakteristik bei ihm ausgelöst hatte. Bruce McLaren profitierte davon und wurde Vierter. Er gab allerdings nach dem Rennen zu, dass er ähnliche Probleme gehabt habe.[2]
Anmerkungen
- ↑ Stewart fuhr den Matra MS84 nur im Training und benutzte fortan den MS80.
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Zeit
|
Ø-Geschwindigkeit
|
Start
|
01
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
|
Frankreich Matra-Ford
|
3:00,6
|
160,565 km/h
|
01
|
02
|
Neuseeland Denis Hulme
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
3:02,4
|
158,980 km/h
|
02
|
03
|
Osterreich Jochen Rindt
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
3:02,5
|
158,893 km/h
|
03
|
04
|
Belgien Jacky Ickx
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
3:02,6
|
158,806 km/h
|
04
|
05
|
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
|
Frankreich Matra-Ford
|
3:02,9
|
158,546 km/h
|
05
|
06
|
Neuseeland Chris Amon
|
Italien Ferrari
|
3:04,2
|
157,427 km/h
|
06
|
07
|
Neuseeland Bruce McLaren
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
3:05,5
|
156,323 km/h
|
07
|
08
|
Vereinigtes Konigreich Graham Hill
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
3:05,9
|
155,987 km/h
|
08
|
09
|
Schweiz Joseph Siffert
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
3:06,3
|
155,652 km/h
|
09
|
10
|
Vereinigtes Konigreich Vic Elford
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
3:08,0
|
154,245 km/h
|
10
|
11
|
Vereinigtes Konigreich Piers Courage
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
3:09,9
|
152,701 km/h
|
11
|
12
|
Vereinigtes Konigreich John Miles
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
3:12,8
|
150,405 km/h
|
12
|
13
|
Schweiz Silvio Moser
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
3:14,6
|
149,013 km/h
|
13
|
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Runden
|
Stopps
|
Zeit
|
Start
|
Schnellste Runde
|
01
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
|
Frankreich Matra-Ford
|
38
|
0
|
1:56:47,4
|
01
|
3:02,7 (27.)
|
02
|
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
|
Frankreich Matra-Ford
|
38
|
0
|
+ 57,1
|
05
|
3:03,7
|
03
|
Belgien Jacky Ickx
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
38
|
0
|
+ 57,3
|
04
|
3:03,9
|
04
|
Neuseeland Bruce McLaren
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
37
|
0
|
+ 1 Runde
|
07
|
3:07,4
|
05
|
Vereinigtes Konigreich Vic Elford
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
37
|
0
|
+ 1 Runde
|
10
|
3:07,9
|
06
|
Vereinigtes Konigreich Graham Hill
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
37
|
0
|
+ 1 Runde
|
08
|
3:10,1
|
07
|
Schweiz Silvio Moser
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
36
|
0
|
+ 2 Runden
|
13
|
3:14,1
|
08
|
Neuseeland Denis Hulme
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
35
|
1
|
+ 3 Runden
|
02
|
3:03,2
|
09
|
Schweiz Joseph Siffert
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
34
|
1
|
+ 4 Runden
|
09
|
3:08,6
|
–
|
Neuseeland Chris Amon
|
Italien Ferrari
|
30
|
0
|
DNF
|
06
|
3:06,7
|
–
|
Osterreich Jochen Rindt
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
22
|
0
|
DNF
|
03
|
3:06,4
|
–
|
Vereinigtes Konigreich Piers Courage
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
21
|
1
|
DNF
|
11
|
3:08,9
|
–
|
Vereinigtes Konigreich John Miles
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1
|
0
|
DNF
|
12
|
4:28,2
|
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
- ↑ Großer Preis von Frankreich 1969 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 14. März 2024.
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 18. Juni 2011)