Heidi Reichinnek

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Heidi Reichinnek (2021)

Heidi Reichinnek (* 19. April 1988 in Merseburg) ist eine deutsche Politikerin (Die Linke). Seit 2021 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und seit Februar 2024 Vorsitzende der Gruppe Die Linke. Von 2019 bis 2023 war sie Landesvorsitzende der niedersächsischen Linken und zuvor von 2017 bis Anfang 2019 Mitglied des Landessprecher*innenrates der Linksjugend solid Niedersachsen.

Reichinnek wuchs in Obhausen (Sachsen-Anhalt) auf. Nach dem Abitur studierte sie von 2007 bis 2011 Nahoststudien und Politikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und schloss das Studium mit dem Bachelor of Arts ab. Während dieses Studiums hielt sie sich von September 2010 bis Juni 2011 in Kairo auf und erlebte dort Demonstrationen und Aufstände im Rahmen des arabischen Frühlings. Danach setzte sie ihr Studium an der Philipps-Universität Marburg fort, schloss dieses 2013 mit dem Master of Arts in Politik und Wirtschaft des Nahen und Mittleren Ostens ab und arbeitete im Anschluss von 2013 bis 2015 am Marburger Centrum für Nah- und Mitteloststudien als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsprojekt des Auswärtigen Amtes zu Islamismus und Salafismus in den arabischen Transformationsgesellschaften.[1][2] Von 2015 bis 2016 war Reichinnek als Sprach- und Kulturfachkraft in der Ausbildung geflüchteter Kinder und Jugendlicher tätig, indem sie unter anderem sprachliche Fähigkeiten vermittelte. In den Jahren 2017 bis 2020 arbeitete sie als Projektkoordinatorin mit verschiedenen gesellschaftspolitischen Schwerpunkten (Demokratisierung, Radikalisierungsprävention, Gemeinwesenarbeit). Von 2021 bis zu ihrem Einzug in den Bundestag folgte eine pädagogische Tätigkeit bei der evangelischen Jugendhilfe in Osnabrück.[3] Für die Dauer ihres Mandats ist Reichinnek von ihrer Arbeit freigestellt. Sie lebt in Osnabrück.

Heidi Reichinnek mit Martin Schirdewan, Jan van Aken und Ines Schwerdtner in Halle (2024)

Parteipolitik und sonstiges politisches Engagement

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Heidi Reichinnek trat im September 2015 der Partei Die Linke bei. Von November 2016 bis Oktober 2021 war sie Mitglied im Rat der Stadt Osnabrück und vertrat die Ratsfraktion der Partei Die Linke im Sozial- und Gesundheitsausschuss, Jugendhilfeausschuss, Kulturausschuss, Schul- und Sportausschuss, Migrationsbeirat und Behindertenforum.[3][4] 2017 bis 2019 war Reichinnek Mitbegründerin, Landessprecherin sowie Schatzmeisterin der Linksjugend [ˈsolid] Osnabrück und kandidierte bei der Landtagswahl 2017 in Niedersachsen auf Platz 7 für Die Linke. Auf dem Landesparteitag der Linken von Niedersachsen erhielt sie 2019 das Votum von über 86 % der Delegierten und war damit die jüngste Landesvorsitzende der Linkspartei.[5] In der Folge dieser Wahl trat sie von ihren Posten bei der Linksjugend zurück. 2021 wurde sie in die Position der Landesvorsitzenden der Linkspartei in Niedersachsen wiedergewählt. 2023 schied sie aus diesem Amt aus.[6]

2022 kandidierte sie als Co-Vorsitzende der Linkspartei,[7] unterlag jedoch mit 199 zu 319 Stimmen der Amtsinhaberin Janine Wissler.[8]

Bundestagsmandat

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Reichinnek kandidierte für die Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis Stadt Osnabrück sowie auf Platz 3 der niedersächsischen Landesliste der Linkspartei und zog über die Liste in den Deutschen Bundestag ein.[9] Während der zwanzigsten Wahlperiode des deutschen Bundestages ist sie ordentliches Mitglied der Kinderkommission - Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und im Ausschuss für Klimaschutz und Energie.[10]

Mit ihren politischen, mitunter provokanten Kurzvideos erzielt Reichinnek eine der höchsten Reichweiten von Politikern auf dem Videoportal TikTok.[11]

Im Februar 2024 wurde sie zusammen mit Sören Pellmann als Nachfolger von Dietmar Bartsch zur Gruppenvorsitzenden der parlamentarischen Gruppe der Linken im Deutschen Bundestag gewählt, die sich nach der Abspaltung der Fraktionsmitglieder um Sahra Wagenknecht gebildet hatte.[12][13][14]

Am 10. November 2024 wurde bekanntgebenden, dass sie zusammen mit dem Bundesvorsitzenden der Linkspartei Jan van Aken als Spitzenkandidatin ihrer Partei bei der Bundestagswahl 2025 antritt.[15]

Für ihre Fraktion ist sie Teil der parlamentarischen Geschäftsführung der Fraktion und Sprecherin für Kinder-, Jugend-, Frauen- und Senior*innenpolitik.[16]

Reichinnek betreibt ein Wahlkreisbüro in Osnabrück sowie ein Büro im Bundestag und weitere in Aurich und Hameln.[17]

Reichinnek bezeichnet sich selbst als Sozialistin, Feministin und Antifaschistin. Sie setzt sich besonders für die Frauen-, Senioren-, Kinder- und Jugendpolitik ein.[18]

Auf dem Hallenser Parteitag 2024 der Linken sprach sie sich gegen Militarisierung aus und sagte, die Linke müsse mehr vor Ort in den Kreisverbänden und Gewerkschaften tätig werden.[19]

Mitgliedschaften

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Reichinnek ist Mitglied folgender Vereine und anderer Institutionen:

Commons: Heidi Reichinnek – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Heidi Reichinnek: "Zur Person" - Eigenbiografie. Abgerufen am 31. Juli 2024 (deutsch).
  2. Deutscher Bundestag - Heidi Reichinnek. Abgerufen am 31. Juli 2024.
  3. a b Heidi Reichinnek. DIE LINKE. Ratsfraktion Osnabrück, abgerufen am 29. September 2021.
  4. Rat der Stadt. In: Ratsinformationssystem der Stadt Osnabrück. Ref. Strategie, Digitalisierung und Rat, abgerufen am 29. September 2021.
  5. Heidi Reichinnek auf abgeordnetenwatch.de. Abgerufen am 4. März 2019.
  6. Neuer Landesvorstand gewählt. 12. März 2023, abgerufen am 10. November 2024 (deutsch).
  7. Heidi Reichinnek: Kandidatur für den Parteivorsitz. (PDF; 366 KB) Partei DIE LINKE, 31. Mai 2022, abgerufen am 7. Juni 2022.
  8. Klaus Wallbaum: Linken-Vorstandswahl: Achtungserfolg für Heidi Reichinnek. In: Rundblick – Politikjournal für Niedersachsen. 26. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2022.
  9. Gewählte in Landeslisten der Parteien in Niedersachsen. Der Bundeswahlleiter, September 2021, abgerufen am 29. September 2021.
  10. Deutscher Bundestag - Heidi Reichinnek. Abgerufen am 10. November 2024.
  11. Thomas Vorreyer: Politikerin mit Reichweite. In: tagesschau.de. 16. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024.
  12. Katharina Schuler: Uneins auch ohne Wagenknecht. In: Zeit Online. 19. Februar 2024, abgerufen am 19. Februar 2024 (Artikelanfang frei abrufbar).
  13. Gruppe im Bundestag: Reichinnek und Pellmann neue Linken-Spitze. Dietmar Bartsch geht, Heidi Reichinnek und Sören Pellmann übernehmen: Das Duo wurde mit knappem Ergebnis an die Spitze der parlamentarische Gruppe der Linken im Bundestag gewählt. In: zdf.de. 19. Februar 2024, abgerufen am 19. Februar 2024 (Quelle: dpa, AFP).
  14. Lukas Wessling: Wahl von Bartschs Nachfolgern. Die Linke kann Krach auch ohne Wagenknecht. Nach dem Verlust ihres Fraktionsstatus kann die Linke eine Kampfabstimmung über die Nachfolge Dietmar Bartschs nicht verhindern. Die Partei beweist, dass sie Sahra Wagenknecht zum Streiten nicht braucht und wählt ein Duo, das nun schon wieder Gräben zuschütten muss. In: n-tv.de. 19. Februar 2024, abgerufen am 19. Februar 2024.
  15. Jan Van Aken und Heidi Reichinnek sollen die Linke über die Fünfprozenthürde führen. In: Der Spiegel. 10. November 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. November 2024]).
  16. a b Zur Person. Abgerufen am 10. November 2024.
  17. Team. Abgerufen am 16. November 2024.
  18. Startseite. Abgerufen am 10. November 2024.
  19. Heidi Reichinnek: DIE LINKE. Abgerufen am 11. November 2024.
  20. Deutscher Bundestag - Heidi Reichinnek. Abgerufen am 10. November 2024.