Kleistau
Kleistau Gemeinde Dähre
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Koordinaten: | 52° 49′ N, 10° 53′ O | |
Höhe: | 55 m ü. NHN | |
Fläche: | 1,87 km²[1] | |
Einwohner: | 23 (31. Dez. 2023)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. April 1939 | |
Postleitzahl: | 29413 | |
Vorwahl: | 039031 | |
Lage von Kleistau in Sachsen-Anhalt
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Kleistau ist ein Ortsteil der Gemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Rundplatzdorf Kleistau liegt in der Altmark, drei Kilometer nordwestlich von Dähre am Grabower Graben, der in die Salzwedeler Dumme mündet.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mittelalter bis Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1443 wird das Dorf als villa Klestene in einer Urkunde erwähnt, in der Bischofs Johann von Verden der Propstei Dähre ihre Besitzungen bestätigt.[4] Weitere Nennungen sind 1456 Clestowe, 1477 Clestou, 1487 schlestow und 1687 Clestow, Kleistow.[1]
Das Dorf gehörte vor 1477 den von dem Knesebeck der Herrschaft Langenapel.[5] Nach Teilungen in der Familie im Jahre 1608 gehörte es in Teilen von dem Knesebeck zu Langenapel und von dem Knesebeck zu Wittingen. Im Jahre 1686 gehörte das Dorf der Herrschaft Langenapel.[1]
Am 3. Oktober 1961 wurde eine Familie aus Kleistau in eine andere Gegend im Bezirk Magdeburg zwangsausgesiedelt. Das geschah auch in vielen Nachbardörfern im damaligen Grenzgebiet.[6]
Herkunft des Ortsnamens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heinrich Sültmann erkennt eine slawische Herkunft des Namens und meint, er könnte abgeleitet werden von „klist, kleist, kleitsch“ für „Zeche, Holzbock“ oder von „klet, kleitz, clitzie“ für „Wachholder, Knieholz“. Er übersetzt zu „Zechennest oder Wachholdernest“.[7] Zeche ist eine andere Bezeichnung für das Insekt Zecke.
Aleksander Brückner erkennt im Ortsnamen das altslavische Wort „klêšta“ für „Zange“.[8]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kleistau gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]
Am 1. April 1939 wurde die Gemeinde Kleistau in die Gemeinde Dähre eingegliedert.[9]
Einwohnerentwicklung
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Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1925:[1]
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelischen Christen aus Kleistau gehören zur Kirchengemeinde Dähre, die zur Pfarrei Dähre gehörte[14] und heute betreut wird vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Wirtschaftshof steht unter Denkmalschutz.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1196–1198, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 136 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 337, 92. Kleistau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kleistau. Gemeinde Dähre
- Kleistau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1196–1198, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
- ↑ a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
- ↑ Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 481 (Digitalisat).
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ Rainer Potratz: Erinnern! Aufgabe, Chance, Herausforderung. Aktion „Neues Leben“. Die Zwangsaussiedlungen aus dem Grenzgebiet der DDR im Bezirk Magdeburg an der Grenze zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1961. Hrsg.: Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt. Februar 2016, ISSN 2194-2307 (Online=https://stgs.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/STGS/Rundbriefe_Erinnern/STGS_Rundbr_2016-2_komplett_1_.pdf [PDF]).
- ↑ Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 18.
- ↑ Aleksander Brückner: Die slavischen Ansiedlungen in der Altmark und im Magdeburgischen (= Preisschriften, gekrönt und herausgegeben von der Fürstlich-Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig. Band 22). 1879, S. 71, 37 (Digitalisat ).
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 7.
- ↑ a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 136 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
- ↑ a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
- ↑ a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
- ↑ Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
- ↑ Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 14. Mai 2023.