Schmölau (Dähre)

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Schmölau
Gemeinde Dähre
Koordinaten: 52° 49′ N, 10° 47′ OKoordinaten: 52° 49′ 12″ N, 10° 46′ 30″ O
Höhe: 60 m
Fläche: 14,76 km²[1]
Einwohner: 63 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 4 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Eingemeindet nach: Holzhausen
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039039
Schmölau (Sachsen-Anhalt)
Schmölau (Sachsen-Anhalt)
Lage von Schmölau in Sachsen-Anhalt
Nördlicher Ortseingang
Nördlicher Ortseingang

Schmölau ist ein Ortsteil der Gemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Das Sackgassendorf Schmölau liegt im nordwestlichen Teil der Altmark etwa 9 Kilometer westlich von Dähre und rund 30 Kilometer westlich der Kreisstadt Salzwedel. Die Landesgrenze zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen ist einen halben Kilometer entfernt.[1][3]

Mittelalter bis Neuzeit

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Im Jahre 1330 wurde Schmölau erstmals urkundlich als Zmoleue erwähnt, als Boldewin und Werner von Bodendyk das Dorf dem Kloster Diesdorf verkauften.[4] 1341 hieß es, dass Heinrich von Boldensen, ein Geistlicher aus Diesdorf, in Smolene wohnt.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wurde Smȯlowe als ein wüster Ort bezeichnet.[6] Weitere Nennungen sind 1542 Smolow, 1608 Schmulow, 1687 Schmölow[1] und 1804 Schömlau, Dorf mit Rademacher und Schmiede.[7]

Durch seine Lage nahe der innerdeutschen Grenze befand sich das Dorf innerhalb der ab 1954 eingerichteten 5-km-Sperrzone und verfiel zunehmend. Im Zuge der Wende erhielten die rechtmäßigen Eigentümer ihre Liegenschaften nach 1990 zurück und im Jahre 2012 waren fast alle Häuser im Ort wieder bewohnt.

In Richtung Norden führte die Alte Zollstraße an der heutigen Landesgrenze entlang nach Flinten.

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: zwei Besitzungen über 100 Hektar hatten zusammen 286 Hektar, 40 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 619, eine Kirchenbesitzung hatte 1 Hektar Land, der Gemeinde gehörten 2 Hektar. Enteignet wurden im Jahre 1946 zusammen 419,5 Hektar und auf 73 Siedler aufgeteilt. Im Jahre 1948 gab es aus der Bodenreform aus der Besitzung Fricke mit 175 Hektar 43 Erwerber, davon waren 7 Neusiedler. Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Ernst Thälmann“, die 1959 mit der LPG „Freundschaft“ Holzhausen-Markau vereinigt wurde. 1959 entstand auch einw zweite LPG, Typ III „Rotes Banner“ Markau-Schmölau, die 1960 mit der LPG „Voran“ Wiewohl zur Groß-LPG zusammengeschlossen wurde. 1968 gab es eine zwischengenossenschaftllche Einrichtung der Waldwirtschaft (ZEW), die 1970 an ZEW Dähre angeschlossen wurde. 1986 gab es die Revierförsterei Schmölau im Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Salzwedel.[1]

Herkunft des Ortsnamens

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Heinrich Sültmann leitet den Ortsnamen vom slawischen Wort „smüöla“ für „Harz, Teer“ ab und übersetzt den Namen zu „Harzreich“.[8]

Eingemeindungen

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Schmölau gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[1]

Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Schmölau zum Kreis Salzwedel. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde in die Gemeinde Holzhausen eingemeindet. Mit der Eingemeindung von Holzhausen in die Gemeinde Lagendorf am 1. Januar 1991 wurde der Ortsteil Schmölau ein Ortsteil von Lagendorf.[9]

Der Gemeinderat Lagendorf beschloss am 8. Mai 2008 die Auflösung der Gemeinde und die Vereinigung mit den Gemeinden Bonese und Dähre zur neuen Gemeinde mit dem Namen Dähre. Dieser Vertrag trat am 1. Januar 2009 in Kraft.[10]

So kam der Ortsteil Schmölau am 1. Januar 2009 zur Gemeinde Dähre.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 050
1772 090
1789 079
1798 104
1801 103
1818 082
Jahr Einwohner
1840 157
1864 177
1871 191
1885 202
1892 [00]216[11]
1895 223
Jahr Einwohner
1900 [00]214[11]
1905 238
1910 [00]234[11]
1925 245
1939 209
1946 291
Jahr Einwohner
1964 162
1971 145
2015 [00]062[12]
2018 [00]060[12]
2020 [00]060[13]
2021 [00]058[13]
Jahr Einwohner
2022 [00]63[14]
2023 [0]63[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1971:[1]

Die evangelischen Christen in Schmölau gehörten ursprünglich zur Pfarrei Dähre und gehören seit 1912 zur Kirchengemeinde Lagendorf,[1] die zur Pfarrei Lagendorf gehörte. Heute wird die Kirchengemeinde betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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In Schmölau steht eine denkmalgeschützte Scheune.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Dominierend ist die Landwirtschaft. Daneben gibt es wenige Kleingewerbe, wie das Café No. 3.

Durch das Dorf führen die Landsstraße L 7 und der Radwanderweg „Am Grünen Band“. Das Grüne Band beginnt westlich des Dorfes.[3]

Es verkehren Linienbusse und Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel.[16]

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1981–1983, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 149 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 346, 146. Schmölau (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1981–1983, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  3. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 16. Berlin 1859, S. 414 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 135 (Digitalisat).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 406 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 385 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D407~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Heinrich Sültmann: Die Ortsnamen im Kreise Salzwedel (= Wochenblatt-Schriften. Folge IX.). 1931, DNB 362852693, S. 25.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  10. StBA: Gebietsänderungen am 01.01.2009
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 149 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  13. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  14. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  15. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 18. Mai 2023.
  16. PVGS Altmarkkreis Salzwedel. In: pvgs-salzwedel.de. Abgerufen am 15. Mai 2023.