Kolsassberg
Kolsassberg
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 35,37 km² | |
Koordinaten: | 47° 17′ N, 11° 39′ O | |
Höhe: | 906 m ü. A. | |
Einwohner: | 869 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6115 | |
Vorwahl: | 05224 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 23 | |
NUTS-Region | AT332 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rettenbergstraße 25 6115 Kolsassberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alfred Oberdanner (LISTE BGM) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (11 Mitglieder) |
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Lage von Kolsassberg im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Kolsassberg und Innerweerberg (links) von Norden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Kolsassberg ist eine Gemeinde im Tiroler Unterland mit 869 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Hall in Tirol.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kolsassberg liegt zwischen 700 und 906 m, südlich des Inns am Westhang des Weerbachtales, im Unterinntal, zwischen Innsbruck und dem Zillertal. Das Gemeindegebiet umfasst 35,37 Quadratkilometer. Davon sind 45 Prozent bewaldet, ein Viertel sind Almen, zwanzig Prozent alpines Gelände. Nur neun Prozent können landwirtschaftlich genutzt werden.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort umfasst vier Ortsteile:
- Außerberg
- Innerberg
- Hochhäuser
- Merans
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wattens | Kolsass | Weer (SZ) |
Wattenberg | Weerberg (SZ) | |
Tux (SZ) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grabungen zeigten, dass der Burghügel schon in der Eisenzeit besiedelt war.
Der Ort wurde erstmals 1196 in einer Urkunde Bischof Heinrichs III. von Brixen als „in Villa Cholsaz … in Monte“ erwähnt.[2] Schon im Jahr 1313 wird Kolsassberg als eigenständige Ortsgemeinde bezeichnet. In dieser Zeit, in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, war bereits eine Gerichtsburg südöstlich der späteren Burg errichtet worden, sie wird 1315 urkundlich erwähnt. Da die Herren von Rottenburg gegen den Tiroler Landesherrn Friedrich IV. rebellierten, verloren sie Rettenberg, und die Burg wurde als Pfand vergeben. So kam sie 1492 an Ritter Florian Waldauf, der die Burg neu errichtete. Er verwendete dazu Teile von Alt-Rettenberg, sodass von dieser heute nichts mehr zu sehen ist. In der neuen Schlosskapelle wurden die Reliquien der Waldauffschen Sammlung aufbewahrt, bis sie 1501 in die Nikolauskirche in Hall überführt wurden.
Vom 14. bis ins 16. Jahrhundert wurde in Kolsassberg Eisen, Kupfer und Silber abgebaut.
Im 18. Jahrhundert verfiel die Burg Rettenstein. 1810 wurden die Reste an den Pfarrer von Kolsass verkauft, der sie für den Bau der Wattener Kirche verwendete. Heute sind nur noch Ruinen der Wehrmauer und die Ecktürme erhalten.
Im Jahr 1938 wurde Kolsassberg dem Bezirk Schwaz angeschlossen, kam aber zehn Jahre später wieder zurück zum Bezirk Innsbruck Land.
Kolsassberg ist seit jeher ein Teil der Mutterpfarre Kolsass.[3][4]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Expositurkirche Hl. Maria[5]
- Wallfahrtskapelle Maria Lourdes im Wald westlich von Merans aus 1858, mit Epitaph für den Bauherrn Kooperator Norbert Kraler aus 1885, östlich davon Marmorbrunnen aus 1858[5]
- Leachkapelle, Fanghauskapelle, Holzkapelle[5]
- Burgruinen Alt- und Neurettenberg[5]: Von der ehemaligen Burg Neurettenberg sind nur mehr Wehrmauer und Ecktürme erhalten, da das übrige Material 1810 zum Wiederaufbau der Wattener Kirche verwendet wurde. Das Wappen von Kolsassberg beruht wie das von Kolsass auf dem des ehemaligen Besitzers dieser Burg und zeigt zwei gekreuzte Drachenköpfe auf rotem Grund.
- Bauernhäuser[5]
- Wasserreservoir in Merans, klassizierender Torbau, aus 1913[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kolsassberg ist eine landwirtschaftlich strukturierte Gemeinde. Von den 44 Bauernhöfen wurden 18 im Haupt-, 18 im Nebenerwerb und acht von juristischen Personen geführt. Diese acht bewirtschafteten zwei Drittel der Flächen (Stand 2010).[6] Von den 76 Arbeitsplätzen des Jahres 2011 entfielen 39 auf die Landwirtschaft, sieben auf den Produktionssektor und dreißig auf Dienstleistungen.[7]
Berufspendler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]im Jahr 2011 lebten 374 Erwerbstätige in Kolsassberg. Davon arbeiteten 67 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[8]
Fremdenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anzahl der Nächtigungen stieg von 29.000 im Jahr 2010 auf 41.000 im Jahr 2019. Die Sommersaison ist länger und stärker als die Wintersaison.[9]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist über die Straße von Kolsass her erreichbar, die weiter ins Weerbachtal zur Sagalm (1712 m) am Fuß der Roten Wand (2252 m) und zur Weidener Hütte (1799 m) verläuft. Von dort führt ein früher bedeutender Übergang über die Nafingalm, das 2292 m hohe Geiseljoch und die Geiselalm ins Tuxer- und Zillertal.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die letzten Gemeinderatswahlen fanden 2022 statt.[10][11]
Partei | 2022[12] | 2016 | 2010 | ||||||
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Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat |
Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat |
Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat | |
Unser Team für Kolsassberg (TEAM KGB) | 54,25 | 300 | 6 | ||||||
Aktiv für Kolsassberg (LISTE BGM) | 45,75 | 253 | 5 | 64,92 | 346 | 7 | 44,40 | 222 | 6 |
Zukunft Kolsassberg, Team Rudi Egger | 35,08 | 187 | 4 | ||||||
Gemeinsam für Kolsassberg | 12,80 | 64 | 1 | ||||||
Liste Kolsassberg Egger Rudi | 29,00 | 145 | 3 | ||||||
Allgemeine Liste Zukunft Kolsassberg | 13,80 | 69 | 1 |
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alfred Oberdanner wurde als einziger Kandidat wieder zum Bürgermeister gewählt.[11][12]
Weitere Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Hochschwarzer (* 1967), ehemaliger Fußballspieler und Amtsleiter
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindewappen zeigt zwei ineinander verschlungene Drachenköpfe über stilisierten Bergen. Die Drachen stehen für den Ritter Florian Waldauf, den früheren Besitzer der Burg Rettenberg, Die Berge symbolisieren die gebirgige Lage der Gemeinde.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 70323 – Kolsassberg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Kolsassberg, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kolsassberg, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S. 393, Nr. 900.
- ↑ Michael Fritz: Kolsassberg. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ Gemeindeamt Kolsassberg: Geschichte, Dorfchronik. Abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ a b c d e f Dehio Tirol 1980, Kolsassberg, S. 430f
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kolsassberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kolsassberg, Erwerbstätige am Arbeitsort. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kolsassberg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Kolsassberg, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ [1] tirol Unser Land
- ↑ a b Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ a b Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Kolsassberg. Land Tirol, abgerufen am 11. August 2022.
- ↑ Wappen von Tirol, Bezirk Innsbruck Land. Tirol Atlas, abgerufen am 23. Februar 2021.