Koschewoje (Kaliningrad, Prawdinsk)
Siedlung
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Koschewoje (russ. Кошевое, dt. Lisettenfeld) ist ein Ort in der Oblast Kaliningrad. Er gehört zur Domnowskoje selskoje posselenije im Rajon Prawdinsk.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koschewoje liegt neun Kilometer westlich von Prawdinsk (Friedland) an der russischen Fernstraße A 196, der ehemaligen Reichsstraße 131. Im Ort endet eine von Gruschewka (Sommerfeld) herkommende Nebenstraße. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gut Lisettenfeld war im Besitz der Familie Perkuhn. In der Umgegend besaß sie zuletzt elf Gutshöfe mit 1.052 Hektar.[2] Lisettenfeld wurde am 11. Juni 1874 Namensgeber für den neuen Amtsbezirk im Kreis Friedland.[3]
Der Amtsbezirk Lisettenfeld lag im Regierungsbezirk Königsberg und bestand aus den preußischen Landgemeinden Schwönau (russisch: Perewalowo, heute nicht mehr existent), Sommerfeld (Gruschewka) und Stockheim (Saizewo) sowie die Gutsbezirke Lisettenfeld (Koschewoje) und Sommerfeld (Gruschewka).
Im Jahre 1910 lebten im Gutsbezirk Lisettenfeld 99 Einwohner.[4] Am 30. September 1928 gab Lisettenfeld seine Selbständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Stockheim (Saizewo) eingegliedert. Der Amtsbezirk wurde am 4. Mai 1930 in „Amtsbezirk Schwönau“ umbenannt.
1945 kam Lisettenfeld mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1950 die Bezeichnung „Koschewoje“.[5] Bis zum Jahr 2009 war der Ort in den Poretschenski sowjet (Dorfsowjet Poretschje (Allenau)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft in der Domnowskoje selskoje poselenije (Landgemeinde Domnowo (Domnau)) im Rajon Prawdinsk.
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Gutshaus Lisettenfeld
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Gutshof Lisettenfeld
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor 1945 war die Bevölkerung Lisettenfelds fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Der Ort war in das Kirchspiel Stockheim[7] (russisch: Saizewo) eingegliedert, das zum Kirchenkreis Friedland (heute russisch: Prawdinsk), danach zum Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Mölleken.
Heute liegt Koschewoje im Einzugsbereich der Kirchengemeinde in Domnowo (Domnau), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist. Sie gehört zur Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).[8]
Persönlichkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Edwin Perkuhn (* 23. Mai 1861 in Lisettenfeld), deutscher Tier- und Landschaftsmaler († 1943/1944)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Knut Walter-Perkuhn: Die Nachkommen der Harteler Urahnen Perkuhn (Besitzer von Lisettenfeld). CARDAMINA® Verlag Susanne Breuel, Plaidt 2012. ISBN 978-3-86424-049-2.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Knut Walter-Perkuhn (2012)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Lisettenfeld/Schwönau
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein ( des vom 27. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.