Pessotschnoje (Kaliningrad, Prawdinsk)
Siedlung
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Pessotschnoje (russisch Песочное, deutsch Althof, Kreis Friedland (ab 1927 Kreis Bartenstein)) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.))).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pessotschnoje liegt neun Kilometer nordöstlich der heutigen Rajonshauptstadt und vormaligen Kreisstadt Prawdinsk (Friedland) am linken Ufer der Alle (russisch: Lawa). Es ist über die russische Fernstraße R 514 im Abzweig Kurortnoje (Groß Wohnsdorf) über Progress (Auglitten) zu erreichen. Ein Bahnanschluss besteht nicht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 11. Juni 1874 wurde das ehemals Althof genannte Gutsdorf Amtssitz und namensgebender Ort des neu errichteten Amtsbezirks Althof[2], zu dem außer dem Amtsdorf noch die Landgemeinde Angarben (heute nicht mehr existent) gehörte. Er gehörte bis 1927 zum Landkreis Friedland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1901 wurde ein Teil des Gutsbezirks Althof in die Landgemeinde Angarben eingegliedert, und noch im gleichen Jahr wurde das Vorwerk Wilhelmshöhe (russisch: Owraschnoje) aus dem Gutsbezirk Althof ausgegliedert und in einen selbständigen Gutsbezirk umgewandelt. Im Jahre 1910 zählte Althof 219 Einwohner[3].
Am 30. September 1928 schließlich wurden die Landgemeinde Angarben und die beiden Gutsbezirke Althof und Wilhelmshöhe zur neuen Landgemeinde Althof zusammengeschlossen. Der Amtsbezirk Althof allerdings wurde aufgelöst und in den Amtsbezirk Wohnsdorf (russisch: Kurortnoje), jetzt im Landkreis Bartenstein (Ostpr.), überstellt. Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 255 und betrug 1939 noch 230[4].
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Althof mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 den russischen Namen „Pessotschnoje“.[5] Bis zum Jahre 2009 war der Ort innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Druschbinski sowjet (Dorfsowjet Druschba (Allenburg)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft in der Prawdinskoje gorordskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit seiner vor 1945 überwiegend evangelischen Bevölkerung war Althof in das Kirchspiel Auglitten–Schönwalde[7] (russisch: Progresss-Rasswet) eingepfarrt und gehörte zum Kirchenkreis Friedland (Prawdinsk), später Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute liegt Pessotschnoje im Einzugsbereich der neu gebildeten evangelischen Gemeinde in Druschba (Allenburg), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) und der ebenfalls neugegründeten Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland angeschlossen ist[8].
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Althof/Wohnsdorf
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Bartenstein (poln. Bartoszyce). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Ortsverzeichnis/Kirchspiele Bartenstein ( des vom 27. November 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.