Tschaadajewo
Siedlung
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Tschaadajewo (russisch Чаадаево, deutsch Brolost) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er liegt im Rajon Prawdinsk und gehört zur Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny).
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tschaadajewo liegt sechs Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Schelesnodoroschny und ist über die Nebenstraße von Wischnjowoje (Altendorf) an der russischen Fernstraße A 196 nach Oserki (Georgenfelde) und Gussewo (Groß Gnie) an der Fernstraße R 508 zu erreichen.
Bis zum Jahre 2001 bestand Bahnanschluss über die Station „Oserki-Wolnoje“ (Georgenfelde-Wolla (1938–1945: Ebenau)) an der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (Thorn-Insterburg), die in ihrem russischen Streckenabschnitt außer Betrieb gesetzt worden ist.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ehemals Brolost genannte Gutsdorf gehörte bis 1945 zum Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. 1874 wurde der Ort in den Amtsbezirk Schloss Gerdauen[2] eingegliedert. Im Jahre 1910 zählte Brolost 105 Einwohner[3].
Am 30. September 1928 verlor Brolost seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Wolla (1938–1945 Ebenau, heute russisch: Wolnoje) eingemeindet. 1931 änderte sich auch die Zugehörigkeit zum Amtsbezirk, als nämlich nach Auflösung des Amtsbezirks Schloss Gerdauen die Gemeinde Wolla in den Amtsbezirk Annawalde[4] (heute russisch: Smolnoje) und ein weiteres Jahr später in den Amtsbezirk Barraginn (1938–1945: Georgenhain) umgegliedert wurde.
1945 kam der Ort infolge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1950 nach dem russischen Philosophen Pjotr Jakowlewitsch Tschaadajew in „Tschaadajewo“ umbenannt.[5] Bis zum Jahre 2009 war er innerhalb der russischen Oblast Kaliningrad in den Wischnjowski sowjet (Dorfsowjet Wischnjowoje) eingegliedert, und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ (possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Gorodskoje posselenije Schelesnodoroschnoje (Stadtgemeinde Schelesnodoroschny) im Rajon Prawdinsk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die überwiegende Mehrheit der Broloster Einwohner war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel Gerdauen[7] innerhalb des gleichnamigen Kirchenkreises in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt.
Heute liegt Tschaadajewo im Einzugsgebiet der Gemeinde in Tschernjachowsk, die der Propstei Kaliningrad in der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) zugehört[8].
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Schloss Gerdauen
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Georgenhain
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Kirchspiel Gerdauen
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.