Peredowoje (Kaliningrad)

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Siedlung
Peredowoje/Postehnen
Передовое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Postehnen (bis 1950)
Zeitzone UTC+2
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 233 819 014
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 20° 58′ OKoordinaten: 54° 26′ 0″ N, 20° 58′ 0″ O
Peredowoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Peredowoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Peredowoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Peredowoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Peredowoje (russisch Передовое, deutsch Postehnen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland (Ostpr.))) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland).

Geographische Lage

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Peredowoje liegt drei Kilometer südwestlich der heutigen Rajonshauptstadt und früheren Kreisstadt Prawdinsk (Friedland) an einer Nebenstraße (bis 1945 deutsche Reichsstraße 142), die von Prawdinsk bis in das russisch-polnische Grenzgebiet bei dem heute nicht mehr existenten Dorf Schönbruch (russischer Teil: Schirokoje, polnischer Teil: Szczurkowo) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Der früher Postehnen genannte Ort gehörte ab 11. Juni 1874 zum neu errichteten Amtsbezirk Mertensdorf[1] (russisch: Tjomkino) im Landkreis Friedland (ab 1927 Landkreis Bartenstein (Ostpr.)) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Lebten im Jahre 1910 in der Landgemeinde Postehnen lediglich 15 Einwohner, waren es zur gleichen Zeit im Gutsbezirk Postehnen 158[2].

Am 1. November 1928 wurde der Gutsbezirk Postehnen in die Stadtgemeinde Friedland eingegliedert, am 1. April 1929 folgte die Landgemeinde Postehnen. Damit hatte dieser Ort seine Selbständigkeit aufgegeben. Das 517 ha[3] umfangreiche Rittergut Postehnen gehörte bis zur Enteignung Eberhard Baron von Buhl genannt Schimmelpfenning von der Oye (1898–1945). Er war Ehrenritter des Johanniterordens und starb als Rittmeister d. R. im Weltkrieg.[4]

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Postehnen mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1950 in Peredowoje umbenannt.[5] Bis zum Jahre 2009 war er innerhalb der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Poretschinski sowjet (Dorfsowjet Poretschje (Allenau)) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[6] – eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft innerhalb der Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk.

Die Bevölkerung von Postehnen war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel Friedland[7] (russisch: Prawdinsk) im gleichnamigen Kirchenkreis innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Auch heute besteht für Peredowoje wieder eine kirchliche Orientierung zur Kirchengemeinde in Prawdinsk, die nun allerdings eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) ist.

Einzelnachweise

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  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Mertensdorf, in: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874-1945, Herdecke. Zuletzt geändert am 8. Mai 2005.
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland. Letzte Aktualisierung: 17.09.2022.
  3. Hans Wehner: Landwirtschaftliches Adreßbuch Provinz Ostpreußen 1932. Verzeichnis der Domänen, Rittergüter und Höfe, in: Niekammer’s Adreßbücher (Paul Niekammer Nachf.), Band III, 5. Auflage, Selbstverlag von Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1932, S. 242. Reprint: Facsimile Edition, in: Historische Adressbücher, Klaus D. Becker, Potsdam 2021. ISBN 978-3883723457.
  4. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert) 1963, Band III, Band 31 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1963, S. 73–74. ISSN 0435-2408
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Aufgrund des Gesetzes über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni /1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  7. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein. Vgl. Michael Rademacher. 2006. PDF. Kreis Friedland/Kreis Bartenstein.
  8. Unsere Gemeinschaft. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad, Vgl. Propstei Kaliningrad.