Landkreis Merseburg-Querfurt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten (Stand 2006)
p1
Bestandszeitraum: 1994–2006
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Verwaltungssitz: Merseburg
Fläche: 827,22 km2
Einwohner: 130.434 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte: 158 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: MQ
Kreisschlüssel: 15 2 61
Kreisgliederung: 38 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Domplatz 9
06217 Merseburg
Website: www.merseburg-querfurt.de
Landrat: Tilo Heuer (SPD)
Lage des Landkreises Merseburg-Querfurt in Sachsen-Anhalt
Karte
Karte
Kreistagswahl 2004[1]
Wahlbeteiligung: 42,5 % (1999: 51,2 %)
 %
40
30
20
10
0
37,2 %
19,1 %
18,8 %
11,6 %
4,2 %
3,1 %
1,9 %
1,7 %
2,4 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1999
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
+0,2 %p
−9,4 %p
+3,1 %p
+3,3 %p
+1,4 %p
+3,1 %p
−1,0 %p
+0,3 %p
−1,0 %p

Der Landkreis Merseburg-Querfurt war ein Landkreis im Süden des Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Am 1. Juli 2007 wurde er im Rahmen der Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt mit dem Saalkreis zum neuen Saalekreis zusammengelegt.

Nachbarkreise waren im Norden der Landkreis Mansfelder Land und der Saalkreis sowie die kreisfreie Stadt Halle (Saale), im Osten der sächsische Landkreis Leipziger Land, im Süden die Landkreise Weißenfels und Burgenlandkreis, im Südwesten der thüringische Kyffhäuserkreis und im Westen der Landkreis Sangerhausen.

Durch das östliche Kreisgebiet flossen die Saale, die Weiße Elster und die Luppe. Die Saale-Elster-Luppe-Aue war ein bedeutendes Rast- und Brutgebiet gefährdeter Vogelarten. Der westliche Teil des Landkreises wurde von der landwirtschaftlich geprägten Querfurter Platte und dem Ziegelrodaer Forst beherrscht. Die Querne und die Weida flossen auf der Querfurter Platte ins Mansfelder Revier. Die Unstrut tangierte den Landkreis Merseburg-Querfurt im Südwesten. In Mücheln (Geiseltal) entsprang die Geisel, der das Geiseltal seinen Namen verdankt. Die Geisel mündete in Merseburg in den Gotthardsteich und floss als Klia weiter bis zur Saale. Die Laucha floss von Schafstädt über Bad Lauchstädt in Schkopau in die Saale.

Der östliche Teil des Landkreises Merseburg-Querfurt war Teil der Leipziger Tieflandsbucht. Hier lag an der Grenze zur Stadt Halle (Saale) und zum Saalkreis der tiefste Punkt des Landkreises mit 77,8 m ü. NN an der Saale. Nach Westen hin stieg das Gelände langsam an. Die höchste Erhebung des Landkreises lag mit 298,6 m ü. NN in der Ortslage Landgrafroda, einem Ortsteil der Stadt Querfurt.

Im Landkreis Merseburg-Querfurt entstanden seit 1990 fünf neue zum Teil noch in Flutung befindliche Tagebauseen mit einer Gesamtfläche von ca. 30 km². Der seit April 2011 vollständig geflutete[2] Geiseltalsee ist mit 18,42 km² Seefläche der größte künstliche See Deutschlands.

Tagebausee Wasserfläche Wasservolumen
1. Geiseltalsee 1.842 ha 427 Mio. m³
2. Wallendorfer See 338 ha 36 Mio. m³
3. Raßnitzer See 310 ha 66 Mio. m³
4. Großkaynaer See 255 ha 27 Mio. m³
5. Runstedter See 230 ha 55 Mio. m³

Der Landkreis entstand 1994 durch Zusammenlegung der Kreise Merseburg und Querfurt.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1995 Stichtag 31. Dezember):

  • 1990: 147.259¹
  • 1995: 143.422
  • 2000: 138.773
  • 2001: 137.396
  • 2002: 135.525
  • 2003: 133.888
  • 2004: 132.634
  • 2005: 132.205²
  • 2020: 103.533³

¹ Stand 3. Oktober
² Stand 30. Juni 2005
³ 3. Regionalisierte Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes
Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Blasonierung: „Geviert, 1 und 4 in Gold ein schwarzes Kreuz, 2 und 3 siebenmal geteilt Silber über Rot.“ Es entstand aus der Zusammenführung der Landkreiswappen von Querfurt und Merseburg.

Landkreis Merseburg 1990–1994
Landkreis Querfurt 1990–1994

Verkehrsanbindung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im östlichen Kreisgebiet verlief die A 9 (Berlin–München) mit den Anschlussstellen Leipzig-West/Merseburg und Bad Dürrenberg. Weiterhin verlief in Ost-West-Richtung die Südharzautobahn Göttingen–Halle/Leipzig mit den Anschlussstellen Leuna, Merseburg Süd, Merseburg Nord, Bad Lauchstädt, Dreieck Halle-Süd und Schafstadt sowie Querfurt. Das Kreisgebiet querende Bundesstraßen waren die B 91 (Halle–Merseburg–Weißenfels–Zeitz), B 176 (Weißenfels–Sömmerda), B 180 (Aschersleben–Eisleben–Querfurt–Naumburg), B 181 (Merseburg–Leipzig) und B 250 (Querfurt–Eckartsberga). Die bedeutendste Bahnlinie im Landkreis war die Eisenbahnstrecke Berlin – Halle – Merseburg – Naumburg – Erfurt – Frankfurt, an die in Merseburg die Strecken nach Mücheln–Querfurt und Schafstädt angebunden waren. Des Weiteren existierte von Merseburg nach Halle-Neustadt eine Stadtschnellbahnverbindung über Buna-Werke. Stillgelegte Eisenbahnstrecken waren Merseburg–Leipzig, Querfurt–Röblingen und Querfurt–Vitzenburg. In Merseburg befand sich ein Verkehrslandeplatz. Der Platz wurde von 1935 bis zum Kriegsende als Flieger- bzw. Leithorst der Wehrmacht genutzt. Bis 1991 war die 6. Jagdfliegerdivision der Westgruppe der GUS-Streitkräfte (WGT) stationiert. Die Entfernung zum internationalen Flughafen Leipzig/Halle betrug ca. 25 km.

Städte und Gemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Einwohner am 31. Dezember 2006)

Einheitsgemeinden

Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden

Sitz der Verwaltungsgemeinschaft *

  1. Bad Dürrenberg, Stadt * (11.287)
  2. Nempitz (307)
  3. Oebles-Schlechtewitz (208)
  4. Spergau (1.097)
  5. Tollwitz (1.218)
  1. Bad Lauchstädt, Stadt (4.983)
  2. Klobikau (601)
  3. Milzau (960)
  1. Delitz am Berge (969)
  2. Schafstädt, Stadt (2.176)
  1. Friedensdorf (325)
  2. Günthersdorf (1.280)
  3. Horburg-Maßlau (555)
  4. Kötschlitz (927)
  5. Kötzschau (1.986)
  6. Kreypau (337)
  7. Leuna, Stadt * (6.918)
  8. Rodden (254)
  9. Wallendorf (Luppe) (957)
  10. Zöschen (1.036)
  11. Zweimen (323)
  1. Beuna (Geiseltal) (1.009)
  2. Geusa (1.488)
  3. Merseburg, Stadt * (34.411)
  1. Mücheln (Geiseltal), Stadt * (9.219)
  2. Oechlitz (562)
  1. Albersroda (467)
  2. Alberstedt (501)
  3. Barnstädt (1.179)
  4. Esperstedt (675)
  5. Farnstädt (1.219)
  6. Nemsdorf-Göhrendorf * (985)
  7. Obhausen (1.857)
  8. Schraplau, Stadt (1.285)
  9. Steigra (867)

Gebietsveränderungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1995 fanden im Landkreis Merseburg-Querfurt viele Gebietsveränderungen statt.

Von den ursprünglich 12 Verwaltungsgemeinschaften bestanden bei der Auflösung des Landkreises noch 4 Verwaltungsgemeinschaften. In der gleichen Zeit verringerte sich die Anzahl der Gemeinden von 46 auf 38.

Änderungen bei Verwaltungsgemeinschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Änderungen auf Gemeindeebene

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensänderungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • von Merseburg (Saale) zu Merseburg (1. Januar 1998)

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1994 wurde dem Landkreis das Unterscheidungszeichen MQ zugewiesen. Es wurde bis zum 30. Juni 2007 ausgegeben. Seit dem 27. November 2012 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Saalekreis erhältlich.

Bis etwa zum Jahr 2000 erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Querfurt Kennzeichen mit den Buchstaben AA bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 99.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. http://www.stala.sachsen-anhalt.de/wahlen/kw04/erg/kreis/kw.15261.ergtab.frame.html
  2. Ein Trio feiert das Flutungsende, Mitteldeutsche Zeitung vom 30. April 2011, abgerufen am 1. September 2011 (Digitalisat)