Landkreis Springe
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten (Stand 1974) | ||
Koordinaten: | 52° 11′ N, 9° 33′ O | |
Bestandszeitraum: | 1885–1974 | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Regierungsbezirk: | Hannover | |
Verwaltungssitz: | Springe | |
Fläche: | 408,34 km2 | |
Einwohner: | 74.500 (31. Dez. 1973) | |
Bevölkerungsdichte: | 182 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPR | |
Kreisschlüssel: | 03 1 39 | |
Kreisgliederung: | 33 Gemeinden |
Der Landkreis Springe war bis 1974 ein Landkreis im Regierungsbezirk Hannover in Niedersachsen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage des Kreises Springe in der Provinz Hannover (1905) | |
---|---|
Gliederung des Landkreises
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Tabelle listet alle Gemeinden, die dem Landkreis Springe angehörten, mit ihrer Einwohnerzahl von 1961 sowie alle Eingemeindungen:[1][2][3][4]
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis grenzte Anfang 1974 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Hannover, Hildesheim-Marienburg, Alfeld (Leine), Hameln-Pyrmont und Grafschaft Schaumburg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Springe entstand im Zuge der Kreisreform vom 1. April 1885 aus den selbstständigen Städten Eldagsen, Münder und Pattensen sowie den Ämtern Calenberg und Springe. Sitz des Landratsamts wurde die Stadt Springe.
Am 1. April 1942 wurden Teile der Gemeinde Nordstemmen aus dem Landkreis Alfeld (Leine) in den Landkreis Springe eingegliedert. Im Gegenzug wurden Teile der Gemeinde Rössing aus dem Landkreis Springe in den Landkreis Alfeld (Leine) übergeben.
Am 17. Juni 1957 übernahm der Landkreis Springe die Patenschaft für den früheren Kreis Militsch-Trachenberg.
Am 1. Januar 1973 wurden durch die Gebietsreform in Niedersachsen 15 Gemeinden des Kreises in die Stadt Bad Münder am Deister eingemeindet. Am 1. März 1974 wurde der Landkreis Springe, der zuletzt noch 33 Städte und Gemeinden umfasste, aufgelöst:
- Die durch Eingemeindungen deutlich vergrößerten Städte Pattensen und Springe kamen zum Landkreis Hannover
- Die Stadt Bad Münder am Deister kam zum Landkreis Hameln-Pyrmont
- Hülsede, Lauenau, Messenkamp und Pohle kamen zum Landkreis Grafschaft Schaumburg
- Sorsum, Wittenburg und Wülfingen wurden in die Stadt Elze im Landkreis Alfeld (Leine) eingegliedert
- Adensen, Hallerburg und Rössing wurden in die Gemeinde Nordstemmen im Landkreis Hildesheim eingegliedert
- Schliekum wurde in die Stadt Sarstedt im Landkreis Hildesheim eingegliedert[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1890 | 30.771 | [3] |
1900 | 31.423 | [3][6] |
1910 | 31.490 | [3][6] |
1925 | 31.636 | [3] |
1939 | 34.190 | [3] |
1944 | 34.190 | [7] |
1946 | 64.951 | [3] |
1950 | 68.237 | [3] |
1960 | 61.200 | [3] |
1969 | 70.500 | [3] |
1970 | 70.400 | [8] |
1973 | 74.500 | [9] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chronik der Landräte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1886–1902: Adolf von Bennigsen
- 1902–1924: Arnold von Laer
- 1924–1925: Hellmuth Rademacher
- 1925–1943: Georg Mercker
- 1944–1945: Helmut Freise
- 1946–1948: Otto Wehner (SPD)[10]
- 1948–1949: Wilhelm Remmer (SPD)
- 1949–1951 Fritz Woltmann (DP)
- 1951–1952 Heinrich Pfingsten (DP)
- 1952–1952 Paul Kaschwig (CDU)
- 1952–1953 Otto Siegmann (parteilos)
- 1953–1953 Fritz Vetter (BHE)
- 1953–1953 Ernst Hilliger (parteilos, später CDU)
- 1953–1954 Hermann Seeger (SPD)
- 1954–1956 Ernst Hilliger (CDU)
- 1956–1959: Walter Lichtenberg
- 1959–1974: Wilhelm Böllersen (SPD)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen vom Landkreis Springe ist historisch und ist keinem Entwerfer zuzuordnen. Die Genehmigung des Wappens wurde am 30. April 1930 durch das Preußische Staatsministerium erteilt.[11]
Blasonierung: „Auf Silber drei goldbesamte rote Rosen in der Stellung zwei : eins.“[11] | |
Wappenbegründung: Ursprünglich stand fast das ganze Kreisgebiet unter der Herrschaft der Grafen von Hallermunt, teils als Allod und teils als Lehen der Bischöfe von Minden. Aber schon 1300 übernahmen die Welfen die Macht als Landesherren, 1411 durch Kauf die restlichen Eigengüter. Der im Westen des Landkreises gelegene Raum mit Bad Münder gehörte dem Hochstift Minden, bevor er im 13. Jahrhundert ebenfalls den Welfen zufiel. Nach dem Vorbild der Kreisstadt hat der Kreis in sein Hoheitszeichen als Erinnerung an die historischen Gegebenheiten die drei heraldischen Rosen aus dem Wappen des Dynastengeschlechtes der Hallermunt übernommen. Dessen Name ist gleichen Ursprungs wie der alte Name Hallerspring der Stadt. |
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SPR zugewiesen. Es wurde bis zum 28. Februar 1974 ausgegeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A, Band 10: Hannover. Herder-Institut, Marburg (Lahn) 1981, ISBN 3-87969-125-8, S. 497–500.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Rademacher: Grunddaten für den Landkreis Springe und seine Orte. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Springe. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: www.gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 22. September 2019.
- ↑ territorial.de: Landkreis Springe.
- ↑ a b c d e f g h i j Michael Rademacher: Springe. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindestatistik Niedersachsen 1960/61. Teil 1: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Hannover 1964, S. 38–44.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 202 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Regierungsbezirk Hannover. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: www.gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 22. September 2019.
- ↑ Landkreis Springe. Rolf Jehke, 30. August 2006, abgerufen am 3. Mai 2017.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972.
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1975.
- ↑ Die ehrenamtlichen Landräte 1946–1974 - Landkreis Springe in: Zur Geschichte der Landkreise im Raum Hannover ab 1945, Arcinsys Detailseite, abgerufen am 17. November 2019
- ↑ a b Landkreis Hannover (Hrsg.): Wappenbuch Landkreis Hannover. Selbstverlag, Hannover 1985, S. 26–27.