Landtag von Sachsen-Anhalt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Landtag von Sachsen-Anhalt
Logo
Basisdaten
Sitz: Landtagsgebäude in Magdeburg
Legislaturperiode: fünf Jahre
Abgeordnete: 97
Aktuelle Legislaturperiode
Letzte Wahl: 6. Juni 2021
Nächste Wahl: 2026
Vorsitz: Landtagspräsident
Gunnar Schellenberger (CDU)
Vizepräsidenten
Anne-Marie Keding (CDU)
Wulf Gallert (Linke)
       
Sitzverteilung: Regierung (56)
  • CDU 40
  • SPD 9
  • FDP 7
  • Opposition (41)
  • AfD 22
  • Linke 11
  • Grüne 6
  • Fraktionslose 2
  • Website
    www.landtag.sachsen-anhalt.de
    Das Gebäude des Landtages Sachsen-Anhalt
    Das Gebäude des Landtages Sachsen-Anhalt

    Der Landtag von Sachsen-Anhalt ist das Landesparlament des deutschen Landes Sachsen-Anhalt. Er hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Magdeburg.

    Zusammensetzung

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Landtag hat in der aktuellen Legislaturperiode 97 Mitglieder (Liste der Mitglieder des Landtages). Die Zahl der Mindestmandate beträgt 83.[1]

    Am 22. Juli 1990 verabschiedete die Volkskammer das Ländereinführungsgesetz, wodurch aus den beiden Bezirken Magdeburg und Halle das Land Sachsen-Anhalt neu gegründet wurde. Aus den zentralstaatlich aus Ost-Berlin verwalteten Bezirken wurde nun also ein föderales, eigenständiges Bundesland. Bis auf geringe territoriale Unterschiede wurde das Gebiet jener beiden Bezirke übernommen. Diese hatten sich wiederum am Land Sachsen-Anhalt, vorher die preußische Provinz Sachsen, orientiert, das von 1945 bis 1949 in der SBZ und bis zur Verwaltungsreform von 1952 in der DDR existierte. Tatsächlich wurden in diesen Jahren bereits zwei sachsen-anhaltische Landtage gewählt, und zwar 1946 und 1950. Die Landtagswahl 1946 war dabei die einzige demokratische Wahl in ganz Ostdeutschland in der Zeit zwischen 1933 und 1990, allerdings mit ungleichen Chancen der Parteien durch Einflussnahmen der Besatzungsbehörden zugunsten der SED. Der erste Landtag wurde am 14. Oktober 1990 gewählt. Es folgte eine „verfassungslose“ Zeit von ungefähr zwei Jahren, bis der Landtag 1992 die sachsen-anhaltische Verfassung verabschiedete. In der Zwischenzeit wurde in der allerersten Sitzung am 28. Oktober 1990 eine vorläufige Ordnung verabschiedet, die das Zusammenspiel zwischen den Abgeordneten und der Regierung regelte.[2]

    Stimmenanteile der Parteien in Prozent

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Wahltag Wahlbeteiligung CDU SPD FDP Linke 1 Grüne DVU AfD Andere
    15.10.1990 65,1 39,0 26,0 13,5 12,0  25,3 2
    26.06.1994 54,8 34,4 34,0 03,6 19,9 5,1
    26.04.1998 71,7 22,0 35,9 04,2 19,6 3,2 12,9
    21.04.2002 56,5 37,3 20,0 13,3 20,4 2,0 Schill 4,5
    26.03.2006 44,4 36,2 21,4 06,7 24,1 3,6 03,0
    20.03.2011 51,2 32,5 21,5 03,8 23,7 7,1 NPD 4,6, FW 2,8
    13.03.2016 61,1 29,8 10,6 04,9 16,3 5,2 24,3 FW 2,2
    06.06.2021 60,3 37,1 08,4 06,4 11,0 5,9 20,8 FW 3,1
    1 
    bis 2002: PDS, 2006: Linkspartei.PDS


    Jahr Gesamt CDU SPD FDP Linke 1 Grüne AfD DVU
    1990 106 48 27 14 12 5
    1994 099 37 36 21 5
    1998 116 28 47 25 16
    2002 115 48 25 17 25
    2006 097 40 24 07 26
    2011 105 41 26 29 9
    2016 087 30 11 16 5 25
    2021 097 40 09 07 12 6 23
    Sitzung im Plenarsaal des Landtagsgebäudes (2012)

    Präsidenten des Landtages von Sachsen-Anhalt

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Magdeburger Modell

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Zwischen 1994 und 2002 führte die SPD mit Ministerpräsident Reinhard Höppner eine bis dato in Deutschland nicht übliche Minderheitsregierung an.

    Landtagsgebäude

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Fassade des Landtages von Sachsen-Anhalt am Domplatz in Magdeburg

    Der nach der Wiederherstellung des Landes Sachsen-Anhalt gewählte erste Landtag hielt seine ersten sechs Sitzungen vom 28. Oktober 1990 bis zum 20. Dezember 1990 provisorisch in Dessau in der Johann-Philipp-Becker-Kaserne ab. Dort wurde mit knapper Mehrheit Magdeburg und nicht Halle als Landtagssitz bestimmt. Seit dem 17. Januar 1991 tagt der Landtag im Gebäudekomplex „Domplatz 6–9“ in Magdeburg, der zuvor Sitz der Ingenieurschule für Wasserwirtschaft war. In knapp zwei Jahrzehnten und nach Umbauarbeiten für 44,89 Millionen Euro hat sich das Ensemble des Landtagsgebäudes in mehreren Bauphasen zum heutigen modernen und barrierefreien Parlamentssitz entwickelt, der hinter bürgerlich-barocker Fassade ein modernes, in der Tradition des Bauhauses stehendes funktionales Design aufweist.

    • Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Landtag Sachsen-Anhalt – Modernes Parlament mit Geschichte. Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale), 2013, ISBN 978-3-89812-747-9.
    Commons: Landtag Sachsen-Anhalt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. Wahlsystem Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 17. März 2021.
    2. Siegfried Mielke, Petra Dobner: Länderparlamentarismus in Deutschland. 2004, ISBN 3-8100-3893-8, S. 426.

    Koordinaten: 52° 7′ 35,4″ N, 11° 38′ 9,6″ O