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Liste abgebaggerter Ortschaften

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Protestschild gegen das Abbaggern des Ortes Holzweiler durch den Tagebau Garzweiler
Ehemalige und umgesiedelte Orte im Rheinischen Braunkohlerevier

Die Liste abgebaggerter Ortschaften benennt Ortschaften, die dem Bergbau über Tage weichen mussten.

Ortschaften werden als „abgebaggert“ bezeichnet, wenn ein Tagebau, z. B. Braunkohle, auf besiedeltes Gebiet ausgedehnt wurde und man sich dazu entschloss, darauf befindendes Siedlungsgebiet abzureißen, um die darunterliegende Braunkohle fördern zu können.

Von einer „Überbaggerung“ wird gesprochen, wenn über der ehemaligen Ortslage Abraumhalden entstehen. Ein Beispiel hierfür ist die Sophienhöhe über der ehemaligen Ortslage Lich-Steinstraß (Tagebau Hambach).

In Deutschland wurden alleine für den Braunkohlebergbau mehr als 300 Siedlungen devastiert und ca. 100.000 Menschen umgesiedelt.[1]

Tagebau Alversdorf

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  • Alversdorf – Einwohner Anfang der 1970er-Jahre umgesiedelt und 1973 abgebaggert

Tagebau Wulfersdorf

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  • Büddenstedt – 1940 bis 1947 als Teil von der einstigen Gemeinde Büddenstedt abgebaggert und als Ortsteil Neu Büddenstedt schon vorher (1935) wieder neu angelegt
  • Runstedt – 1958 bis 1968 erfolgte der Abriss des Ortes
  • Trendelbusch – musste Ende der 1950er-Jahre dem Braunkohletagebau weichen. Es war bis 1916 ein eigener Tagebau namens Trendelbusch am Rand des Ortes, der dann wesentlich später im Tagebau Treue aufging

Tagebau Wulfersdorf

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  • Garsdorf – Ortsteil von Bedburg – 1963–1965 umgesiedelt – 1965 abgebaggert
  • Frauweiler – Ortsteil von Bedburg – 1963–1965 umgesiedelt und abgebaggert
  • Wiedenfeld mit seinem Ortsteil Montagsend – Ortsteil von Bergheim – 1963–1965 umgesiedelt und abgebaggert
  • Winkelheim – Ortsteil von Bedburg – bis 1977 umgesiedelt
  • Buchholz (Bedburg) – Ortsteil von Bedburg – bis 1977 umgesiedelt
  • Burg Holtrop – gehörend zur Gemeinde Niederaußem (heute Bergheim) – 1958 abgebaggert
  • Giersberg – Gemeinde Glesch – 1968 abgebaggert
  • Bedburg-Ost – kleinere zum Stadtgebiet Bedburg zählende Ortschaften, wie z. B. Geddenberg
  • Mödrath – 1956 umgesiedelt – 1964 abgebaggert – umgesiedelt nach (Neu-)Mödrath, Stadtteil im Nordosten von Kerpen
  • Bottenbroich – 1949 umgesiedelt – 1953 abgebaggert – umgesiedelt nach Neu-Bottenbroich
  • Habbelrath – 1960 umgesiedelt – 1964 abgebaggert – umgesiedelt an den Nordostrand von Habbelrath
  • Grefrath – bis 1965 umgesiedelt – 1965 abgebaggert – umgesiedelt an den Nordostrand von Grefrath
  • Boisdorf – 1970 umgesiedelt – 1975 abgebaggert – teilweise umgesiedelt nach Neu-Bottenbroich und Habbelrath

Im Lausitzer Revier wurden bisher über 80 Orte und Gemeindeteile durch Tagebaue und Kühlwasserreservoirs für Kraftwerke abgebrochen und über 30 teilweise devastiert.

→ siehe dazu die Hauptliste Liste der abgebrochenen Orte im Lausitzer Kohlerevier

Siehe auch Kirchenabrisse aufgrund von Wirtschaftsinteressen

  • Borna-Ost mit Siedlung Abtei, 1964 bis 1966 devastiert
  • Bockwitz, Gemarkung Bockwitz, Gemeinde Borna – östlich von Borna – 1989 devastiert – wegen Schließung des Tagebaues nicht mehr abgebaggert
  • Blumroda – 1952/57 überbaggert
  • Hartmannsdorf – 1957 bis 1960 teilweise überbaggert
  • Görnitz – 1961 bis 1963 überbaggert
  • Alt-Deutzen – 1961 bis 1963 devastiert, als Neu-Deutzen westlich der alten Ortslage neu aufgebaut
  • Gut Lauer, Gemarkung Lauer, Gemeinde Leipzig – 1983 bis 1986 umgesiedelt und überbaggert, jetzt im Cospudener See
  • Cospuden, Gemarkung Cospuden, Gemeinde Markkleeberg – ehem. OT von Markkleeberg – zwischen 1973 und 1980 devastiert, jetzt im Cospudener See
  • Bergisdorf – westlich von Borna – 1951 aufgelöst
  • Röthigen – nördlich von Regis-Breitingen – 1957/58 aufgelöst, teilweise devastiert
  • Edderitz, Gemarkung Edderitz, Gemeinde Edderitz – südlich der heutigen Ortslage – 1938 bis 1953 umgesiedelt und überbaggert (einzig der Friedhof nicht), jetzt Edderitzer See
  • Geschwitz, Gemarkung Geschwitz, Gemeinde Rötha – nördlich von Rötha – 1951 bis 1953 umgesiedelt und überbaggert, jetzt rekultiviert (neuer Lauf der Gösel)
  • Rüben, Gemarkung Rüben, Gemeinde Rötha – nördlich von Rötha – 1955 bis 1957 umgesiedelt und überbaggert, jetzt Rückhaltebecken Stöhna
  • Stöhna, Gemarkung Stöhna, Gemeinde Böhlen – nördlich von Böhlen – 1955 bis 1957 umgesiedelt und überbaggert, jetzt Rückhaltebecken Stöhna
  • Großdeuben, Gemarkung Großdeuben, Gemeinde Böhlen – östliche Anteile 1955 bis 1957 umgesiedelt und überbaggert, jetzt rekultiviert
  • Zehmen, Gemarkung Zehmen, Gemeinde Böhlen – nördlich von Böhlen – 1957 bis 1958 umgesiedelt und überbaggert, jetzt Rückhaltebecken Stöhna
  • Gruna, Gemarkung Gruna, Gemeinde Großpösna, ehem. OT von Magdeborn – nordöstlich von Rötha – 1963 umgesiedelt und für Tagesanlagen im Drehpunkt des Tagebaus abgerissen, nördlicher Teil überbaggert
  • Kötzschwitz, Gemarkung Magdeborn, Gemeinde Großpösna, ehem. OT von Magdeborn – nordöstlich von Rötha – 1963 umgesiedelt und überbaggert, jetzt im Störmthaler See
  • Gaschwitz, Gemarkung Gaschwitz, Gemeinde Markkleeberg – östliche Feldfluren 1964 bis 1965 überbaggert, jetzt rekultiviert
  • Crostewitz, Gemarkung Crostewitz, Gemeinde Markkleeberg – südlich von Markkleeberg-Ost – 1967 bis 1972 umgesiedelt und übergebaggert, jetzt Südufer Markkleeberger See
  • Wüste Mark Getzelau, Gemarkung Crostewitz, Gemeinde Markkleeberg – südlich von Markkleeberg-Ost – ca. 1978 übergebaggert, jetzt im Markkleeberger See
  • Großstädteln, Gemarkung Großstädteln, Gemeinde Markkleeberg – östliche Feldfluren 1967 bis 1972 überbaggert, jetzt rekultiviert
  • Dechwitz, Gemarkung Dechwitz, Gemeinde Großpösna, ehem. OT von Magdeborn – nordöstlich von Rötha – ca. 1965 umgesiedelt und überbaggert, jetzt Deponie Cröbern
  • Sestewitz, Gemarkung Dechwitz, Gemeinde Großpösna, ehem. OT von Magdeborn – nordöstlich von Rötha – 1967 bis 1968 umgesiedelt und überbaggert, jetzt Deponie Cröbern
  • Göhren, Gemarkung Dechwitz, Gemeinde Großpösna, ehem. OT von Magdeborn – nordöstlich von Rötha – 1967 bis 1968? umgesiedelt und überbaggert, jetzt Deponie Cröbern
  • Markkleeberg – südliche Teile 1974 bis 1975 umgesiedelt und überbaggert, jetzt Nordufer Markkleeberger See
  • Vorwerk Auenhain, Gemarkung Auenhain, Gemeinde Markkleeberg, ehem. OT von Wachau – südlich von Wachau – 1976 umgesiedelt und überbaggert, jetzt rekultiviert, Feriensiedlung Seepark Auenhain
  • Cröbern, Gemarkung Cröbern, Gemeinde Markkleeberg – südlich von Markkleeberg-Ost – 1976 bis 1982 umgesiedelt und überbaggert, jetzt rekultiviert (die Deponie Cröbern befindet sich nicht auf der Gemarkung)
  • Magdeborn, Gemarkung Magdeborn, Gemeinde Großpösna – Gemeinde südlich von Markkleeberg – 1977 bis 1980 umgesiedelt und überbaggert, jetzt teilweise im Störmthaler See
  • Göltzschen, Gemarkung Göltzschen, Gemeinde Großpösna, ehem. OT von Magdeborn – nordöstlich von Rötha – 1977 bis 1980 umgesiedelt, jetzt im Störmthaler See
  • Rödgen, Gemarkung Rödgen, Gemeinde Großpösna, ehem. OT von Störmthal – südwestlich von Störmthal – 1984 umgesiedelt und überbaggert, jetzt im Störmthaler See

mehrere ehemalige Tagebaue zwischen Frankleben bei Merseburg, Braunsbedra und Mücheln

Baufeld 1 (1905–1948)

(1974–1991, seit 1995 Abbaufeld des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain)

  • Berndorf, 1976 teilweise abgebaggert
  • Zschagast, zwischen Michelwitz und Berndorf, 1981 abgebaggert
  • Käferhain, ehemals Kreis Borna, 1985/86 ausgesiedelt, teilweise abgebaggert, aufgrund Stundung des Tagebaus erst weiter ab 2030 (als Teil des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain)

(südlich von Zwenkau, seit 1995 Abbaufeld des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain)

  • Leipen – 1965–1966 devastiert
  • Piegel – 1976–1978 devastiert
  • Peres – 1982–1983 devastiert
  • Wüstung Zöllsdorf – 1990 teilweise devastiert

inklusive Tagebau Profen, ehemalige Tagebaue Emma, Streckau, Pirkau und Domsen

  • Gaumnitz – Ort im ehemaligen Landkreis Zeitz – 1930 devastiert (Tagebau Emma)
  • Pirkau – Ort im ehemaligen Landkreis Hohenmölsen – 1948 devastiert, umgesiedelt ins heutige Neu-Pirkau Burgenlandkreis (Tagebau Pirkau)
  • Streckau – Ort im ehemaligen Landkreis Zeitz 1953–1954 devastiert (Tagebau Streckau)
  • Mutschau – Ort im ehemaligen Landkreis Hohenmölsen 1957–1958 devastiert (Tagebau Pirkau)
  • Köttichau – Ort im ehemaligen Landkreis Hohenmölsen 1961–1963 devastiert (Tagebau Pirkau)
  • Stöntzsch – Ort im Landkreis Borna bei Pegau – 1963–1965 devastiert (Tagebau Profen)
  • Domsen – Teilabriss 1967 (Neubauernhäuser) (Tagebau Domsen)
  • Döbris – Ort im ehemaligen Landkreis Hohenmölsen 1967 devastiert (Tagebau Pirkau)
  • Queisau – Ort im ehemaligen Landkreis Hohenmölsen 1979–1980 devastiert (Tagebau Profen)
  • Steingrimma Ort im ehemaligen Landkreis Hohenmölsen – 1980–1981 devastiert (Tagebau Profen)
  • Dobergast – Ort im ehemaligen Landkreis Hohenmölsen 1984 devastiert (Tagebau Profen)
  • Schwerzau – Ort im Burgenlandkreis bei Zeitz – 1993 umgesiedelt nach Draschwitz, Landkreis Burgenland – 1995–1999 devastiert – Abgebaggert 2007 (Tagebau Profen)
  • Großgrimma – Ort im Burgenlandkreis bei Hohenmölsen – 1997/98 umgesiedelt – 2006: Abriss dauert noch an (Tagebau Profen)
  • Bösau – Ort im Burgenlandkreis bei Hohenmölsen, Ortsteil von Großgrimma – 1997/98 umgesiedelt – 2001 devastiert (Tagebau Profen)
  • Deumen – Ort im Burgenlandkreis bei Hohenmölsen, Ortsteil von Großgrimma – 1997/98 umgesiedelt – 2000–2002 devastiert (Tagebau Profen)
  • Mödnitz – Ort im Burgenlandkreis bei Hohenmölsen, Ortsteil von Großgrimma – 1997/98 umgesiedelt – 2000–2005 devastiert (Tagebau Profen)
  • Domsen – Ort im Burgenlandkreis bei Hohenmölsen, Ortsteil von Großgrimma – 1997/98 umgesiedelt – 2006: Abriss dauert noch an (Tagebau Profen)
  • Grunau – Ort im Burgenlandkreis bei Hohenmölsen, Ortsteil von Großgrimma – 1997/98 umgesiedelt – 2006: Abriss dauert noch an (Tagebau Profen)
  • Ruppersdorf, südwestlich von Regis-Breitingen – 1948 bis 1950 umgesiedelt und überbaggert – jetzt Halde Ruppersdorf, rekultiviert

(bis 1969 unter der Bezeichnung „Tagebau Böhlen“)

  • Zeschwitz – 1943 ausgesiedelt und danach sofort überbaggert
  • Großdeuben – 1956–1958 teilweise überbaggert
  • Gaschwitz – 1964/65 westliche Fluren teilweise überbaggert
  • Prödel – 1971/72 umgesiedelt und überbaggert
  • Zöbigker – 1973 und 1978 teilweise überbaggert
  • Bösdorf – ehemaliger Bezirk Leipzig, 1980–1982 ausgesiedelt und danach abgebaggert
  • Eythra – ehemaliger Bezirk Leipzig, 1982–1986 ausgesiedelt und 1990 bis 1999 systematisch bis zur Lindenallee des einstigen Schlosses Eythra abgebaggert
  • Wüstung Mark Budigaß nordöstlich von Zwenkau – 1973 abgebaggert
  • Gessen – ab 1966 nach Haldenrutsch ausgesiedelt
  • Lichtenberg – bis 1954 ausgesiedelt, Abbruch bis 1965
  • Schmirchau – 1955–1962 abgerissen, dann abgebaggert
  • Wackersdorf 1950/52 an den heutigen Standort umgesiedelt

Einzelnachweise

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  1. Energiepolitik 20 Jahre nach Tschernobyl. Dokumentation der Tagung „Tschernobyl 1986–2006: Erfahrungen für die Zukunft“, S. 218 (Memento des Originals vom 17. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bmub.bund.de. Internetseite des Bundesumweltministeriums. Abgerufen am 21. Juni 2017.