Many (Moselle)
Many | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Forbach-Boulay-Moselle | |
Kanton | Faulquemont | |
Gemeindeverband | District Urbain de Faulquemont | |
Koordinaten | 49° 0′ N, 6° 31′ O | |
Höhe | 242–328 m | |
Fläche | 8,22 km² | |
Einwohner | 245 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 30 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57380 | |
INSEE-Code | 57442 |
Many (deutsch Niederum) ist eine französische Gemeinde mit 245 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Many liegt in Lothringen, etwa 32 Kilometer südöstlich von Metz, 32 Kilometer südlich von Boulay-Moselle (Bolchen) und sieben Kilometer südwestlich von Faulquemont (Falkenberg).
Zur Gemarkung der Gemeinde gehört der Kapellen-Standort Marcourt, der größte Teil des Weihers von Bouligny sowie die Wüstungen Beving, Marcourt (Merchen) und Mertring.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ältere Ortsbezeichnungen sind Manheim, Niederheim (1180), Nidrehem (1267), Magny, Nyderchem (1346), Maney devant le Pont (15. Jh.), Marneio (1544), Niderheim alias Magny (1594), Maigny (1675) und Nidrum.[1][2] Das Dorf gehörte früher zum Herzogtum Lothringen[3] im Heiligen Römischen Reich und lag im Mittelalter noch im deutschen Sprachraum, ist aber infolge kriegsbedingter Verschiebung der Sprachgrenze mittlerweile frankophon. Nördlich führt eine alte Römerstraße vorbei. Bei der Ruine der Kapelle Marcourt südöstlich des Dorfkerns lagen früher die Weiler Beving Marcourt (Merchen)[4] und Mertring,[3] die um 1580 aufgegebenen wurden. Alleine die Kapelle von Marcourt blieb bis heute erhalten. Many wurde 1766 zusammen mit dem Herzogtum Lothringen von Frankreich annektiert.
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam das Gebiet an das deutsche Reichsland Elsaß-Lothringen, und das Dorf wurde dem Kreis Bolchen im Bezirk Lothringen zugeordnet. Französisch blieb aber die Amts- und Patois die Umgangssprache.[5] Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Obst- und Weinbau sowie Viehzucht.[3]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt, und der Ort stand bis 1944 unter deutscher Verwaltung.
In den letzten Jahren wurde die Kapelle von Marcourt, die zwischenzeitlich zu einer Ruine verfallen war, mit Spendengeldern restauriert und mit einem neuen Dach versehen.[6]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
Einwohner | 175 | 171 | 172 | 170 | 196 | 237 | 250 | 242 |
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Kirche St. Remigius (Saint-Remi)
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Ruine der Kapelle Marcourt (Merchen) in der Flur Treywies (Treywiese)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Niederum, Kreis Bolchen, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Niederum (meyersgaz.org).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 370 (google-books.com).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 127 (google-books.com).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 821 (google-books.com).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 821 (google-books.com).
- ↑ Ernest Nègre: Toponymie générale de la France, Tome 2: Formations non-romanes (1996).
- ↑ a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 370 (google-books.com).
- ↑ HP57PB38: La chapelle Sainte-Croix de Marcourt - SHPDUF. 2. September 2021, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).
- ↑ Constant This: Die deutsch-französische Sprachgrenze in Lothringen. Heitz & Mündel, Straßburg 1887, S. 16.
- ↑ HP57PB38: La chapelle Sainte-Croix de Marcourt - SHPDUF. 2. September 2021, abgerufen am 23. Juli 2023 (französisch).