Mauloff

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Mauloff
Gemeinde Weilrod
Wappen von Mauloff
Koordinaten: 50° 17′ N, 8° 24′ OKoordinaten: 50° 17′ 2″ N, 8° 23′ 51″ O
Höhe: 527 m ü. NHN
Fläche: 3,19 km²[1]
Einwohner: 365 (1. Okt. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 114 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Eingemeindet nach: Weilnau
Postleitzahl: 61276
Vorwahl: 06084
Karte
Lage von Mauloff in Weilrod
Ortsansicht
Ortsansicht

Mauloff ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im hessischen Hochtaunuskreis.

Mauloff liegt im östlichen Hintertaunus im Naturpark Taunus. Das ruhig gelegene Dorf befindet sich auf einer Hochfläche der sogenannten Pferdskopfscholle. Etwas unterhalb der Ortslage entspringt der Klirrbach. Der höchste Berg in der Gemarkung, mit 626 Meter über NN, liegt knapp einen Kilometer südwestlich des Ortes, an der Rennstraße.

Nachbarorte sind Reichenbach (südwestlich), Riedelbach (nördlich), Finsternthal (nordöstlich) und Seelenberg (südlich).

Historische Ortsnamen

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In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (jeweils mit dem Jahr der Erwähnung): 1156: Mulefo, 1370:Mulffe, 1374: Mulf, 1428: Maulff, 1430: Mulff, 1439: Molff, 1480: Muloff, 1521: Mulloff, 1525: Maüloff, 1531: Maluff, 1542: Muluff, 1551: Mauluff, 1559: Maulopff, 1579: Mauloff.

Backes

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Mauloff erfolgte unter dem Namen Mulefo im Jahr 1156 in einer Schenkungsurkunde des Benediktiner-Mönch-Klosters Walsdorf (bei Bad Camberg) an das Erzbistum Mainz. Erzbischof Arnold von Mainz berichtete, dass das Kloster sich anno 1156 mit all seinen Gütern gegen eine jährliche Abgabe in den Schutz und Gehorsam des Erzbistums Mainz begeben habe. In der Auflistung der Besitzungen des Klosters wurde auch Mauloff mit einer Fläche von 30 Mansen (ca. 900 Morgen) aufgeführt.

Als 1317 die Grafschaft Diez an die Herren von Cronberg verpfändet wurde, taucht der Name Mauloff wieder auf.

Am Ende des 14. Jahrhunderts gab es immer wieder Streitigkeiten und Kämpfe zwischen der Stadt Frankfurt am Main und den Herren von Hattstein, unter denen auch Mauloff zu leiden hatte, da sich die Burg Hattstein zwischen Arnoldshain und Reifenberg in der Nachbarschaft befand. Die Hattsteiner besaßen in den darauffolgenden Jahrhunderten den Zehnten zu Mauloff. 1439 trugen die Herren von Reifenberg, Verwandte der Hattsteiner, Güter zu Mauloff dem Kloster Walsdorf auf.

1457 bezogen die Grafen von Katzenelnbogen Hubenhafer aus dem hochgelegenen Ort. 1479 empfing die gleiche Familie Bede-, Weide und Lagergeld aus Mauloff und Steinfischbach im Amt Altweilnau.

Aus dem Jahre 1482 ist eine Beschreibung der Grenzen des Amtes Altweilnau vorhanden. In dieser Beschreibung kommen noch viele heute vorhandene Flurnamen in Mauloff vor. In den hattsteinischen Zehntregistern aus der Zeit von 1500–1560 ist 1504 der Zehnterheber Peter Marckel von Mauloff genannt.

Aus dem/n? im Jahre 1526 aufgestellten Kircheninventarien/rium? ergibt sich, dass Mauloff 12 Malter, halb Korn und halb Hafer in die Kirche Steinfischbach liefern musste.

Im Jahre 1606 hatte das Dorf 14 Haushalte, also etwa 70 Einwohner.

Im Dreißigjährigen Krieg hatte das Dorf viel zu leiden.

1633 bilden Mauloff und Riedelbach zusammen ein Gericht. Es wird von einem Gerichtssiegel berichtet, das nicht mehr vorhanden ist. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kam ein neues Siegel auf, dessen Stempel noch im Staatsarchiv vorhanden ist. Es zeigt in einem ovalen Siegelfeld (25 × 29 mm) eine Kapelle mit Turm in Vorderansicht. Die Umschrift lautet „GEMEINDE MAULOFF“. Die Kapelle, die hier für die Ortschaft so wichtig auf dem Wappenbild herausgestellt wird, ist erst 1703 in den Akten belegt.

1682 kaufte der Usinger Amtmann Schmidtborn die früher hattsteinischen Gefälle im Dorf auf. Fürst Walrad von Nassau-Usingen erwarb 1698 Teile dieses Zehnten. Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wissen wir, dass Schafzucht betrieben wurde, denn im für Mauloff zuständigen Kirchenbuch werden viele Schäfer genannt.

Am 12. März 1774 hat es einen schweren Hagelschlag gegeben, wie aus einer Supplik der Gemeinde vom 4. April 1778 um Erlass der Küchenholzlieferung hervorgeht. Die Gemeinde gab zur Begleichung der Küchenholzlieferungsschulden und für die künftigen Lieferungen 14 Morgen Wald am „Grindtschiebel“ an den Staat (d. h. das Fürstentum Nassau-Usingen) ab. Am 16. November 1781 geschah die endgültige Übereignung des Waldgebietes in der Gemarkung Mauloff, dass heute noch der „Staatswald“ ist.

Die napoleonische Zeit und die Befreiungskriege sowie den Beginn des Herzogtums Nassau durchlebte Mauloff wie die Orte des Usinger Landes.

Als 1817/18 die Gemeinden Vorschläge für ein Siegel machen mussten, bat der Mauloffer Schultheiß um ein Bild einer Kirche mit Turm, nach dem Vorbild des 18. Jahrhunderts, so ähnlich, wie es das heutige zeigt.

1840 wurde die Zehntablösung in Nassau durchgeführt. Bei dieser Umstellung hatte Mauloff ein Kapital von 4.950 fl. (Gulden).

Bis 1891 gehörte Mauloff zu einem Spritzenverband zusammen mit Riedelbach und Neuweilnau, aus dem man allerdings am 19. Juli 1891 austrat. Bis 1932 hatte man eine Pflichtfeuerwehr. Am 15. Dezember 1932 wurde die Freiwillige Feuerwehr Mauloff gegründet, deren erster Kommandant Otto Steinmetz war.

Der Schützenverein „Lützow“ Mauloff gründet sich 1920.

Gusseiserner Brunnen in der Ringstraße
Unsanierter gusseiserner Brunnen

Die Wasserversorgung im Dorf erfolgte über hölzerne Laufbrunnen. Diese wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Laufbrunnen aus Gusseisen ersetzt.[3] Zwei dieser Brunnen sind bis heute erhalten. Die erste Wasserleitung im Dorf wird 1904 gebaut und elektrisches Licht gibt es seit 1921.

Die Dorfstraßen wurden im Jahr 1950 erstmals asphaltiert. Das Dorfgemeinschaftshaus baute die Gemeinde mit Hilfe der Landesregierung im Jahre 1956.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach zum 1. Dezember 1970 auf freiwilliger Basis zur neuen Gemeinde Weilnau zusammen,[4] bevor diese Gemeinde am 1. August 1972 mit mehreren bis dahin selbstständigen Gemeinden kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Weilrod zusammengeschlossen wurde.[5][6] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Weilrod wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Mauloff angehört(e):[1][8]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Mauloff 318 Einwohner. Darunter waren 15 (4,7 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 135 zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 51 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 141 Haushalten. Davon waren 42 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 39 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 27 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 102 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

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Mauloff: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
129
1840
  
134
1846
  
139
1852
  
138
1858
  
137
1864
  
142
1871
  
137
1875
  
137
1885
  
147
1895
  
132
1905
  
144
1910
  
141
1925
  
124
1939
  
123
1946
  
163
1950
  
159
1956
  
160
1961
  
148
1967
  
172
1970
  
166
1980
  
?
1990
  
?
1999
  
303
2007
  
317
2011
  
318
2015
  
357
2020
  
342
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Weilrod[10]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 146 evangelische (= 99,32 %), ein katholischer (= 0,68 %) Einwohner[1]
• 1961: 135 evangelische (= 91,22 %), 11 katholische (= 7,43 %) Einwohner[1]

Für Mauloff besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Mauloff) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 54,33 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen und vier Mitglieder der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).[11] Der Ortsbeirat wählte Klaus-Peter Pehr (FWB) zum Ortsvorsteher.[12]

Schultheißen, Bürgermeister

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Jahre Amtsträger Anmerkung
1596–1606 Hans Guckes * ca. 1540.
ca. 1616–1626 Peter Rüddel 0
1626–1635 Johann Guckes 0
1714–1718 Henrich Deusinger * 1664 in Mauloff; † 1742 in Mauloff
1718–1723 Johann Philipp Fey (Feig) 1724 Feldgeschworener, 1731 gewesener Kirchensenior, * 1669 Mauloff; † 1731 Mauloff
1728–1751 Johann Wilhelm Scherer * 1668 Mauloff; † 1751 Mauloff
1751–1783 Philipp Henrich Nöll Feldgeschworener und Gerichtsschöffe zu Mauloff; * 1712 Altweilnau;† 1783 Mauloff. Er heiratete 1738 Maria Catharina Scherer, Tochter des Johann Wilhelm Scherer, Schultheißen zu Mauloff und der Maria Catharina Ott
1783–1786 Philipp Wilhelm Deusinger * 1735;† 1786 Mauloff
1792–1819 Johann Philipp Bach * 1755 Cratzenbach
1792–1819 Johann Philipp Ott(o) 1781 Bürgermeister=Rechner, *1763
1821–1841 Johann Philipp Moos * 1789 Steinfischbach
1842–1875 Philipp Peter Eist 0
1876–1892 Peter III Ott 0
1895–1899 Philipp Friedrich Ott 0
29. November 1899–1920 Jacob Karl Fraund 0
1920–1921 Helmut Ott 0
24. Oktober 1921–22. Juli 1925 * 15. Mai 1857 Reichenbach; † 22. Juli 1925 Mauloff, Landwirt und Schmied
14. September 1925–Oktober 1945 Gustav Bachon * 13. Mai 1880 Treisberg, Zimmermann; † 16. November 1960 Mauloff
Oktober 1945–1948 Otto Eist * 1902, † 1972, wurde von der amerikanischen Militärregierung eingesetzt
1948–1970 Wilhelm (Willi) Seel, * 8. August 1920 Mauloff; † 15. August 1980 Mauloff, gelernter Schneider
Jahre Amtsträger Anmerkung
5. Dezember 1972 bis 12. Februar 1973 Wilhelm Bausch , * 30. Mai 1915 Mauloff, † 1. Juli 1988 Usingen, Landwirt, Ortslandwirt
12. Februar 1973 bis 20. Januar 1985 Reinhard Seel * 13. Dezember 1927 Mauloff, † 20. Januar 1985 Mauloff, Landwirt
15. April 1985 bis 16. Mai 2011 Wolfgang Haub * 31. März 1947 Usingen, Techn. Beamter
16. Mai 2011 bis 15. Juni 2014 Barbara Geyer
25. Juni 2014 bis 9. Mai 2016 Günter Ott
9. Mai 20016 bis 31. März 2019 Norbert Göbel
23. April 2019 bis heute Klaus-Peter Pehr * 24. März 1961 Usingen, Kfz.-Sachverständiger

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Eine Bücherstube ist in der Dorfmitte zu finden.

Kulturdenkmäler

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Siehe Kulturdenkmäler in Mauloff

  • Freiwillige Feuerwehr mit Jugendfeuerwehr
  • Schützenverein 1920 „Lützow“ Mauloff e. V.
Commons: Mauloff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Abtrennung der Justiz Justizamt Usingen bis 1854.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Usingen) und Verwaltung.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Mauloff, Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahl & Fläche. In: Webnetauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2024.
  3. Karl Baeumerth: Gußeiserne Brunnen im Usingen Land. In: Jahrbuch Hochtaunus 1993. ISSN 0943-2108, S. 48–49.
  4. Zusammenschluß der Gemeinden Altweilnau, Finsternthal, Mauloff, Neuweilnau und Riedelbach im Landkreis Usingen zur neuen Gemeinde „Weilnau“ vom 30. November 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 50, S. 2339, Punkt 2337 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  5. Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, &1 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  6. Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, OCLC 180532844, S. 276.
  7. a b Hauptsatzung. (PDF; 332 kB) § 9. In: Webauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Dezember 2021.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 76, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  10. Einwohnerzahlen aus Webarchiv: 1999, 2007, 2015, 2020
  11. Ortsbeiratswahl Mauloff. In: Votemanager. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2024.
  12. Ortsbeirat Mauloff. In: Webauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2024.