Minnesota Whitecaps
Minnesota Whitecaps | |
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Gründung | 2004 |
Geschichte | Minnesota Whitecaps (seit 2004) |
Stadion | Richfield Ice Arena |
Standort | Minneapolis-Saint Paul, Minnesota, USA |
Teamfarben | Schwarz Weiß Blau Silber |
Liga | Western Women’s Hockey League (2004–2011) Premier Hockey Federation (2018–2023) |
Cheftrainer | Ronda Engelhardt |
Mannschaftskapitän | Sydney Brodt |
General Manager | Chi-Yin Tse |
Besitzer | NLTT Ventures, Top Tier Sports |
Clarkson Cups | 2010 |
Isobel Cups | 2019 |
Die Minnesota Whitecaps waren ein US-amerikanisches Fraueneishockey-Team aus der Metropolregion Minneapolis–Saint Paul, das von 2004 bis 2011 in der Western Women’s Hockey League und von 2019 bis 2023 in der Premier Hockey Federation spielte. Die Whitecaps gewannen als einziges Team sowohl den Clarkson Cup (2010) als auch den Isobel Cup (2019).
Nach Auflösung der Western Women’s Hockey League bestanden die Minnesota Whitecaps als unabhängiges Team fort. 2018 wurden die Whitecaps zum fünften Franchise der National Women’s Hockey League. Eine Partnerschaft aus NLTT Ventures LLC und Top Tier Sports erwarb es 2021. Im gleichen Jahr reformierte sich die National Women’s Hockey League zur Premier Hockey Federation. Die Minnesota Whitecaps existierten bis zum Ende der Saison 2022/23, als die Liga verkauft und aufgelöst wurde. In der Nachfolge-Liga Professional Women’s Hockey League ist die Metropolregion Minneapolis–Saint Paul wieder vertreten, wobei die sechs ligaeigenen Franchises in der Premieren-Saison 2024 mit generischen Namen und Farben spielen.
In ihrer Geschichte beendeten die Whitecaps die Regular Season der Western Women’s Hockey League zweimal als punktbestes Team und gewannen dreimal die Meisterschaft.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Whitecaps wurden 2004 von Jack Brodt und Dwayne Schmidgall gegründet, um ihren Töchtern – Winny Brodt und Jenny Potter – eine Möglichkeit zu geben, nach dem College weiter Eishockey zu spielen.[1] Die Minnesota Whitecaps waren damit zugleich Gründungsmitglied der Western Women’s Hockey League. Sie verfügten über keine Heimspielstätte, sondern trugen ihre Spiele in Eishallen der Metropolregion Minneapolis–Saint Paul aus, wobei sie mit den lokalen Eishockeyclubs zusammenarbeiteten und die Miete der Eishallen über Trainingsstunden für deren Nachwuchsmannschaften finanzierten.[2]
Im Juli 2006 wurde bekannt gegeben, dass die Western Women’s Hockey League in der Saison 2006/07 der National Women’s Hockey League (NWHL) beitreten würde. Dieser Plan wurde jedoch nur zeitweilig umgesetzt, da sich die NWHL und WWHL nicht auf einen gemeinsamen Playoff-Zeitplan einigen konnten. Infolgedessen wurde die Fusion nicht vollzogen. Die Whitecaps gewannen in der Folge zweimal die reguläre Saison (2009/10 und 2010/11) sowie dreimal die WWHL-Meisterschaft (2009, 2010, 2011). Diese Erfolge basierten unter anderem auf der Tatsache, dass sich der Kader vor allem aus US-amerikanischen Nationalspielerinnen und den besten Ex-College-Spielerinnen aus der National Collegiate Athletic Association rekrutierte.
Im Rahmen des Turniers um den Clarkson Cup 2009 sorgten die Whitecaps für Aufsehen, als sie durch Siege über die Brampton Thunder und Calgary Oval X-Treme in das Finale einzogen. In diesem wurden sie von den Stars de Montréal mit 3:1 geschlagen.[3]
Ein Jahr später, beim Clarkson-Cup-Turnier in Richmond Hill (26. bis 28. März), erreichten die die Whitecaps den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte, als sie im Finale die Brampton Thunder mit 4:0 besiegten und damit den Clarkson Cup gewannen.[4]
Im Sommer 2011 stellten zwei der vier Teams der WWHL, die Strathmore Rockies und Edmonton Chimos, den Spielbetrieb ein und bildeten anschließend als Team Alberta ein Erweiterungsfranchise der Canadian Women’s Hockey League. Auch die Whitecaps erhielten das Angebot, 2012 der CWHL beizutreten, es kam jedoch zu keiner Einigung.[5][1] Der Spielbetrieb der WWHL kam in der Folge zum Erliegen.
In den folgenden Jahren waren die Whitecaps ein ligaunabhängiges, semi-professionelles Team, das hauptsächlich Freundschaftsspiele gegen Collegemannschaften durchführte. Die Whitecaps stellten aber trotzdem weiter einen Teil des US-amerikanischen Nationalkaders. Seit 2014 unterhalten die Whitecaps eine Kooperation mit dem Franchise der Minnesota Wild aus der National Hockey League.[1] In der Premieren-Saison 2015/16 gab es Freundschaftsspiele gegen Teams aus der neu gegründeten National Women’s Hockey League. Im Januar 2018 wurde das All-Star-Game der National Women’s Hockey League in Saint Paul ausgetragen und durch die Minnesota Wild maßgeblich unterstützt.[6] Jeweils zwei Spielerinnen (pro Team) der Whitecaps wurden eingeladen, an dem All-Star-Spiel und den zugehörigen Wettbewerben teilzunehmen.
Im Mai 2018 wurden die Whitecaps in die 2015 gegründete NWHL aufgenommen, die damit von der Ostküste der USA in den mittleren Westen expandierte. Wie bei allen anderen Franchises der Liga wurden die Whitecaps (zunächst) durch die Liga übernommen, um Gehälter und andere Kosten zu bezahlen.[7]
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- WWHL
- Regular season: 2010, 2011
- WWHL-Champions-Cup: 2009, 2010, 2011
- Clarkson Cup
- 2010
Saisonstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Legende zur Saisonstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U = Unentschieden; OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime); OTN oder OL = Overtime-Niederlagen; SOS = Shootout-Siege; SOL oder SON = Shootout-Niederlagen; P oder Pkt = Punkte; Pct % = Siege in %; GF oder T = Tore; GA oder GT = Gegentore
Saison | Sp | S | N | U | T | GT | Pkt | Resultat |
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2004/05 | 12 | 8 | 3 | 1 | 34 | 23 | 40 | 1. Play-off-Runde |
2005/06 | 24 | 11 | 8 | 5 | 79 | 65 | 27 | Vizemeister |
2006/07 | 24 | 13 | 9 | 1 | 74 | 64 | 28 | Vizemeister |
2007/08 | 24 | 15 | 6 | 1 | 70 | 50 | 33 | Vizemeister |
2008/09 | 22 | 18 | 3 | 1 | 181 | 44 | 38 | WWHL-Champions-Cup |
2009/10 | 12 | 10 | 2 | 0 | 44 | 24 | 20 | WWHL-Champions-Cup |
2010/11 | 18 | 17 | 1 | 0 | 120 | 43 | 35 | WWHL-Champions-Cup |
Bekannte Spielerinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hannah Brandt
- Caitlin Cahow
- Lisa Chesson
- Julie Chu
- Kendall Coyne
- Natalie Darwitz
- Tricia Dunn-Luoma
- Tanja Eisenschmid
- Anna-Maria Reich
- Molly Engstrom
- Ija Gawrilowa
- Mira Jalosuo
- Jocelyne Lamoureux
- Monique Lamoureux
- Gigi Marvin
- Michaela Lanzl
- Caroline Ouellette
- Heidi Pelttari
- Manon Rhéaume
- Alex Rigsby
- Angela Ruggiero
- Anne Schleper
- Jenny Schmidgall-Potter
- Karen Thatcher
- Jessie Vetter
- Jinelle Zaugg-Siergiej
-
Spielerinnen (2009)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Minnesota Whitecaps (engl.)
- Offizielle Webseite der Western Women’s Hockey League (engl.) ( vom 16. August 2011 im Internet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Seth Berkman: Women’s Hockey Barnstormers Feel League Play Can Wait. In: nytimes.com. 20. Januar 2017, abgerufen am 13. März 2018 (englisch).
- ↑ Andrew Baker: Whitecaps have talent but lack cash. In: mndaily.com. 12. Oktober 2010, abgerufen am 13. März 2018.
- ↑ Montreal wins first Clarkson Cup. In: iihf.com. 24. März 2009, abgerufen am 13. März 2018 (englisch).
- ↑ Minnesota wins Clarkson Cup. In: iihf.com. 28. März 2010, abgerufen am 13. März 2018 (englisch).
- ↑ Minnesota Whitecaps cry foul on exclusion from Canadian Women's Hockey League. In: huffingtonpost.ca. 18. Januar 2012, abgerufen am 13. März 2018 (englisch).
- ↑ 2018 NWHL All-Star Weekend set for St. Paul. In: nhl.com. Abgerufen am 16. Mai 2018 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Rachel Blount: Professional women's hockey coming to Minnesota: Whitecaps named NWHL expansion team. In: startribune.com. 16. Mai 2018, abgerufen am 16. Mai 2018 (englisch).