Niederweis
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 52′ N, 6° 28′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 207 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,55 km2 | |
Einwohner: | 271 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 54668, 54298 (Höhjunk) | |
Vorwahl: | 06568 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 093 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | vg-suedeifel.de | |
Ortsbürgermeister: | Arno Thies | |
Lage der Ortsgemeinde Niederweis im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Niederweis ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niederweis liegt am Rande des Naturparks Südeifel an der Nims. Im Bereich des Ortes münden der Diefen-, Nuß- und Daufenbach in diesen Nebenfluss der Prüm. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Eichelhof, Höhjunk, Mühle, Waldhaus und Sonnenhof.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine prähistorische Besiedlung der Gemarkung um das heutige Niederweis ist durch Waffen-, Gefäß- und Grabfunde belegt ebenso wie eine römische Siedlung. Im Bereich der Grabfunde wurden insgesamt drei Entdeckungen gemacht. Zum einen ein Brandgräberfeld (Nekropole) aus römischer Zeit südwestlich des Ortes[3], zum anderen ein ausgedehntes Grabhügelfeld der Urnenfelderkultur südöstlich von Niederweis (teilweise auch auf der Gemarkung von Kaschenbach)[4] und schließlich einzelne römische Gräber südöstlich von Niederweis. Letztere wurden 1890 entdeckt. Nach Angaben handelte es sich unter anderem um eine Brandbestattung in einer Aschenkiste.[5]
In der Gründungszeit der Abtei Echternach vermachte ein Martheus der Abtei ein Grundstück zwischen „Wys“ und Edingen. Im Jahre 801 schenken dann Harduwin und seine Gemahlin, reiche Grundherren im Bidgau wiederum der Abtei ihr Besitztum in „Wis quod situm est super fluvio Prumia“. Zwischen 861 und 867 werden weitere Grundbesitzer, zusammen mit Edingen, genannt.[6]
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zur luxemburgischen Propstei Echternach. Von 1795 bis 1814 gehörte Niederweis zum französischen Departement der Wälder, bevor es aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen dem Königreich Preußen zugeordnet wurde. Unter der preußischen Verwaltung wurde Niederweis der Bürgermeisterei Alsdorf im 1816 neu errichteten Kreis Bitburg im Regierungsbezirk Trier zugeordnet, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. Im Jahr 1914 kam Niederweis zur Bürgermeisterei Wolsfeld, (ab 1927 Amt Wolsfeld), 1970 zur Verbandsgemeinde Irrel und 2014 zur Verbandsgemeinde Südeifel.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Niederweis, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[7]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Niederweis besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]
Ortsbürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arno Thies wurde am 29. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Niederweis.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 61,59 % zum Ortsbürgermeister gewählt worden.[10] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde,[11] oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat, der auf seiner konstituierenden Sitzung am 4. Juli 2024 Arno Thies für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigte.[12]
Der Vorgänger von Thies, Christof Schackmann, hatte das Amt von 1989 bis 2019 ausgeübt.[13]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Schild silber geviert durch ein rotes Kreuz belegt mit einem goldenen Glevenkreuz, in 1 eine schrägrechte blaue Schwurhand, in 2 ein schräglinkes schwarzes Blatt,[14] in 3 eine schräglinke schwarze Ähre, in 4 ein schrägrechter blauer Wellenbalken.“[15] | |
Wappenbegründung: Weiß, als Bestandteil des Ortsnamens, ist die Grundfarbe des Wappenschildes, welches durch das Glevenkreuz der Abtei Echternach in vier Teilflächen getrennt wird. Mit dieser war Niederweis lange Zeit eng verbunden. Etwa 1630 gründete der Abt von Echternach Niederweis und gründete die Herrschaft Niederweis. Damit waren durch Jahrhunderte die Äbte der Abtei St. Willibrord Grund- und Gerichtsherren. Dieser Umstand wird durch die blaue Hand im Wappen gezeigt. Vom Grabstein des 1671 verstorbenen Philippus Christophorus, Cob von Nüdingen, Herr zu Niederweis, wurde auszugsweise ein Symbol, und zwar ein Eichenblatt übernommen, welches auf die langjährige und bedeutende Zeit dieser Familie hinweist. Die Fruchtbarkeit der Muschelkalkböden wird durch eine Ähre dargestellt und versinnbildlicht die traditionelle Landwirtschaft. Den Fluss Nims, an der der Ort liegt, stellt ein schrägrechts liegender blauer Wellenbalken dar. |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Niederweis hatte einen Bahnhof an der Nims-Sauertalbahn Bitburg-Erdorf – Irrel – Igel. Der Personenverkehr der Strecke wurde im nördlichen Abschnitt, in dem sich Niederweis befand, im Jahre 1969, der Güterverkehr 1988 eingestellt; die Gleisanlagen wurden in den Folgejahren abgerissen. Das Empfangsgebäude war bereits vorher von der Deutschen Bundesbahn verkauft worden. Der Bahnhof befindet sich etwas außerhalb der Ortslage von Niederweis, auf der Gemarkung Alsdorf. Der Bahnhof war für die Bedienung der beiden Ortschaften gedacht. (Ein in den 1950er Jahren für die Gemeinde Alsdorf geplanter Haltepunkt wurde nie realisiert.)
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Matthias Zender (1907–1993), Volkskundler
- Albert Endres (1932–2020), Informatiker und Hochschullehrer
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zur Ortsgemeinde Niederweis gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Offizielle Website des Schlosses Niederweis
- Literatur über Niederweis in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 95 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Eintrag zu Römisches Brandgräberfeld, Niederweis in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 29. Mai 2022.
- ↑ Eintrag zu Urnenfelderzeitliches Gräberfeld Kaschenbach und Niederweis in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 29. Mai 2022.
- ↑ Eintrag zu Einzelne römische Gräber, Niederweis in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 29. Mai 2022.
- ↑ Camille Wampach: Urkunden und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur Burgundischen Zeit. 10 Bde., Luxemburg 1935–1955, I 2 Nr. 121 und Nr. 146.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- ↑ Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsgemeinderat Niederweis am 9. Juni 2024. In: Mitteilungsblatt Südeifel, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Konstituierende Sitzung in Niederweis. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 32/2019. Abgerufen am 22. November 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen
- ↑ Niederweis, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Niederweis. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Bekanntmachung über die Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten in der Gemeinde Niederweis. In: Mitteilungsblatt Südeifel, Ausgabe 29/2024. Abgerufen am 24. August 2024.
- ↑ Christof Schackmann aus Niederweis erhält die Landesverdienstmedaille für sein Engagement in Politik, Gesellschaft und Sport. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 32/2019. Abgerufen am 22. November 2021.
- ↑ Eigentlich eine Jakobsmuschel, s. Artikel Cob von Nüdingen.
- ↑ Wappen der OG Niederweis. Abgerufen am 26. März 2022.