Oberbonbruck
Oberbonbruck Markt Buchbach
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Koordinaten: | 48° 19′ N, 12° 18′ O |
Höhe: | 442–481 m ü. NHN |
Einwohner: | 90 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 84428 |
Vorwahl: | 08086 |
Oberbonbruck 6
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Oberbonbruck ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Buchbach im oberbayerischen Landkreis Mühldorf am Inn.[2]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Oberbonbruck liegt zwei Kilometer östlich von Buchbach auf der Gemarkung Felizenzell am Bonbrucker Bächlein.
Archäologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Oberbonbrucker Boden wurde 1953 auf dem Grund des Bauernanwesens der Familie Sammer ein Steinbeil aus der Jungsteinzeit (um 2000 v. Chr.) geborgen. Der Archäologe Friedrich Wagner bekam den Fund zur Identifizierung vorgelegt.[3]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name deutet wohl auf eine keltische Besiedlung hin. Obwohl das keltische Wort bon für ‚Grund und Boden‘ steht, ist es – der Hypothese eines Heimatforschers zufolge – wahrscheinlicher, dass es sich um ein Banngebiet gehandelt habe, das nicht betreten werden sollte. In mehreren Fällen lagen solche Banngebiete in der Nähe keltischer Anlagen, in diesem Falle ist es ein nur 800 Meter südöstlich gelegener, denkmalgeschützter Grabhügel.[4] An anderen Orten leitet sich die Vorsilbe Bon- vom althochdeutschen „boum“, „bon“ oder „bom“ ab, was so viel wie ‚Baum‘ heißt und auf eine Rodungsfläche schließen lässt. Im deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm bezeichnet Bann unter anderem den gehegten Umfang eines Forstes oder Waldes, zuweilen nur den jungen Forst, welcher geschont, in welchen weder geschritten noch getrieben werden soll.[5]
Denkmalschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bauernhaus Oberbonbruck 6 ist ein zweigeschossiger Bau mit einseitig heruntergezogenem Satteldach und Traufschrot mit Bemalungen vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Es ist in der Liste der Baudenkmäler in Buchbach aufgeführt.[6]
Im nahegelegenen Wäldchen 300 Meter südlich von Spagelsöd und 230 Meter nordöstlich von Besenbuchbach liegt ein Grabhügel aus vorgeschichtlicher Zeit. Er ist in der Liste der Bodendenkmäler in Buchbach aufgeführt.[7]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um 1871 gab es in Oberbonbruck 35 Einwohner. Im Mai 1987 lebten dort 90 Einwohner in 23 Wohngebäuden, die in 27 Wohnungen aufgeteilt waren.[1]
Jahr | 1871 | 1925 | 1950 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 35 | 55 | 75 | 83 | 90 |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberbonbruck in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 30. August 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 110 (Digitalisat).
- ↑ Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Abgerufen am 27. September 2023.
- ↑ Erhard Rabenseifner, Maria Zoglauer: Markt Buchbach – Von 788 bis Heute. Markt Buchbach (Hrsg.), Norbert Präbst Druck, Dorfen/Buchbach 2018. S. 32 ff.
- ↑ Simon Federhofer: Der Waldname Appel und die Ortsnamen Pondorf und Pollanten - eine Erinnerung an die Kelten.
- ↑ „Bann, m.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, digitalisierte Fassung im Wörterbuchnetz des Trier Center for Digital Humanities, Version 01/2023.
- ↑ Baudenkmal Nr. D-1-83-114-26, Denkmalliste für Buchbach (Oberbayern) (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
- ↑ Bodendenkmal Nr. D-1-7639-1063, Denkmalliste für Buchbach (Oberbayern) (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.