Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Dreisprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 36 Athleten aus 22 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Tokio
Wettkampfphase 16. Oktober 1964
Medaillengewinner
Józef Szmidt (Polen 1944 POL)
Oleg Fjodossejew (Sowjetunion 1955 URS)
Wiktor Krawtschenko (Sowjetunion 1955 URS)
Luftaufnahme des Olympiastadions im Jahr 1963

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde am 16. Oktober 1964 im Olympiastadion Tokio ausgetragen. 36 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Pole Józef Szmidt. Er gewann vor den sowjetischen Springern Oleg Fjodossejew und Wiktor Krawtschenko.

Während Springer aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein nicht teilnahmen, gingen drei Deutsche an den Start. Günter Krivec scheiterte in der Qualifikation, ihm fehlten zwei Zentimeter. Hans-Jürgen Rückborn erreichte das Finale und wurde dort Achter. Auch Manfred Hinze qualifizierte sich für das Finale und wurde Sechster.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 17,03 m Józef Szmidt (Polen 1944 Polen) Olsztyn (ehemals Allenstein), Polen 5. August 1960[1]
Olympischer Rekord 16,81 m Finale OS Rom, Italien 6. September 1960

Rekordverbesserung

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Der polnische Olympiasieger Józef Szmidt verbesserte seinen eigenen olympischen Rekord bei einem Gegenwind von 1,3 m/s im Finale am 16. Oktober um vier Zentimeter auf 16,85 m.

Durchführung des Wettbewerbs

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36 Athleten traten am 16. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an, bei der jeder Teilnehmer drei Versuche hatte. Dreizehn von ihnen – hellblau unterlegt – erreichten die Qualifikationsweite von 15,80 m. Für alle qualifizierten Springer fand das Finale am Nachmittag desselben Tages statt. Dort hatte jeder Teilnehmer zunächst drei Versuche. Den sechs besten Athleten standen anschließend drei weitere Sprünge zu.

16. Oktober, 10:30 Uhr: Qualifikation
16. Oktober, 14:30 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Tokio (UTC + 9) angegeben.

Windbedingungen

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In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den einzelnen Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig
w Windunterstützung über dem zulässigen Wert

Die jeweiligen Bestweiten der Athleten sind fett gedruckt.

Datum: 16. Oktober 1964, 10:30 Uhr[3]

Wetterbedingungen: heiter, 19–21 °C, 42–44 % Luftfeuchtigkeit

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Weite
(m)
1 Fred Alsop Vereinigtes Konigreich Großbritannien x 15,21 / +1,4 16,41 / −1,7 16,41
2 Manfred Hinze Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 14,10 / −0,6 15,47 / +1,1 16,23 / −0,3 16,23
3 Georgi Stojkowski Bulgarien 1948 Bulgarien 16,21 / −1,4 16,21
4 Józef Szmidt Polen 1944 Polen 16,18 / +1,1 16,18
5 Jan Jaskólski Polen 1944 Polen 16,10 / −1,4 16,10
6 Takayuki Okazaki Japan 1870Japan Japan 15,76 / −0,1 15,47 / +1,2 16,05 / −0,2 16,05
7 Hans-Jürgen Rückborn Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 15,88 / −1,9 15,88
8 Șerban Ciochină Rumänien 1952 Rumänien 15,81 / +ß.4 15,81
9 Bill Sharpe Vereinigte Staaten USA 15,80 / −1,1 15,80
10 Günter Krivec Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland x 15,78 / +0,1 15,78 / +1,7 15,78
11 Ian Tomlinson Australien Australien 15,09 / −1,7 15,76 / +1,8 15,34 / −1,7 15,76
12 Michael Ralph Vereinigtes Konigreich Großbritannien 15,09 / −1,7 13,98 / −0,8 15,57 / −1,5 15,57
13 Henrik Kalocsai Ungarn 1957 Ungarn x 15,53 / +1,4 15,15 / −1,8 15,53
14 Ljuben Gurguschinow Bulgarien 1948 Bulgarien 14,75 / −1,8 x x 14,75
15 Marc Rabémila Madagaskar Madagaskar 14,15 / −0,7 14,62 / +0,6 13,92 / −2,0 14,62
16 Chu Ming Hongkong 1959 Hongkong 13,25 / −1,6 x 13,50 / +1,3 13,50
NM Graham Boase Australien Australien x x x ogV
Tomio Ota Japan 1870Japan Japan
Kōji Sakurai – ausgeschieden mit 15,59 m in Qualifikationsgruppe B
Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
Weite
(m)
1 Ira Davis Vereinigte Staaten USA 16,29 / −2,6 16,29
2 Oleg Fjodossejew Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,87 / −ß,6 15,87
3 Mansour Dia Senegal Senegal 15,64 / −0,4 15,84 / −2,2 15,84
4 Wiktor Krawtschenko Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,81 / −0,4 15,81
5 Witold Krejer Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,71 / −1,8 15,57 / −2,0 15,69 / −1,3 15,71
6 Kōji Sakurai Japan 1870Japan Japan 15,42 / −1,6 15,59 / −2,3 15,45 / −0,4 15,59
7 Luis Felipe Areta Sampériz Spanien 1945 Spanien 15,41 / ±0,0 x x 15,41
8 Kent Floerke Vereinigte Staaten USA 15,36 / −0,9 x 15,33 / −0,7 15,36
9 George Ogan Nigeria Nigeria x 15,35 / −1,2 15,28 / +0,8 15,35
10 Aşkın Tuna Turkei Türkei 15,08 / +0,3 15,21 / −2,4 x 15,21
11 Christian Ohiri Nigeria Nigeria 14,35 / −1,3 15,08 / −3,0 15,00 / −2,8 15,08
12 Éric Battista Frankreich Frankreich 15,04 / −1,8 x x 15,04
13 Labh Singh Indien Indien 14,95 / −2,9 x 14,74 / −1,5 14,95
14 Hartley Saunders Bahamas 1964 Bahamas 14,59 / −2,2 13,75 / −0,3 14,58 / −0,5 14,59
15 Hwang Chung-dae Korea Sud 1949 Südkorea x x 13,98 / +0,6 13,98
16 Samir Vincent Irak 1963 Irak x x 13,85 / −1,6 13,85
DNS Khrisostomos Mousiadis Königreich Griechenland Griechenland
Cha Won-Sil Korea Nord Nordkorea

Datum: 16. Oktober 1964, 14:30 Uhr[4]

Wetterbedingungen: heiter, 18–21 °C, 47–57 % Luftfeuchtigkeit

Platz Name Nation 1. Versuch (m)
Wind (m/s)
2. Versuch (m)
Wind (m/s)
3. Versuch (m)
Wind (m/s)
4. Versuch (m)
Wind (m/s)
5. Versuch (m)
Wind (m/s)
6. Versuch (m)
Wind (m/s)
Resultat
(m)
Anmerkung
1 Józef Szmidt Polen 1944 Polen 16,37 / +0,8 16,65 / +0,2 16,58 / +0,1 x 14,55 / −1,7 16,85 / −1,3 OR 16,85 OR
2 Oleg Fjodossejew Sowjetunion 1955 Sowjetunion 15,73 / +1,0 15,67 / −0,3 16,35 / +0,1 16,20 / +0,7 16,58 / −0,8 16,38 / −1,4 16,58
3 Wiktor Krawtschenko Sowjetunion 1955 Sowjetunion 16,14 / +0,6 16,38 / +0,8 16,17 / −0,7 16,57 / −1,2 16,10 / −1,7 15,99 / −1,7 16,57
4 Fred Alsop Vereinigtes Konigreich Großbritannien 16,46 / +0,7 x 16,14 / −1,7 x x 16,14 / −1,7 16,46
5 Șerban Ciochină Rumänien 1952 Rumänien 15,79 / −1,7 16,23 / −1,6 15,70 / −0,9 16,10 / −1,3 15,79 / −0,7 15,77 / −1,6 16,23
6 Manfred Hinze Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 15,81 / +0,9 16,06 / +1,2 16,15 / +1,1 x 13,63 / −1,6 x 16,15
7 Georgi Stojkowski Bulgarien 1948 Bulgarien 15,30 / +2,1 15,96 / +0.8 16,10 / −0,1 nicht im Finale der
besten sechs Springer
16,10 w
8 Hans-Jürgen Rückborn Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland 16,09 / +1,4 x 15,52 / +1,2 16,09
9 Ira Davis Vereinigte Staaten USA 15,97 / −2.0 15,82 / −0,5 16,00 / −1,1 16,00
10 Takayuki Okazaki Japan 1870Japan Japan 15,69 / +0,5 x 15,90 / +1,0 15,90
11 Bill Sharpe Vereinigte Staaten USA 15,84 / −7,8 15,69 / ±0,0 15,67 / +1,2 15,84
12 Jan Jaskólski Polen 1944 Polen 15,82 / −0,9 x x 15,82
13 Mansour Dia Senegal Senegal 15,40 / +0,5 x 15,44 / +0,6 15,44

Der Pole Józef Szmidt, Olympiasieger von 1960 und Weltrekordler, trat zwar an, doch nach einer Knieoperation einige Monate vor den Spielen wurde ihm der Sieg nicht zugetraut.

Im Finale gelangen dem Briten Fred Alsop im ersten Versuch 16,46 m. Damit führte er nicht lange, denn Szmidt sprang in der zweiten Runde 16,65 m. Bevor es mit den besten sechs Athleten in die letzten drei Durchgänge ging, blieb diese Reihenfolge an der Spitze bestehen. Doch in den Runden vier und fünf trumpften zwei sowjetische Springer auf. Zunächst erreichte Wiktor Krawtschenko 16,57 m, dann steigerte sich Oleg Fjodossejew auf 16,58 m. So war Alsop aus den Medaillenrängen verdrängt. Józef Szmidt verbesserte im letzten Versuch sogar noch seinen eigenen Olympiarekord auf 16,85 m und wiederholte überraschend seinen Olympiasieg von 1960.[5]

Wie 1960 gewann auch diesmal ein Pole vor zwei Springern aus der Sowjetunion.

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 278 bis 280

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Triple jump – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 8. September 2021
  2. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 17, digital.la84.org, abgerufen am 8. September 2021
  3. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 48f, digital.la84.org, abgerufen am 8. September 2021
  4. The Games of the XVIII Olympiad Tokyo 1964, The Official Report of the Organizing Committee (PDF; 33.635 KB), S. 49, digital.la84.org, abgerufen am 8. September 2021
  5. Athletics at the 1964 Tokyo Summer Games: Men's triple jump, web.archive.org, sports-reference.com, abgerufen am 8. September 2021