Olympische Sommerspiele 2000/Leichtathletik – 100 m Hürden (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 100-Meter-Hürdenlauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 38 Athletinnen aus 26 Ländern
Wettkampfort Stadium Australia
Wettkampfphase 25. September 2000 (Vorrunde/Viertelfinale)
27. September 2000 (Halbfinale/Finale)
Medaillengewinnerinnen
Olga Schischigina (Kasachstan KAZ)
Glory Alozie (Nigeria NGR)
Melissa Morrison (Vereinigte Staaten USA)
Das frühere ANZ Stadium von Sydney während der Olympischen Spiele 2000

Der 100-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde am 25. und 27. September 2000 im Stadium Australia ausgetragen. 38 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Kasachin Olga Schischigina. Sie gewann vor der Nigerianerin Glory Alozie und der US-Amerikanerin Melissa Morrison.

Athletinnen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 1996 Ludmila Engquist (Schweden Schweden) 12,58 s Atlanta 1996
Weltmeisterin 1999 Gail Devers (Vereinigte Staaten USA) 12,37 s Sevilla 1999
Europameisterin 1998 Swetla Dimitrowa (Bulgarien Bulgarien) 12,56 s Budapest 1998
Panamerikanische Meisterin 1999 Aliuska López (Kuba Kuba) 12,76 s Winnipeg 1999
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 1999 Gillian Russell (Jamaika Jamaika) 13,25 s Bridgetown 1999
Südamerika-Meisterin 1999 Maurren Higa Maggi (Brasilien Brasilien) 13,05 s Bogotá 1999
Asienmeisterin 2000 Su Yiping (China Volksrepublik Volksrepublik China) 12,99 s Jakarta 2000
Afrikameisterin 2000 Glory Alozie (Nigeria Nigeria) 13,09 s Algier 2000
Ozeanienmeisterin 2000 Laurence Upigit (Neukaledonien Neukaledonien) 14,86 s Adelaide 2000

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 12,21 s Jordanka Donkowa (Bulgarien 1971 Bulgarien) Stara Sagora, Bulgarien 20. August 1988[1]
Olympischer Rekord 12,38 s Finale OS Seoul, Südkorea 30. September 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte die US-Amerikanerin Gail Devers, die später verletzungsbedingt ihr Halbfinale hatte aufgeben müssen, mit 12,62 s im fünften Vorlauf am 25. September bei einem Rückenwind von 0,7 m/s. Den Olympiarekord verfehlte sie damit um 24 Hundertstelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 41 Hundertstelsekunden.

Insgesamt wurden fünf Vorläufe absolviert. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athletinnen. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung: Alle Zeitangaben sind Ortszeit Sydney (UTC+10).

25. September 2000, 11:30 Uhr

Wind: +0,6 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Delloreen Ennis-London Jamaika Jamaika 12,88
2 Linda Ferga Frankreich Frankreich 12,89
3 Swetlana Lauchowa Russland Russland 12,98
4 Swetla Dimitrowa Bulgarien Bulgarien 13,00
5 Deborah Edwards Australien Australien 13,24
6 Nadeschda Bodrowa Ukraine Ukraine 13,25
7 Manuela Bosco Finnland Finnland 13,51

25. September 2000, 11:38 Uhr

Wind: +0,2 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Keturah Anderson Kanada Kanada 12,82
2 Sharon Couch-Jewell Vereinigte Staaten USA 12,92
3 Michelle Freeman Jamaika Jamaika 12,99
4 Angela Atede Nigeria Nigeria 13,09
5 Yvonne Kanazawa Japan Japan 13,13
6 Olena Krassowska Ukraine Ukraine 13,15
7 Maria-Joëlle Conjungo Zentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik 13,95
8 Veronica de Paoli Argentinien Argentinien 14,61

25. September 2000, 11:46 Uhr

Wind: −0,8 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Olga Schischigina Kasachstan Kasachstan 12,81
2 Melissa Morrison Vereinigte Staaten USA 12,91
3 Natalja Schechodanowa Russland Russland 13,15
4 Trecia Roberts Thailand Thailand 13,16
5 Feng Yun China Volksrepublik Volksrepublik China 13,19
6 Vũ Bích Hương Vietnam Vietnam 13,61
7 Rosa Rakotozafy Madagaskar Madagaskar 13,89
8 Siulolo Liku Tonga Tonga 14,58

25. September 2000, 11:54 Uhr

Wind: +1,1 m/s
Nicole Ramalalanirina aus Frankreich war bei den Olympischen Spielen 1992 und 1996 für Madagaskar gestartet.

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Glory Alozie Nigeria Nigeria 12,84
2 Nicole Ramalalanirina Frankreich Frankreich 12,90
3 Aliuska López Kuba Kuba 12,97
4 Julija Graudyn Russland Russland 12,9
5 Diane Allahgreen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,11
6 Perdita Felicien Kanada Kanada 13,21
7 Anita Trumpe Lettland Lettland 13,77
8 Naide Gomes Sao Tome und Principe São Tomé und Príncipe 14,43

25. September 2000, 12:02 Uhr

Wind: + 0,7 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Gail Devers Vereinigte Staaten USA 12,62
2 Brigitte Foster Jamaika Jamaika 12,75
3 Sriyani Kulawansa Fonseka Sri Lanka Sri Lanka 13,10
4 Patricia Girard Frankreich Frankreich 13,11
5 Nadine Faustin Haiti Haiti 13,13
6 Maja Schemtschischena Ukraine Ukraine 13,18
7 Hannah Cooper Liberia Liberia 13,51

In den drei Viertelfinalläufen qualifizierten sich pro Lauf die ersten vier Athletinnen für das Halbfinale. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Nadine Faustin – ausgeschieden als Fünfte des ersten Viertelfinals

25. September 2000, 18:00 Uhr

Wind: −1,6 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Melissa Morrison Vereinigte Staaten USA 12,76
2 Glory Alozie Nigeria Nigeria 12,84
3 Aliuska López Kuba Kuba 12,92
4 Natalja Schechodanowa Russland Russland 12,96
5 Nadine Faustin Haiti Haiti 13,25
6 Patricia Girard Frankreich Frankreich 13,43
7 Michelle Freeman Jamaika Jamaika 13,52
DNF Keturah Anderson Kanada Kanada

25. September 2000, 18:08 Uhr

Wind: +1,5 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Olga Schischigina Kasachstan Kasachstan 12,66
2 Sharon Couch-Jewell Vereinigte Staaten USA 12,78
3 Nicole Ramalalanirina Frankreich Frankreich 12,79
4 Delloreen Ennis-London Jamaika Jamaika 12,80
5 Trecia Roberts Thailand Thailand 12,96
6 Yvonne Kanazawa Japan Japan 13,11
7 Sriyani Kulawansa Fonseka Sri Lanka Sri Lanka 13,19
DNF Julija Graudyn Russland Russland

25. September 2000, 18:16 Uhr

Wind: +0,6 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Gail Devers Vereinigte Staaten USA 12,77
2 Linda Ferga Frankreich Frankreich 12,88
3 Brigitte Foster Jamaika Jamaika 12,88
4 Swetlana Lauchowa Russland Russland 12,96
5 Olena Krassowska Ukraine Ukraine 13,02
6 Swetla Dimitrowa Bulgarien Bulgarien 13,04
7 Angela Atede Nigeria Nigeria 13,11
8 Diane Allahgreen Vereinigtes Konigreich Großbritannien 13,22

Für das Finale qualifizierten sich in den beiden Läufen die jeweils ersten vier Läuferinnen (hellblau unterlegt).

Gail Devers, eigentliche Favoritin dieses Wettbewerbs, erreichte im ersten Halbfinale verletzungsbedingt nicht das Ziel

27. September 2000, 18:00 Uhr

Wind: +0,9 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Nicole Ramalalanirina Frankreich Frankreich 12,77
2 Melissa Morrison Vereinigte Staaten USA 12,84
3 Linda Ferga Frankreich Frankreich 12,87
4 Delloreen Ennis-London Jamaika Jamaika 12,90
5 Natalja Schechodanowa Russland Russland 12,92
6 Swetla Dimitrowa Bulgarien Bulgarien 12,95
7 Olena Krassowska Ukraine Ukraine 13,02
DNF Gail Devers Vereinigte Staaten USA

27. September 2000, 18:08 Uhr

Wind: −0,4 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Glory Alozie Nigeria Nigeria 12,68
2 Brigitte Foster Jamaika Jamaika 12,70
3 Olga Schischigina Kasachstan Kasachstan 12,71
4 Aliuska López Kuba Kuba 12,90
5 Swetlana Lauchowa Russland Russland 12,95
6 Sharon Couch-Jewell Vereinigte Staaten USA 13,00
7 Trecia Roberts Thailand Thailand 13,15
8 Yvonne Kanazawa Japan Japan 13,16
Etwas überraschend wurde Olga Schischigina Olympiasiegerin

27. September 2000, 20:10 Uhr

Wind:±0,0 m/s

Platz Name Nation Zeit (s)
1 Olga Schischigina Kasachstan Kasachstan 12,65
2 Glory Alozie Nigeria Nigeria 12,68
3 Melissa Morrison Vereinigte Staaten USA 12,76
4 Delloreen Ennis-London Jamaika Jamaika 12,80
5 Aliuska López Kuba Kuba 12,83
6 Nicole Ramalalanirina Frankreich Frankreich 12,91
7 Linda Ferga Frankreich Frankreich 13,11
8 Brigitte Foster Jamaika Jamaika 13,49

Für das Finale hatten sich zwei Französinnen und zwei Jamaikanerinnen qualifiziert. Komplettiert wurde das Finalfeld durch je eine Starterin aus Kasachstan, Kuba, Nigeria und den USA.

Die eigentliche Favoritin, die amtierende Weltmeisterin Gail Devers aus den USA, hatte verletzungsbedingt ihr Halbfinale aufgeben müssen. Auch die Vizeweltmeisterin von 1997 und amtierende Europameisterin Swetla Dimitrowa aus Bulgarien hatte es nicht ins Finale geschafft. Somit fiel die Favoritenrolle der nigerianischen Vizeweltmeisterin Glory Alozie zu. Aber sie hatte starke Konkurrenz vor allem durch die WM-Vierte Olga Schischigina aus Kasachstan.

Im Finale übernahm Alozie an der ersten Hürde die Führung. Auf Höhe der fünften Hürde hatte sie sich einen Vorsprung von einem Meter herausgearbeitet und sah schon fast aus wie die Olympiasiegerin. Doch Schischigina, schwach gestartet und nach halber Strecke noch an vorletzter Position liegend, holte auf und zog an der letzten Hürde an Alozie vorbei. Damit gewann Olga Schischigina die erste olympische Goldmedaille überhaupt für Kasachstan, nachdem das Land eigenständig geworden war. Glory Alozie erreichte das Ziel als Zweite mit einem Rückstand von drei Hundertstelsekunden. Sie gewann die erste nigerianische Medaille in dieser Disziplin. acht Hundertstelsekunden hinter Alozie lief die US-Athletin Melissa Morrison als Dritte ein. Vierte wurde Delloreen Ennis-London aus Jamaika vor der Kubanerin Aliuska López und der Französin Nicole Ramalalanirina.

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 100 m hurdles - Women. sport-record.de, abgerufen am 7. Februar 2021