Perseus (Sternbild)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sternbild
Perseus
Astronomischer Name Perseus
Genitiv Persei
Kürzel Per
Rektaszension 1293801h 29m 38s bis 4512204h 51m 22s
Deklination 2305519+30° 55′ 19″ bis 2590617+59° 06′ 17″
Fläche 614,997 deg²
Rang 24
Voll­stän­dig sicht­bar 90° N bis 31,3° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europa Herbst (teilweise zirkumpolar)
Anzahl der Sterne heller als 3 mag 5
Hellster Stern (Größe) Mirfak (1,79 mag)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
Quellen IAU

Der Perseus ist ein Sternbild des Nordhimmels. Es ist am besten am Herbst- und Winterhimmel zu sehen und liegt mitten im Band der Milchstraße. Der hellste Stern Mirfak ist umgeben von zahlreichen anderen Sternen. Sie bilden zusammen den offenen Sternhaufen Melotte 20. Im August scheinen aus diesem Sternbild die Sternschnuppen der Perseiden zu kommen.

Das Sternbild soll die Gestalt des griechischen Helden Perseus darstellen, der die tödliche Medusa besiegte. Die Sterne Mirfak, δ, ε und ζ bilden den Körper und ein Bein des Perseus. Der Stern Algol repräsentiert das abgeschlagene Medusenhaupt, das er in der Hand hält.

Perseus ist in unseren Breiten teilweise zirkumpolar, d. h., das ganze Jahr über sichtbar. Besonders gut kann er im Herbst beobachtet werden, da er dann nachts hoch über dem Horizont steht.

Durch das Sternbild zieht sich die Milchstraße, die hier allerdings nicht sehr auffällig ist, da zahlreiche Dunkelwolken das Licht der Sterne abschwächen.

Im Perseus befinden sich interessante Beobachtungsobjekte, wie der offene Sternhaufen M 34 und der Doppelsternhaufen h und Chi Persei.

Perseus gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die von Ptolemäus beschrieben wurden.

Bereits im Mittelalter hatten arabische Astronomen die eigenartige Verdunklung des Sterns Algol beobachtet. Der Name leitet sich aus dem arabischen Ras al Ghul ab und bedeutet Haupt des Dämonen.

Bei den Babyloniern hieß das Sternbild Alter Mann (SU.GI).[1] Dessen Hinterseite ist Bestandteil des arabischen Sternbilds Thurayya.

In der griechischen Mythologie war Perseus der Sohn des Zeus und der Danaë. Er besiegte die todbringende Gorgone Medusa, deren Blick jedes Lebewesen in Stein verwandeln konnte, und schlug ihr das Haupt ab. Aus Medusas kopflosem Hals entsprang das geflügelte Pferd Pegasus. Damit ritt Perseus zur schönen Andromeda, die an einen Fels gekettet dem Meeresungeheuer Ketos geopfert werden sollte. Er rettete sie und bekam sie als Lohn zur Frau.

Andromeda, samt ihren Eltern Kepheus und Kassiopeia, sowie das Meeresuntier sind ebenfalls als Sternbilder in der Nähe des Perseus am Himmel verewigt worden, Letzteres als Sternbild Walfisch (Cetus).

B F Namen o. andere Bezeichnungen Größe Lj Spektralklasse
101α 33 Mirfak (auch Marfak oder Algenib) 1,79m 592 F5 Ib
102β 26 Algol 2,12 bis 3,39m 93 B8 V
106ζ 44 Zeta Persei 2,9m ca. 1000 B1 Ib
105ε 45 Epsilon Persei 2,90m 538 B0.5 V
103γ 23 Gamma Persei 2,91m 256 G8 III
104δ 39 Delta Persei 3,01 528 B5 III
117ρ 25 Gorgonea Tertia 3,2 bis 4,1m 325 M3 III
107η 15 Miram 3,77m 1000 K3 Ib
113ν 41 3,77m 557 F5 II
110κ 27 Misam 3,79m 112 K0 III
115ο 38 Atik 3,84m 1080 B1 III
119τ 18 Tau Persei 3,93m 248 G4 III
400 MX 3,96m 554 B3 Ve
114ξ 46 Xi Persei (Menkib) 4,0m 1330 O7.5
121φ Phi Persei 4,01m 717 B2 Vpe
109ι Iota Persei 4,05m 34 G0 V
108θ Theta Persei 4,10m 37 F7 V
112μ My Persei 4,12m 723 G0 Ib
400 16 4,22m 128 F2 III
400 58 4,25m 642 G8 II
111λ Lambda Persei 4,25m 347 A0 IVn
123ψ Psi Persei 4,32m 700 B5 Ve
118σ Sigma Persei 4,36m 353 K3 III
400 17 4,56m 409 K5 III
200bb 4,60m 318 A2 V
124ω Gorgonea Quarta 4,61m 305 K1 III
400 34 4,67m 559 B3 V
400 52 4,67m 627 G5 II
116π Gorgonea Secunda 4,68m 326 A2 Vn
200kk 4,77m 205 K0 II-III
400 V469 4,80m 464 B4 IV
400 HR 991 4,85m 1476 K2 III
400 12 4,91m 81 F9 V
400 54 4,93m 226 G8 III
400 24 4,94m 350 K2 III
400 32 4,96m 155 A3 V
400 40 4,97m 924 B0.5 V
400 HR 1034 4,99m 570 B5 V
400 4 4,99m 740 B8 III
400 HR 969 5,04m 834 G5 II
400 31 5,05m 481 B5 V
400 LT 5,10m 387 B9p
400 V467 5,14m 298 A3 V
400 29 5,16m 528 B3 V
400 V474 5,16m 2052 A2 Ia
400 43 5,28m 133 F5 IV
400 59 5,30m 271 A1 Vn
400 36 5,30m 119 F4 III
400 HR 1011 5,32m 625 B5 V
400 20 5,34m 235 F4 V
400 HR 1207 5,39m 845 B6 V
400 14 5,43m 693 G0 Ib
400 HR 1330 5,46m 259 A7 V
400 HR 885 5,47m 558 G4p
400 V396 5,47m 586 B8 IIIp Mn
400 30 5,49m 645 B8 V
400 HR 1215 5,49m 971 B1.5 V
System Größen Abstand
ε 2,9 / 7,4m 8,8"
ζ 2,9 / 9,4m 12,9"
η 3,9 / 8,5m 28"
57 6,1 / 6,8m 122"

Epsilon Persei ist ein 538 Lichtjahre entfernter Doppelstern. Schon mit einem kleinen Teleskop ab 6 cm Öffnung können beide Komponenten beobachtet werden.

Ebenfalls leicht zu beobachten ist das rund 1000 Lichtjahre entfernte Doppelsternsystem Zeta Persei. Das System gehört zu einer OB-Assoziation, die als Perseus OB2 oder II Perseus bezeichnet wird.

Veränderliche Sterne

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stern Größe Periode Typ
β 2,12 bis 3,39m 2,867 Tage Bedeckungsveränderlicher
ρ 3,3 bis 4,0m ca. 40 Tage halbregelmäßig Veränderlicher

Algol (β Persei), der zweithellste Stern im Perseus, verändert seine Helligkeit regelmäßig über einen Zeitraum von 2 Tagen und 21 Stunden. Der Helligkeitsabfall wird durch einen lichtschwächeren Begleitstern verursacht, der vor dem hellen Hauptstern vorbeizieht. Algol ist der Namensgeber eines Typs von Bedeckungsveränderlichen Sternen.
Algol repräsentiert das Auge der mythologischen Medusa.

ρ Persei ist ein 325 Lichtjahre entfernter Roter Riese. Seine Helligkeit verändert sich über einen Zeitraum von etwa 33 bis 40 Tagen.
Der lateinische Name Gorgonea Tertia bedeutet „dritte der Gorgonen“.

Messier- und NGC-Objekte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Messier (M) NGC sonstige Größe Typ Name
34 1039 6m Offener Sternhaufen
76 650 9,0m Planetarischer Nebel Kleiner Hantelnebel
744 7,9m Offener Sternhaufen
869 4,5m Offener Sternhaufen h Persei
884 4,5m Offener Sternhaufen Chi Persei
1342 6,7m Offener Sternhaufen
Tr 2 5,9m Offener Sternhaufen
Mel 20 1,2m Offener Sternhaufen
957 7,6m Offener Sternhaufen
1333 5,6m Reflexionsnebel
1444 6,6m Offener Sternhaufen
1499 5,0m Gasnebel Kaliforniennebel
1528 6,4m Offener Sternhaufen
1545 6,2m Offener Sternhaufen
1582 7,0m Offener Sternhaufen

M 34 ist ein offener Sternhaufen in etwa 1.400 Lichtjahren Entfernung. Den schönsten Anblick bietet er im Fernglas oder im Teleskop bei niedriger Vergrößerung, wobei etwa 100 Sterne sichtbar werden.

Die beiden benachbarten Sternhaufen h und Chi Persei können schon mit bloßem Auge als neblige Fleckchen wahrgenommen werden. Sie befinden sich in etwa 7.500 Lichtjahren Entfernung. Auch hier bietet sich der schönste Anblick im Fernglas oder im Teleskop bei niedriger Vergrößerung, da dann beide Objekte gleichzeitig sichtbar sind.

M 76, ein planetarischer Nebel, ist der Überrest eines Sterns in etwa 5.000 Lichtjahren Entfernung. Er ist allerdings nicht so leicht zu beobachten, da er ziemlich lichtschwach ist.

Der offene Sternhaufen Melotte 20 (α Persei-Gruppe) ist die auffällige Ansammlung von schon mit bloßem Auge sichtbaren Sternen um den Hauptstern Mirfak. Ähnlich wie die Hyaden bildet diese Gruppe einen Bewegungshaufen (siehe auch Sternstrom) und ist zudem Teil einer OB-Assoziation.

NGC 1499 ist ein Emissionsnebel, dessen Form an den US-Staat Kalifornien erinnert. Er wird daher auch als „Kaliforniennebel“ bezeichnet. Aufgrund seiner geringen Flächenhelligkeit wird der Nebel erst auf lang belichteten Fotografien sichtbar.

Das Sternbild Perseus kann am Nachthimmel wie folgt aufgesucht werden: Von der fünf Mal verlängerten Hinterachse des Großen Wagens über den Polarstern bis zum Himmels-W (Kassiopeia) und dann im rechten Winkel nach rechts, auf etwa halbem Weg zu Capella im Fuhrmann

Im Perseus liegt der Radiant des Meteorstroms der Perseiden, der sein Maximum um den 12. August jedes Jahres erreicht.

Darüber hinaus existiert noch der schwache Meteorstrom der September-Perseiden.

Commons: Sternbild Perseus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Liesbeth Bisterbosch: Perseus, der griechische Held, a tempo, September 2012, abgerufen am 8. Januar 2021.