Schamelsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schamelsberg
Gemeinde Emtmannsberg
Koordinaten: 49° 54′ N, 11° 38′ OKoordinaten: 49° 54′ 11″ N, 11° 38′ 2″ O
Höhe: 467 m ü. NHN
Einwohner: 95 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Eingemeindet nach: Wolfsbach
Postleitzahl: 95517
Vorwahl: 09209

Schamelsberg ist ein Gemeindeteil von Emtmannsberg im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.[2]

Das Dorf liegt in Hanglage östlich des Roten Mains und hat den Charakter einer Streusiedlung. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt an Schlehenberg vorbei nach Wolfsbach zur Bundesstraße 2 (1,7 km westlich) bzw. an Pirschling vorbei nach Emtmannsberg (1,5 km südöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Haselhöhe (0,7 km östlich).[3]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Schamelsberg aus 16 Anwesen (7 Sölden, 3 Viertelsölden, 6 Tropfhäuser). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Creußen zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und Grundherrschaft über sämtliche Anwesen hatte das bayreuthische Verwalteramt Emtmannsberg.[4]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde Schamelsberg bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Schamelsberg dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Emtmannsberg zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Schamelsberg, zu der Bühl, Hühl und Schlehenberg gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Ab 1862 gehörte Schamelsberg zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,003 km².[6] Am 1. Oktober 1971 wurde die Gemeinde Schamelsberg nach Wolfsbach eingemeindet.[7]

Ehemaliges Baudenkmal

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Haus Nr. 19: Gastwirtschaft; ehemals vermutlich herrschaftliches Wirtschaftsgut. Ende des 18. Jahrhunderts; das ursprüngliche Fachwerkobergeschoss wurde in neuerer Zeit durch Quadermauer ersetzt. Zweigeschossiger Quaderbau. Vier zu zwei Erdgeschossfenster. Gurtgesims; rustizierte Ecklisenen. Im Erdgeschoss zwei Portale und die Fenster in kräftig profilierter, gekröpfter Rahmung. Portalschlussstein mit Jahreszahl „1798“, Monogramm und Krone.[8]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinde Schamelsberg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1822 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 172 171 176 161 166 163 152 143 153 164 151 148 138 120 119 118 113 123 107 138 131 128 104 110
Häuser[9] 23 26 24 25 23 23 23 23
Quelle [5] [10] [10] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [10] [18] [10] [19] [10] [20] [10] [10] [10] [21] [10] [6] [22]

Ort Schamelsberg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001819 001822 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 122 144 137 129 136 111 88 102 84 94 95
Häuser[9] 19 20 19 19 19 19 27
Quelle [23] [5] [11] [13] [16] [18] [20] [21] [6] [22] [1]

Schamelsberg ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Laurentius (Neunkirchen am Main) gepfarrt.[4] Seit dem 19. Jahrhundert ist die Pfarrei St. Bartholomäus (Emtmannsberg) zuständig.[11]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 294 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Emtmannsberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. September 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. September 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 388.
  5. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 483.
  6. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 658 (Digitalisat).
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
  8. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Bayreuth, S. 136. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  9. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 wurden diese als „Wohngebäude“ bezeichnet.
  10. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 139, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. a b c Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 847, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 130 (Digitalisat).
  13. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1019, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 50 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 143 (Digitalisat).
  16. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 965 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 143 (Digitalisat).
  18. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1010 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 143 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1032–1033 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 895 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 151 (Digitalisat).
  23. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 106 (Digitalisat).