Scratch My Back

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Scratch My Back
Studioalbum von Peter Gabriel

Veröffent-
lichung(en)

12. Februar 2010[1]

Aufnahme

2009

Label(s)
  • Classic Records

Format(e)

Genre(s)

Titel (Anzahl)

12

Länge

53:28

Besetzung verschiedene Mitwirkende

Produktion

Studio(s)

Chronologie
Hit
(2003)
Scratch My Back New Blood
(2011)

Scratch My Back (englisch für „Kratz mir den Rücken“) ist das achte Studioalbum und das sechzehnte Album insgesamt des englischen Singer-Songwriters und Rock-Musikers Peter Gabriel, das am 12. Februar 2010 von Real World Records veröffentlicht wurde. Es ist das erste von zwei Alben des Gesamtprojekts Scratch My Back – And I’ll Scratch Yours.

Die Idee hinter Scratch My Back war, dass die Originalinterpreten der von Gabriel ausgewählten Stücke im Gegenzug Lieder von Gabriel in einer eigenen Interpretation einspielen sollten. Dieses Material sollte auf einem eigenen Album veröffentlicht werden, für das ursprünglich der Titel I’ll Scratch Yours vorgesehen war. Das Gesamttitel des Projekts Scratch My Back – I’ll Scratch Yours (engl.:„kratz du meinen Rücken, dann kratz ich deinen“ bzw. „Eine Hand wäscht die andere“) betont die Gegenseitigkeit der Neuaufnahmen.[2]

Das zweite Album erschien jedoch zunächst nicht, da zwar von allen Musikern Bereitschaft zu dem Projekt signalisiert worden war (bis auf Neil Young, Radiohead und David Bowie, der dann aber höchstwahrscheinlich aus gesundheitlichen Gründen durch Brian Eno vertreten werden sollte), jedoch tatsächlich nur sechs Coverversionen von Liedern von Peter Gabriel aufgenommen wurden. Sie sind dann über iTunes als Download bei Musik-Streaming-Plattformen veröffentlicht worden. Die Veröffentlichung des Albums erfolgte schließlich im September 2013 unter dem Titel And I’ll Scratch Yours.

In Australien und Deutschland erschien Scratch My Back am 12. Februar 2010, in Großbritannien am 15. Februar 2010 und in den USA am 2. März 2010.[3] Das Album wurde 2009 bei Associated Independent Recording (AIR Studios) und in den Real World Studios aufgenommen und von Gabriel zusammen mit Bob Ezrin produziert, der 1977 auch sein erstes Album Peter Gabriel 1: Car produziert hatte. Die Orchester-Arrangements übernahm der neuseeländische Komponist John Metcalfe. Metcalfe und Gabriel arbeiten seitdem in diesem Bereich zusammen.

Das Album ist ein Coveralbum mit mal mehr, mal weniger bekannten Liedern in Arrangements für ein klassisches Orchester. Dabei hielten sich Peter Gabriel und der Arrangeur streng an die selbstauferlegte Maxime „no drums, no guitars“ – verzichteten also auf die Verwendung von Schlagzeug und E-Gitarren.[4]

Mit Hilfe des Pianisten Jason Rebello reduzierte Gabriel jedes Lied bis auf das Grundgerüst, bevor der Arrangeur John Metcalfe die Basisstücke neu einkleidete.[5][6] Die Aufgabe Metcalfes war es, die Musik der von Gabriel ausgewählten Songs neu zu interpretieren. Er fand, dass dies eine ziemlich ehrenvolle Aufgabe sei, da einige dieser Lieder zu den bekanntesten der letzten 40 Jahre gehörten.[7]

Live-Veröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Frühjahr 2010 startete Peter Gabriel die The New Blood Tour, bei der er ausgewählte Konzerte in Europa und Nordamerika spielte, um die Veröffentlichung des Albums zu unterstützen. Die Tournee wurde im Herbst des gleichen Jahres fortgesetzt und beinhaltete eine Show im aus römischer Zeit im ersten Jahrhundert stammendem Amphitheater Anfiteatro Arena Di Verona[8] in Verona, Italien.[9]

Der erste Teil Scratch My Back des nur als Streaming veröffentlichten Konzertfilms Live in Verona – Scratch My Back and Taking The Pulse konzentriert sich auf die Lieder des Albums Scratch My Back, die die erste Hälfte der Live-Show ausmachten. Die einzelnen Lieder sind mit Interviews mit Peter Gabriel und mit einigen der ursprünglichen Songschreiber verbunden, die über die Interpretationen der Musik für das Album sprechen. Gegenüber der Studioveröffentlichung fehlt bei Live in Verona – Scratch My Back and Taking The Pulse jedoch der Titel The Book of Love.[2][9]

Alle Lieder wurden nicht von Peter Gabriel geschrieben, die Originalinterpreten sind jeweils angegeben.

  1. Heroes (im Original von: David Bowie & Brian Eno) – 4:10
  2. The Boy in the Bubble (im Original von: Paul Simon) – 4:28
  3. Mirrorball (im Original von: Elbow) – 4:49
  4. Flume (im Original von: Bon Iver) – 3:01
  5. Listening Wind (im Original von: Talking Heads) – 4:23
  6. The Power of the Heart (im Original von: Lou Reed) – 5:52
  7. My Body is a Cage (im Original von: Arcade Fire) – 6:13
  8. The Book of Love (im Original von: The Magnetic Fields) – 3:53
  9. I Think It’s Going to Rain Today (im Original von: Randy Newman) – 2:34
  10. Après Moi (im Original von: Regina Spektor) – 5:13
  11. Philadelphia (im Original von: Neil Young) – 3:46
  12. Street Spirit (Fade Out) (im Original von: Radiohead) – 5:06

Gesamtspielzeit (Disc 1): 53:28

Disc 2 (nur in der Special Edition)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. The Book of Love (Remix) – 3:40
  2. My Body is a Cage (Oxford London Temple version) – 6:04
  3. Waterloo Sunset (Oxford London Temple version) (im Original von: The Kinks) – 3:50
  4. Heroes (Wildebeest mix) – 4:07

Gesamtspielzeit (Disc 2): 17:41
Gesamtspielzeit (Disc 1–2): 1:11:09

Technisches Personal

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich nur als Seitenprojekt betrieben, hatte das Album entgegen den Erwartungen der Plattenfirma EMI und auch von Gabriel selbst großen Erfolg. Die Platzierung in den Musikcharts in Deutschland war besser als die seines letzten regulären Studioalbums.

Die ursprünglich nur mit vier Konzerten angesetzte Livepräsentation wurde mehrmals erweitert und hatte schließlich in den Jahren 2010 bis 2012 über 50 Termine in Europa, Nord- und Südamerika. Für die Konzerte waren auch Kompositionen von Gabriel in ein Orchesterarrangement gefasst worden. Diese wurden 2011 schließlich als eigenständiges Album mit dem Titel New Blood veröffentlicht. Zusätzlich erschien eine DVD mit einer Konzertaufnahme unter dem Namen New Blood: Live in London und ein daraus abgeleitetes Live-Doppelalbum mit dem Namen Live Blood.

Charts und Chartplatzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
ChartsChart­plat­zie­rungen[10]Höchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)2 (11 Wo.)11
 Österreich (Ö3)11 (7 Wo.)7
 Schweiz (IFPI)3 (9 Wo.)9
 Vereinigtes Königreich (OCC)12 (3 Wo.)3
 Vereinigte Staaten (Billboard)26 (5 Wo.)5

Auszeichnungen für Musikverkäufe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Italien (FIMI)[11] Gold25.000
 Polen (ZPAV)[12] Gold10.000
Insgesamt 2× Gold
35.000
  • Alfredo Marziano, Luca Perasi: Peter Gabriel - The Rhythm Has My Soul. The Stories Behind the Songs. L.I.L.Y. Publishing, Mailand 2024, ISBN 978-88-909122-7-6, Scratch My Back, S. 241–258 (englisch).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Peter Gabriel Scratch My Back Album. Offizielle Deutsche Charts, 12. Februar 2010, abgerufen am 1. Mai 2023.
  2. a b Peter Gabriel Ltd.: Scratch My Back – Released 12th February, 2010. PeterGabriel.com, 12. Februar 2010, abgerufen am 18. Mai 2023 (britisches Englisch).
  3. Peter Gabriel Scratch My Back. Rate Your Music, 1. Juli 2012, abgerufen am 1. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. Christian Gerhardts, Martin Klinkhardt, Steffen Gerlach: Peter Gabriel – Scratch My Back. Genesis-Fanclub.de, 2010, abgerufen am 1. Mai 2023.
  5. Peter Gabriel Ltd.: Scratch My Back 5 years on. PeterGabriel.com, 15. Februar 2015, abgerufen am 1. Mai 2023 (britisches Englisch).
  6. Peter Gabriel Ltd.: Scratch My Back Focus. PeterGabriel.com, 2023, abgerufen am 1. Mai 2023 (britisches Englisch).
  7. Peter Gabriel Ltd.: John Metcalfe on ‘Scratch My Back’ - 16th September 2009. PeterGabriel.com, 16. September 2009, abgerufen am 1. Mai 2023 (britisches Englisch).
  8. Arena di Verona. Über uns. Fondazione Arena di Verona, 2024, abgerufen am 4. Februar 2024 (deutsch).
  9. a b Peter Gabriel Ltd.: Live in Verona – Scratch My Back and Taking The Pulse - Released 26th September, 2010. PeterGabriel.com, 26. September 2010, abgerufen am 6. Februar 2024 (britisches Englisch).
  10. Chartquellen: DE AT CH UK US
  11. Auszeichnung in Italien
  12. Auszeichnung in Polen