Fernmeldeturm Habichtswald

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Sender Hohes Gras)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fernmeldeturm Habichtswald
Bild des Objektes
Datei:Fernsehturm Essigberg - Habichtswald - 52556114321.jpg
Basisdaten
Ort: im Habichtswald auf dem Essigberg
Land: Hessen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 594,2 m ü. NHN
Koordinaten: 51° 18′ 50,6″ N, 9° 20′ 45,2″ O
Verwendung: Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit: 1972–1975
(andere Angaben: 1973–1976)
Betriebszeit: seit dem 16. März 1976
Gesamthöhe: 186[1] m
Daten zur Sendeanlage
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DAB, DVB-T, Richtfunk, Mobiler Landfunk, Mobilfunk, Amateurfunkdienst
Positionskarte
Fernmeldeturm Habichtswald (Hessen)
Fernmeldeturm Habichtswald (Hessen)
Fernmeldeturm Habichtswald
Lokalisierung von Hessen in Deutschland

Der Fernmeldeturm Habichtswald ist ein Fernmeldeturm (FMT) auf dem im Hohen Habichtswald gelegenen Essigberg im nordhessischen Landkreis Kassel und mit 186 m[1] Höhe nach dem Fernmeldeturm Koblenz der zweithöchste Typenturm Deutschlands. Er ist eine modifizierte Variante des „FMT 3/72“ und öffentlich nicht zugänglich.

Geographische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fernmeldeturm Habichtswald befindet sich etwas südöstlich der höchsten Stelle des bewaldeten Essigbergs (ca. 597,5 m ü. NHN), dem Nordwestausläufer des Hohen Gras. Er steht auf 594,2 m[2] Höhe. Von der Westgrenze des Kasseler Stadtgebiets ist er etwa 700 m entfernt, so dass er nicht zu Kassel, sondern zur Gemeinde Habichtswald gehört, deren nächstgelegener Ortsteil Ehlen 2,8 km nordwestlich liegt.

Geschichte und Beschreibung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der von 1972 bis 1975 (andere Angaben verweisen auf 1973 bis 1976) erbaute Fernmeldeturm Habichtswald dient neben dem Richtfunk und dem nichtöffentlichen Landfunkdienst auch zur Verbreitung von UKW-Hörfunk- und TV-Programmen. Seine Sendeanlage wurde am 16. März 1976 in Betrieb genommen.

Die Sendeanlage des Fernmeldeturms Habichtswald strahlt über eine in 146 m Höhe montierte Antenne die UKW-Hörfunkprogramme hr3 und hr4-Nordost-Hessen (ehemals Radio Kurhessen) ab. In 160 m Höhe trägt der Turm eine weitere UKW-Sendeantenne, über die das Programm von Hit Radio FFH abgestrahlt wird.

Frequenzen und Programme

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analoges Radio (UKW)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
101,2 hr3 __hr3___  *1) D363 20 ND H
103,2 hr4 hr4_Nord
__hr4___  *1)
D664 (regional), 
D364
Nordost-Hessen 20 ND H
103,7 Hitradio FFH _FFH-KS_
__FFH___
D468 (regional), 
D368
Nordhessen/Kassel 20 D (110°-240°, 320°-60°) H
*1) 
Manchmal dynamisch mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen.
*2) 
Dynamisch, teilweise mit Nachrichten.

Digitales Radio (DAB)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt. Die Aufschaltung des landesweiten öffentlich-rechtlichen Multiplexes im DAB-Kanal 7B und des bundesweiten Multiplexes im DAB-Kanal 5C erfolgte am 1. August 2012.[3]

Block Programme
(Datendienste)
ERP 
(kW)
Antennen- diagramm
rund (ND),
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Gleichwellennetz (SFN)
5C 
DR Deutschland 
(D__00188)
DAB-Multiplex von Media Broadcast: 3,2 D V
6A 
HESSEN NORD
(D__00398)
DAB-Multiplex der Hessen Digital Radio: 5 D M (H+V) Biedenkopf (Sackpfeife), Fulda (Hummelskopf), Gießen (Dünsberg), Habichtswald, Hoher Meißner


7B 
hr Radio 
(D__30122)
DAB+-Multiplex des HR:
  • hr1 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr1 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr1 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • hr2 (136 kbps)
  • hr3 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr3 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr3 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • hr4 Rhein-Main (Süd) (88 kbps)
  • hr4 Nordhessen (Nord) (88 kbps)
  • hr4 Mittelhessen (Mitte) (88 kbps)
  • YOU FM (88 kbps)
  • hr-iNFO (88 kbps)
  • hr EPG (32 kbps)
  • hr journaline (32 kbps)
  • hr TPEG (32 kbps)
5 D V
9B
Antenne DE
(D__00359)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

10 D M (H+V)

Digitales Fernsehen (DVB-T2)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 8. November 2017 endete die Ausstrahlung von DVB-T-Programmen und der Regelbetrieb von DVB-T2 HD wurde aufgenommen. Es werden im DVB-T2-Standard die Programme der ARD (hr-Mux), des ZDF sowie das kommerzielle Angebot von freenet TV (in Irdeto verschlüsselt) im HEVC-Videokodierverfahren und in Full-HD-Auflösung gesendet. Die DVB-T2 HD-Ausstrahlungen vom Sender Habichtswald sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.

Alle kursiv dargestellten Sender sind verschlüsselt und nur über die DVB-T2 HD-Plattform freenet TV empfangbar.

Kanal Fre­quenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
An­tennen­dia­gramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polari­sation
hori­zontal (H) /
vertikal (V)
Modu­lations­ver­fahren FEC Guard­inter­vall Bitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
46 674 ARD Digital (hr) 20 ND H 64-QAM 
(16k-Modus)
1/2 19/128 18,34 Habichtswald, Hoher Meißner, Kassel-Söhrewald
29 538 ARD regional (hr) Nord 20 ND H 64-QAM 
(16k-Modus)
3/5 19/128 22,00 Habichtswald, Hoher Meißner, Kassel-Söhrewald, Rimberg
35 586 Substream 0:

ZDF

(ZDFmobil)

Substream 1: MEDIA BROADCAST

Substream 0:

Substream 1:

20 ND H 64-QAM 
(16k-Modus)
3/5 19/128 22,00 Habichtswald, Hoher Meißner, Kassel-Söhrewald, Göttingen/Espol
28 530 MEDIA BROADCAST

(RTL Group)

20 ND H 64-QAM 
(32k-Modus)
2/3 1/16 27,6 Habichtswald, Kassel-Söhrewald
25 506 MEDIA BROADCAST

(ProSiebenSat.1 Media)

20 ND H 64-QAM 
(32k-Modus)
2/3 1/16 27,6 Habichtswald, Kassel-Söhrewald
48 690 MEDIA BROADCAST Substream 0:

Substream 1:

  • freenet.TV Info
  • ssu (System Software Update service)
20 ND H 64-QAM 
(32k-Modus)
2/3 1/16 27,6 Habichtswald, Kassel-Söhrewald

Digitales Fernsehen (DVB-T)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DVB-T Ausstrahlungen laufen seit 29. Mai 2006 und werden über das Gleichwellennetz (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten betrieben. Sie enden am 8. November 2017.

Kanal Fre­quenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
An­tennen­dia­gramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polari­sation
hori­zontal (H) /
vertikal (V)
Modu­lations­ver­fahren FEC Guard­inter­vall Bitrate 
(MBit/s)
Gleichwellennetz (SFN)
32 562 ARD Digital (hr) 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Habichtswald, Hoher Meißner
Rimberg (Knüll), Angelburg
55 746 ARD regional (hr) 
Nordhessen
50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Habichtswald, Hoher Meißner
42 642 ZDFmobil 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Habichtswald, Hoher Meißner, Göttingen/Espol

Mobilfunk (LTE)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Telekom hat auf dem Fernmeldeturm als einziger Mobilfunkanbieter LTE Antennen, die die umliegende Region versorgen. Installiert sind LTE Band 20 (800 MHz) und LTE Band 3 (1800 MHz). Auch sind Frequenzen von 900 MHz und 1500 MHz für den Mobilfunk dort zugelassen, werden aber nach Stand 05/2020 nicht benutzt.[4]

Ehemaliges Analoges Fernsehen (PAL)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die analoge Verbreitung von Fernsehprogrammen wurde an diesem Standort mit der Inbetriebnahme von DVB-T zum 29. Mai 2006 beendet. Zuvor wurde in analogem PAL Folgendes gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
28 527,25 ZDF 100 ND H
41 631,25 hr-fernsehen 100 ND H
56 751,25 Das Erste (hr) 50 ND H

An diesem Standort ist auch das Amateurfunkrelais mit dem Rufzeichen DB0TM (Sendefrequenz 438,850 MHz) beheimatet.[5]

Commons: Fernmeldeturm Habichtswald – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Flyer Kassel: Daten – Fakten – Zahlen, Hrsg.: Stadt Kassel, Amt für Stadtentwicklung und Stadtmarketing, Statistisches Amt und Wahlamt, 1991
  2. Topographischer Stadtatlas Kassel (M. = 1:10.000), Hrsg.: Stadt Kassel, Vermessung und Geoinformation, 2009
  3. Pressemitteilung Digitalradio in Hessen (Memento vom 27. Juni 2013 im Internet Archive) der Hessen Digital Radio GmbH (PDF; 147 kB)
  4. Bundesnetzagentur - EMF-Datenbank. Abgerufen am 8. Mai 2020.
  5. Webmaster: Neues vom Relais DB0TM | Ortsverband Z25 Kassel. Abgerufen am 7. März 2024 (deutsch).