Siechhaus (Dinkelsbühl)
Siechhaus ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde lag auf einer Höhe von 441 m ü. NHN am rechten Ufer der Wörnitz unmittelbar südöstlich von Dinkelsbühl.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde in der Stiftungsurkunde eines Sifrid Berlin erstmals erwähnt („sant Leonhards kirchen außerhalb der statt bey sundersiechen gelegen“). Das Siechenhaus befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Leonhardskapelle, die seit 1530 die Friedhofskirche der Stadt Dinkelsbühl ist.[2]
Siechhaus lag im Fraischbezirk der Reichsstadt Dinkelsbühl. Das Anwesen hatte die Siechenpflege der Reichsstadt Dinkelsbühl als Grundherrn.[3] 1634 wurde im Dreißigjährigen Krieg die Kirche samt dem Siechenhaus von den schwedischen Besatzern zerstört.[2] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus zwei Anwesen. Bei der Vergabe der Hausnummern Anfang des 19. Jahrhunderts erhielten diese die Nummern 750 und 772.[3] Im Jahr 1809 wurde Siechhaus infolge des Gemeindeedikts dem Steuerdistrikt und der Munizipalgemeinde Dinkelsbühl zugeordnet.[4]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1836 | 1840 | 1852 | 1871 | 1885 |
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Einwohner | 4 | 2 | 2 | 4 | 3 |
Häuser[5] | 1 | 1 | 1 | 1 | |
Quelle | [6] | [7] | [8] | [9] | [10] |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
- ↑ a b August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 32.
- ↑ a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 405ff.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 535.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1840 und 1852 wurden diese als „Häuser“ bezeichnet und 1836 und 1885 als „Wohngebäude“.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 127.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 18 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Brügel’sche Officin, Ansbach 1856, OCLC 635005088, S. 26 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1140, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1080 (Digitalisat).
Koordinaten: 49° 3′ 48,4″ N, 10° 19′ 38,4″ O