Steineweiler

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Steineweiler
Große Kreisstadt Dinkelsbühl
Koordinaten: 49° 6′ N, 10° 15′ OKoordinaten: 49° 5′ 47″ N, 10° 15′ 1″ O
Höhe: 503 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91550
Vorwahl: 09857

Steineweiler ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Steineweiler liegt in der Gemarkung Oberradach.[3]

Nördlich der Einöde befindet sich ein Gewerbegebiet. Dort entspringen der Scher- und der Egelweihergraben, die mit weiteren Bächen zum Walkenweiherbach zusammenfließen, der ein rechter Zufluss der Wörnitz ist. Im Westen befinden sich die Waldgebiete Loh und Birkach. In der Birkach liegt der Steineweiler Weiher. Im Südosten liegt das Haldenfeld, im Osten das Radacher Holz und das Krämerholz. Die Staats- bzw. Landesstraße 2218 führt nach Unterradach (1,4 km südöstlich) bzw. an Neustädtlein vorbei zur Anschlussstelle an die A 7 (2,9 km westlich).[4]

Die Fraisch über Steineweiler war strittig zwischen dem ansbachischen Oberamt Feuchtwangen, dem ansbachischen Oberamt Crailsheim, dem oettingen-spielbergischen Oberamt Mönchsroth und der Reichsstadt Dinkelsbühl. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Feuchtwangen. Der Ort bildete mit Ober- und Unterradach eine Realgemeinde.[5]

Im Jahre 1732 bestand der Ort aus drei Gütlein, die alle die Reichsstadt Dinkelsbühl als Grundherrn hatten.[6] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts lag die Grundherrschaft in den Händen der Witwe des Dinkelsbühler Bürgermeisters Cronnagel und des Dinkelsbühler Bürgers Samuel Michel.[5][7][8] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Crailsheim.[9]

Im Jahr 1809 wurde Steineweiler infolge des Gemeindeedikts dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Weidelbach zugeordnet.[10] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde der Ort in die neu gebildete Ruralgemeinde Oberradach überwiesen.[11] Am 1. April 1971 wurde Steineweiler im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Dinkelsbühl eingegliedert.[9]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 16 10 13 9 10 12 8 11 11 12 9
Häuser[12] 3 2 3 3 1 1 2 2
Quelle [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [1]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Ulrich (Weidelbach) gepfarrt.[5] Die Katholiken sind nach St. Georg (Dinkelsbühl) gepfarrt.[21]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 326 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Dinkelsbühl, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. August 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b c T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 464.
  6. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Steineweiler (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  7. Johann Bernhard Fischer: Steinenweiler. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 163 (Digitalisat). Außerdem S. 193 (Digitalisat).
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 431.
  9. a b T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 573.
  10. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
  11. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 539.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 89 (Digitalisat). Dort als Steinweiler aufgelistet.
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 75 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1099 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1164 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1202 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1038 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 763 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).