Wikipedia:Kurier/Ausgabe 10 2023
Eigenbezug: „Du interessierst dich ja nur für dich selber!“
Direkt oder indirekt, immer wieder stoßen Wikipedia-Leute auf diesen Gedanken oder gar Vorwurf: Ihr denkt nur an euch selbst, oder: Ihr seid egozentrisch! Aber wenn jeder nur an sich denkt, dann ist doch an alle gedacht? Braucht die Wikipedia auf Deutsch Artikel über Details aus fernen Ländern? Wem nutzen sie? Wer kann sie schreiben?
Die Wikipedia gibt es in ... vielen Sprachen. Die Zahl hängt davon ab, ob man auch abgeschaltete oder de facto tote Wikis mitzählt. Das sind alles eigenständige Sprachversionen, die selbst entscheiden, über welche Inhalte sie Artikel haben möchten. Beispiel: Ist es schlimm, wenn die Wikipedia auf Deutsch nur wenig Inhalt über nichtwestliche visuelle Künstler hat?
Aber gerade, wenn man nur wenige Mitmacher in den eigenen Reihen hat, dann stellt sich die Frage umso dringender: Für welche Themen wollen wir unsere begrenzten Mittel einsetzen?
Eigenbezug
Ich habe versucht, die Frage für zwei kleinere europäische Sprachen näher zu beleuchten: Friesisch und Luxemburgisch. Ausgangspunkt war für mich ein Gedanke des Sprachwissenschaftlers Heinz Kloss. Der vermutete nämlich: Wenn man in eine Bücherei für eine kleine Sprache geht, findet man wohl vor allem Sachbücher über das „Eigenbezogene“. Das sind Flur, Fauna und Flora der engeren Heimat, heimische Gewerke oder auch regionale Geschichte und Sprache. Bücher über die Naturwissenschaften hingegen gibt es allenfalls für die Volksschule, wohl kaum aber auf universitärem Niveau.
Mit diesem Blick habe ich mir die Wikipedias auf Friesisch und Luxemburgisch angeschaut: Kann man den Schwerpunkt auf Eigenbezogenes darin wiederfinden? Das war zwar nur für einen relativ kleinen Beitrag zum Wikiworkshop 2023, und wegen der Zeitvorgabe musste ich mein Manuskript immer weiter kürzen. Aber einige Tendenzen sind doch sehr deutlich geworden.
Nicht wegen eines Beschlusses
Tatsächlich haben die beiden Wikipedias Schwerpunkte bei den Dialekten, Baudenkmälern und Gemeinden der eigenen Region, während naturwissenschaftliche Themen eher allgemein und schwach abgedeckt werden. Da hat zum Beispiel ein Artikel auf Friesisch über eine friesische Kirche nicht ganz genau dieselben Informationen wie der Vergleichsartikel in der Wikipedia auf Niederländisch. (Niederländisch ist die dominante Sprache in der niederländischen Provinz Friesland.) Aber der Gesamteindruck ist durchaus der, dass beide Sprachen mehr oder weniger gleich gut über dieselbe Kirche informieren.
Für die geneigte Leserin ist es also überhaupt keine Zeitverschwendung, den Artikel in der „kleinen“ Sprache anstatt in der dominanten Sprache (Niederländisch oder auch Englisch) zu konsultieren. Ähnlich sah es auch bei anderen friesischen oder luxemburgischen Stichproben aus. Respekt! habe ich gedacht.
Die betreffenden Wikipedianer haben sich nicht etwa in einem heimlichen Beschluss gegen alles Fremde verschworen. Im Gegenteil, es ist durchaus der Wunsch da, auch auf Friesisch und Luxemburgisch über die weite Welt zu informieren. Aus verschiedenen Gründen aber, so die Wikipedianer, ergäben sich diese Schwerpunkte nun einmal. Man wolle ja vorzugsweise Sachbücher und Websites aus der eigenen Sprache zitieren, oder man vermutet, dass die Leser die „kleine“ Wikipedia vor allem für Regionales aufsuchen.
Im Vergleich zum Englischen sind wir alle klein!
In Veröffentlichungen der Wikimedia Foundation und in der Forschung scheint man eine bestimmte Sichtweise auf das Eigenbezogene zu haben. Zumindest tendenziell. Demnach ist ein Artikel, den es nur in einer Sprachversion gibt, in erster Linie eine vertane Chance: Den könnte man doch in andere Sprachen übersetzen? Miquel i Ribé spricht in seiner (übrigens vorzüglichen) Dissertation von einer „content imbalance“, weil viele Artikel nur in einer Sprache vorlägen, die auch noch mit der eigenen Region zu tun habe. Er erkennt aber auch an, dass die Motivation vieler Wikipedianer eben von der kulturellen Identität herrührt.
Die Sichtweise auf die Frage des Eigenbezuges wird von allerlei persönlichen, kulturellen und ideologischen Gedanken beeinflusst:
- Haben große reiche Gemeinschaften nur Interesse an sich selbst, und für das Fremde nur, wenn es hübsch exotisch ist? Ist die Wikipedia auch nur eine Form der kolonialen Ausbeutung des Globalen Südens, wie wir bei Ian Ramjohn gelesen haben?
- Isolieren sich kleine Gemeinschaften nicht durch eigene Sprache und Eigenbezug?
- Manche meinen gar, dass man kleine Wikipedias nicht fördern solle, wenn die Sprecher zweisprachig sind und daher viel besser auf eine große Wikipedia ausweichen könnten.
- Wenn eine kleine arme Gemeinschaft die eigene Sprache und Eigenbezug wertschätzt, ist das als Wahrung der eigenen Identität gegenüber dem westlich-kapitalistischen Globalismus zu loben?
- Und wenn eine kleine reiche Gemeinschaft dasselbe tut, ist das dann eine verachtenswerte Abschottung gegen das Fremde?
Und was wäre eine wiki-typische Sichtweise auf den Eigenbezug? Man sagt ja, dass ein Wiki von den eigenen Lesern geschrieben werde. Tatsächlich ist es aber nur ein kleiner Teil der Sprachgemeinschaft, der sich zur Wiki-Gemeinschaft zusammenschließt. Außerdem ist die Wiki-Gemeinschaft, so wie wir sie kennen, eine Gemeinschaft von Freiwilligen. Denen kann man Empfehlungen mitgeben, sie entscheiden am Ende aber selbst, worüber sie überhaupt schreiben wollen. Das ist die Folge der ansonsten vielgerühmten Ehrenamtlichkeit und Selbstorganisation.
Gerade kleine Sprachgemeinschaften sind sich dessen bewusst: Wenn wir uns nicht selbst um „unsere“ Inhalte kümmern, dann tun es andere erst recht nicht. Eigenbezug ist natürlich und verständlich, und damit ist ja auch nicht gemeint, auf übrige Inhalte ganz zu verzichten. Jede Sprache existiert in einer bestimmten Umgebung, daher muss jede Sprachgemeinschaft oder Wiki-Gemeinschaft ihre ganz eigene Balance zwischen eigenen und anderen Inhalten finden. Z. 31.10.
Württembergische Oberämter neugeordnet
Aus Gründen, deren Erörterung hier sowohl verfrüht als auch fehl am Platz ist, schien es geboten, die Kategorien der württembergischen Oberämter auf Commons neuzuordnen. Die wenigsten werden dabei wissen, was es mit Oberämtern auf sich hat. Vereinfacht gesagt waren Oberämter in einigen heutigen Bundesländern die Vorläufer der heutigen Landkreise. Sie wurden 1934 von den Nazis in Kreise umbenannt, 1938 teilweise neugeordnet und bestanden dann mehr oder weniger noch unverändert bis zur Gebietsreform 1973. Doch waren die Kategorien zu den 64 württembergischen Oberämtern sehr uneinheitlich gebaut. Zu einigen davon gab es gar keine eigenen Kategorien, zu einigen Unterkategorien mit den Scans der Württembergischen Oberamtsbeschreibungen, einem 64-bändigen Werk aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, das auf Wikisource von einigen engagierten Benutzern vollständig transkribiert wurde und für einige Oberämter nur die jeweiligen Hauptkategorien, also ohne eigene Unterkategorie für die Scans. Und dann gab es noch zwei oder drei Oberamtsbeschreibungen, bei denen die Scans für jeweils zwei unterschiedliche Buchquellen zur Verfügung stehen.
Gemeinsam mit Benutzer:Tom haben wir in geschätzt 10.000 Bearbeitungen in insgesamt vier Projekten – Wikipedia, Wikisource, Wikidata und Wikimedia Commons – dieses Kategorienchaos bereinigt und vereinheitlicht. Dabei stellte sich als besondere Hürde heraus, daß die auf Wikisource benötigten Scans einzelner Seiten, die auf Commons in der Regel als JPGs oder DjVus hochgeladen mit einer Vorlage versehen werden, die nebst der Kategorisierung auch die Lizenzierung der Dateien zur Aufgabe hat. Das führt dazu, daß sich Änderungen an dieser Kategorisierung per Vorlage erst nach einem Nulledit auswirken, und weil die beiden Beteiligten gerade keine Ahnung davon hatten, wie sie in ein paar Tausend Dateien bequem einen Nulledit durchführen können, wendeten sie die beste Alternative an, die sie sich vorstellen konnten. Nämlich mit Cat-a-lot die Dateien in die neue Kategorie zu kopieren und dann wieder daraus zu löschen. Das wirkt sich zwar auf die Versionsgeschichte aus, war aber vernachlässigbar, weil die Dateibeschreibungsseiten solcher Wikisource-Scans deutlich kürzer sind als durchschnittliche Weiterleitungsseiten der Wikipedia. Falls sich also jemand wundert, warum ich vorletzte Woche auf Commons mehr Bearbeitungen hatte, als in den 15 Jahren davor zusammen: ohne API kein Massenpurge, und so haben wir ein paar tausend Edits mit Cat-a-lot verballert.
Was diese Aktion jedenfalls gezeigt hat: Das Verhältnis zwischen den verschiedenen Wikimedia-Projekten ist komplexer geworden. Und manches wirft Fragen auf. Auch selbsternannte Kategorienprofis kennen die Antworten nicht. So teilt sich die Wikinews-"Kategorie:Berlin" ein Item (Berlin (Q64)) mit der Commons-Albumseite "Berlin" und allen Berlin-Artikeln in den verschiedenen Sprachversionen von Wikipedia, Wikiquote, Wikisource und Wikivoyage und nicht mit der Wikipedia-"Kategorie:Berlin" und schon gar nicht mit der Commons:"Category:Berlin". Diese sind nämlich, auch in allen anderen betreffenden Schwesterprojekten mit Kategorie:Berlin (Q4579913) verknüpft. Und das gilt für alle Ortskategorien, soweit sie existieren. Ich merke, ich komme etwas vom Thema ab, und das ist gut so.
Wir müssen also in einer komplexer werdenden Wiki-Welt als Wikipedia mehr mit den Schwesterprojekten reden und umgekehrt. Das hat sich auch bei dem GLAM-on-Tour-Projekt im Museum Barberini gezeigt, und da sind nur drei Projekte involviert. Ich habe noch ein paar Bilder zur Verknüpfung mit Items und deren Ergänzung auf Wikidata vor mir, aber bis ich fertig bin, dürfte ich alles in allem netto (!!) zwei Arbeitswochen damit verbracht haben, und die von Benutzerin:Oursana und Benutzer:Wuselig in derselben Angelegenheit auf Wikidata verbrachte Arbeitszeit dürfte insgesamt kaum geringer sein. Wenn man ernsthaft vorhat, und es gibt derartige Bestrebungen, auf Wikidata eine freie mehr oder weniger weltweite Kunstdatenbank zu integrieren, braucht es genauere Editionsrichtlinien, als das, was wir derzeit machen: Jeder nach seinem Gutdünken. Kritiker mögen vielleicht einwenden, ob und warum man das braucht, und daß Wikidata sowieso Mist ist. Das ist dabei gar nicht die Frage. Ich selbst habe an Wikidata genug zu mäkeln, auch weil einige meiner Forderungen aus der ursprünglichen Wikipedia:Projektdiskussion noch nicht umgesetzt sind oder mangels Community-Konsens vielleicht nie umgesetzt werden. Das ist aber nicht die Lösung.
Ich muß mich in dem Zusammenhang an ein Gespräch erinnern, daß ich vor bald zehn Jahren auf dem Weg von der Kölner WikiCon zum Kölner Hauptbahnhof geführt habe. Sinngemäß ging es um die Frage, wie man es bewerkstelligen kann, daß fachfremde Benutzer in gerade aktuellen Themen nicht newstickern. Ich hatte damals gesagt: Man muß schneller sein. Das gilt auch für Wikidata. Wir brauchen mehr Igel, die den herumlaufenden Pfuschern zuvorkommen. Bildlich gesprochen. Über die Ausführung müssen wir reden. Es braucht mehr Kommunikation. MaB 26.10.
Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments – die Ergebnisse
Mittelalter trifft Neuzeit: Mehr als 650 Jahre liegen zwischen dem Baubeginn der Marksburg und dem der Schornsteine der Blei- und Silberhütte Braubach. Gekonnt hat Rolf Kranz diesen Gegensatz ausgenutzt und so jenes Foto geschaffen, das die Jury des diesjährigen Fotowettbewerbs „Wiki Loves Monuments“ (WLM) in Deutschland am meisten überzeugte. Man darf durchaus darüber nachdenken, wie es wohl nach weiteren sechs Jahrhunderten in dieser Ecke Deutschlands aussehen wird. Ebenso überzeugend ist in diesem Foto das Spiel mit Flächen und Linien – die Gegenüberstellung der bewaldeten, schneebedeckten Hügel und des wolkenverschleierten Himmels, der Bergfried im Kontrast zu den Schornsteinen – sowie mit den zarten weißen und grauen Farbtönen.
Im Wettbewerbszeitraum von 1. bis 30. September wurden dieses Jahr mehr als 16.000 Fotos hochgeladen, von denen 12.778 auch zum Wettbewerb eingereicht wurden. Die Vorjury, an der wie immer alle, die mochten, teilnehmen konnten, bewertete diese Fotos 45 Tage lang. Aus den mehr als 800 bestbewerteten Bildern kürte die Hauptjury das Siegerbild und die 100 besten Fotos.
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1. Platz:
Foto: Rolf Kranz
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2. Platz:
Foto: Matthias Süßen -
3. Platz:
Foto: Slimark -
4. Platz:
Foto: Matthias Süßen -
5. Platz:
Foto: Rolf Kranz
Wenn man den Blick auf die zehn topplatzierten Fotos richtet, fällt eine interessante Kombination aus Bildern auf, die mit Farben ganz unterschiedlich umgehen: einerseits Fotos mit kräftigen Farben und Kontrasten, etwa das Shell-Haus, die Unterführung in Berlin oder das Graffitihaus in Weimar. Auf der anderen Seite Werke, die mit ein oder zwei Farbtönen spielen: die Marksburg im Winter, der bronzene Knabe im Gitterpavillon in Sanssouci, der Blaue Turm in Weißenbach. Dazu kommen Bilder, die aufgrund des außergewöhnlichen Blickwinkels neue, interessante Aspekte des abgebildeten Objekts einfangen und dadurch neugierig machen.
Preise erhalten die Fotografen der besten zehn Bilder. Da jeder Fotograf nur einen Preis bekommt, werden diese bei Mehrfachgewinnern an die nachfolgend Platzierten weitergereicht. Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern.
Nachdem es im vergangenen Jahr einen Sonderpreis für Kleindenkmale gegeben hatte, wurde in Zusammenarbeit mit dem „Kuratorium immaterielles Erbe Friedhofskultur e.V.“ dieses Jahr ein Sonderpreis für Fotos von Friedhöfen ausgelobt, dessen Ergebnis noch extra vorgestellt wird.
Die Jurysitzung fand vom 20. bis zum 22. Oktober 2023 wie in den vergangenen Jahren in Fulda statt und wurde von WMDE gefördert. Unter der bewährten technischen Betreuung durch Wiegels wurde von neun Community-Mitgliedern und zwei externen Juroren, Volkmar Billeb und Tobias Pehle, über die gestalterische und die technische Qualität der Fotos diskutiert. Erfreulich war dabei, dass sich auch fünf „Neujuroren“ erstmals bereit erklärten, diese Aufgabe bei WLM zu übernehmen. Schließlich einigte man sich im gemeinsamen Konsens auf die Siegerfotos und die Top-100-Bilder.
Damit ist die Arbeit rund um diesen Fotowettbewerb aber noch nicht abgeschlossen: Alle hochgeladenen Fotos sind wichtige Dokumentationen unserer Welt auf Wikimedia Commons. Manchen fehlen noch Bildbeschreibungen und Commons-Kategorien. Wer Lust hat, kann die Fotos mit diesen Informationen ergänzen und in die Wikipedia-Listen und -Artikel einbauen, denn sie sollen ja nicht nur auf Commons versteckt liegen. Vielen Dank dafür sowie an alle Fotografen, Vorjuroren, Juroren, Organisatoren und Unterstützer des Wettbewerbs. TheRunnerUp 24.10.
PS: A. E. Hermann wartet noch immer auf seinen Wikipedia-Artikel (siehe dazu den Kurier-Bericht zu WLM 2022 von Z thomas)
Elon Musk und Wikipedia
Kommentar: Der an finanziellen Mitteln angeblich reichste Mann der Welt, Elon Musk, hat am 22. Oktober mal wieder sein Spielzeug X, vormals Twitter zur Stimmungsmache benutzt. Zuerst griff er die Wikimedia Foundation (WMF) für ihr Fundraising-Verhalten an, um wenig später mit einem weiteren Tweet die vermeintliche Gier der WMF mit einem Angebot, die Namensrechte für eine Milliarde US$ zu erwerben, aufzuzeigen. Als neuer Name schwebte ihm überaus kreativ Dickipedia vor. Wahrscheinlich kann man mein Augenrollen ob dieser Kreativität an dieser Stelle mitlesen. Nun kann man die WMF natürlich für ihr finanzielle Gebaren kritisieren (ich tue das auch, und nicht gerade selten und zärtlich), nur ist das ja nicht der wirkliche Ansatz von Herrn Musk, wie sein Verhalten, das er nach dem Kauf von Twitter an den Tag legte, klar bewiesen hat. Angriffe auf Wikipedia durch Musk sind auch nichts Neues.
Das internationale Presseecho darauf ist groß (at, no, in, id, it, es, ro, th, etc.). Dort, wo man sich wirklich mit etwas mehr Hintergrundwissen mit der Sache befasst, in erster Linie aktuell in Großbritannien, ist der Tenor deutlich: Why is Elon Musk attacking Wikipedia? Because its very existence offends him kommentiert Zoe Williams im The Guardian. Matthew Gault von Vice konstatiert: Elon Musk Still Doesn’t Understand How Wikipedia Works. Auch Leonhard Dobusch führt auf Bluesky kurz und richtig aus: Wikipedia, with all its flaws, is an emancipatory project in the tradition of the Enlightenment. Even #elonmusk cannot buy it. And I think this is beautiful.
Problematisch an alledem ist vor allem Musks Sicht auf die Welt. Was ihm nicht gefällt, kann man kaufen und nach eigenem Gutdünken verändern. Was nichts kostet, ist nichts wert, und wofür man nichts bezahlen muss, ist nicht relevant. Dass etwas rein spendenbasiert funktioniert, passt einfach nicht ins Weltbild. Dass er dabei nicht einmal ansatzweise Wikipedia verstanden hat, ist da fast geschenkt. Damit ist er auch nicht allein. Die Berliner Zeitung berichtet zwar weitestgehend gut, haut aber am Ende Wikipedia wiederum hatte über die Löschung des Eintrags für Elon Musks Twitter-Dateien abstimmen lassen, weil die Redaktion ihn als „nicht bemerkenswert“ eingestuft hatte. Musk warf der Seite daraufhin eine „linke Tendenz“ vor. raus. Mal davon ab, dass ich nicht einmal weiß, was diese Elon Musks Twitter-Dateien sein sollen [Nachtrag: jetzt weiß ich es, nämlich das, und die zugehörige Löschdiskussion, dank an Tkarcher], hat sicher nicht die WMF eine Löschdiskussion angeregt, sondern diese wurde mit Sicherheit aus den Projekttiefen initiiert. Im DACH-Raum ist das Presse-Echo bislang eher verhalten, was aber eher an der Geringschätzung für das Thema Wikipedia in den hiesigen Medien als an der Erkenntnis, dass man nicht jeden belanglose Quark auswalzen und als gescheckte Sau durchs Dorf treiben muss, liegen dürfte. MC, 24.10.
Museum möchte Bilder von antiken Artefakten löschen lassen
Sachsen-Anhalt beansprucht ausschließliche Verwertungsrechte an einer antiken Bronzescheibe (genaugenommen prähistorisch, nicht antik), da diese erst vor 23 21 Jahren veröffentlicht worden sei, und fordert Löschung von Bildern auf Commons. WMDE hat dem widersprochen, weshalb die Bilder vorerst nicht gelöscht werden.
Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, zu dem das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle, Sachsen-Anhalt, gehört, möchte anscheinend auf Commons zehn Bilder entfernen lassen, die die berühmte Himmelsscheibe von Nebra zeigen, eine etwa 4000 Jahre alte Bronzescheibe. Dies geht jedenfalls aus der Notiz hervor, die der Anwalt der WMF auf Commons veröffentlichte. Die Scheibe hat eine längere Geschichte mit juristischen Auseinandersetzungen, siehe Himmelsscheibe von Nebra#Urheber- und Markenrecht.
Vor einer Woche, am 13. Oktober 2023, schickte eine Berliner Kanzlei im Auftrag des Landesamtes diese englischsprachige Mail an die Foundation und forderte diese auf, zehn Bilder von Commons zu entfernen. Bei der Mail handelt es sich um eine DMCA-Takedown-Notice, also ein Hinweis nach US-„Urheberrechtsgesetz“ (Digital Millennium Copyright Act, DMCA), der zufolge die Bilder mit den vermeintlichen Urheberrechtsverstößen alsbald zu löschen sind, sofern nicht jemand widerspricht mit einer sogenannten counter-notice (wörtlich „Gegen-Notiz“), was durch WMDE geschah. Der Kanzlei zufolge besitze das Landesamt die ausschließlichen Nutzungsrechte nach §71 UrhG. Dieses bezieht sich auf „nachgelassene“ Werke:
- Wer ein nicht erschienenes Werk nach Erlöschen des Urheberrechts erlaubterweise erstmals erscheinen läßt oder erstmals öffentlich wiedergibt, hat das ausschließliche Recht, das Werk zu verwerten.
Die Frage ob diese 4000 Jahre alte Bronzescheibe erstmals vor 23 21 Jahren veröffentlicht wurde, hat mehrfach Gerichte beschäftigt. Unserem Artikel zufolge wurde Sachsen-Anhalt Recht gegeben. In einem anderen Verfahren hätten höherrangige Gerichte allerdings anders entschieden. Das Landesamt hatte anscheinend auch einen Fotografen beauftragt, die Scheibe zu fotografieren. Dessen Bilder wurden wiederum fotografiert und auf Commons hochgeladen, siehe obiges Bild, das anscheinend in einer Ausstellung gemacht wurde. WMDE jedenfalls stellte sich in der Counter-Notice auf den Standpunkt, die Scheibe sei gemeinfrei, womit die Bilder vorerst nicht gelöscht werden müssen und laut WMF auch nicht gelöscht werden. US-Commons-Admins zufolge müsse das Landesamt nun vermutlich WMDE verklagen (unklar). 2A0C:D242:431B:6000:F454:DC8D:415C:79E0, 21. Okt.
Nachtrag:
- Die Scheibe ist natürlich eigentlich nicht antik, sondern prähistorisch, also aus einer Zeit ohne schriftliche Dokumente.
- Die vermeintliche erstmalige Veröffentlichung geschah wohl vor 21 Jahren, nicht 23 Jahren: Das Museum beansprucht Rechte bis "December 31, 2027." ("...right based on Sec. 71 of the German Copyright Act (GCA). [...] The neighbouring right of our client according to Section 71 GCA runs until December 31, 2027." S.1f) Das Recht erlischt laut Gesetz nach 25 Jahren (Absatz 3). Wenn die "Restlaufzeit" noch 4 Jahre beträgt, dann war die vermeintliche Veröffentlichung rein logisch vor 21 Jahren.
--2A0C:D242:431B:6000:6CE2:88AF:83A3:FE69 18:51, 21. Okt. 2023 (CEST)
Nachtrag 2: (da die Disk geschützt ist eben hier) @Ameisenigel: Das ganze geht vermutlich nun gegen WMDE wegen des Wortlautes der Counter-Notice:
"We hereby state under penalty of perjury that the claims made in the the DMCA takedown notice which preceded the takedown, sent to you by the German State of Saxony-Anhalt, are unfounded: At least since implementation of Art. 14 of the Directive 2019/790 of the European Parliament and of the Council of 17 April 2019 on copyright and related rights in the Digital Single Market and amending Directives 96/9/EC and 2001/29/EC (DSM Directive) into German law in the form of § 68 of the German Copyright Act (GCA) there cannot be any related rights as claimed by the takedown notice.
We are willing to elaborate further on this, if required.
We hereby consent to the jurisdiction of a federal court in the district where the Wikimedia Foundation is located, but suggest – in case this matter is contested in court – that a court in Germany is chosen, as both we and the takedown claimants are located in Germany, which would be the District Court of Berlin. We hereby also consent to accept service of process from the takedown claimants at our abovementioned address in Berlin." --2A0C:D242:431B:6000:6CE2:88AF:83A3:FE69 01:23, 22. Okt. 2023 (CEST)
„Echtzeitalter“
Ein Liveinterview mit Folgen! Daniel Finkernagel vom WDR 3-Team (Westdeutscher Rundfunk) interviewte am heutigen Morgen kurz nach acht Uhr den frisch gekürten Deutschen Buchpreisträger Tonio Schachinger (für seinen Roman Echtzeitalter). Und dabei stellte der österreichische Schriftsteller klar, dass er n i c h t, wie Wikipedia schreibt, „mehrere Male am Training der österreichischen Nationalmannschaft“ teilgenommen habe, er dies aber nicht habe korrigieren können. Noch während des Interviews habe ich diese Korrektur in seiner Biographie vorgenommen. Und Herr Finkernagel hat nach dem Interview noch während der Sendung diese durchgeführte Korrektur über den Äther allen Zuhörer:Innen verkündet.
Ja: So schnell kann Wikipedia agieren; fast in Echtzeit! Stets frohes Schaffen wünscht: TSiW 17.10.
P.S.: Und diese überraschende Wikipediaepisode findet noch eine überraschendere Fortsetzung:
WDR-Kulturnachrichten [1]:
„Schachinger dementiert Wikipedia-Eintrag
Der neue Buchpreisträger Tonio Schachinger hat seinen Wikipedia-Eintrag dementiert. Im Interview mit WDR 3 stellte der Autor richtig, dass er für die Recherche für seinen Debütroman 'Nicht wie ihr' – anders als in der Online-Enzyklopädie bis dato verlautet – die österreichische Nationalmannschaft nicht begleitet habe. Er habe lediglich ein einzelnes Training besucht.
Ein Autor der Wikipedia, der das Interview hörte, änderte den Eintrag daraufhin umgehend. Schachinger wurde am Montag für seinen Roman 'Echtzeitalter' mit dem diesjährigen Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.“
Jahresendspurt – Zeit, etwas Neues zu wagen!
Ja, an den Winter und ein nahendes Weihnachten mag zurzeit noch niemand so recht denken, aber bald beginnen die letzten zwei Monate des Jahres, und neben viel Arbeit mit zu fegenden Blättern und zu kehrenden Schnee nimmt sich der ein oder andere vielleicht ab und zu auch etwas mehr Zeit für seinen Lieblingsartikelbereich in der Wikipedia bei einer heißen Tasse Kakao, und könnte es sich möglicherweise auch vorstellen, einmal eine neue Aufgabe zu wagen, seinen Hut in den Ring zu werfen und es einfach mal zu versuchen, als Admin zu kandidieren.
Welche Gründe dafür sprechen können, sich einfach mal zu bewerben, habe ich schon mal in einem früheren Artikel genannt, auf den ich gerne verweisen möchte, auch bezüglich realistischer Voraussetzungen. Einige sind dem erfreulicherweise gefolgt und ich denke nach wie vor, dass vieles davon überlegenswerte Pro-Argumente sind. Auf dem ersten Blick mag es so aussehen, als sei es nahezu unmöglich, gewählt zu werden; oft verliert man jedoch die vielen Argumente, die für einen sprechen, leichter aus den Augen (als das Negative), wie zum Beispiel die eigene langjährige Artikelarbeit, die Mitarbeit in Portal X oder das Engagement für Projekt/Wettbewerb Y, das leere Logbuch (> 12 Monate) oder Technikaffinität, um nur ein paar zu nennen.
Tatsächlich war auch die Gelegenheit noch nie so günstig sich zu bewerben wie jetzt: Es gibt mit 168 Admins so wenige Admins wie noch nie. Darunter sind gerade einmal 8 Admins, die kürzer als 10 Jahre angemeldet sind (4,8 % [2]). Neben vielen geschätzten erfahrenen Hasen wären also auch ein paar neue Gesichter für frischen Wind nicht schlecht. Und es gibt mit gerade einmal 10 Kandidaturen in den 10 Monaten dieses Jahres so wenige Adminkandidaturen wie noch nie. Zwei absolute Negativrekorde.
Daher meine Bitte an jeden, der vielleicht schon mal darüber nachgedacht hat (oder vielleicht auch heute das erste Mal darüber nachdenkt), es einmal zu versuchen und als Admin zu kandidieren. Helfende Hände werden immer gesucht und sind sehr gerne gesehen. Jede Form der Unterstützung hilft, man muss nicht 24/7 aktiv sein und muss auch nichts in Bereichen machen, wo man nichts machen möchte; es stehen so viele kleinere und größere Arbeitsgebiete zur Auswahl, in denen der Tonfall zwischen allen meistens sehr kollegial ist, man mit interessanten Artikelthemen in Berührung kommt und in denen es auch Spaß macht zu arbeiten. Also seid mutig. Ermuntert sehr gerne auch andere Benutzer, die aufgrund ihres Engagements gute Kandidaten wären. Wenn es nur zwei oder drei Adminkandidaturen mehr nach diesem Kurierartikel gäbe, hätte das Ganze schon einen Sinn – eine hoffentlich interessante neue Aufgabe für euch, ganz sicher ein Gewinn für die Wikipedia. TM 17.10.
Bye, bye, IPs – hallo temporäre Konten!
Die Wikimedia Foundation schafft IP-Bearbeitungen ab. Stattdessen werden unangemeldet editierende Nutzer künftig ein temporäres Konto erhalten. Über die anstehenden Änderungen und was das für unsere Community bedeutet, haben DerHexer und ich am Wochenende auf der WikiCon in Linz gesprochen. In der verlinkten Präsentation findet ihr alle Details und weiterführende Links, hier im Kurier möchten wir das Wichtigste zusammenfassen und uns auf der Kurierdisk gerne mit euch austauschen.
Was stellt die WMF nun schon wieder an, warum braucht es plötzlich temporäre Konten?
IP-Adressen werden heutzutage weithin als schützenswerte personenbezogene Daten betrachtet – zurecht, denn sie verraten einige Informationen über die editierende Person. Insbesondere in nicht-demokratisch regierten Staaten kann unangemeldetes Editieren somit zum Sicherheitsrisiko werden. Darüber hinaus wachsen weltweit insbesondere seit Einführung der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung die Ansprüche an Datenschutz, weshalb die öffentliche, zeitlich unbegrenzte Speicherung von IP-Adressen in Versionsgeschichten nicht mehr zeitgemäß ist.
Stattdessen erhalten nicht-angemeldete Nutzer ein temporäres Konto, das per Cookie mit dem verwendeten Browser verknüpft wird. Es existiert für maximal 12 Monate, solange das hinterlegte Cookie gültig ist. Somit können auch mehrere IP-Adressen mit einem temporären Konto verknüpft werden. Berechtigte Nutzer (z.B. Checkuser, Admins, aber auch die meisten Sichter, die die Richtlinien der WMF erfüllen), können sich IP-Adressen eines temporären Kontos anzeigen lassen. Das Namensschema temporärer Konten lautet ~JAHRESZAHL-ZAHL (bspw: ~2023-123456-789).
Bereits sichtbare IP-Adressen werden nicht angepasst, können also weiterhin in der Versionsgeschichte oder auf Dokumentationsseiten zu Dauerstörern sichtbar bleiben. Die IP-Adressen temporärer Konten dürfen aber künftig nicht mehr öffentlich genannt werden, stattdessen sollte der temporäre Kontoname genutzt werden. Um in der Vandalismusbekämpfung weniger abhängig von IP-Adressen zu sein, soll außerdem das IP-Info-Tool wichtige Informationen über temporäre Konten anzeigen, ohne dass man dessen IP-Adresse unbedingt kennen muss.
Viele Tools, Skripte, Bots oder Vorlagen arbeiten mit IP-Adressen, beispielsweise zur Auswertung von Artikelstatistiken. Diese müssen vor dem Start temporärer Konten angepasst werden. Dafür bittet die WMF alle ehrenamtlichen Entwickler, ihre jeweiligen Werkzeuge und Arbeitsabläufe in den kommenden Monaten anzupassen und möchte dazu auch Hilfestellungen anbieten. Zudem müssen mit Einführung temporärer Konten zahlreiche Hilfeseiten, Kommunikationsmaterialien usw. überarbeitet werden.
Wann geht es los?
Ab Dezember 2023 oder Januar 2024 soll eine erste Version temporärer Konten in MediaWiki integriert und im testwiki verfügbar sein. Ab März 2024 ist ein Pilotprojekt in einem kleinen Wiki ohne viele IP-Bearbeitungen geplant, danach sollen temporäre Konten schrittweise in anderen Projekten eingeführt werden. Dabei möchte die Foundation bewusst langsam vorgehen, um in jedem Wiki eventuelle Fehler beheben zu können und Zeit für nötige Anpassungen zu geben. Ich schätze, dass dewiki als besonders große und meinungsstarke Community erst 2025 von den Änderungen betroffen sein wird, trotzdem sollten wir uns bereits jetzt darauf vorbereiten, falls es schneller geht.
Wie kannst du helfen, die Einführung in dewiki optimal zu gestalten?
- Sprich mit anderen (z. B. in lokalen Räumen), um sie über die bevorstehenden Änderungen zu informieren
- Sammle Tools im Etherpad, die voraussichtlich angepasst werden müssen
- Passe von dir entwickelte Skripte und Tools an beziehungsweise frage um Hilfe
- Aktualisiere unsere Hilfeseiten, wenn die Einführung temporärer Konten näher rückt
- Schreib DerHexer oder mir für Feedback und Fragen an die WMF
Wir sind optimistisch, dass die anstehenden Änderungen zwar einiges an Umgewöhnung für uns bedeuten, wir mit guter Vorbereitung aber zurechtkommen können. Auf der Kurierdisk beantworten wir gerne Fragen, die unsere oben verlinkte Präsentation eventuell offenlässt. J89, 2.10.
Wikipedistischer Nobelpreis 2023
Da ist sie schon wieder – die Nobelpreiswoche! Kurz richtet sich der grelle Scheinwerfer des öffentlichen Interesses auf Menschen, die noch eben der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannt waren. Händeringend versuchen Journalisten herauszukriegen, wer das denn nun genau ist und wie man um alles in der Welt ein sehr spezifisches Fachthema so aufbereitet, dass auch der unvorbereitete Laie zumindest eine Idee bekommt, um was es da geht. In den Suchmasken der Onlineangebote in aller Welt tragen Menschen Namen ein, in der Hoffnung und Erwartung, dass da die Informationen sprudeln. Ob es sprudelt, liegt auch an unserem kleinen Enzyklopädieprojekt. Das steht jedes Jahr auf’s neue vor einer echten Herausforderung. Eine Information, von der man eben noch nicht wusste, dass man sie braucht, wird nun in großer Zahl abgefragt. Sozusagen der enzyklopädische Elchtest.
Ob wir liefern können, liegt am Engagement derjenigen, die zu den fraglichen Personen und den entsprechenden Themengebieten in den vergangenen Jahren enzyklopädisch gearbeitet haben. Traditionell stellt sich die Frage: Welche Sprachversion hat zum Zeitpunkt der Verkündung schon etwas parat? Kann die deutschsprachige Version ihre Erfolge der letzten Jahre wiederholen? Außerdem steht die Frage: Wer hat die meisten Artikel in unserer Sprachversion angelegt – wird also Träger des wikipedistischen Nobelpreises der deutschsprachigen Wikipedia? Für alle, die sich fragen, welche Biografien vielleicht noch schnell angelegt werden sollten, sei ein Blick auf das Nobelpreisträgerprojekt von Ephraim33 empfohlen.
Nach elf Nobelpreisträgern ergibt sich folgender Endstand:
Platz | Sprachversion | Zahl der Treffer | Treffer heute | Platz Vortag | Endplatz Vorjahr |
---|---|---|---|---|---|
1 | Deutsch (de) | 10 | + 1 | 1 | 1 |
1 | Englisch (en) | 10 | + 1 | 1 | 1 |
3 | Französisch (fr) | 9 | + 1 | 3 | 5 |
4 | Ägyptisches Arabisch (arz) | 7 | + 1 | 5 | 3 |
4 | Persisch (fa) | 7 | + 1 | 5 | 11 |
4 | Russisch (ru) | 7 | + 1 | 5 | 3 |
4 | Schwedisch (sv) | 7 | + 0 | 4 | 5 |
4 | Ukrainisch (uk) | 7 | + 1 | 5 | 11 |
9 | Arabisch (ar) | 6 | + 1 | 11 | 11 |
9 | Spanisch (es) | 6 | + 1 | 11 | 5 |
9 | Italienisch (it) | 6 | + 0 | 5 | 16 |
9 | Portugiesisch (pt) | 6 | + 0 | 5 | 11 |
13 | Esperanto (eo) | 5 | + 0 | 11 | 31 |
13 | Hebräisch (he) | 5 | + 1 | 15 | 20 |
13 | Chinesisch (zh) | 5 | + 0 | 11 | 5 |
16 | Finnisch (fi) | 4 | + 1 | 19 | 18 |
16 | Ungarisch (hu) | 4 | + 0 | 15 | 39 |
16 | Japanisch (ja) | 4 | + 0 | 15 | 11 |
16 | Niederländisch (nl) | 4 | + 0 | 15 | 18 |
16 | Norwegisch (no) | 4 | + 1 | 19 | 5 |
16 | Polnisch (pl) | 4 | + 1 | 19 | 16 |
22 | Belarussisch (be) | 3 | + 0 | 19 | 27 |
22 | Katalanisch (ca) | 3 | + 0 | 19 | 25 |
22 | Tschechisch (cs) | 3 | + 0 | 19 | 16 |
22 | Baskisch (eu) | 3 | + 0 | 19 | 39 |
22 | Koreanisch (ko) | 3 | + 0 | 19 | 20 |
Vier Sprachversionen haben jeweils zwei, weitere 17 jeweils einen Artikel.
In der de:wp wurden die zehn Artikel von folgenden Nutzern angelegt:
Platz | Benutzer | Zahl der Treffer | Treffer heute | Platz Vortag | Endplatz Vorjahr |
---|---|---|---|---|---|
1 | Alexander Grüner | 2 | + 0 | 1 | - |
1 | Drahreg01 | 2 | + 0 | 1 | - |
3 | Claude J | 1 | + 0 | 3 | 1 |
3 | Feuerbird | 1 | + 0 | 3 | - |
3 | Josephine1915 | 1 | + 0 | 3 | - |
3 | Reykholt | 1 | + 0 | 3 | - |
3 | Sicherlich | 1 | + 1 | - | - |
3 | Srbauer | 1 | + 0 | 3 | - |
- Der Medizinnobelpreis ging an Katalin Karikó (34 Sprachversionen) und Drew Weissman (17). Beide also recht gut bekannt, wobei alle, die den etwas kniffligeren Weissman hatten, auch bei Karikó nicht patzten, so dass wir mit 17 Sprachversionen noch ein breites Feld auf Platz 1 haben. Auch die de: ist mit dabei. Karikó wurde 2020 von Josephine1915 und Weissmann 2021 von Drahreg01 angelegt. Beide Anlagen also noch nicht allzu alt und somit Arbeiten der erst jüngeren Vergangenheit.
- Den Nobelpreis für Physik erhielten Pierre Agostini (0), Ferenc Krausz (15) und Anne L’Huillier (13). Agostini war tatsächlich in keiner Sprachversion vertreten, obwohl ihm Wikidata schon 2018 einen Datensatz widmete. Das wäre für alle die Chance zur alleinigen Führung gewesen. Auch die anderen beiden waren nicht so ganz einfach, ru: und zh: z.B. konnten jeweils nur einen Artikel liefern. Die Führungsgruppe schmolz auf fünf Sprachversionen zusammen. ar: und it: hatten beide und konnte so aufschließen. Die beiden Artikel in de: stammen von den leider schon verstorbenen Srbauer (schon 2005) und Claude J (2012).
- Der Nobelpreis für Chemie ging an Moungi Bawendi (8), Louis Brus (11) und Alexei Iwanowitsch Jekimow (3). Alle drei waren nicht so ganz einfach, wirklich schwierig war Jekimow, den nur drei Sprachversionen hatten (de:, en: und ru:), wobei ru: da einen Heimvorteil ausspielen konnte. Nur de: und en: konnten bei allen drei liefern, so dass aus dem Führungsfeld ein Führungsduo, gefolgt von fr: wurde. Bemerkenswert war, dass mehrere Sprachversionen (bn:, sv: und zh:) kurz vor der Verkündigung ganz knappe Artikel anlegten. Auch das ist zwar im Sinne der Enzyklopädie löblich, wir haben hier aber mal Artikel, die erst am Tag der Verkündung entstanden, aus der Wertung gelassen. In der de: stammten die Artikelanlagen von Drahreg01 (2013) und Alexander Grüner (2008 und 2010), die sich damit beide an die Spitze der Wertung setzen. Alexander Grüner merkte beides mal bei der Anlage an, dass dies für das „Nobelpreisträgerprojekt“ erfolgt. 15 bzw. 13 Jahre später hatte er mit der Vermutung recht.
- Den Nobelpreis für Literatur erhielt Jon Fosse (31 Artikel). Die großen Sprachversionen hatten da jeweils etwas vorbereitet, so dass sich wenig Veränderungen ergaben. Lediglich ar: hatte eine Fehlstelle und verlor so vier Plätze. Auch Baskisch (eu:) und Türkisch (tr:) konnten nicht mithalten und fielen so zurück. In de: entstand der Artikel schon 2004 durch die leider seit 2018 nicht mehr aktive Reykholt.
- Der Friedensnobelpreis ging an die iranische Menschenrechtlerin Narges Mohammadi (17). Den größeren Sprachversionen war sie zumeist ein Begriff. Ru: und uk: mussten jedoch z. B. passen, was das Verfolgerfeld ausdünnte. Chinesisch (zh:) konnte etwas aufschließen. Im unteren Feld tauchen Katalanisch (ca:), Finnisch (fi:) und Norwegisch (no:) auf, auch Baskisch (eu:) ist wieder da. In der de: wurde der Artikel erst ziemlich kürzlich im Juni 2023 durch Feuerbird im Rahmen des Projekts Frauen in Rot, als übersetzter Import aus der en: angelegt, wo er schon seit 2012 durch Khazar2 bestand. Das war knapp.
- Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften ging an Claudia Goldin (19). Von den größeren Sprachversionen scheiterte sv:, die so noch den alleinigen vierten Platz verlor. Die Spitzengruppe aus de:, en: und fr: konnte sich etwas absetzen. Auch auf den weiteren Plätzen gab es einige Stolperer. Auch it:, pt: und zh: konnten mit der Wirtschaftswissenschaftlerin z.B. nichts anfangen, so dass das Feld noch etwas durcheinander kam. In de: wurde der Artikel schon 2007 durch Sicherlich angelegt.
Fazit: Es hat tatsächlich wieder geklappt. De: ist erneut vorn dabei, trotz des Wacklers bei Agostini, den aber die anderen auch nicht hatten. Bei Mohammadi hatten wir auch Glück, dass der Artikel gerade 2023 bei den Frauen in Rot dran war. Gleichauf mit der Weltsprache en: kann sich sehen lassen. Die anderen Weltsprachen der verschiedenen Regionen sind wieder gut dabei, auch wenn Chinesisch (zh:) ein eher schlechtes Jahr erwischt hatte.
Die Spitzenposition verdanken wir vor allem denjenigen, die eifrig Ausschau halten nach nobelpreisverdächtigen oder einfach nur spannenden Biografien. Dank gilt da insbesondere denen, die im Umfeld des Nobelpreisträgerprojektes aktiv sind. Zum Teil zahlt sich die Arbeit erst nach fast 20 Jahren aus. Da zeigt sich, dass die Arbeit am Enzyklopädieprojekt eine sehr langfristige Wirkung hat. Was wir heute schreiben, ist vermutlich noch in Jahrzehnten ein Teil oder doch zumindest Grundlage des Projekts und vermittelt Wissen. In unserer aufgeregten Zeit, mit manchmal eher faktenarmen Diskussionen, ist das ja vielleicht etwas, was man gerne hinterlässt. Dieses Mal waren mit Claude J und Srbauer gleich zwei Benutzer Teil unserer Liste, die leider schon verstorben sind - und eben trotzdem noch wirken. Es freut mich, wenn sie hier mit ihrem eigenem Wirken in Erinnerung gerufen werden.
Der Wikipedistische Nobelpreis der deutschsprachigen Wikipedia geht, mit jeweils zwei Artikeln, dieses Jahr an Alexander Grüner und Drahreg01 (der seine Erfolge von 2017, 2019, 2020 und 2021 damit wiederholen konnte.). Herzlichen Glückwunsch! O2 ab 02.10.
AdminCon 2024: Beiträge einreichen und anmelden
Die Seiten zur Beitragseinreichung (Vorträge, Diskussionen, Workshops… younameit), und zur Anmeldung für die AdminCon 2024 sind ab sofort geöffnet. Administrative Themen sind bevorzugt, aber nicht exklusiv gesucht. Los geht’s - wir sind sehr gespannt! M 31.10.
Spendenkampagne startet heute
Heute startet unsere jährliche Bannerkampagne. Das diesjährige Ziel der Spendenkampagne beträgt 9,7 Millionen Euro. Banner werden nur nicht-eingeloggten Nutzenden in Deutschland angezeigt; zudem gibt es ein Limit von fünf desktop- und acht “mobilen” Bannern. Weitere Informationen rund um die Kampagne, wie z.B. zu den Bannerprinzipien, findet ihr im Community-Portal. Gruß, TM (WMDE) 30.10.
Digitaler Themenstammtisch im Doppelpack
Im November finden zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Digitale Themenstammtische statt, die sich mit dem Thema Fotografie beschäftigen.
Die Pressefotografie (Thema am 15. November 2023) unterscheidet sich deutlich von der individuellen Fotografie, wie sie z.B. bei der Fotodokumentation von Baudenkmälern zum Einsatz kommt. Je nach Art des Pressetermins sind unterschiedliche Regeln zu beachten. Ein wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit professionellen Fotografen, die gut koordiniert werden muss, um Unstimmigkeiten zu vermeiden. Der Benutzer Raymond nimmt uns mit in seine Welt als Bildberichterstatter bei diplomatischen Anlässen, aber auch bei Baustellenbesichtigungen. Er wird uns an seinen Erfahrungen und Erkenntnissen teilhaben lassen, um weitere Fotografen für die Wikipedia zu gewinnen, genauer gesagt natürlich für das Medienarchiv Wikimedia Commons.
Einen Tag später, am 16. November 2023, geht es um die Bildrechte der Fotografen. Der Benutzer Gnom gibt in seinem Vortrag Hausrecht und Panoramafreiheit Auskunft zu Fragen, die die Community bewegen. Während die Panoramafreiheit dem Fotografen im öffentlichen Raum (z.B. auf öffentlichen Straßen und Plätzen) viele Freiheiten einräumt, stellt sich die Frage: Wo endet der öffentliche Raum? Ist eine U-Bahn-Station noch öffentlich? Was ist beim Fotografieren im Museum zu beachten? Wo beginnt das Hausrecht? Wann laufen die Schutzfristen für historische Bilder ab (z.B. für Fernsehbilder, die die Nachkriegszeit dokumentieren)? Wer Gnoms Vortrag auf der WikiCon verpasst hat, kann im Rahmen des Digitalen Themenstammtisches eine Live-Übertragung aus dem Kontor Hamburg verfolgen.
Zur Erinnerung: Am 2. November gibt es einen Einführungsworkshop zu OpenStreetMap: „Mapping und Tagging“. Bitte meldet Euch zu den Themen auf WP:DTS an. Salino01 29.10.
60 Minuten: Kultureller Gap bei visuellen Künsten in WP
Das Thema der kommenden 60 Minuten um Gender & Diversity in der Wikipedia am Montag, den 30. Oktober um 19:00 (online) ist Nabel Europa? Repräsentation nicht-westlichen kulturellen Wissens in der Wikipedia am Beispiel der visuellen Künste. In einer 2021/23 veröffentlichten Studie untersuchten die Autoren die Repräsentation der visuellen Künste der nicht-westlichen Welt in der Wikipedia. Sie verglichen die Darstellung von 100 Kunstschaffenden und 100 Kunstwerken aus dem westlichen Kanon mit den entsprechenden Personen und Werken aus nicht-westlichen Kulturen in der Wikipedia (alle Sprachversionen), in Commons und in Wikidata. Das nicht überraschende Ergebnis war, dass alle Projekte – und dabei leider auch fast alle Wikipedia-Sprachversionen – den westlichen Kanon stark bevorzugen. Die Autoren richteten in der Studie Handlungsempfehlungen an den Kultursektor, an die Wikimedia-Communities und die Wikimedia-Organisationen. Inzwischen haben sie nachgelegt und in der englischsprachigen Wikipedia eine „Global visual art taskforce“ ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser 60 Minuten stelle ich die Inhalte der Studie und die Handlungsempfehlungen vor wie auch die Taskforce. Die Anmeldung ist möglich auf WP:60. Über eine zahlreiche Teilnahme würde ich mich freuen. LR 27.10.
Asiatischer Monat 2023
Zum neunten Mal beginnt am 1. November um 01:00 Uhr (also 0:00 Uhr UTC) der Asiatische Monat, der internationale Edit-a-thon zum Thema Asien. Unter Wikipedia:Asiatischer Monat 2023 finden sich die Teilnahmebedingungen und die Links zur Teilnehmerliste. Um was geht es? Kurz: Bis zum 1. Dezember, 01:00 Uhr soviele Artikel über Themen mit Asienbezug zu schreiben oder zu erweitern, wie möglich. Bedingungen: Mindestgröße von 3000 Bytes UND 300 Wörtern (ohne Listen, Tabellen, Info-Boxen, Referenzen) muss der Artikel oder die Erweiterung haben und die Qualitätsanforderungen müssen erfüllt sein. Das bedeutet Belege (Einzelnachweise!!!) und keine groben Mängel (keine Wartungsbausteine). Die Themenwahl ist großzügig zulässig. Die Biografie eines Botschafters Schwedens in Singapur ist erlaubt. Die geographischen Grenzen der Lemmata sind entgegen der Realitäten klar festgelegt. Ein Tool hilft bei der Bewertung der Artikelgröße, alles andere liegt in den Augen der Juroren. Frühstarts, zum Beispiel im Benutzernamensraum, sind nicht zulässig, dafür aber vollständig nichtmaschinelle Übersetzungen (Importregeln und Belegpflicht beachten!). Im deutschsprachigen Namensraum dürfen die Artikel erst innerhalb der Frist neu angelegt werden. SW 27.10.
Schweden: Wieder was geschafft
Das von der Schwedischen Akademie herausgegebene Großwörterbuch der Schwedischen Sprache (SAOB) ist mit Band 39 abgeschlossen. Band 1 erschien 1883, vor 140 Jahren. Von Band 39, heute in Druck gegangen, werden nur noch 200 Exemplare hergestellt. Das Werk, das dem Deutschen Wörterbuch (1852–1961) entspricht, ist komplett online. Mit veraltenden Inhalten kennen sich auch die schwedischen Lexikonmacher:innen aus: Als nächstes werden die Buchstaben A bis R um 10.000 neue Wörter und Bedeutungen ergänzt. Anders als bei Wikipedia (2001–) und dem Oxford English Dictionary (1857–1921), das auf Crowd Sourcing beruhte, haben insgesamt 137 Vollzeitbeschäftigte das SAOB verfasst. Am langsamsten von allen waren sie nicht: Das lateinische Großwörterbuch TLL, seit 1900 erscheinend, ist erst beim Buchstaben R und hat davor noch Lücken. Aa, 25.10.
Preisverleihung Wiki Loves Earth und Wiki Loves Monuments in Berlin und online am 10. November 2023
Liebe Alle, einen herzlichen Gruß. Die diesjährige Preisverleihung wird in Berlin am Freitag, 10. November 2023, von 18.00 bis 20.00 Uhr stattfinden. Mehr zur Veranstaltung findet ihr auf der Veranstaltungsseite, dort könnt ihr euch auch anmelden, wenn ihr teilnehmen wollt. Wir freuen uns auf euch und tolle Bilder. Beste Grüße --HP (WMDE)., 24.10.
Herbst-Wartungswettbewerb
Draußen wird es immer kälter und früher dunkel. Das Laub beginnt, von den Bäumen zu fallen. Herbstzeit und damit auch Zeit für den Herbst-Wartungswettbewerb. Start ist am 5. November 2023 und Schluss am 19. November 2023 (einschließlich).
Bonus-Kategorien sind diesmal die digitale Welt, weil überall von künstlicher Intelligenz und deren Auswirkungen die Rede ist, Polen anläßlich der Parlamentswahl in Polen am 15. Oktober 2023 und des polnischen Unabhängigkeitstages am 11. Oktober und die Kategorie:Sprache anlässlich 25 Jahre Welttag des Stotterns. Daneben gibt es auch Boni für die Abarbeitung von besonders alten Bausteine, eine vielseitige Abarbeitung und für 50 erledigte Minibausteine. Für letzte wurden gemäß Abstimmung die Boni-Punkte reduziert.
Also einfach anmelden und mithelfen, Wikipedia zu aktualisieren und zu verbessern. Auch Schiedsrichter werden noch gesucht. Diese dürfen aus Ausgleich für ihre Mühen einen Tag eher loslegen. Und auch für die Schiedsrichter gilt: wer mehr dort aktiv sind, desto mehr verteilt sich die Aufgabe auf viele Schultern.--N., 23.10.
Neuer lokaler Raum in Neu-Ulm
Einführungsworkshop OpenStreetMap
Du kennst sicherlich Karten, die auf den Daten von OpenStreetMap (OSM) basieren und die wir in Wikimedia-Projekten wie Wikivoyage und zunehmend auch auf Wikipedia nutzen. Die hohe Qualität dieser Karten ist engagierten Mappern zu verdanken. Doch wie kommen die Daten in OSM?
Wir möchten dich herzlich zu unserem Einführungsworkshop "OpenStreetMap: Mapping und Tagging" am 2. November einladen. Hier erfährst du, wie du Grundobjekte wie Punkte, Linien und Flächen kartieren und ihnen sinnvolle Eigenschaften zuordnen kannst.
Der Einführungsworkshop beschäftigt sich mit:
- Einblick in OpenStreetMap und seine Möglichkeiten
- Vorstellung der Grundobjekte: Punkte, Linien und Flächen
- Live-Demonstration des Kartierens mit dem iD-Editor (keine vorherige Installation nötig!)
- Zuordnung von sinnvollen Eigenschaften (Tags) zu den Objekten
Für die Teilnahme sind keinerlei Grundkenntnisse erforderlich. Wir zeigen dir am Beispiel eines Neubaugebiets, wie du den (online) iD-Editor nutzen kannst. Bitte melde Dich zur Veranstaltungen auf der Seite des Digitalen Themenstammtischs WP:DTS an.
Aufruf: Für einen Fortgeschrittenenworkshop suche ich noch einen freiwilligen Referenten. Dort sollte es um die Vorstellung des umfangreicheren Editors JOSM und kompliziertere Objekte wie Relationen gehen. Bitte auf meiner Disk. melden.
Hinweis: Beim übernächsten Themenstammtisch am 15. November geht es um Pressefotografie. Salino01 22.10.
Community-Forum: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Wikimedia Deutschland
Auch im November gibt’s es wieder einen Austausch zu Themen rund um Wikimedia Deutschland: Am 1. November um 18 Uhr geht es im „Community-Forum“ um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Wikimedia Deutschland. Das neu aufgestellte Kommunikationsteam stellt sich und seine Themen- und Aufgabengebiete vor, beantwortet eure Fragen und gibt Tipps für die eigene Öffentlichkeitsarbeit. Kommuniziert mit!
Alle wichtigen Informationen und Anmeldemöglichkeiten, die die Planungen erleichtern würden, gibt es auf der Projektseite. MR(WMDE), 20.10.
Benutzer:Hasenläufer verstorben
Ich habe leider die traurige Aufgabe, den Tod von Benutzer:Hasenläufer kundzugeben. Er hat uns einen großen Schatz an wertvollen Fotos hinterlassen, viele davon stammen noch aus der analogen Fotozeit. Er hat die Aufnahmen digitialisiert und nach Wikimedia Commons hochgeladen (Liste seiner Fotos). Vielen Fotografen ist er sicherlich auch durch das LightRoom-Plugin LrMediaWiki bekannt. Er hat 2016 die Betreuung des ursprünglich von Benutzer:Ireas entwickleten Hochladetools übernommen. 2017 haben Benutzerin:Elya und ich ihn im Rheinland persönlich getroffen, um die Weiterentwicklung zu besprechen. Seitdem hat er das Tool um viele wichtige Funktionen erweitert und beständig gepflegt. Vielen Dank Hasenläufer, wir werden dich vermissen. ray, 19.10.
Kondolenzliste
SG-Wahlen stehen bevor: Kandidaten gesucht!
Liebe Community,
wie ihr vielleicht bereits wisst, finden zwischen dem 8. und dem 21. November die Wahlen zum 30. Schiedsgericht statt. Vom 1. bis zum 7. November werden daher Kandidierende gesucht. Es stehen dieses Jahr wie üblich 5 Plätze für zwei Jahre zur Verfügung. Durch den schmerzlichen Verlust von ThüringerChatte ist ein zusätzlicher Platz zu besetzen. Insgesamt werden also 6 Kandidierende gesucht.
Wichtig für euch: Nach aktuellem Stand wird nur eines der Mitglieder, deren Amtszeit ausläuft, erneut kandidieren. Es benötigt also mindestens 5 weitere Kandidaten, um alle verfügbaren Plätze zu besetzen. Überlegt euch, ob ihr selbst kandidieren möchtet, oder ermutigt gerne Bewerber, die ihr für geeignet haltet.
Für das SG Luke, 17.10.
Online-Seminar zu Open Data
Am 1. November findet ein Online-Seminar „Grundkurs Daten als öffentliche Infrastruktur - Wissen und Debatten zu Open Data“ von Wikimedia Deutschland e. V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung statt. In diesem Grundkurs kann man erfahren, was offene Daten sind und welche konkreten Maßnahmen erforderlich sind, um sie wirksam bereitzustellen und nutzen zu können. Zur Anmeldung bzw. Livestream geht es hier. Es referieren Stefan Kaufmann und Friederike von Franqué, die Daten als öffentliche Infrastruktur - Impulse für den Rechtsanspruch auf Open Data verfasst haben. Lilli Iliev (WMDE) 17.10.
Schreib mal wieder einen Artikel!
Vergesst Korrekturen, vergesst QS, vergesst Wartung, vergesst Kategorienschubserei, vergesst Löschdiskussionen und Streitereien, vergesst andere zurechtzuweisen, vergesst Sichtungen und Revertierungen, vergesst eure Beobachtungsliste! Konzentriert euch mal wieder auf das, worum es bei Wikipedia wirklich geht, was euch am meisten Spaß bereitet. Schreibt mal wieder einen Artikel! S20 17.10.
Wie wickeln wir einen Staat ab?
Im September 2023 gelang es Aserbaidschan durch eine militärische Offensive, die Kapitulation der Separatisten in Bergkarabach zu erzwingen. Inzwischen ist eine offizielle Auflösung des De-facto-Staats Republik Arzach zum 1. Januar 2024 angekündigt worden. Spätestens dann ist also einiges an Wikipedia-Artikeln und Kategorien zur Region zu tun. Es handelt sich meines Wissens um das erste Mal, dass ein (De-facto-)Staat sich auflöst, seit die Wikipedia existiert. Daraus ergeben sich Fragen zum Umgang beispielsweise bei geografischen Kategorien, die unserem Usus nach immer nur nach bestehenden Staaten ordnen. Wie also werden bereits angelegte Zuordnungen „historisiert“? Eine Diskussion dazu wurde im Projekt Kaukasus angestoßen. d-k 16.10.
Wasserstrich und Corona - Schaut auf eure Telefone!
Falls der Grundtenor dieses Artikels wie „Ich habe irgendwas tolles gemacht“ klingen sollte, entschuldige ich mich dafür und beteuer, dass das nicht die Absicht ist.
Ich habe in den vergangenen Tagen mein Smartphone aufgeräumt und die Fotos durchsortiert - Selfies (logisch), Familienbilder und Urlaubseindrücke und zwischendrin immer mal wieder Fotos, die ich für „prüfen, ob es da was gibt oder einfach dokumentieren und irgendwann nach Commons hochladen“ gemacht habe. Tja, das irgendwann ließ recht lange auf sich warten, denn in den Tiefen der Smartphonekamera lagen sie teilweise zwei oder drei Jahre und warteten auf meinen Einsatz. Doch vor einer Weile habe ich angefangen, sie zu suchen und hochzuladen.
Einige Bilder konnte ich sogar bei Wiki Loves Monuments hochladen. Unter den Fotos sind Aufnahmen, mit denen ich bilderlose Artikel beglücken konnte wie den Bach Wasserstrich in Sachsen, spannende und kuriose Impressionen aus der Coronazeit, Gebäude, die zwischendurch saniert wurden und Infrastrukturobjekte, die bisher kein Foto auf Commons hatten.
Deshalb meine Bitte - das Wort „Aufruf“ wäre wohl zu pathetisch - schaut in den Tiefen eurer Smartphones nach, dort finden sich Fotoschätze, über die sich Commons freut. Außerdem ist es wirklich befreiend, wenn man anschließend die Bilder löschen kann. Z t 11.10.
Publikums- und Reviewpreis des 39. Schreibwettbewerbs
Neue Runde, neues Glück! Zum 39. Mal fand der Schreibwettbewerb statt, und während die Jury momentan ihre Favoriten in den drei Kategorien kürt, ist es an Euch, den Publikumspreis zu vergeben. Dabei kann dieses Jahr aus 19 Artikeln ausgewählt werden. Wer seine Favoriten gefunden hat, kann seine Stimmen (drei; nicht gehäufelt) per E-Mail senden. Stimmen können bis zur Verkündung des Gesamtergebnisses durch die Jury abgegeben werden. Für alle Autoren des aktuellen Schreibwettbewerbs ist es ebenfalls per E-Mail möglich, sich am Reviewpreis (drei Stimmen, Häufeln möglich) zu beteiligen. G21, 9.10.
WLM 2023 in der Ukraine - Deutsches Erbe
Seit dem 1. Oktober 2023 läuft in der ukrainischsprachigen Wikipedia der Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments/Вікіпедія:Вікі любить пам'ятки (englisch). Der Wettbewerb endet am 31. Oktober.
Warum schreib ich darüber im Kurier? Die ukrainischen Kollegen haben uns darum gebeten, auf den Wettbewerb hinzuweisen, da es dieses Jahr einen Sonderpreis Deutsches Erbe/Німецька спадщина (ukrainisch) gibt. Mit dem Sonderpreis soll vor allem das kulturelle deutsche Erbe in der Ostukraine Bachmut, Tokmak, Berdjansk oder Mariupol bewahrt und dokumentiert werden, da viele Objekte bereits durch den Krieg zerstört oder beschädigt wurden. Natürlich ist der Wettbewerb nicht nur auf das deutsche Erbe in der Ostukraine beschränkt.
Bereits hochgeladenene Fotos findet man in dieser Category auf Commons.
Weitere Infos gibt es auch Twitter/X. Z t 09.10.
Community-Forum: re•shape – Ein Wikimedia-Programm zur Förderung von Wissensgerechtigkeit
Nach einer kleinen Sommerpause kommt das Community-Forum mit einem neuen Thema zurück:
Am 10. Oktober um 18 Uhr findet der nächste Austausch statt: Dabei geht es um re•shape – Ein Wikimedia-Programm zur Förderung von Wissensgerechtigkeit. Mit dem im September gestarteten Programm möchte Wikimedia Deutschland in Zusammenarbeit mit den neuen deutschen organisationen durch Projektförderungen dazu beitragen, marginalisiertem Wissen mehr Raum und Sichtbarkeit zu verschaffen. Dabei wendet sich das Programm explizit an Menschen und Communitys, die Rassismus erfahren. Dieses Community-Forum ist als Gesprächsangebot gedacht, in dem Fragen gestellt und mit dem Team hinter re·shape in den Austausch gegangen werden können.
Alle wichtigen Informationen und Anmeldemöglichkeiten, die die Planungen erleichtern würden, gibt es auf der Projektseite. MR(WMDE), 4.10.
Neuer Wikipedia-Rekord für das Guinness-Buch der Rekorde
Den längsten ununterbrochenen Edit-a-thon der Wikipedia-Geschichte gab es bis jetzt aus Mexiko. Vom 9. bis zum 12. Juni 2016 wurde im Museo Soumaya, einem Kunstmuseum im Mexiko-Stadt, 72 Stunden am Stück editiert. Der Rekord wurde in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen.
Der Rekord hielt immerhin sieben Jahre, wurde jetzt allerdings übertroffen. Vom 26. bis 30. September 2023 wurde in der Öffentlichen Bibliothek der Hauptstadt Warschau – Hauptbibliothek der Woiwodschaft Masowien (was für ein Lemma) editiert. Der 26. September war der 22. Geburtstag der polnischsprachigen Wikipedia. Wikimedia Polska benötigte für die Vorbereitung ein halbes Jahr. Es wurde auch für Catering gesorgt und BibliothekarInnen der Bücherei brachten den Editierenden gewünschte Bücher an die Tische. Die WikipedianerInnen editierten jeweils in 6-Stunden-Schichten und konnten sich dann kurz ausruhen, bevor es weiterging. Am 30. September um 16 Uhr waren 100 Stunden erreicht. Die Bestätigung der Anerkennung des neuen Rekords durch das Guinness-Buch der Rekorde ist schon erfolgt. Auf der Commons-Kategorie der Veranstaltung sind 378 Fotos der Veranstaltung zu finden. G. K. 03.10.
Vorjury freut sich über Hilfe
Mit Ablauf des Septembers ist die Upload-Phase des Fotowettbewerbs Wiki Loves Monuments 2023 in Deutschland beendet. Es wurden über 16.000 Fotos hochgeladen, davon warten 12.985 auf die Bewertung durch die Vorjury. Die Vorjury bewertet bis Mitte Oktober die Fotos. Jeder darf daran teilnehmen. Eine breite Teilnahme ist für eine gute und gerechte Bewertung der Fotos wichtig. Die am besten bewerteten Fotos der Vorjury werden durch die Hauptjury final bewertet.
Der Österreicher Partnerwettbewerb Wikidaheim läuft noch bis zum 8. Oktober 2023. Auch hier kann man an der Vorjury teilnehmen.
Falls man für die Vorjury von Wikidaheim noch keinen Zugang besitzt, muss man ihn hier beantragen.
Viel Spaß beim Bewerten der Bilder. Z t 02.10.