Wikipedia:Kurier/Ausgabe 8 2017

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Wenn ein Admin zu dir „A********“ sagt

… dann kann das Vieles bedeuten. Vielleicht wollte er lediglich zum Ausdruck bringen, dass alle Menschen (also auch du) Extremitäten besitzen zum Handlen des menschlichen Nahrungskreislaufes. Ebenso möglich, dass er einfach einen netten Hinweis anbringen wollte, dass du einen Bock geschossen hast oder auch für dieses Enzyklopädieprojekt ungeeignet bist. Wie auch immer: Nie, wirklich NIE wollte er dich damit beleidigen. Im Folgenden ein paar Tipps, unerfreuliche Situationen dieser Couleur angemessen zu bewältigen.

EIN ADMIN HAT MICH BELEIDIGT – WAS SOLL ICH TUN ??? Das Unvorgesehene ist passiert. Auf einer Artikeldisk, einer Metaseite oder gar auf deiner Userdisk prangt eine eindeutige Übergrifflichkeit. Gezeichnet: von jemandem mit einem fetten (A) hinter dem Nick. Gut möglich auch, dass dieser User kein Admin (mehr) ist, allerdings mal einer war. Nun steht es da: „A********“, „I***“ oder – wahrscheinlicher – eine verbal kunstvolle Umschreibung, welche auf dasselbe hinausläuft. Wie auch immer: nach den einschlägigen Wikipedia-Regeln (WP:KPA) ein zu sanktionierender Verstoß. Eigentlich. Bevor du nun das Falsche tust (und lass dir sagen: in der Situation ist ALLES falsch), hier der allererste Rat:

Mach !! Es !! Nicht !! TU’ NICHTS.

Keine (!!) VM. Keine Entgegnung. Kein Weglöschen der Injurie (kann ebenfalls bereits als Aggression deinerseits gewertet werden, siehe WP:KPA). Schalte notfalls den Rechner aus, geh’ spazieren oder widme dich irgendwas anderem. Denn: DIESE Injurie kam mit Sicherheit nicht aus heiterem Himmel. Vielmehr kannst du davon ausgehen, dass der Edit des Adminkollegen aktuell bei x-Dutzenden Usern auf dem Radar steht. Und, noch wichtiger: antizipierte Reaktionen (= deine ;-). Mit anderen Worten: Dutzende Augen sind aktuell auf dich gerichtet – in der Erwartung, dass du einen Fehler machst. Deine strategische Position hingegen ist bescheiden (genauer gesagt steht sie erstmal auf Null). Möglich, dass die Attacke abgesprochen war. Wahrscheinlicher allerdings ist, dass da jemand sich einfach aus dem Grund was leistet, weil er glaubt, es sich leisten zu können. Mit anderen Worten: Während du noch überlegst, durchatmest, einatmest und versuchst, die blauen Blubber namens Adrenalinschock unter Kontrolle zu bekommen, gehen möglicherweise bereits Mails oder SMS-Kurznachrichten übers Netz. Im schlechtesten Fall läuft die Koordination, wie man dich am besten an den Haken kriegt, via einschlägigem Wikipedia-Chat. Protected and sponsored: by Wikimedia Foundation.

Klären wir als nächstes deine Optionen. Theoretisch hast du die Option, eine VM abzusetzen. In der Praxis ist davon abzuraten. Im am wenigsten ungünstigen Fall verschwendest du Energie und hast es am Ende schriftlich, dass der Admin- (oder Ex-Admin)-Kollege dir etwas Nettes sagen wollte. (Im allergünstigsten Fall – das kommt allerdings etwa so selten vor wie ein veritabler Gewinn im Lotto – wird zusätzlich eingeräumt, dass der Versuch vielleicht etwas suboptimal war.) Im schlechteren Fall erhälst du – zusätzlich zu „A********“, „I***“ etcetera – eine Sperre: weil du mit deiner Beschwerde die Läufe von Wikipedia durcheinandergebracht hast. Des weiteren hast du natürlich die Option, die dafür vorgesehenen Beschwerdewege zu gehen: auf WP:Adminnotizen, WP:Administratoren/Anfragen und ähnlichen Funktionsseiten. Wenn der betreffende User ein echter Admin war (also: kein gewesener, der natürlich weiterhin informelles Mitglied im „Club“ ist), kannst du sogar ein Adminproblem aufmachen. Allerdings: Abgesehen von dem erwartbaren Frust und der Tatsache, dass dich auch hier jederzeit eine Sperre erwischen kann, sind all diese Wege in etwa so, als wenn du von Polizisten etwa der Davidwache verprügelt wurdest und den Vorfall im Anschluss auf der Davidwache zur Anzeige bringst. Ist das – abgesehen von der Heiterkeit, die du mit Sicherheit auslösen wirst – optimal? Ich denke, du kennst die Antwort selbst.

Kommen wir zu den wirklichen Optionen. Die naheliegendste natürlich ist, mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Abraten davon lässt sich nicht wirklich. Allerdings solltest du bedenken, dass „die“ stets am längeren Hebel sitzen. Falls du keine Lust hast auf diese Form Wiki-Masochismus, bleiben letztlich nur drei Wege:

  • Wikipedia mit Paukenschlag verlassen. Vorgehensweise: Du zahlst nicht in einfacher, sondern zehnfacher Währung zurück – so hoch, dass umgehend eine dauerhafte Sperrung deines Accounts erfolgt. Nachteil: deine Artikelarbeit ist futschibutschi, passé, Vergangenheit. Darüber hinaus wird deinem Account posthum „kein Wille zur enzyklopädischen Mitarbeit“ („kWzeM“) attestiert. Unter juristischen Aspekten ist die Sache übrigens selbst dann, wenn du _sehr_ freigebig zurückzahlst, relativ problemfrei. Klagen wären im ungünstigsten Fall zwar möglich. Da die beschriebenen Praktiken am besten im Verborgenen blühen, wird jedoch kaum jemand Interesse haben, „im RL“ irgendwas gegen dich anzustrengen.
  • Wikipedia ohne Paukenschlag verlassen. Naheliegend; was bringt es, Zeitressourcen mit Menschen zu verbringen, die offensichtlich vom Internet-Machtrausch befallen sind oder eventuell sogar an sonstwas genascht haben? Nachteil auch hier: deine Artikelarbeit ist futschibutschi, passé, Vergangenheit. Da du zwecks Accountstilllegung einen Admin bemühen musst, ist auch die Frage, was im „Abschlusszeugnis“ steht, nicht ganz ohne. Sprich: Ob da „kein Wille undsoweiter“ im Log steht oder „auf eigenen Wunsch“.
  • Du schluckst es runter und machst weiter. Nochmal zum Mitmeißeln: DU. SCHLUCKST. ES. RUNTER. Machst weiter deine Artikelarbeit, als ob nichts geschehen wäre. Unmittelbarer Vorteil: Die Attacke versandet so erst mal – keine Sperre, kein weiteres Generve. Zusätzlich verschaffst du dir bei anderen Usern so Credit – vor allem bei jenen, die ähnlich wie du Artikelarbeit machen und denen es oft ähnlich ergeht. Ansonsten hängst du dir dein neues Motto an die Pinnwand (oder klebst es dir als Notizzettel auf den Monitor): DIE RACHE IST MEIN. Sicher stehen in den ersten Wochen (vielleicht sogar Monaten) die Chancen trüb, deinem Kontrahenten einen Einlauf zu verpassen. Allerdings: Wikipedia hat mittlerweile einige recht probate Mittel und Wege, Funktionsträger, die es zu doll treiben, aus dem Verkehr zu ziehen. Die – mit Abstand – erfolgreichste: die Seite Adminwiederwahl (WW). Möglich, dass du mit dieser Technik nicht mehr so viel zu deiner Lieblingsbeschäftigung kommst – der Artikelarbeit. Andererseits hast du diesbezüglich bereits einen Grundstock, auf dessen Basis du weiter agieren kannst. Und deine Artikelarbeit, seien wir ehrlich: War es nicht sie, durch die du letzten Endes in Schwierigkeiten geraten bist?

Wie du sicherlich gemerkt hast: Einfache Lösungen für das beschriebene Problem gibt es leider nicht. Ein Teil des Problems ist sicher die bezaubernswerte Option, im Rahmen dieses Portals Enzyklopädieartikel anlegen zu können (siehe hierzu auch: Wikipedia:Sucht). Aufgegleiste Artikelbestände sowie die Option, zu diesen Beständen weitere, selbstgeschriebene Artikel hinzuzufügen, sind sicher ein Hauptgrund dafür, warum so viele die Ausgangstür nicht finden. Allerdings: Für das Abhandeln der „Warum?“-Frage ist hier nicht der Platz. Abschließend an der Stelle so die Bemerkung, dass das Beschriebene (leider) keine graue Theorie ist. Sondern – in wesentlichen, grundlegenden Zügen – mir kürzlich widerfahren ist (eingehende Fallbeschreibung: hier.)

Ansonsten wünsche ich den Mitlesenden natürlich das Beste, was ihnen diesbezüglich passieren kann: dass die beschriebene Nothilfe-Situation bei ihnen nie eintreffen möge. – Als Disclaimer an der Stelle der Hinweis, dass dieser Beitrag ordnungsgemäß als SATIRE angemeldet und mit dreifachem Durchschlag genehmigt wurde. Lesen erfolgt somit auf eigene Gefahr. rz, 31. August 2017

Miniaturenwettbewerb geht in die nächste Runde

Beim Miniaturenwettbewerb kommen Kleine ganz groß raus!

Während sein großer Bruder, der Schreibwettbewerb, in dieser Runde wohl tatsächlich „tot“ ist (oder vielleicht doch nicht, siehe unten), startet der Miniaturenwettbewerb wie in den letzten Jahren pünktlich am 1. September. Die Idee hinter dem Ganzen: mit wenigen Regeln und viel Spaß gute Artikel schreiben, die vielleicht noch nicht oder nie die Längen erreichen können, die auf dem Siegertreppchen des Schreibwettbewerbs mittlerweile üblich sind. Die Länge der Beiträge ist entsprechend auf maximal 15.000 Byte beschränkt.

Mittlerweile hat auch der kleine Schreibwettbewerb eine mehrjährige Geschichte, und seit 2015 wird er parallel und ergänzend zum Schreibwettbewerb durchgeführt. Sowohl die Siegerliste wie auch die Menge und Qualität der weiteren Beiträge können sich dabei sehr wohl sehen lassen – zuletzt gewannen punktgleich die Artikel zum BAP-Klassiker Kristallnaach, zur Barbados Railway und zum Vogelschauplan, und insgesamt nahmen 77 Beiträge vom kurzen Synlight bis zum an der Höchstgrenze kratzenden Darby Crash am Wettbewerb teil. Eine Jury gibt es nicht, die Artikel werden von allen Interessierten bewertet – dabei kann jeder angemeldete Benutzer mit Stimmberechtigung bis zu fünf Stimmen auf die Miniaturen verteilen, die ihm am besten gefallen.

Ran an die Tasten …

Und der Schreibwettbewerb? Bislang gab es nur wenig Interesse daran, den diesmaligen Schreibwettbewerb zu organisieren, Jury-Kandidaten gibt es bislang keine. Ein pünktlicher Start Anfang September mit einer gewählten Jury ist damit so gut wie ausgeschlossen. Ob er verschoben wird, modifiziert startet oder diesmal einfach mal ausfällt, wird sicher noch diskutiert werden. Als ursprünglicher Initiator sehe ich es allerdings weniger kritisch, eine Pause tut ihm vielleicht auch mal ganz gut. Vielleicht macht er auch einfach seinem kleinen Bruder Platz und gibt diesem etwas mehr Aufwind, um die magische Grenze von 100 nominierten Artikeln zu erreichen. Übrigens: Auch beim Miniaturenwettbewerb sind Preisspenden zur Motivation der Teilnehmer sehr beliebt und gern gesehen … AR, 26.8.

Eilmeldung: Während der Entstehung dieses Artikels startete die Offensive, den Schreibwettbewerb auch diesmal wieder fristgerecht starten zu können – Bis morgen können Juroren nominiert werden (oder sich selbst nominieren), bis zum 1. September soll die Wahl abgeschlossen sein. Ein Appell also an alle, die dabei sein wollen, und vielleicht an alle, die auch einmal in einer Jury zum Schreibwettbewerb sitzen möchten: Jetzt ist eure Chance! AR, 26.8.

Hat Wikipedia ein Extremismusproblem?

Heute mal schnell Nachrichten gelesen, siehe da, die Internetseite linksunten.indymedia.org wurde als „zentrale Plattform für gewaltbereiten Extremismus“ gesperrt. linksunten.indymedia.org wird übrigens Stand jetzt 35 mal in Wikipedia als Quelle benutzt.

Interessant denkt man sich und schaut schnell mal nach ob und wenn ja wie oft Indymedia, sicherlich auch ein Leuchtturm des NPOV, als Quelle benutzt wurde. Überraschung, Stand jetzt sind es 310 mal [1]. Der erste Treffer führt zur Universität Leipzig, wo der 600-Jahr-Feier entgegengeschleudert wird: „Es gibt angesichts der herrschenden Bedingungen nichts zu feiern.“ Quelle ist ein anonymer Poster der sich "die Protestierenden" nennt und auf Indymedia länglich begründet warum die Feier angesichts des Nazi-Regimes und überhaupt der diskriminierende Politik gegen Langzeitstudenten (oder so) nicht angebracht war. Den Artikel Krefeld schmückt als Quelle zu Demontrationen anlässlich eines Staatsbesuchs von G. Bush dem Älteren eine Broschüre, die seit 30 Jahren vergeblich auf einen Selbstverlag wartet und stattdessen auf Indymedia hochgeladen wurde. Im Artikel Flughafen Frankfurt am Main gibt es eine Indymedia-Quelle die als Beleg für den danebenstehenden Artikeltext zwar ein Totalausfall ist. Immerhin erfährt man aber, dass ein Wolf Wetzel, nach eigenen Angaben Reporter, von FRAPORT-Mitarbeitern - unter Verstoß gegen die Pressefreiheit - daran gehindert wurde ein Gelände zu betreten auf dem gerade Rodungsarbeiten stattfanden. Den Artikel Bundesstraße 8 schmückt eine Quelle (Indymedia) über eine Dammbesetzung von 1979 – 1981, die offenbar jahrelang nicht einmal die Bauherren zur Kenntnis nahmen. Dank der Quelle weiß ich jetzt, dass noch bis in die 1990er Jahre (!) auf einem verfallenen Gebäude der Graffiti-Spruch: "B 8 - GEBT ACHT, DASS SIE KEINER MACHT!" prangte. Den Artikel Hausbesetzung zieren mehrere Indymedi-Quellen. Beispielsweise erfahren wir, dass sich 10–15 Jugendliche (vermutlich also eher 3–4) irgend wann mal um 10:30 Uhr zu einem Solidaritätsfrühstück trafen. Fazit: Blutrünstiges habe ich mit den ersten 5 Stichproben bei Indymediaquellen nicht gefunden. Zuverlässige, unparteiische Quellen zu enzyklopädisch relevanten Sachverhalten allerdings auch nicht.

P.s. es läuft gerade ein Brainstorming ob der Schläger- und Brandstifterblog [2] [3] linksunten auf indymedia zu den anderen subprime-Quellen auf der Blacklist hinzugefügt werden soll: MediaWiki Diskussion:Spam-blacklist#linksunten.indymedia.org. Pass, 25.8.

Wikipedia spielt ... auf der SPIEL '17

SPIEL 2008 in Essen
Die Spieleautoren Alexander Pfister (rechts) und Andreas Pelikan auf den Internationalen Spieltagen SPIEL 2016 in Essen

Innerhalb der letzten Monate entstanden innerhalb des im Januar gestarteten Projektes Wikipedia spielt … mehr als 80 neue Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia zu Spielen, Spieleautoren und anderen Themen, viele weitere wurden aktualisiert und überarbeitet. Zugleich wurde das Projekt vor allem in Köln im Real Life aktiv, wo gemeinsam mit der Brettspielergruppe brettspielen.köln seit März ein gut besuchtes wöchtentliches Spielertreffen im Lokal K stattfindet, weitere Aktivitäten gibt es in München und Berlin. Vor einigen Wochen konnte das Projekt seinen ersten Meilenstein verkünden: Alle Artikel zu den verkündeten Spielen des Jahres waren bei der Preisträgerverkündung bereits vorhanden – zum ersten Mal in der Wikipedia-Geschichte.

Für Oktober 2017 ist ein weiteres Highlight geplant: Eine Teilnahme auf den Internationalen Spieletagen SPIEL '17 in Essen vom 26. bis 29. Oktober ist in Planung. Die SPIEL '17 ist die größte Fachmesse und das größte Real-Life-Treffen von Spieleverlagen, Spielern und anderen Spiele-Interessierten weltweit. Jährlich verzeichnet die Messe etwa 150.000 Besucher und die Teilnehmer- und Ausstellerzahlen sind stetig wachsend. Ein Messestand auf der SPIEL wurde uns auf Anfrage vom Betreiber der Messe kostenfrei zur Verfügung gestellt, inhaltlich wird er gemeinsam mit brettspielen.köln betreut und bespielt, und Wikimedia Deutschland (WMDE) hat eine Förderung für die Standausstattung und Teilnehmerausgaben bereits zugesagt.

Nun fehlt es eigentlich nur noch an euch: Für Wikipedianer, die an dem Besuch der Messe interessiert sind, werden Messegutscheine organisiert, die jeweils für einen Tag gültig sind. Leute, die Interesse an der Betreuung haben, können zudem via WMDE eine Reisekostenerstattung bekommen – private Kosten fallen entsprechend nicht an. Falls ihr also mal wieder so richtig spielen und mit uns auf die weltgrößte Spielemesse wollt, tragt euch sobald wie möglich auf dieser Projektseite ein. AR, 25.8.

Hurrikan Harvey, Infrarotaufnahme

In den letzten Tagen haben wir viel über gemeinschaftliches Arbeiten an Artikeln gelesen und diskutiert. Dieser Artikel behandelt das Problem der ausbleibenden Zusammenarbeit, nicht das negative Erlebnis, das Zietz in einem politischen Umfeld gemacht hat, in dem einzelne Benutzer ihre Vorstellungen vom Aussehen des Artikels mit Editwar und Löschungen durchsetzen, nicht Achim Raschkas positive Erfahrungen mit wahrlich interkontinentaler Zusammenarbeit, sondern das wachsende Desinteresse an der Zusammenarbeit. Ich betreue seit April 2007 Artikel zu den tropischen Wirbelstürmen und die saisonalen Überblickartikel. Über die Jahre hinweg hat die Beteiligung an den Saisonartikeln kontinuierlich abgenommen – es spiegelt sich wohl auch der allgemeine Rückgang des Interesses an der Wikipedia wider. Dennoch haben wir es bis 2014 geschafft, zumindest den Saisonartikel für den Atlantik nahezu in Echtzeit aktuell zu halten und die anderen Entstehungsgebiete im östlichen, westlichen und südlichen Pazifik, im nördlichen und südwestlichen Indik sowie in der Region um Australien wenigstens bis zum Jahresende fertigzustellen.

Der Artikel zur atlantischen Hurrikansaison 2016 schien zunächst, wie der des Jahres 2015, ein völliger Ausfall zu werden, doch dann wurde er im letzten Monat der Saison durch eine IP angelegt, gerade als Hurrikan Matthew Anfang November Haiti und die Ostküste der Vereinigten Staaten verwüstete. Benutzer:Pearli vervollständigte dankenswerterweise während der folgenden Wochen die Saison fast im Alleingang.

Ich gebe zu, daß auch ich das Interesse am Thema verloren (oder zumindest vergessen) hatte. In diesem Jahr hatte ich mir vorgenommen, besser am Ball zu bleiben, und deswegen habe ich den Artikel zur atlantischen Hurrikansaison 2017 rechtzeitig zum Tropensturm Arlene angelegt, einerseits in der Hoffnung, mich selbst wieder mehr zur Artikelarbeit im Thema zu motivieren, andererseits um anderen Benutzern zumindest ein ordentliches Grundgerüst zur Verfügung zu stellen. Mit sieben Bearbeitungen seit April und dem inzwischen achten Sturm muß man konstatieren, daß sich keine der beiden Hoffnungen erfüllt hat.

Aktuelle Zugbahnvorhersage für Hurrikan Harvey

Ich glaube, daß dies symptomatisch ist für viele Bereiche der Wikipedia, und ich denke schon seit geraumer Zeit darüber nach, woran das liegen könnte. Ein Faktor ist sicher, daß die Zahl schwerer verwüstender Hurrikane trotz oder gerade wegen des Klimawandels – das ist nicht so sicher – in den letzten Jahren rückläufig ist und schwere Wirbelstürme zum Beispiel in Südostasien, ganz aktuell Taifun Hato über Hongkong und Macao, im deutschen Sprachraum nicht im Fokus des Interesses der Öffentlichkeit stehen, auch, weil die humanitären Folgen in Südchina in keinster Weise mit den desaströsen Auswirkungen selbst leichter Stürme in Haiti vergleichbar sind. Ein anderer Faktor ist das weitgehende Fehlen einer Fachschaft Meteorologie – das Portal:Meteorologie ist ziemlich inaktiv und wird quasi ausschließlich vom WikiProjekt Geographie mitbetreut. Eine andere Frage, die ich mir stelle, sind der Nutzen von immer anderen Aktionen, ein Marathon hier, ein Wettbewerb da, schafft das nicht alles zuviel Wikistreß und verzettelt unsere Aktivitäten?

Wie auch immer, Hurrikan Harvey zieht gerade auf Texas zu und wird wohl als Kategorie-3-Hurrikan auf die Küste treffen. Nicht nur in Texas, sondern an der gesamten Golfküste der USA dürften die kommenden Tage recht ungemütlich werden, 300 bis 600 Liter Niederschlag pro Quadratmeter werden von Freitag bis Mittwoch erwartet, in Einzelfällen auch über 850 Liter pro Quadratmeter. Um sich diese Zahlen zu verdeutlichen: in Heidelberg fallen pro Jahr etwa 600 Liter pro Quadratmeter, und diese Menge ist etwa das Dreifache dessen, was vor einigen Wochen im Harz oder in Berlin heruntergekommen ist. Mithilfe am Artikel Atlantische Hurrikansaison 2017 ist jedenfalls erwünscht, solche Artikel kann man im Alleingang kaum schaffen. Und da unterscheiden sich solche Artikel gar nicht von Artikeln zu anderen aktuellen Ereignissen. MaB 25.8.

Von Hörnchen und Fotografen

Vor einigen Tagen wurde hier im Kurier die Frage gestellt, ob Kooperation eigentlich noch zeitgemäß sei – aus meiner begrenzten Wikipedia-Enzyklopädiewelt kann ich dies definitiv bejahen und möchte dies durch eine Geschichte von Hörnchen und Fotografen untermalen:

Sonoma-Streifenhörnchen im Samuel P. Taylor State Park in Kalifornien.

Vor etwas mehr als einem Jahr konnte ich hier die (quantitative) Fertigstellung aller Artikel zu den heute lebenden Hörnchen verkünden – 280 Arten sowie etliche Gattungen und Unterfamilien waren zu diesem Zeitpunkt in der deutschsprachigen Wikipedia vorhanden, allein meine Arbeit an dieser Tiergruppe nahm bis dahin mit wechselnder Aktivität etwa 5 Jahre meiner Wikipediazeit in Anspruch. Seit diesem Meilenstein liegt das Projekt allerdings nicht auf Eis und der qualitative Ausbau dieser sehr kleinen Wissensfacette kann sicher noch Jahrzehnte andauern. So wurde beispielsweise der Artikel zum Bunthörnchen im letzten Schreibwettbewerb ausgebaut und als exzellent gekennzeichnet, und seitdem wurden zwei neue Arten wissenschaftlich beschrieben, die mittlerweile ebenfalls jeweils einen Artikel haben. Eine ganz besondere Geschichte ist jedoch der Ausbau des Artikels zum Sonoma-Streifenhörnchen:

Sonoma-Streifenhörnchen im Samuel P. Taylor State Park: Alarmruf und Öffnen der Frucht einer Schnabel-Hasel (Corylus cornuta) (56 Sekunden, 12,44 MB)

Die Geschichte begann am 27. Juni 2016 mit der Anlage des unbebilderten Artikels als Teil einer Serie von 25 Streifenhörnchenarten – eines von vielen, von anderen Arten kaum zu unterscheiden und dazu noch endemisch in einem begrenzten Gebiet im Norden Kaliforniens. Fast ein Jahr blieb der Artikel kaum beachtet, bis mich Frank Schulenburg ansprach, ob er nicht irgendwie zu meinem Hörnchenprojekt beitragen könne. Frank lebt in San Francisco und hat sich in den letzten Jahren autodidaktisch sowohl in den Bereich Biologie wie auch in die Fotografie eingearbeitet – der Artikel Westmöwe wurde von ihm sowohl inhaltlich aufgebaut wie auch bebildert und mit Filmen ausgestattet. Es lag also nahe, ihn auf die enorme Biodiversität in Kalifornien mit vielen endemischen Arten, auch Hörnchen, hinzuweisen und ihn „fotografieren zu schicken“. Er nahm das tatsächlich zum Anlass, loszuziehen, um Hörnchen zu suchen, und das Sonoma-Streifenhörnchen bot sich aufgrund der vermeintlichen Nähe zu seinem Wohnort einfach an. Am 5. Mai 2017 bekam der Artikel auf diese Weise sein erstes Bild mit zwei Hörnchen aus dem Samuel P. Taylor State Park im Marin County in Kalifornien. Bis dahin hatte Frank allerdings schon etliche Stunden Autofahrt und Suche in verschiedenen Wäldern investiert, ohne die Tiere zu finden. In der Folge fuhr Frank regelmäßig wochenends in den State Park, häufig ohne die kleinen Gesellen zu Gesicht zu bekommen. Im Frühjahr fand er sie häufiger und konnte mit Hilfe der Bestimmungsanfrage im Portal Lebewesen und Mhohner auch die beliebteste Nahrungspflanze im Park als Schnabel-Hasel identifizieren.

Verbreitungsgebiet des Sonoma-Streifenhörnchens

Von da an begann er, nicht mehr nur die Hörnchen sondern auch die Pflanzen zu suchen, denn die Hörnchen fanden sich dann häufig von allein ein und machten sich mit ihren Rufen – die er mittlerweile im Schlaf erkennt – bemerkbar. Frank begann, Videos zu drehen und drehte auch ein sehr geiles background-Video bei der Suche nach den Hörnchen. Ich baute derweil den Artikel unter anderem anhand dank des Literaturstipendiums von Wikimedia Deutschland verfügbarer Literatur aus. Ein i-Tüpfelchen bekam der Artikel noch durch die von NordNordWest in der Kartenwerkstatt gezeichnete Verbreitungskarte. Am 16. Juli 2017 wurde der Artikel als Kandidat für die exzellenten Artikel vorgeschlagen und in der Folge von einigen Mitarbeitern nachgeschliffen (Zyranivia, Stegosaurus Rex, Rax, Geaster, Cimbail, Andim, Sakra) und weitere Benutzer beteiligten sich an der Abstimmung.

Am 5. August 2017 wurde die Abstimmung von Tönjes ausgewertet – seitdem trägt der Artikel das Prädikat „exzellenter Artikel“. Frank sucht sich derweil ein neues Ziel; erste Bilder vom Langohr-Streifenhörnchen in der Sierra Nevada konnte er bereits machen, und während der Wikimania in Montréal sinnierten wir über weitere Arten in Kalifornien, allen voran den Nördlichen See-Elefanten mit Paarungsstränden nördlich von San Francisco. Für mich als Autor ist dieses Projekt mehr als nur eine kleine Freude und ich freue mich auf weitere Kooperationen. AR, 22.8.

Neues von der Kategorienfront auf Commons

Wikimedia Commons
Wikimedia Commons

Das Wachstum der Bildermenge auf Commons ist enorm: Momentan sind dort schon über 41 Mio. Mediendateien. Während die Anzahl Bilder exponentiell zunimmt, wächst die Anzahl der Leute, die diese Bilder einkategorisieren, höchstens noch linear.

Ein großer Teil des Wachstums in der letzten Zeit geht auf automatische Massenuploads von Flickr & Panoramio zurück. Von Panoramio sind schon über 2,3 Mio. und von Flickr mindestens eine Million Bilder importiert worden.

Anstatt, dass man diese Bilder unkategorisiert hochlädt, werden jedoch die „Tags“ (Schlagworte) dieser Plattformen als Kategorien übernommen. Normalerweise sind die Tags aber sehr grob, bei Panoramio ist es oft nur die geographische Herkunft. Das führt dazu, dass Übersichtskategorien auf Commons, insbesondere zu Ländern und Städten, überschwemmt werden. Ein Beispiel: Die Kategorie „Hamburg“ auf Commons enthält 3.000 Bilder, die allesamt von Panoramio stammen. Eigentlich gehören die Bilder in Unterkategorien von einzelnen Stadtteilen oder Gebäuden.

Wären es 30 Bilder, würde sie wohl schnell jemand einkategorisieren. Bei 3.000 Bildern wagt sich hier aber niemand mehr ran, und die Kategorie läuft über. Kategorien ohne einen Sisyphus, der sich als „Besitzer“ fühlt, verkommen – seitdem soviel importiert wird – innerhalb kürzester Zeit.

Leider sehen (Mr. Flickr) und Shizhao (Mr. Panoramio) nicht ein, dass sie mit ihren Uploads Kollateralschäden verursachen und machen einfach weiter. Bei Panoramio ist die Eile allerdings verständlich, da die Seite im November 2017 abgeschaltet werden wird, und wir die Bilder auf Zeit retten müssen.

Das hat zu einem kleinen Aufstand von Wikipedianern aus dieser Sprachversion bei Commons geführt. Gegen das „immer mehr, immer schlechter“ auf Commons scheint man aber nicht ankommen zu können.

Wer Ordnung auf Commons möchte, hilft am Besten durch das Einkategorisieren unkategorisierter Dateien sowie das Aufräumen von abstrakten Oberbegriffen / Ortskategorien mit!

Freunde von mir haben zum Beispiel bereits die Kategorien Wirtschaft, Landwirtschaft, aber auch Forschung, Jahreszeiten, Tintenfische und „Strukturen“ abgearbeitet. Hier muss man mutig sein und alle Bilder, die sich nicht der Kategorie zuordnen lassen, rausschmeißen. Das geht mit dem Gadget Cat-a-lot.

Weitere Vorschläge, wie man die Kategorien auf Commons wieder nutzbar machen kann, sind stets willkommen.--Torsten, 21. 8.

Ist das kollaborative Grundprinzip von Wikipedia noch zeitgemäß?

Ein nettes Bild zu einem eher unerfreulichen Thema: Strandpromenade in Cambrils

Die kollaborative Arbeitsweise – jede(r) darf editieren – gilt gemeinhin als das Grundprinzip von Wikipedia schlechthin. Valide Quellen, welche den Erfolg dieses Prinzips untermauern, gibt es erstaunlicherweise wenig. Gemeinhin wird für den Erfolg dieser Arbeitsweise die immens große Menge von Wikipedia-Artikeln angeführt. Meiner Ansicht jedoch ist das kollaborative Prinzip keinesfalls ein Garant für qualitativ akzeptable oder gar gute Beiträge. Entgegen der hier hochgehaltenen Theorie ist meine Meinung die, dass das Grundprinzip in vielen Fällen kontraproduktiv funktioniert. Damit die Frage nicht akademisch bleibt, hier ein Praxisbeispiel – der Eintrag zu dem Terroranschlag in Barcelona am 17. August 2017. Der Artikel selbst dürfte im aktuellen Zustand kaum ein adäquates Informationsmedium sein zur Thematik; aufgrund seiner Lücken und (unkorrigierten) Inaktualitäten müsste man Leser(innen) ehrlicherweise an tagesaktuelle Medien weiterverweisen. Die Versionsgeschichte zeigt zudem, was im Beitrag schief lief: Zwei der Hauptakteure sind weniger als „Autoren“ aufgetreten denn als summarische, wiederholt eingreifende Weglöscher größerer Textparts. Steigt man tiefer in die Artikelgenese hinab, erhärtet sich der Eindruck, dass jene beiden dem Thema gegenüber (beziehungsweise seiner Thematisierung in Wikipedia) eher eine reservierte, tendenziell ablehnende Haltung hegen als dass Interesse bestanden hätte, ein informatives Lemma aufzugleisen. Ein dritter Hauptakteur wiederum hat sich aufwandstechnisch zwar stark eingebracht – inhaltlich allerdings hauptsächlich mittels (umstrittener) Infoboxen und Tabellen-Elemente.

Kurzum: Die Bearbeitungsgenese ist geprägt von „Hüh“ und „Hott“, von „Hin“ und „Her“. Auffällig bei dem Ganzen erscheint mir vor allem eines: dass beim Angehen dieses tagesaktuellen Themas nicht einmal in Ansätzen so etwas wie eine Koordination stattfand – eine Aufgabenverteilung, wie sie in jeder Redaktion Standard wäre. Stattdessen haben einige Hauptakteure – ohne nach rechts oder links zu blicken – ihren jeweiligen Riemen durchgezogen. Die Folge: Zumindest mittelfristig ist eine substanzielle Weiterentwicklung des Lemmas zum Barcelona-Anschlag unwahrscheinlich – aus dem simplen Grund, weil angesichts der beschriebenen Arbeitssituation kaum noch jemand Lust haben dürfte, hier in den Ring zu steigen. Sicher will ich diese Erfahrung nicht verallgemeinern. Auffällig ist aber durchaus, dass zumindest bei komplexeren Thematiken zwei, drei oder vier Hauptautor(inn)en das Gros der Arbeit leisten – nicht die vielzitierte „Schwarmintelligenz“. Meiner Meinung nach ergibt sich daraus zwingend die Frage, ob strukturiertere Formen der Artikelerstellung nicht angemessener wären für Wikipedia als eine Arbeitsweise, deren Grenzen sich in den letzten Jahren zunehmend bestätigt haben. rz, 19.8.

Wenn man aus der Wikipedia heraus auf externe Webseiten verlinkt, besteht das Risiko, dass die verlinkte Seite veraltet, verschwindet oder sich ihre Adresse ändert. Darum war ein Topwunsch in der diesjährigen Umfrage Technische Wünsche, dass alle externen Seiten, die aus Artikeln in der Wikipedia heraus verlinkt werden, automatisch im Internet Archive gespeichert werden und man manuell auf die archivierte Version verlinken kann, falls die ursprüngliche Seite sich verändert hat oder nicht mehr verfügbar ist. Was viele nicht wussten: Alle Seiten, die von Wikipedia heraus verlinkt werden, werden bereits seit einigen Jahren vom Internet Archive automatisch gesammelt und archiviert. Das bedeutet, wenn man einen veralteten Link findet, kann man schon jetzt die archivierte Version auf https://archive.org/ suchen und im Artikel darauf verlinken. Das Vorgehen Schritt für Schritt:

  1. Die URL der veralteten Seite kopieren, siehe z. B. Einzelnachweis Nr. 6 auf Rotationsdiät
  2. Diese URL auf https://archive.org/ im Suchfeld eingeben
  3. Es erscheint ein Kalender. Darin auf die gewünschte Archivierungsversion klicken und die URL der archivierten Seite kopieren.
  4. Und auf Wikipedia den veralteten Link durch den Link auf die archivierte Seite ersetzen. Das kann z.B. so aussehen: Gender-Datenreport, Einzelnachweis Nr. 1

Der Wunsch aus der Umfrage Technische Wünsche 2017 ist somit erledigt. Eine automatische Ersetzung aller veralteten Links war nicht Teil des Wunsches und ginge auch über eine rein technische Frage hinaus. Übrigens gab es in der internationalen Umfrage Technische Wünsche von 2016 ein verwandtes Anliegen, das es auch in die Topliste geschafft hat. Dort geht es darum, dass schon beim Einfügen eines externen Links in der Wikipedia eine Information ans Internet Archive übergeben wird. So soll im Falle, dass dieser Link veraltet, im Artikel automatisch der passende Archivlink ersetzt werden. js (wmde), 18.8.

Sichtungsrückstand vor historischer Höchstmarke

Ungesichtete Seiten (de-wiki, 2011–2017)
Heute Mitternacht erreichte die Anzahl der ungesichteten Versionen erneut die repräsentative Grenze von 15.000 Seiten – dieser Wert ist nach der letzten „Wasserstandswarnung“ im Februar 2016 der zweithöchste seit Aufzeichnung der Statistik. In den letzten 365 Tagen ist der Rückstand durchschnittlich um ca. 8 Seiten pro Tag angestiegen, 2017 ist dieser Wert sogar mehr als doppelt so hoch. Immerhin konnte der aufgelaufene Wert im genannten Zeitraum an 46 Prozent der Tage reduziert werden. Es stehen nun verschiedene Szenarien zur Auswahl, wie sich diese Entwicklung fortsetzen kann. Ohne die Hilfe von Benutzerinnen und Benutzern mit aktiven Sichterrechten sehen wir uns bei gleichbleibender Dynamik in 2 Jahren einem Rückstand von 20.000 oder mehr Seiten gegenüber. Diese schleichende Entwicklung ist in der Form allerdings nur gegeben, weil einige wenige Benutzer monatlich mehrere Tausend Artikel sichten und damit ausufernde Rückstände verhindern. Die Statistik sagt: die Top-5-Sichter waren für 22 Prozent der Sichtungen verantwortlich – auf das Konto der aktivsten 2 Prozent (56 Sichter) gehen sogar 48 Prozent aller Sichtungen. Nun sollte diese Arbeit weniger quantitativ als qualitativ bemessen werden: die Erstsichtung eines Artikels ist deutlich aufwändiger (da inhaltlicher Natur) als die Nachsichtung formaler Korrekturen. Jedoch geht aus den Zahlen klar hervor, dass die Arbeitslast noch vergleichsweise unregelmäßig verteilt ist.

Schon wenige zusätzliche Mitarbeiter bei der Nachsichtungsaktion könnten dabei behilflich sein, den durchschnittlichen Zuwachs in eine statistische Abnahme der nachzusichtenden Seiten umzukehren, was vor dem Hintergrund des anhaltenden Aufwärtstrends ein Erfolg wäre. Zu diesem Zweck stehen auf der Projektseite viele interessante Helferlein bereit, die es den Autoren beispielsweise ermöglichen, fachbezogene Artikel nach Kategorie zu filtern und gezielt zu sichten. Die deutsche Wikipedia sollte sich neuen Negativ-Rekorden nicht schutzlos ausgeliefert fühlen: wir können den Rückstand gemeinsam aufholen, jedes noch so kleine Engagement ist wichtig und sehr willkommen. Auch unabhängig von diesem Artikel sollte in (naher) Zukunft jedoch darüber diskutiert werden, wie man die Wikipedianer neben ihrer eigentlichen Arbeit zusätzlich auch für die Nachsichtung begeistern kann. FN, 14.8.

Wir sind wieder zurück. Zu acht waren wir in den Tiroler Alpen, im Kaisergebirge, haben viel erlebt und gelernt, über Geologie und Geographie, über Almbauern, wie sie leben und arbeiten, und über die Pflanzenwelt in den Alpen. Zwei hervorragende Fachleute begleiteten uns, die Biologin und WP-Neu-Autorin Dr. Sabine Rösler, und Heinz Staudacher vom Verein zum Schutz der Bergwelt. Zu jedem Hof, jeder Alm, jeder Hütte, jeder Kapelle, zu jedem Felsgestein, zu jeder Pflanze wussten sie was zu erzählen, lebendig und kurzweilig. Sechs Stunden dauerte der Aufstieg, bei wunderschönem Wetter, von 500 Meter auf 1400 Meter, zwischendurch wieder runter ins Kaiserbachtal, auf halber Höhe zur Tischofer Höhle, die schon in der Steinzeit von Menschen bewohnt war, und rauf zur Vorderkaiserfeldenhütte, wo wir nach dem Abendessen den gleich neben der Hütte gelegenen Alpenpflanzengarten besuchten. Zum Glück, denn am zweiten Tag, an dem der Garten auf dem Programm stand, regnete es ununterbrochen. Leider waren einige von uns nicht ganz so wasserdicht gekleidet, so dass wir durchnässt im Tal ankamen. Eigentlich waren wir zum Abschluss unserer Exkursion am Tiroler Stammtisch angesagt. Unser Tiroler Teilnehmer TheTokl aus Innsbruck brachte unsere italienischen Freunde zu seiner Oma nach Hause zum Trocknen und zu heißem Tee, wir anderen versuchten, uns im Hotel in Innsbruck so gut es ging trocken zu bekommen.

Warum wir das alles erzählen? Nicht weil wir viel gelernt haben, auch nicht, weil wir viel Spaß und Gaudi hatten. Sondern weil es uns gelang, das, was wir uns im WAF-Projekt vorgenommen haben, zu verwirklichen. Säule Nummer eins von WAF war von Anfang die Vernetzung von Wikipedia-Communities und Stammtischen im Alpenraum. Mit dabei waren diesmal Wikipedianerinnen und Wikipedianer aus Bayern, Tirol, Vorarlberg, dem Trentino, der Schweiz sowie ein gebürtiger Bayer aus Berlin. Jeder brachte seine eigenen Themen ein. Wir tauschten uns aus über Alpenartikel, an denen wir gerade arbeiten. Pakeha vom Stammtisch Zürich recherchierte und fotografierte während der Exkursion in den Tiroler Landesmuseen. In der Bibliothek des Ferdinandeums fand er Literatur über die Geschichte des Flügelaltars von Schloss Tirol, eines der ältesten sakralen Kunstwerke im Alpenraum. Der fertige Artikel ist ein Gemeinschaftswerk von uns Alpenwikipedianern. Die zweite Säule von WAF auf dieser Exkursion war das Themenspektrum „Natur und Kultur“, das wir sehr weit fassen, wobei auch Musikinstrumentenbau, Filme über die Alpen, oder auch Alpenküche, typische Gerichte und Delikatessen in den Alpenländern eine Rolle spielen. Interessant dabei: Am Anfang stand und steht bei unseren Artikeln häufig das Bild, das thematische Foto. Nicht wie üblich der im Nachgang zu bebildernde Text. Mit den Bildern im Kopf oder am Screen textet’s sich leichter.

Die dritte Säule, die zentrale Bedeutung für uns hat, ist der intensive Kontakt mit Fachleuten und Wissenschaftlern überall dort, wo wir unterwegs sind. Und wenn diese dann wie die beiden versierten Biologen beim Wandern und Kraxeln durch das Naturschutzgebiet Kaisergebirge begeistert und begeisternd die Pflanzen mitsamt der vegetationssoziologischen Umgebung vorstellen, oder schildern, wie die Berghänge, Täler und Kuppen einst von Gletschern bedeckt waren, und wie das Geschiebe von Schnee, Eis und Geröll die alpine Gebirgslandschaft geformt hat, dann möchte man gar nicht aufhören, zuzuhören. Man sieht und erlebt Dinge, deren Beschreibung in einem Wikipedia-Artikel letztendlich nur einen Abklatsch der faszinierenden Wirklichkeit darstellt. Aber das eine ist nüchtern-sachliche Enzyklopädie, das andere ist erlebte Lebensvielfalt. Am schönsten sind dann die Abende in der Hütte, wenn jeder das Erlebte Revue passieren lässt, und ein jeder erzählt, was er an Themen für neue Wikipedia-Artikel aus der Exkursion mitnimmt.

Und noch was anderes beeindruckte uns bei den Begegnungen mit Bergsteigern, Bergwanderern, Naturliebhabern, Hüttenwirten und Almbauern: Deren Wissensdurst und auch die Neugierde, mit der sie uns über Wikipedia ausfragten, und zugleich die Unkenntnis über Wikipedia. Da war es ganz gut, dass wir die vom WMDE-Community-Team initiierten und erstellten WAF-Informationsplakate dabei hatten. Jetzt hängen sie in etlichen Hütten und Almen im Tiroler Kaisergebirge, informieren über Wikipedia und über die Wikipedianerinnen und Wikipedianer, denen die Menschen, die Natur und die Kunst in den Alpenanrainerländern ein großes Anliegen sind. PI, Cr, Pkh, 3.8.

Das Prinzip der Konsensfindung Selbstjustiz der englischsprachigen Wikipedia

Als Sprecher der englischen Sprache begann ich im Mai dieses Jahres auch mein Glück als Autor in der englischsprachigen Wikipedia. Mein Themenfeld ist fast ausschließlich auf ältere Motoren- und Kraftfahrzeugtechnik beschränkt, vorzugsweise aus Deutschland. Welch große Überraschung, dass die besten Quellen zum Thema dann natürlich auch in deutscher Sprache verfasst sind und die Autoren besagter Quellen sich technischer Maßeinheiten bedienten und den bei uns üblichen Schreibweisen für Maßeinheiten angepasst haben. Es mag vielleicht trivial wirken, aber es geht hier um das Volumen in cm3 und die Drehfrequenz mechanischer Bauteile in min−1. Das ist so selbstverständlich, dass niemand gar auf die Idee kommen würde, daran zu zweifeln. Doch nicht so in der englischsprachigen Wikipedia. Dort wird aus Gründen der Allgemeinverständlichkeit das Angeben von Kubikzentimetern und Minuten abgelehnt. Zumindest bei Kraftfahrzeugen, denn scheinbar ist der Kubikzentimeter in der Chemie ein anderer als beim Automobil. Trotz Lesefähigkeit zweifelt man daran, dass Laien dazu in der Lage wären, Minuten korrekt zu verinnerlichen. Was ein Kilopondmeter ist, was er macht und dass er zur korrekten Quellenwiedergabe essentiell ist, wird selbst von Maschinenbauingenieuren mit Masterabschluss gekonnt ignoriert. Dass man als Wikipediaautor die Quellen versteht und auch deren Angaben in den Artikel schreibt, setze ich an dieser Stelle voraus. In der englischsprachigen Wikipedia scheint das System aber ein wenig anders zu funktionieren.

Mit Erstaunen musste ich feststellen, dass über Jahre hinweg historische technische Daten deutscher Fahrzeuge angegeben wurden, ohne, dass jemals ein Autor einen Kilopondmeter für Drehmoment angegeben hätte. Als Ebenfallssprecher der deutschen Sprache machte ich mich also Anfang Mai daran, einige Artikel zu schreiben. Ich gab die Daten der deutschsprachigen Quellen an und nahm auch eine Umrechnung von technischen Einheiten in wirklich allgemeinverständliche SI-Maßeinheiten vor; um Fehler zu vermeiden, die sonst wirklich leicht passieren können und auch in der deutschsprachigen Wikipedia insbesondere bei Artikeln zu amerikanischen Kraftfahrzeugen ein großes Problem sind, benutzte ich eine Vorlage zum Konvertieren von Maßeinheiten. Diese ist nicht dazu in der Lage, Kilopondmeter umzurechnen, also schlug ich diese Funktion vor. Damals ahnte ich noch nicht, dass es auf solch starken Widerstand stoßen würde. Weiter ging es damit, dass ein Benutzer die Minuten für die Drehfrequenz durch rpm und Kubikzentimeter durch cc ersetzte. Da ich dies merkwürdig fand, setzte ich dies zurück und schrieb einen entsprechenden Bearbeitungskommentar. Es führte zur Diskussion auf der Diskussionsseite. Nach und nach stellte sich heraus, dass die englischsprachigen Kollegen weder Minuten noch Kubikzentimeter oder gar anderssprachige Quellen wollen, Argumente wie die SI-Broschüre, die klar vorschreibt, dass man cc aus Gründen der Allgemeinverständlichkeit nicht schreiben darf oder deutsche Quellen wurden ignoriert. Es ging auch nicht darum, einen Konsens zu finden, sondern viel mehr meine Meinung zu ändern. Scheinbar war man sich einig, ich würde deutschen Nationalismus großschreiben, interessant daran ist, ich komme gar nicht aus Deutschland! Ich lasse mich natürlich nicht mit Pauschalaussagen und Theoriefindung abfrühstücken, beispielsweise versuchte man mir zu erläutern, dass kein deutscher Drehzahlmesser mit „1/min“ beschriftet wäre und weder Fachliteratur noch Betriebsanleitungen diese Informationen angeben würden. Beweise des Gegenteils waren nicht erwünscht. Aber ich akzeptiere Briten und Amerikaner, meinetwegen dürfen sie gerne auf Kubikzentimeter verzichten, wenn sie mich nicht belästigen.

Prinzipiell gilt, dass die Angabe aus der Quelle im Artikel stehen sollte, egal, was man davon hält, ob man denkt, dass es richtig oder falsch ist. Regelwerk der Wikipedia, dass das Zitieren der Quellen verbietet, gibt es nicht. Allerdings ist es verboten, Angaben in Artikel zu schreiben, die sich nicht mit der zitierten Quelle decken; solche Bearbeitungen rückgängig zu machen ist nicht nur erlaubt sondern auch erwünscht und notwendig. Doch scheinbar nicht in diesem Fall. (Man achte auf den den Amerikanern unbekannten Kilopondmeter.) Umso erstaunlicher ist es, dass selber Benutzer mich auf dem englischen Gegenstück der Seite Vandalismusmeldung meldete und mich des Editwarrings sowie weiteren Fehlverhaltens bezichtigte. Nun gut, ich konnte darlegen, dass seine Anschuldigung des Editwars nicht haltbar war, dennoch verlangte er eine infinite Benutzersperre. Für gewöhnlich würde bei uns ein Administrator den Fall prüfen, feststellen, dass es keinen Editwar gegeben hat und die Sache ist erledigt. Behauptet der Kläger weiter wider besseres Wissen, es hätte einen Editwar gegeben, wird er in der Regel ermahnt und aufgefordert, das zu unterlassen. Allerdings sollte das nur der Anfang werden. Letztlich hagelte es viele unschöne Worte, so wurde mir vorgeworfen, dass ich verlogen sei und nur stören würde sowie dass ich nicht dazu in der Lage wäre, irgendjemand anderen zu respektieren. Ich würde die deutschen Konventionen über andere Konventionen stellen. Man verglich mich mit Bozo dem Clown, befürwortete, dass ich öffentlich verprügelt würde und legte eine wirklich als widerlich zu bezeichnende Wortwahl an den Tag, ich solle „mit der Scheiße aufhören“ und endlich „in meinen Dickschädel reinbekommen“, dass die „verfickte englische Wikipedia“ anders sei. Der Ausdruck des öffentlichen Hasses gegen einen anderen Benutzer nur wegen des Vertretens einer anderen Meinung würde in diesem Wiki ziemlich sicher mit Benutzersperren geahndet werden, umso schockierter war ich, als die Administratoren nur tatenlos zusahen, wie andere Benutzer sich über mein öffentliches Verprügeln unterhielten. Das allerheftigste ist das Prinzip der dortigen Konsensfindung. Letztlich entschlossen sich sieben andere Benutzer trotz Lüge des Sperrwünschers, dass ich aus dem Themenfeld der Automobiltechnik verbannt werden müsse. Und ich wurde verbannt. Kein Administrator musste dem zustimmen oder diese Sperre einsetzen. Es ist einfach so möglich, dass sieben andere Benutzer einen anderen ungeliebten Benutzer aussperren können und dabei mit übler Rede davonkommen. Ob das gerechtfertigt ist, angemssen ist oder gar Sinn macht, ist egal. Erklärungen des zu Sperrenden, „Fehlverhalten“ einzustellen? Egal. Selbstjustiz? Egal! Der Wunsch nach einer Strafe war groß, allerdings meine ich mich zu entsinnen, dass Sperren als Strafen hier nicht erwünscht sind. Scheinbar ist es bei den englischen Kollegen anders. Eine äußerst bittere Erfahrung, die ich hier zum Glück nicht machen kann, da nicht einfach so sich sieben Benutzer dazu entschließen können, einen anderen Benutzer zu sperren und dieser dann auch tatsächlich gesperrt ist. Die meines Erachtens oft zu Unrecht wenig wertgeschätzte Administration der deutschsprachigen Wikipedia würde zwar die Argumente für eine Sperre beachten, allerdings nicht auf Zuruf andere Autoren infinit sperren. Hier ist das Werkzeug WP:BSV die einzige Möglichkeit, per Konsens einen anderen Benutzer zu sperren. Sicher habe ich nicht alles richtig gemacht, das will ich auch gar nicht behaupten. Aber dass man mit persönlicher Abneigung und Hass tatsächlich andere Benutzer nicht nur wegekeln sondern ganz offiziell aussperren kann, erschüttert mich. Die englischsprachige Wikipedia hat nun einen Autor, der sowohl Englisch als auch Deutsch als Muttersprache spricht, weniger. JJ, 2. 8.

Die Topwünsche aus der Umfrage „Technische Wünsche 2017“ stehen fest

Vielen Dank an alle, die bei der Umfrage dabei waren!

Am 2. Juli endete die dritte Umfrage zu den technischen Wünschen in der deutschsprachigen Wikipedia. Mit 450 Teilnehmenden und insgesamt fast 3.000 vergebenen Pro-Stimmen war die Beteiligung sehr viel höher als in den beiden vorherigen Umfragen.

Ziel war es, herauszufinden, wo der „technische Schuh“ am meisten drückt. Dabei war es besonders schön zu sehen, dass dieses Mal tatsächlich Nutzerinnen und Nutzer „quer durch den Gemüsegarten“ erreicht wurden: Es gab Wünsche von Autorinnen und Autoren, die teils seit 2002 in der Wikipedia aktiv sind, aber auch von (relativ) neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die erst seit diesem Jahr mit dabei sind.

188 Wünsche standen letztlich zur Abstimmung. Davon sind nun 10 Wünsche in die Wunschliste gewandert – die Top 9 sowie das Projekt eines ehrenamtlichen Entwicklers. Mit 85 Pro-Stimmen liegt der Wunsch „Vorschau von Einzelnachweisen“ von Benutzer: Rübenkopf auf Platz 1. Hier findet sich die Auszählung aller Stimmen. Wie angekündigt wurde ein weiterer Platz auf der Wunschliste für ein Projekt von ehrenamtlichen Entwicklerinnen und Entwicklern reserviert, um die Leute hinter Tools, Skripten und Co. mit fachlicher Beratung zu unterstützen, die für die Wikimedia-Projekte so wichtig sind. Mit 30 Pro-Stimmen in dieser Rubrik haben sich FNDE und sein Tool sec.Watch einen Platz in der Wunschliste verschafft.

Mit diesen Top 9 + 1 neuen Wünschen auf der Wunschliste wird sich das Team „Technische Wünsche“ in Zukunft beschäftigen. Dabei kann es immer noch sein, dass ein Wunsch nicht umgesetzt werden kann, weil das Projekt z.B. technisch zu aufwendig oder zu kontrovers ist. In der nächsten Zeit geht es – neben der Arbeit an Projekten aus früheren Umfragen – vor allem darum, mehr über die neuen Wünsche herauszufinden und die Vorschläge mit den Entwicklerteams der Wikimedia Foundation zu diskutieren. Hierfür wurde z.B. bereits im Vorfeld eine (inzwischen angenommene) Einreichung für die Wikimania gemacht, um Feedback von anderen Entwicklern sowie der internationalen Community einzuholen.

Die neuen Aufgaben auf der Wunschliste kommen zu alten Aufgaben hinzu: Zum Einen sind noch Projekte aus früheren Umfragen offen, zum Anderen wächst der Anteil an Wartung von Software mit der Umsetzung von neuen Projekten prozentual an: Bereits umgesetzte Projekte müssen mit Software-Änderungen standhalten und kontinuierlich weiter verbessert werden. D.h. je mehr umgesetzte Projekte, desto weniger Spielraum für Neues.

Umso wichtiger ist es, die Wunschliste als Projekt von Vielen zu denken: Als Zusatz zu den 9+1 werden daher die Plätze bis Top 50 daraufhin durchgesehen, ob sich darin kleine Aufgaben befinden, die z.B. an einem Hackathon-Wochenende umgesetzt werden könnten. Wenn dies der Fall ist, werden daraus Phabricator-Tickets gemacht und diese für Hackathons etc. für alle Interessierten empfohlen.

Wer auf dem Laufenden bleiben möchte, wie es mit den Wünschen weitergeht, kann sich auf dem Newsletter eintragen. Und wer Ideen für technische Verbesserungen hat und sie bis zur nächsten Umfrage nicht vergessen möchte, kann sie auf dem Wunschparkplatz hinterlassen und wird dann rechtzeitig zur nächsten Umfrage erinnert.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die an der Umfrage teilgenommen, Wünsche eingereicht, mitdiskutiert, nachgefragt, hingewiesen, angeregt und nicht zuletzt wertvolle Hinweise gegeben haben, für welche Probleme es bereits Lösungen gibt. Wer anderen für ihre Hilfe während der Umfrage danken will, kann das z.B. mithilfe dieser kleinen virtuellen Anerkennung auf deren Benutzerseite tun. bm (wmde), 1.8.

Wiki Loves Music!

Nur gestellt: Einige der Teilnehmer beim Gruppenfoto.

Schon vier Wochen ist das Projektwochenende von Wiki Loves Music in Hamburg vorbei – höchste Zeit, über die Ergebnisse zu berichten. Auf Einladung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg kamen über zwanzig Wikipedianer aus dem ganzen DACH-Raum in die Hansestadt, um sich dreieinhalb Tage lang der Verbesserung der Wikipedia-Artikel über Musikinstrumente zu widmen.

Wie es sich für eine GLAM on Tour-Station gehört, gab es ein abwechslungsreiches Programm: Ein Höhepunkt gleich am ersten Abend war für mich der Besuch eines Prüfungskonzerts der Hamburger Musikhochschule im historischen Spiegelsaal des Museums. Führungen durch die Instrumentensammlung des Museums und durch das Hamburger Komponistenquartier sorgten für eine fundierte Einordnung und lokale Anknüpfung des Themas. Bei Speis und Trank kam mittags und abends auch der gesellige Teil nicht zu kurz.

Nicht zu stoppen waren die Teilnehmer wie immer bei der inhaltlichen Arbeit: Die Fotografen und Videografen fertigten Aufnahmen von Musikern und Instrumenten an und die Autoren machten sich in der Museumsbibliothek und in den benachbarten Bücherhallen daran, Artikel wie den Eintrag über die Celesta zu verbessern – oder gleich einen ganzen Schwung von Artikeln über Cembalobauer neu anzulegen. Es wird sicher noch eine ganze Weile dauern, bis alle neuen Fotos hochgeladen, kategorisiert und eingebunden sind.

Bereits im Vorfeld des Projektwochenendes hatten wir eine Reihe von Bildspenden erhalten, und zwar sowohl vom Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, das als erstes Museum in Deutschland seine Sammlung Online komplett unter CC0 lizenziert, als auch von Instrumentenherstellern wie Yamaha und Schiedmayer sowie vom Metropolitan Museum of Art.

Auch das Fernsehen war da und hat einen kurzen Beitrag produziert.

Die gesamten Ergebnisse des Projektwochenendes sind auf der Dokumentationsseite zu finden. Der NDR hat einen kurzen Bericht über das Projekt gesendet, der noch ein paar Tage lang in der Mediathek verfügbar ist. Zum Schluss sei allen Teilnehmern und Unterstützern ein großer Dank für das tolle Wochenende ausgesprochen. Gnom, 1.8.

Meilenstein: 10.000 Artikel zu Brasilien überschritten

Ich freue mich mitteilen zu können, dass im August 2017 die Zahl von 10.000 echten Artikeln zu Brasilien überschritten wurde. Und das Dank zahlreicher Fußballer- und Bischofsbiographien, Respekt an die Autorenkollegen. Bei 500 Jahren Geschichte ist bei diesem 200-Millionen-Völkchen noch etwas Luft nach oben offen. Em, 30.8.

Konferenz zu Diversität in den Wikimedia-Projekten

Vom 3. bis zum 5. November 2017 findet im Sheraton Hotel in der Stockholmer Innenstadt die Wikimedia Diversity Conference 2017. Interessierte Community-Mitglieder sollten sich frühzeitig auf der Seite für die Teilnahme bewerben (Link auf der Einstiegsseite). An der Teilnahme Interessierte aus Deutschland können bei WMDE die Übernahme der Reise- und Unterkunftskosten über community@wikimedia.de beantragen. (vl, 29.08.)

Spannende Exkursionen zur WikiCon 2017

WikiCon 2017
WikiCon 2017

In weniger als zwei Wochen findet die WikiCon 2017 in Leipzig statt. Das WikiCon-Orga-Team freut sich, neben dem regulären Konferenzprogramm die folgenden fünf Exkursionen im Rahmen der diesjährigen WikiCon anbieten zu können:

  • Bereits am Freitagnachmittag, parallel zur WMDE-Planungssession für 2018, bietet das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ einen Einblick in das Visualisierungszentrum der Umweltinformatik und die Arbeit des Umweltforschungszentrums sowie einen Rundgang durch den Wissenschaftspark an. (Link zur Veranstaltung)
  • Am Sonnabendvormittag findet eine Führung durch das Ägyptische Museum der Universität Leipzig statt. (Link zur Veranstaltung)
  • Direkt in der Nähe des Konferenzortes befindet sich die Gedenkstätte Zwangsarbeit. Dort findet am Sonnabendnachmittag ein Rundgang statt. Dieser bietet einen Überblick zum Thema während des NS-Zeit und legt einen besonderen Fokus auf die Region Leipzig. (Link zur Veranstaltung)
  • Am Sonntag um 9:30 Uhr findet eine Führung durch den Leipziger Standort der Deutschen Nationalbibliothek inkl. des Deutschen Buch- und Schriftmuseums statt. (Link zur Veranstaltung)
  • Ebenfalls am Sonntagvormittag findet eine Führung durch Sellerhausen, den Ortsteil südlich des KUBUS, statt. Diese organisierte der Bürgerverein Sellerhausen für uns. Im Rahmen dieser Exkursion ist die Besichtigung der Emmauskirche möglich. (Link zur Veranstaltung)

Alle Führungen sind für die Teilnehmenden der WikiCon kostenfrei. Exkursionen mit größerer Entfernung zum Veranstaltungsort sind durch den ÖPNV erreichbar. (Alle Teilnehmenden der WikiCon erhalten während der Vor-Ort-Anmeldung ein ÖPNV-Ticket.) Die wichtigsten Informationen zu den Veranstaltungen sind unter Wikipedia:WikiCon 2017/Programm#Exkursionen auffindbar. Dort gibt es auch Listen für Interessierte. Wir bitten darum sich zeitnah einzutragen, damit wir die Zahl der Teilnehmenden möglichst gut planen können. Natürlich ist die Teilnahme aber auch noch spontan möglich.

Auch spontane Anmeldungen für die WikiCon sind noch möglich. Dass noch ein Hotelzimmer zur Verfügung gestellt werden kann, können wir aber leider nicht mehr garantieren. (DCB für das WikiCon-Orga-Team, 27.08.)

Letzter Aufruf: Noch 4 Zimmer frei in Fürstenberg für den 6.–8. Oktober

Uhrengehäuse aus Fürstenberger Porzellan, um 1760
Uhrengehäuse aus Fürstenberger Porzellan, um 1760

In wenigen Wochen findet die GLAM-Veranstaltung im Museum Schloss Fürstenberg und im Kragstuhlmuseum statt. Thema wird – wie bereits im Mai ausführlich angekündigt – das Thema Porzellan(herstellung), inkl. etlicher „Nebenschauplätze“ sein. Hier das Programm mit Fachvorträgen, Führungen und Besichtigungen. Ein paar Zimmer sind noch zu vergeben: Interessierte also bitte schnell in die Teilnehmerliste eintragen. (BS, 26.08.)

31.8.: "ALPHA" – Die Tour zur Planung 2018 auf Station in Köln!

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von WMDE stellen den aktuellen Stand der Planung fürs nächste Jahr vor. Komm vorbei und diskutiere mit uns über die Vereinsziele 2018!

Im Juni und Juli haben wir in enger Abstimmung mit unserem Präsidium erste Ziele für 2018 entwickelt. Mit diesen Zielentwürfen (der "ALPHA-Version") gehen wir bis einschließlich zur WikiCon auf Tour in die lokalen Wikipedia-Räume. Dabei stellen wir den aktuellen Stand vor und holen uns Feedback von Communitys, Mitgliedern, Freunden des Vereins und allen Interessierten. In Berlin (WikiBär), Hamburg (Kontor Hamburg) und München (WikiMuc) haben wir bereits tolle Anregungen bekommen und viel gelernt. Vielen Dank an alle, die da waren und mitdiskutiert haben! Nun geht es am 31.8 ins Lokal K nach Köln! Im September wird die Planung 2018 basierend auf dem Feedback weiter detailliert und konkretisiert. Auf dieser Grundlage wird bis Anfang Oktober der Entwurf eines Wirtschaftsplans für 2018 erarbeitet und der Mitgliederversammlung des Vereins zur Verabschiedung vorgelegt. Alle Informationen zum generellen Ablauf der Planung, Informationen zu den einzelnen Tour-Stationen und die Dokumentation der Ergebnisse findet Ihr hier.

  • Datum: Donnerstag, 31. August
  • Zeit: 18 Uhr
  • Ort: Wikipedia: Lokal K, Hackländerstraße 2, 50825 Köln (Wikipedia:Lokal K/Adresse und Anfahrt, barrierefreier Zugang vorhanden)
  • Interessiert?: Dann komm vorbei! Für die Vorbereitung würde es uns helfen, wenn Du Dich vorab hier einträgst.RB, 25.8.

Vor der WikiCon ist vor der WikiCon

WikiCon
WikiCon

Noch sind es gut zwei Wochen bis zur WikiCon 2017 in Leipzig, die Suche nach Helfer*innen läuft und die Planungen befinden sich in ihren letzten Zügen, da gilt es schon an die nächste WikiCon zu denken.

Es hat sich bewährt, dass sich ein Team möglichst frühzeitig findet, um genügend Zeit für eine gemeinsame Vorbereitung zu haben. Dazu müsst und sollt ihr kein ausgearbeitetes Konzept vorlegen, sondern den Wunsch und Willen äußern, die Veranstaltung in einer Gruppe zu organisieren. Auch für 2018 werden die Chapter wieder ein festes Team an Ansprechpartnerinnen oder -partnern als Unterstützung für Eventmanagement und -konzeption zur Verfügung stellen. So könnt Ihr euch ungestört auf die Inhalte und das Programm konzentrieren. Alle Informationen gibt es im Aufruf zu Interessensbekundungen. Interesse kann hier bekundet werden. (DCB, 24.08.)

Wiki Science Competition, WLM-Flyer und Wikipedia-Broschüre

2017 findet erneut der internationale Bilderwettbewerb Wiki Science Competition statt. In fünf verschiedenen Kategorien (People in Science, Microscopy Images, Non-photographic media, Image Sets, General Category) werden Aufnahmen und Bilder gesucht, die im November hochgeladen und von einer Jury begutachtet werden sollen.

Wenn jemand Lust auf die Organisation und Durchführung dieses Wettbewerbs in Deutschland hat, unterstützt und hilft Wikimedia Deutschland sehr gerne. Das Team Ideenförderung ist wie üblich unter community@wikimedia.de zu erreichen!

Für den Fotowettbewerb Wiki Loves Monuments Deutschland sind nun Flyer gedruckt und können auch in Verbindung mit der aktualisierten Wikipedia-Broschüre unter community@wikimedia.de angefragt werden. JS, 16.8.

Was für ein Sommer!

Erst ist es zu nass und man wartet, dass es zu regnen aufhört. Dann ist es zu heiß und man wartet auf kühleres Wetter. Und dann ist 20. August und man wartet, was das Zeug hält. Wenn man mitmacht. Beim Wartungsbausteinwettbewerb im Sommer 2017. Tragt euch ein und helft mit, damit die zahlreichen Artikelbaustellen in der Wikipedia ein bisschen weniger werden. Zwei Wochen lang, vom 20. August bis zum 3. September, könnt ihr euch Artikel mit Mängelbausteinen aussuchen, die ihr verbessern und ergänzen wollt, und dabei Punkte für die WBW-Tabelle sammeln. Egal ob alleine oder im Team, ihr seid herzlich eingeladen mitzumachen bei einem der traditionsreichsten Wettbewerbe in der WP. Probiert es einfach mal aus und meldet euch hier an. Jeder Beitrag ist willkommen, denn bei allem Wettstreit um Pokale und Medaillen: Gewinner sollen letztendlich die Wikipedia und ihre Leser sein. Schwerpunkt sind diesmal die Themen Deutschland, Afrika und Naturwissenschaften. HvW, 14.8.

WikiCon 2017: Anmeldeschluss und Suche nach helfenden Händen

WikiCon 2017
WikiCon 2017

Das WikiCon-Orga-Team ist erfreut, dass sich bis jetzt bereits mehr als 200 Teilnehmer*innen zur WikiCon 2017 in Leipzig angemeldet haben. Wer dies noch nicht getan hat, hat noch bis zum Sonntag, den 20. August, für die Anmeldung inkl. Hotelbuchung durch Wikimedia Zeit. Auch danach ist es natürlich noch möglich sich zur WikiCon anzumelden, eine Übernachtungsgelegenheit können wir dann aber nicht mehr garantieren. Die Anmeldung erfolgt über anmeldung.wikicon.org, wichtige Fragen werden unter Wikipedia:WikiCon 2017/FAQ beantwortet.

Derweil läuft auch noch die Suche nach helfenden Händen zur Durchführung der Veranstaltung. Alle Interessierten sind hiermit eingeladen, die Veranstaltung zu unterstützen. (Es gibt, wie immer, viel zu tun.) Die Tabellen zum Eintragen gibt es auf der Seite Wikipedia:WikiCon 2017/Helferkoordination. (DCB für das WikiCon-Orga-Team; 13.08.)

Wikimania 2017

Heute beginnt die Wikimania 2017 - die jährlich veranstaltete Weltkonferenz der Wikipedianer - in Montreal. Neben vielen anderen deutschsprachigen Wikipedianern ist auch Christian Vater von der Universität Heidelberg vor Ort. Im kurzen Interview mit dem Inforadio rbb beschreibt Christian seinen Eindruck als Wissenschaftler von unserem Projekt: in manchen Bereichen sehr zuverlässig, aber dauerhaft nicht zitierbar. q, 9.8. / Einige Live-Streams auf YouTube - BG - 77.22.252.42 18:59, 11. Aug. 2017 (CEST)[Beantworten]

Wikipedianer sind hartnäckig!

Einundzwanzigste Version
Einundzwanzigste Version

Es hat 21 (in Worten: einundzwanzig) Bildversionen benötigt, um ein Foto vernünftig hier darstellen zu können! Nachdem Mauerquadrant, Nightflyer, Tsungam, Speravir, De728631 und der SteinsplitterBot gescheitert waren, hat Smial das Rätsel gelöst. Zum Nachlesen: Mal was kniffeliges.

Ich kenne kein anderes Foto, an dem so oft herumgedoktert wurde.

In Artikeln gilt ja die Schwarmintelligenz als normal, aber man sollte das bei Bildern auch mal erwähnen. Wer problematische Fotos findet, kann sich an die Fotowerkstatt wenden. nf, 4.8.

Extrablatt: Der Kurier berichtet von der Wikimania

Das Fieber steigt: Die Wikimania steht vor der Tür. Wie schon in früheren Jahren berichtet auch dieses Jahr das Extrablatt des Kuriers wieder exklusiv von der großen Wiki-Konferenz.

Reportagen, Kommentare und Hintergrundberichte ab sofort (fast) live und (manchmal sogar) in Farbe. Nur auf:
Wikipedia:Kurier/Wikimania 2017
MB, 4.8.

Welcher Social-Media-Typ bist Du?

Die Kollegen von extra 3 haben diverse soziale Netzwerke einem kleinen Usability-Test unterzogen, dabei aber aus unerfindlichen Gründen Wikipedia ausgelassen. Dabei findet der geneigte User doch hier am ehesten von allem etwas: Hater-, Laber-, Action- und Kuschelecken, hin und wieder gesponserte Beiträge und - erschreckend viele - (Namens-)Räume, in denen es ihm wie bei Google+ ergeht. UR, 4.8.

Commons Video-Views Tool entwickelt

Zu Beginn unserer Kampagnen-Aktionen für mehr Ehrenamtliche in den Wikimedia-Projekte war es uns von Wikimedia Deutschland (WMDE) nicht so einfach möglich, die Viewzahlen von Videos auf Commons zu messen. Da auch in anderen Bereichen des Movements nach Möglichkeiten gesucht wurde, die Wirksamkeit von Videos messen zu können, haben wir nun ein Commons Video-View-Tool entwickelt. Bei Eingabe eines Videopfades können dort die täglichen Abrufzahlen abgelesen werden. Es funktioniert übrigens auch bei Audiodateien. Näheres dazu findet ihr auf dem WMDE-Portal zu neuen Ehrenamtlichen. StS (WMDE), 4.8.