Wistedt (Salzwedel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wistedt
Stadt Salzwedel
Koordinaten: 52° 49′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 52° 49′ 2″ N, 10° 59′ 28″ O
Höhe: 33 m ü. NHN
Fläche: 6,49 km²[1]
Einwohner: 106 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1972
Eingemeindet nach: Osterwohle
Postleitzahl: 29410
Vorwahl: 039033
Wistedt (Sachsen-Anhalt)
Wistedt (Sachsen-Anhalt)
Lage von Wistedt in Sachsen-Anhalt
Dorfkirche Wistedt
Dorfkirche Wistedt

Wistedt gehört zur Ortschaft Osterwohle und ist ein Ortsteil der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Das altmärkische Dorf Wistedt, ein stark nach Süden und Südwesten erweitertes Rundplatzdorf mit Kirche auf dem Platz,[1] liegt 12 Kilometer südwestlich von Salzwedel am Flüsschen Salzwedeler Dumme.[3] Nachbarorte sind Henningen, Osterwohle, Wallstawe und Langenapel.

Mittelalter bis Neuzeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1279 als villa wizstede. Das Kloster Diesdorf hatte einen Hof im Dorf von Heinrich von Dannenberg gekauft.[4] In 1346 heißt es in einer Urkunde am dorff Wystede.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Wistede aufgeführt. Es gab sieben Höfe, vier davon waren wüst.[6] Weitere Nennungen sind 1687 Wistede[1] und 1804 Wistedt.[7]

Eingemeindungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[1]

Die Gemeinde Wistedt wurde am 25. Juli 1952 in den neu errichteten Kreis Salzwedel eingegliedert und am 1. Oktober 1972 nach Osterwohle eingemeindet.[8] Damit gehörte der Ortsteil Wistedt bis Ende 2009 zur eigenständigen Gemeinde Osterwohle und war Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land. Seit der Eingemeindung von Osterwohle nach Salzwedel am 1. Januar 2010 gehört Wistedt als Ortsteil zur Stadt Salzwedel und zur gleichzeitig neu gebildeten Ortschaft Osterwohle.

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner
1734 051
1774 062
1789 087
1798 086
1801 087
1818 120
1840 160
1864 181
1871 192
1885 190
Jahr Einwohner
1892 [0]184[9]
1895 173
1900 [0]170[9]
1905 184
1910 [0]209[9]
1925 198
1939 170
1946 251
1964 162

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1946:[1]

Jahr Einwohner
2014 [00]100[10]
2015 [00]106[10]
2020 [00]106[11]
2021 [00]108[12]
2022 [00]103[12]
2023 [0]106[2]

Die evangelische Kirchengemeinde Wistedt, die früher zur Pfarrei Osterwohle gehörte,[13] wird heute betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[14]

Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für die Pfarrei Osterwohle stammen aus dem Jahre 1666.[15]

Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Laurentius in Salzwedel im Dekanat Stendal im Bistum Magdeburg.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Die evangelische Dorfkirche Wistedt ist ein kleiner Feldsteinbau aus dem 15. Jahrhundert. Sie ist eine Filialkirche der Kirchengemeinde in Osterwohle.[13]
  • In Wistedt steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein quadratisches Steindenkmal auf einem Feldsteinsockel, oben mit Kugel und Adler mit ausgebreiteten Schwingen.[17]
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2468–2471, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 151 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 350–351, 181. Wistedt (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2468–2471, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b Hansestadt Salzwedel (Hrsg.): Salzwedel – Statistik Einwohner/Ort zum Stichtag 31.12.2023 mit Haupt- oder alleiniger Wohnung. 6. August 2024.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 97 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 5. Berlin 1845, S. 292 (Digitalisat – A.34).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 409 (uni-potsdam.de (Memento vom 22. März 2019 im Internet Archive)).
  7. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 390 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735_00412~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 151 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  10. a b Jens Heymann: Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15. Januar 2016 (az-online.de).
  11. Alexander Rekow: Salzwedel schrumpft weiter. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 11. Januar 2022, DNB 954815971, S. 13.
  12. a b Shannon Lang: Einwohnerzahl steigt wieder. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 28. Januar 2023, DNB 954815971, S. 17.
  13. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 99 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  14. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 24. Januar 2024.
  15. Ernst Machholz: Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID 504809-6, S. 14 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Bistum Magdeburg, Online-Bistumskarte. 2013, abgerufen am 19. August 2021.
  17. Wistedt, Hansestadt Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2018, abgerufen am 10. April 2019.