Wollingst

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Gemeinde Beverstedt
Wappen von Wollingst
Koordinaten: 53° 29′ N, 8° 51′ OKoordinaten: 53° 28′ 48″ N, 8° 51′ 25″ O
Höhe: 12 m ü. NHN
Fläche: 14,46 km²[1]
Einwohner: 334 (15. Nov. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 23 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 27616
Vorwahl: 04749
Wollingst (Niedersachsen)
Wollingst (Niedersachsen)
Lage von Wollingst in Niedersachsen
Wollingst in der Einheitsgemeinde Beverstedt
Wollingst in der Einheitsgemeinde Beverstedt

Wollingst (niederdeutsch Wolljes) ist eine Ortschaft in der Einheitsgemeinde Beverstedt im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven.

Die Ortschaften in der Einheitsgemeinde Beverstedt

Wollingst befindet sich zwischen den Städten Cuxhaven und Bremen, südöstlich von Bremerhaven. Das Dorf liegt an der Landesstraße 128 zwischen den Ortschaften Geestenseth und Beverstedt.

Wehdel
(Einheitsgemeinde Schiffdorf)
Geestenseth
(Einheitsgemeinde Schiffdorf)
Frelsdorf
Heerstedt Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Ortschaft Beverstedt – Ortsteil Wehldorf Ortschaft Beverstedt – Ortsteil Osterndorf Appeln

(Quelle:[2])

Wollingst pflegte schon im 17. Jahrhundert eine enge Beziehung mit Beverstedt; früher hatte es zur Börde Beverstedt und zum Adeligen Gericht Beverstedt gehört. Während der Franzosenzeit um 1810 wurde der Ort von der Gemeinde Beverstedt verwaltet. Wollingst lag von 1822 bis 1859 im Amt Beverstedt und wurde 1840 eine Landgemeinde im Königreich Hannover. Später lässt sich eine Zugehörigkeit zum Amt Lehe (1859–1885), Kreis Geestemünde (1885–1932), Landkreis Wesermünde (1932–1977) beziehungsweise Landkreis Cuxhaven nachweisen. Die Gemarkung Wollingst wurde 1876 gebildet.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen, die am 1. März 1974 stattfand, wurde die zuvor selbständige Gemeinde Wollingst zu einem Ortsteil des Fleckens Beverstedt in der Samtgemeinde Beverstedt.[3]

Mit der Neubildung der Gemeinde Beverstedt am 1. November 2011 wurde Wollingst eine Ortschaft im Sinne des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes.[4][5]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1973 2016 2021
Einwohner 229 298 293 330 553 468 419 349 334
Quelle [6] [7] [8] [9] [10] [1]

Gemeinderat und Bürgermeister

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Seit der Neubildung der Gemeinde Beverstedt wird die Ortschaft Wollingst vom Beverstedter Gemeinderat vertreten.

Das Ehrenamt des Ortsvorstehers wird derzeit von Bernd Beckmann (CDU) ausgeübt.[1] Die Amtszeit läuft von 2021 bis 2026.

Der Entwurf des Kommunalwappens von Wollingst stammt von dem Heraldiker und Wappenmaler Albert de Badrihaye, der zahlreiche Wappen im Landkreis Cuxhaven erschaffen hat.[11]

Wappen von Wollingst
Wappen von Wollingst
Blasonierung: „In Blau vor einem gehobenen, silbernen Wellenbalken ein goldenes Eichendreilaub mit zwei goldenen Eicheln am Stiel.“[11]
Wappenbegründung: Der Name Wollingst (1197 – Wollingstede) ist als Waldstätte gedeutet. Das Eichendreilaub mit den Eicheln weist auf den Wald hin und der Wellenbalken auf den für das Dorf wichtigen, kleinen Ortsbach.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Naturschutzgebiete

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Naturdenkmale, Geotope

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  • Baumbestand: Hofabgrenzung (Verordnungsdatum 2. Oktober 1995)
  • Eine Eiche (Verordnungsdatum 2. Oktober 1995)
  • Wall aus Schmelzwassersanden (an Nordostseite des Wollingster Sees)

Wirtschaft und Infrastruktur

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Öffentliche Einrichtungen, Vereine

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Wollingst wird mit einigen Fahrten der VBN-Linie 568 an das Busnetz im südlichen Landkreis Cuxhaven angeschlossen. Zusätzlich bietet ein Anrufsammeltaxi (AST) stündliche Verbindungen in Richtung Beverstedt und Bahnhof Stubben (Beverstedt) an. Dieses AST verkehrt an allen Tagen der Woche. Zukünftig könnte die geplante Bundesautobahn 20 nur wenige Kilometer südlich von der Ortschaft verlaufen.

Personen, die mit dem Ort in Verbindung stehen

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  • Nikolaus Tietjen (1873–1924), Landwirt, Bürgermeister von Appeln, Abgeordneter und Mitglied der Steuereinschätzungskommission des Kreistags Geestemünde, er veranlasste während der notgeprägten Inflationsjahre 1921/22 die Ausgabe der sog. „Söben-Dörper-Schiene“ (Sieben-Dörfer-Scheine) u. a. in Wollingst
  • Heinrich Julius Frey, auch Heini Frey (1903–1969), Bremerhavener Möbelunternehmer und Wandervogel, 1927 errichtete er das örtliche Naturfreundehaus

Sagen und Legenden

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  • Der Richter am Wollingster See[18]
  • Die tapferen Wollingster[18]
  • Der Wiedergänger am Wollingster See[19]
  • Christoph von Glahn: 800 Jahre Wollingst. Geschichte und Berichte – Sagen und Sagenhaftes. Hrsg.: Festausschuss 800 Jahre Wollingst. Eigenverlag, Wollingst 1997.
  • Peter Raap: Wandern, singen und Naturerlebnis. Der Wollingster See und die Wandervogelbewegung. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 654. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Juni 2004, S. 1–2 (Digitalisat [PDF; 4,2 MB; abgerufen am 18. September 2018]).
  • Peter Raap: Wandern, Volkstanz, Natur am Wollingster See. Vor vierzig Jahren starb der langjährige Vorsitzende des Vereins der Naturfreunde. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 719. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven November 2009, S. 3–4 (Digitalisat [PDF; 940 kB; abgerufen am 18. September 2018]).
Commons: Wollingst – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d Informationen über Wollingst. In: Website Gemeinde Beverstedt. 15. November 2021, abgerufen am 2. März 2022.
  2. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Dezember 2019; abgerufen am 25. Januar 2021.
  3. Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 22 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB]).
  4. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt. In: Niedersächsisches Vorschrifteninfomationssystem (NI-VORIS). Landkreis Cuxhaven, 17. Februar 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2018; abgerufen am 18. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nds-voris.de
  5. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 5/2011. Hannover 17. Februar 2011, S. 61, S. 3 (Digitalisat [PDF; 155 kB; abgerufen am 26. September 2018]).
  6. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Geestemünde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 2. März 2022.
  7. Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Siehe unter: Nr. 93).
  8. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 193 (Digitalisat).
  9. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 48, Landkreis Wesermünde (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 25. Januar 2021]).
  10. Informationen über Wollingst. In: Website Gemeinde Beverstedt. 16. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. September 2018; abgerufen am 25. Januar 2021.
  11. a b Landkreis Wesermünde (Hrsg.): Wappen des Landkreises Wesermünde. Grassé Offset Verlag, Bremerhaven/Wesermünde 1973, OCLC 469321470 (201 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Oktober 2021]).
  12. NaturFreunde Deutschlands Ortsgruppe Bremerhaven e. V. In: naturfreunde-bremerhaven.de. Abgerufen am 18. September 2018.
  13. Jens Gehrke: Auszug aus dem Paradies. Naturfreunde Bremerhaven geben Haus am Wollingster See ab. In: Nordsee-Zeitung. 12. Mai 2015.
  14. Jens Gehrke: „Da kommt wirklich Wehmut auf.“ Schlussakt am Wollingster See in der Gemeinde Beverstedt. In: Nordsee-Zeitung. 29. März 2017.
  15. Kindertagesstätte „Mäusenest“ Wollingst. In: Website Gemeinde Beverstedt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2014; abgerufen am 18. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.beverstedt.de
  16. Freiwillige Feuerwehr Wollingst. In: Website Gemeinde Beverstedt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. November 2014; abgerufen am 18. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.beverstedt.de
  17. Mogfreds Frettchenhilfe – IFM Auffangstation. In: mogfreds-frettchenhilfe.de. Abgerufen am 18. September 2018.
  18. a b Eberhard Michael Iba, Heide Gräfing-Refinger: Hake Betken siene Duven. Das große Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. Hrsg.: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen des Heimatbundes der Männer vom Morgenstern. Band 16). 3. Auflage. Eigenverlag, Bremerhaven 1999, ISBN 3-931771-16-4, S. 205–206.
  19. Kreislehrerverband Wesermünde, Bremerhavener Lehrerverein: Sagen der Heimat. In: Heimatkundliche Schriften VI. Folge. 1961 (gesammelt von Heinrich Mahler).