Außerordentlicher FDP-Bundesparteitag 1983
Koordinaten: 47° 59′ 12,7″ N, 7° 52′ 21,7″ O
Titel | außerordentlicher Bundesparteitag 1983 |
Ordnungsnummer | 8 |
Ort | Freiburg im Breisgau |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Halle | Stadthalle |
Beginn | 29. Januar 1983 |
Dauer (in Tagen) | 2 |
Delegierte | 400 |
Den außerordentlichen Bundesparteitag 1983 hielt die FDP am 29. und 30. Januar 1983 in der Stadthalle in Freiburg im Breisgau ab. Es handelte sich um den 8. außerordentlichen Bundesparteitag der FDP in der Bundesrepublik Deutschland.[1]
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf diesem Parteitag unter dem Motto „Freiheit braucht Mut. Deutschland braucht F.D.P. die Liberalen“ verabschiedete die FDP ihre „Wahlaussage“ für die Bundestagswahl 1983. Diese enthielt folgende Abschnitte: die liberalen Positionen, Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik, Friedenspolitik, Gesellschafts-, Innen- und Rechtspolitik, Umweltpolitik, weitere Aufgaben der Zukunft.[2]
Delegiertenschlüssel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Insgesamt wurden zum Bundesparteitag 400 Delegierte eingeladen. Nach dem Mitgliederstand der Landesverbände zum 31. Dezember 1981 (200 Delegierte) und den Wählerstimmenzahlen (200 Delegierte) der Bundestagswahl vom 5. Oktober 1980 (Berlin: Wahl zum Abgeordnetenhaus vom 10. Mai 1981) standen den Landesverbänden für die Amtszeit der Delegierten, die am 1. Mai 1982 begann und am 30. April 1984 endete, die folgenden Delegiertenrechte zu. Die Berechnung durch die Bundesgeschäftsstelle erfolgte am 19. Januar 1982 und wurde den Landesverbänden mitgeteilt.
Nach dem Mitgliederbestand der Landesverbände und den Wählerstimmen ergab sich folgender Delegiertenschlüssel:
Delegiertenrechte zum Bundesparteitag | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Landesverband | Delegierte nach Mitgliederzahl | Delegierte nach Wählerstimmen | Summe | Stand 25. Januar 1980 | ||
Baden-Württemberg | 9.337 | 22 | 654.882 | 32 | 54 | 53 |
Bayern | 9.153 | 21 | 532.620 | 26 | 47 | 48 |
Berlin | 2.481 | 6 | 70.529 | 3 | 9 | 13 |
Bremen | 886 | 2 | 68.720 | 3 | 5 | 6 |
Hamburg | 2.279 | 5 | 155.701 | 8 | 13 | 13 |
Hessen | 10.290 | 24 | 377.448 | 18 | 42 | 42 |
Niedersachsen | 10.484 | 24 | 535.914 | 26 | 50 | 46 |
Nordrhein-Westfalen | 26.311 | 61 | 1.191.643 | 58 | 119 | 119 |
Rheinland-Pfalz | 6.645 | 15 | 239.921 | 12 | 27 | 28 |
Saarland | 4.320 | 10 | 57.598 | 3 | 13 | 12 |
Schleswig-Holstein | 4.561 | 10 | 216.552 | 11 | 21 | 20 |
Bundesgebiet mit Berlin | 86.747 | 200 | 4.101.528 | 200 | 400 | 400 |
Bundesgebiet ohne Berlin | 4.030.999 |
Koalitionsaussage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Bundestagswahl 1983 wurde eine Koalitionsaussage verabschiedet: „Die Freie Demokratische Partei erklärt ihren Willen zur Fortsetzung der Koalition mit der CDU/CSU für die nächste Legislaturperiode. Sie ist entschlossen, diese Koalition unter Verwirklichung eines Höchstmaßes an liberaler Politik zu einem Erfolg für unser Land zu machen unter der Voraussetzung, dass die CDU/CSU nicht die absolute Mehrheit erreicht“.
Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da Andreas von Schoeler, der auf dem Bundesparteitag im November 1982 in den Bundesvorstand gewählt worden war, die FDP verlassen hatte, erfolgte eine Nachwahl für den Vorstand. Gewählt wurde Wolfgang Gerhardt, der kurz vorher zum Vorsitzenden der FDP Hessen gewählt worden war.
Jugendarbeit der Partei
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Trennung der Jungdemokraten von der FDP wurden in einem Beschluss zur Jugendarbeit die Jungen Liberalen (JuLIs) von der FDP anerkannt. Der Antrag erhielt bei 361 abgegebenen Stimmen mit 263 Ja-Stimmen, 92 Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen (3 Stimmen waren ungültig) eine deutliche Mehrheit. Im Rahmen einer Satzungsänderung wurden die Jungdemokraten aus der Satzung gestrichen, allerdings die Jungen Liberalen nicht namentlich als Jugendorganisation erwähnt. Die Satzungsänderung wurde mit dem notwendigen Quorum (Abg. 389 // Ja: 269 // Nein: 111 // Enth: 6 // Ungültig: 3 // Quorum: 269) beschlossen.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Vorbereitung des Parteitages tagten direkt in Freiburg das Präsidium am 28. Januar um 13:00 Uhr und um 15:00 der Bundesvorstand.
Dokumente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Einladung zum Außerordentlichen FDP-Bundesparteitag vom 20. Dezember 1982 an die Delegierten
-
Tagesordnung für den Außerordentlichen FDP-Bundesparteitag
-
Berechnung der Delegiertenrechte zum Bundesparteitag durch die Bundesgeschäftsstelle
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wahlaussage '83 der Freien Demokratischen Partei für die Bundestagswahlen am 6. März 1983. Beschlossen auf dem außerordentlichen Bundesparteitag der FDP am 29. und 30. Januar 1983 in Freiburg, Offenbach 1983.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürgen Dittberner: Die FDP. Geschichte, Personen, Organisation, Perspektiven. Eine Einführung, Verlag für Sozialwissenschaften, 2. Aufl., Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-531-17494-5.
- Friedrich-Naumann-Stiftung (Hrsg.): Das Programm der Liberalen. Zehn Jahre Programmarbeit der F.D.P. 1980 bis 1990. Nomos, Baden-Baden 1990, ISBN 3-7890-2111-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wahlaussage zur Bundestagswahl 1983 auf der Seite des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Informationen aus: Archiv des Liberalismus (www.freiheit.org/content/archiv-des-liberalismus)(ADL), Bestand FDP-Bundesparteitage, A1-1.
- ↑ Abgedruckt in Friedrich-Naumann-Stiftung (Hrsg.): Das Programm der Liberalen. Zehn Jahre Programmarbeit der F.D.P. 1980 bis 1990. Nomos, Baden-Baden 1990, ISBN 3-7890-2111-3, S. 191–213.