Telemax
Telemax Funkübertragungsstelle Hannover 9
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Basisdaten | |||||||
Ort: | Hannover | ||||||
Land: | Niedersachsen | ||||||
Staat: | Deutschland | ||||||
Höhenlage: | 58 m ü. NHN | ||||||
Koordinaten: 52° 23′ 34,8″ N, 9° 47′ 58,8″ O | |||||||
Verwendung: | Fernmeldeturm, Rundfunksender | ||||||
Zugänglichkeit: | Sendeturm öffentlich nicht zugänglich | ||||||
Besitzer: | Deutsche Funkturm | ||||||
Turmdaten | |||||||
Bauzeit: | 1989–1992 | ||||||
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Betriebszeit: | seit 1992 | ||||||
Gesamthöhe: | 282 m | ||||||
Aussichtsplattform: | 185 m | ||||||
Gesamtmasse: | 43.000 t | ||||||
Daten zur Sendeanlage | |||||||
Wellenbereich: | UKW-Sender | ||||||
Rundfunk: | UKW-Rundfunk | ||||||
Sendetypen: | DVB-T, DAB | ||||||
Positionskarte | |||||||
Der Telemax ist ein zwischen 1989 und 1992 errichteter Fernmeldeturm in Hannover. Er ersetzte funktionell den weiterhin in der Innenstadt bestehenden alten Fernsehturm („Telemoritz“) aus den 1950er Jahren. Mit einer Höhe von 282 Metern handelt es sich um den fünfthöchsten derartigen Turm Deutschlands.[1] Seine charakteristische Architektur mit quadratischem Schaft und asymmetrisch angeordneter Betriebskanzel (Turmkorb) in Form eines Kubus gibt ihm eine optische Sonderstellung und macht ihn damit zu einem modernen baulichen Wahrzeichen.[2] Vom Inhaber Deutsche Funkturm (DFMG), einer 49-prozentigen Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, wird er intern als „Funkübertragungsstelle Hannover 9“ bezeichnet.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Telemax steht etwa sechs Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums in einem Gewerbegebiet des Stadtteils Groß-Buchholz unweit der zum Messeschnellweg ausgebauten B 3. Benachbart sind Einrichtungen der Deutschen Telekom AG und der Deutschen Funkturm GmbH angesiedelt. Lagebedingt fällt der Turm innerhalb Hannovers im Stadtbild kaum auf. Außerhalb ist er bei gutem Wetter von den Autobahnen schon aus einer Entfernung von etwa 30 Kilometern sichtbar, beispielsweise von der A 2 bei Sievershausen.
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Turm besitzt in 185 Metern Höhe eine Aussichtsplattform, die im Rahmen von Veranstaltungen zugänglich war. Im Jahr 1997 erhielt Hans U. Böckler für die Konzeption des Tragwerks des Turms den Betonstahlpreis Die Kunst des Bewehrens.[3] Der Turm ist von der Bauweise außergewöhnlich, da er eine quadratische Grundfläche besitzt. Heinrich Rothert von der Universität Hannover hat die Statik berechnet und damit Neuland betreten, denn ein vergleichbares Bauwerk gab es damals nicht.
Ursprünglich war der Bau eines wesentlich schlichteren Rundturms geplant. Als jedoch die Pläne zur Genehmigung vorgelegt wurden, war auf einem Plan die Bezeichnung „Typ Kiel“ zu lesen, denn in Kiel steht eine kleinere Version des ursprünglich geplanten. Daraufhin haben die Stadtverantwortlichen entschieden, keinen Typ Kiel in Hannover zu bauen. Die Planung des Fernmeldeturms musste erneut beginnen. Das Architekturkonzept kam dann vom dänischen Büro Dissing+Weitling.[4]
Der Funkturm ist nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich.[1] Früher gab es mehrfach das gut besuchte „Kleine Fest am großen Turm“, bei dem auch Aufzugsfahrten bis fast ganz nach oben möglich waren. Die Feuerwehr Hannover nutzt den Turm gelegentlich für Übungen der Höhenrettung.[5]
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Namen Telemax und Telemoritz wurden 1992 durch eine Abstimmung hannöverscher Bürger über die Hannoversche Allgemeine Zeitung ermittelt. Die Namensgebungen sind eine Anspielung auf die Geschichte „Max und Moritz“ von Wilhelm Busch. Acht Jahre nach Inbetriebnahme des Telemax wurde der alte Fernmeldeturm „Telemoritz“ in der Innenstadt im Jahr 2000 von der DeTeImmobilien zu einem symbolischen Preis an die Volkswagen AG verkauft und ist seither als VW-Tower Werbeträger für die Sparte Volkswagen Nutzfahrzeuge, die ihren Sitz in Hannover hat.
Baubeschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Fernmeldeturm ist 282 Meter hoch und damit 2 Meter höher als der Heinrich-Hertz-Turm in Hamburg. Für die Konstruktion wurden 17.000 m³ Beton und 4.000 Tonnen Baustahl verwendet. Die Gesamtmasse beträgt 43.000 Tonnen. Die Fundamente reichen 16 m tief in den Boden. Der Turmschaft hat eine quadratische Grundfläche von 11 Metern Seitenlänge; seine Wände sind ein bis zwei Meter dick. Neben den Aufzügen führt ein Treppenhaus mit rund 1100 Stufen auf 200 Meter Höhe. An der untersten von sieben Antennenplattformen ist die Betriebskanzel als Würfel mit einer Kantenlänge von 20 m asymmetrisch angehängt. Auf dem Ende des Schaftes steht ein 85 Tonnen schwerer und etwa 50 Meter hoher Stahlgitter-Sendemast. An dessen Spitze befindet sich ein 30 Meter hoher GFK-Zylinder mit dem Blitzableiter-Fangkorb und der roten Flugwarnbefeuerung.
Einmal im Jahr zur CeBIT wurde der Turm nachts in der Telekom-Firmenfarbe Magenta beleuchtet.
Frequenzen und Programme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Analoges Radio (UKW)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frequenz (MHz) |
Programm | RDS PS | RDS PI | Regionalisierung | ERP (kW) |
Antennen- diagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
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94,0 | Deutschlandfunk | __Dlf___ | D210 | – | 0,1 | D (70–90°, 120–190°, 230–290°, 320–10°) | H |
100,0 | Radio Hannover | HANNOVER | 1B82 | – | 0,3 | ND | H |
104,9 | Radio 21 | 104.9_H_ RADIO_21 |
D68A (regional), D38A |
Mitte | 0,5 | D (230–40°, 70–80°, 140–180°) | H |
106,5
(nach Lizenzentzug am 30. April 2019 abgeschaltet) |
Radio Leinehertz 106.5 | _LeineHz | 1083 | – | 0,3 | D (290–190°) | H |
107,4 | Klassik Radio | KLASSIK_ | D75B | – | 0,15 | D (210–90°, 110–180°) | H |
Digitales Radio (DAB / DAB+)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Digitaler Hörfunk im DAB+-Standard wird seit dem 1. August 2011 in horizontaler Polarisation im Gleichwellennetz (Single Frequency Network) mit anderen Sendern ausgestrahlt.[6] Ergänzend zum ersten bundesweiten Multiplex ist das Programmangebot des Norddeutschen Rundfunks am 22. November 2011[7], der von Antenne Deutschland betriebene zweite Multiplex am 5. Oktober 2020 und das private Programmangebot im regionalen Multiplex am 13. Juli 2023[8] hinzugekommen.
Digitales Fernsehen (DVB-T2)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der DVB-T2-Regelbetrieb startete am 29. März 2017.[9] Die DVB-T2-Ausstrahlungen in HEVC erfolgen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Standorten. Die öffentlich-rechtlichen Sender sind frei empfangbar, die Privatsender werden, größtenteils verschlüsselt, über die DVB-T2 Plattform freenet TV ausgestrahlt.[10] Optional lassen sich zusätzliche im NDR-Angebot und bei Freenet TV connect als Verknüpfung enthaltene Programme über eine Internetverbindung wiedergeben, falls das Empfangsgerät HbbTV (ab Version 1.5) unterstützt (NDR via IP: ARD-alpha HD, Radio Bremen HD, rbb Brandenburg HD, SR Fernsehen HD, SWR BW HD, …).
Sendeparameter
Verwendet von (HD-Programme pro Mux) | Modulations- verfahren |
Coderate | FFT-Modus | Guard- intervall |
Pilottöne | Datenrate [Mbit/s] |
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Freenet TV (5–7) | 64-QAM | 2/3 | 32k extended | 1/16 | Pilot Pattern 4 | 27,6 |
ZDF (5) | 64-QAM | 3/5 | 16k extended | 19/128 | Pilot Pattern 2 | 22,0 |
ARD Digital (NDR) (5) NDR regional (5) |
64-QAM | 1/2 | 16k extended | 19/128 | Pilot Pattern 2 | 18,2 |
Bis zum 30. Juni 2017 war folgender DVB-T-Nachlauf zu empfangen:
Kanal | Frequenz (in MHz) |
Multiplex | Programme im Multiplex | ERP (in kW) |
Antennen- diagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
Fernsehnorm DVB-T/DVB-T2 |
Modulations- verfahren |
Video- kompression |
FEC | Guard- intervall |
Bitrate [MBit/s] |
SFN mit |
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56 | 754 | NDR (DVB-T alt) |
|
20 | ND | H | DVB-T | 16-QAM | MPEG-2 | 2/3 | 1/4 | 13,27 | Braunschweig-Broitzem, Braunschweig-Innenstadt, Hannover (Telemax), Hannover-Hemmingen, Hildesheim (Sibbesse) |
Digitales Fernsehen (DVB-T)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 2004 bis zum 28. März 2017 gab es von diesem Senderstandort reguläre DVB-T Ausstrahlungen. Sie liefen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.[11]
Am 28. März 2017 endete der DVB-T-Regelbetrieb an diesem Standort.
Ehemaliges Angebot:
Vom 31. Mai 2016 bis zum 28. März 2017 wurde ein (DVB-T2)-Multiplex-Kanal abgestrahlt. Die öffentlich-rechtlichen Sender waren frei empfangbar, die Privatsender wurden verschlüsselt über die DVB-T2 Plattform freenet TV ausgestrahlt.
Kanal | Frequenz (in MHz) |
Multiplex | Programme im Multiplex | ERP (in kW) |
Antennendiagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
Fernsehnorm DVB-T/DVB-T2 |
Modulations- verfahren |
Video- kompression |
FEC | Guard- intervall |
Bitrate [MBit/s] |
SFN mit |
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40 | 626 | DVB-T2 Pilotmux | 5 | ND | V | DVB-T2 | 64-QAM | HEVC | 2/3 | 1/16 | 27,60 | Braunschweig-Broitzem, Braunschweig-Innenstadt, Hannover (Telemax) |
Analoges Fernsehen (PAL)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Umstellung auf DVB-T Mitte 2004 diente der Sendestandort weiterhin für analoges Fernsehen. Das Programm Das Erste für die Region Hannover wurde vom Sender Hemmingen ausgestrahlt.
Kanal | Frequenz (MHz) |
Programm | ERP (kW) |
Sendediagramm rund (ND)/ gerichtet (D) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
---|---|---|---|---|---|
24 | 495,25 | ZDF | 150 | ND | H |
36 | 591,25 | RTL Television (Niedersachsen/Bremen) | 5 | ND | H |
40 | 623,25 | SAT.1 (Niedersachsen/Bremen) | 5 | ND | H |
44 | 655,25 | NDR Fernsehen (Niedersachsen) | 150 | ND | H |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der höchsten Fernsehtürme
- Liste der Fernsehtürme und Sendeanlagen der Deutschen Funkturm
- Liste der DAB-Sender in Deutschland
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans-Peter Wiechers, Martina Flamme-Jasper (Texte), Heinrich K.-M. Hecht et al.: (Fotos): Telemax. Architektur & Wahrzeichen. Hrsg.: Deutsche Telekom AG, Niederlassung Hannover, Rüdiger J. Schulz, Hannover: Benatzky Druck und Medien (Druck), 2000.
- Martin Wörner, Ulrich Hägele, Sabine Kirchhof: Architekturführer Hannover. 1. Ausgabe, Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2000, ISBN 978-3-496-01210-8, S. 153.
- Cornelia Krause: Telekommunikation im Quadrat. Fernmeldeturm in Hannover. In: Deutsche Bauzeitung, Juli 1993, Deutsche Verlags-Anstalt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Telemax. In: Structurae
- Die höchsten Fernmeldetürme Deutschlands
- Hannoversche Allgemeine: Turm-Jubiläum. Hannovers Telemax wird 25: Die schönsten Bilder. Artikel vom 26. September 2017
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Hannovers Telemax wird 25: Die schönsten Bilder. In: HAZ.de. Hannoversche Allgemeine Zeitung, 26. September 2017, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Telemax. Architektur & Wahrzeichen., S. 36, 39.
- ↑ Neubau Fernmeldeturm Hannover (Telemax), Projektbeschreibung, aufgerufen am 27. Dezember 2020
- ↑ Hannoversche Bauten im Vergleich. In: Hannover.de. Stadt Hannover, 9. August 2018, archiviert vom am 22. September 2018; abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Mit Haken und Ösen - Training bei den Höhenrettern. Abgerufen am 25. März 2024.
- ↑ Bundesweites Digitalradio-Sendernetz nimmt Sendebetrieb auf. ( vom 12. September 2012 im Webarchiv archive.today). In: media-broadcast.com. 1. August 2011, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Antenne digital (DAB+). ( vom 25. November 2011 im Internet Archive). In: NDR.de. Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Start der landesweiten privaten DAB+ Plattform in Niedersachsen. Niedersächsische Landesmedienanstalt, 13. Juli 2023 .
- ↑ Datenblatt DVB-T2 HD Niedersachsen. (PDF; 76,9 kB) In: NDR.de. Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Programmübersicht DVB-T2 HD. Empfang im Raum Hannover. Sendetabelle der DVB-T2 HD vom Telemax, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ DVB-T-Senderliste Mittel- und Südniedersachsen. (PDF; 62,5 kB) In: NDR.de. Norddeutscher Rundfunk, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Das alte Antennenfernsehen wird umgestellt. Sendersuchlauf in den Regionen Schaumburg und Hameln notwendig. In: NDR.de. Norddeutscher Rundfunk, 8. November 2016, abgerufen am 26. Dezember 2020.