Friesenhagen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 54′ N, 7° 49′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Verbandsgemeinde: | Kirchen (Sieg) | |
Höhe: | 330 m ü. NHN | |
Fläche: | 51,36 km2 | |
Einwohner: | 1649 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 32 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 51598 | |
Vorwahlen: | 02734, 02294, 02297 | |
Kfz-Kennzeichen: | AK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 32 037 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausweg 2 51598 Friesenhagen | |
Website: | www.friesenhagen.eu | |
Bürgermeister: | Michael Schüttler (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Friesenhagen im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) | ||
Friesenhagen im Wildenburger Land ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friesenhagen ist die nördlichste Gemeinde von Rheinland-Pfalz und mit einer Fläche von 51,3 Quadratkilometern die größte im Landkreis Altenkirchen. Ihr südlichstes Gegenstück, Neuburg am Rhein, ist 280 Straßenkilometer entfernt.
Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu Friesenhagen gehören die Wohnplätze Bettorf, Bockenbaum, Busenbach, Busenhagen, Dernbach, Diedenberg, Engelshäuschen, Erlenbruch, Eueln, Gerndorf, Gerndorferhöhe, Girtseifen, Gösingen, Gösingerhütte, Götzen, Grendel, Großlangenbach, Hammer, Hammerhöhe, Heiligenborn, Helmert, Hilchenbach, Höfchen, Höferhof, Hohhäuschen, Hollenseifen, Hühnerkamp, Hundscheid, Johannesberg, Kappenstein, Köppernöll, Krottorf mit Schloss Crottorf, Kuchenwald, Kücheln, Küchelschlade, Küchelseifen, Landgut Altenhofen, Mittelsolbach, Möhren, Mohrenbach, Mühlenhof, Mühlenseifen, Neuhöhe, Niedersolbach, Oberhausen, Obersolbach, Oberweidenbruch, Quasthöhe, Ritterwäldchen, Rübegarten, Schlade, Schmalenbach, Schmalenbachsmühle, Schönbach, Sommerhof, Staade, Stausberg, Steeg, Steegerhütte, Truttenseifen, Unternädrigen, Wasserhof, Wassermühle, Weidenbruch, Weierseifen, Westbach, Wiesental, Wildenburg mit Burg Wildenburg, Wildenburg Bahnhof, Wippe, Wippermühle, Wittershagen, Wöllenbach und Ziegenschlade.[2]
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Osten von Friesenhagen entspringt der Wisser Bach, der in Wissen in die Sieg mündet. Außerdem durchfließt die Bigge in einem kurzen Abschnitt die Gemarkung. Der Wildenburger Bach liegt im Norden des Dorfes und wird vor seiner Mündung in den Wisser Bach noch vom Weierbach gespeist. Westlich von Wildenburg-Bahnhof liegen außerdem noch die Weiher Wildenburger Weiher, Biggeweiher, Oberweiher und Unterweiher. Im Süden des Dorfes liegt noch der Gösinger Weiher, nahe dem gleichnamigen Ortsteil.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An die Gemeinde Friesenhagen grenzen folgende Nachbarkommunen (im Uhrzeigersinn von Norden): Wenden (Kreis Olpe, NRW), Freudenberg (Kreis Siegen-Wittgenstein, NRW), Harbach, Kirchen (Sieg), Katzwinkel (Sieg), Birken-Honigsessen (alle Landkreis Altenkirchen (Westerwald), (RLP)), Morsbach und Reichshof (beide Oberbergischer Kreis, NRW).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Friesenhagen wurde erstmals im Jahre 1131 in einer Urkunde von Papst Innozenz II. erwähnt.
Hexenverfolgungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Hexenverfolgungen in Friesenhagen/Wildenburger Land fielen in der Zeit von 1590 bis 1652 über 200 Menschen zum Opfer. Die Hinrichtungsstätte war auf dem Blumenberg bei der heutigen Anna-Kapelle Friesenhagen.[3][4]
Besonders bekannt wurde der Hexenprozess gegen Agnes Schmitt, die am 17. Dezember 1650 hingerichtet wurde.[5]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Friesenhagen bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Friesenhagen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | WGD a | WGG b | WGZ c | Gesamt |
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2024 | – | 6 | 9 | 1 | – | 16 Sitze[7] |
2019 | 9 | 6 | – | – | 1 | 16 Sitze[8] |
2014 | 9 | 7 | – | – | – | 16 Sitze[9] |
2009 | 5 | 11 | – | – | – | 16 Sitze |
2004 | 5 | 11 | – | – | – | 16 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Michael Schüttler (CDU) wurde am 4. September 2024 Ortsbürgermeister von Friesenhagen.[10] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 war er als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 83,5 % für fünf Jahre gewählt worden.[11]
Schüttlers Vorgänger Norbert Klaes (SPD) hatte das Amt zehn Jahre ausgeübt und kandidierte bei der Wahl 2024 nicht erneut als Ortsbürgermeister.[12][13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Friesenhagen befinden sich einige unter Denkmalschutz gestellte Kulturdenkmäler:[14]
Kulturdenkmäler im Ort
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die katholische Pfarrkirche St. Sebastian. Von der ursprünglich spätromanischen dreischiffigen Kirche ist nur der 1751 erhöhte Turm und der Triumphbogen erhalten. Der Hauptchor wird dem Anfang des 16. Jahrhunderts zugerechnet. Innen eine bemerkenswerte Ausstattung mit Werken aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Der Taufstein stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.[15]
- Die Denkmalzone Ortskern mit zahlreichen, gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus dem 18. Jahrhundert (südlich und östlich der Kirche; Hauptstraße, Klosterstraße, Strahlenbachstraße)
- Das ehemalige Franziskanerkloster, ein langgestreckter Walmdachbau aus Bruchstein, errichtet 1741 bis 1744 (Klosterstraße)
Kulturdenkmäler im Gemeindegebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Schloss Crottorf ist als Denkmalzone ausgewiesen; das Schloss, im Kern eine mittelalterliche Wasserburg, stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Zur Denkmalzone gehören unter anderem die ehemalige Mühle, die Kapelle zum Heiligen Kreuz (1701) und ein Balkenkreuz von 1620.
- Die Ruine der Burg Wildenburg mit gotischem Bergfried und Mauerresten aus der Zeit vom 14. bis zum 18. Jahrhundert.
- Die Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes, ein Putzbau aus dem 18. Jahrhundert (oberhalb von Friesenhagen)
- Die Rochuskapelle, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert (westlich der Wildenburg)
- Die St.-Anna-Kapelle, die so genannte Rote Kapelle, vermutlich aus dem 17. Jahrhundert (oberhalb von Friesenhagen).[16] Eine Gedenktafel neben der Roten Kapelle und der alten Linde erinnert an die Hexenprozesse im 17. Jahrhundert.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Friesenhagen
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jährlich am letzten September-Wochenende findet ein Erntedankfest mit Festumzug statt.[17]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde Friesenhagen 1971 mit der Goldmedaille ausgezeichnet.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Dezember 2020 wird der Öffentliche Nahverkehr im Bereich Friesenhagen von der Jung Bus GmbH durchgeführt. Die Linien im Bündel „Wildenburger Land“ wurden dabei neu geordnet. Friesenhagen wird durch folgende Linien bedient:
- Linie 265: Friesenhagen – Morsbach – Birken-Honigsessen – Wissen
- Linie 298: Friesenhagen – Freudenberg
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Melchior von Hatzfeldt (* 1593 auf Schloss Crottorf; † 1658 in Powitzko), kaiserlicher Feldherr im Dreißigjährigen Krieg und Zweiten Nordischen Krieg
- Franz von Hatzfeld (* 1596 auf Schloss Crottorf; † 1642 in Würzburg), Fürstbischof von Würzburg und des Hochstiftes Bamberg
- Hermann von Hatzfeld (* 1603 auf Schloss Crottorf; † 1673 Rothenburg ob der Tauber), Oberst in der Armee seines Bruders Melchior, Reichshofrat
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann-Josef Schuh: Kein schöner Land… – Wildenburger Land. Ortsgemeinde Friesenhagen, 2006, ISBN 3-00-019416-9.
- Hermann-Josef Schuh (Hrsg.): Friesenhagen – Die 1930er und 1940er Jahre in unserer Gemeinde. Selbstverlag, Friesenhagen 2012, ISBN 978-3-00-038949-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wildenburger Land
- Gemeinde Friesenhagen
- Literatur über Friesenhagen in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 11 f. (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Uwe Knepper: Friesenhagen – Der Hexenwahn im Wildenburger Land. Word Wizard Selbstverlag, 2007 (friesenhagener-geschichte.de [PDF; 5,4 MB; abgerufen am 27. Februar 2018]).
- ↑ Friesenhagen – Der Hexenwahn im Wildenburger Land oder „… noch einmal meine Kinder sehen“, die wahre Geschichte der Agnes Schmitt. Abgerufen am 27. Februar 2018.
- ↑ Josef Rinscheid: Noch einmal meine Kinder sehen. Eine geschichtliche Erzählung aus der Zeit des Hexenwahns im Wildenburger Land. Niederfischbach 1950 (movingfunpictures.de [PDF; 7,2 MB; abgerufen am 27. Februar 2018]).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 22. Januar 2021.
- ↑ Friesenhagen, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Friesenhagen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Friesenhagen. Abgerufen am 5. November 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Tagesordnung – konstituierende (1.) Sitzung des Ortsgemeinderates der Ortsgemeinde Friesenhagen 2024. In: Bürgerinformationssystem Allris. Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg), abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Friesenhagen, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Friesenhagen. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Friesenhagen: Norbert Klaes räumt nach zehn Jahren den Stuhl des Orts-Chefs für Michael Schüttler von der CDU. In: Siegener Zeitung. RND One GmbH, Hamburg, 2024, abgerufen am 20. Oktober 2024 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- ↑ Norbert Klaes: Verabschiedung als Ortsbürgermeister. In: Aktuell – Mitteilungsblatt für die VG Kirchen (Sieg), Ausgabe 35/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 20. Oktober 2024.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Altenkirchen. Mainz 2022[Version 2024 liegt vor.], S. 15 f. (PDF; 5,2 MB).
- ↑ Georg Dehio: Rheinland-Pfalz, Saarland. Deutscher Kunstverlag, München 1984, ISBN 3-422-00382-7 (Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler).
- ↑ Rote Kapelle in Friesenhagen. In: Reiseführer Deutschland: Westerwald. GutBürger.Reisen, abgerufen am 15. August 2022.
- ↑ Hermann-Josef Schuh: Erntedank im Wildenburger Land. Hrsg.: Erntedankfest Friesenhagen e. V. Siegen 2017, ISBN 978-3-944157-30-6.