Gerschajim (Trope)

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Gerschajim (Trope):
Trope in der jüdischen Liturgie
(kein unicode Zeichen)
Gerschajim
(aschk.)
גֵּרְשַׁיִם
Schene gerischin
(seph. + ital.)
שְׁנֵי גְרִישִׁין
Tarsin / Taren
tirsin (jemen.)
טַרְסִין
תְּרֵין טִרְסִין
Teamim der 21 Bücher
(Prosasystem)
1. trennende („beherrschende“) Akzente
ֽ  Sof pasuq ֑Etnachta
&#x;Segol (Trope) ֓ ׀Schalschelet gedola
֔Zaqef qaton ֕Zakef gadol
֗Rewia ֖Tipcha
֮Zarqa (Trope) ֙Paschta
֚Jetiw ֛Tewir
֜Geresch (Trope)  Gerschajim (Trope)
֡Pazer ֟Qarne para
֠Telischa gedola ֣ ׀Munach Legarmeh
2. verbindende („dienende“) Akzente
֣Munach ֤Mahpach
֥Mercha ֦Mercha kefula
֧Darga (Trope) ֨Qadma
֩Telischa qetanna ֪Jerach ben jomo
֖Majela (Trope) 

Gerschajim ◌֞ (hebräisch גֵּרְשַׁיִם, Dual zu hebräisch גֵּרֵשׁ, deutsch ‚Geresch‘) ist eine Trope in der jüdischen Liturgie und zählt zu den biblischen Satz-, Betonungs- und Kantillationszeichen Teamim, die im Tanach erscheinen.[1]

Trope
von altgriechisch
τρόπος
tropos
über jiddisch
טראָפּ
trop[2]
dt.: Betonung,
Melodie

Die Bezeichnung folgt der aschkenasischen Tradition.[3] In der sephardischen und italienischen Tradition wird es auch Schene gerischin שְׁנֵי גְרִישִׁין, also „zwei Geresch“ genannt. In der jemenitischen Tradition wird es auch „Tarsin“ oder „Taren tirsin“ (aramäisch תְּרֵין טִרְסִ֞ין[4][5]) genannt. The Jewish Encyclopedia übersetzt גֵּרְשַׁיִם mit doppelte Austreibung.[6]

Gerschajim Geresch Geresch muqdam
◌֞ ◌֜ ◌֝

Das Symbol von Gerschajim besteht aus einem verdoppelten Geresch, das als einzelne Trope über dem ersten Buchstaben der betonten Silbe steht (גְּבִ֞יר).

Gerschaajim erscheint als Ersatz für Geresch auf Wörtern, die auf der letzten (linken) Silbe betont sind und nur wenn kein Kadma vorausgeht, also nie in der Kombination Kadma we-asla. Gerschajim steht häufig alleine.[7]

Gerschajim und Munach

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Wenn sich zusätzlich ein anderes vorhergehendes Wort auf das Wort mit dem Betonungszeichen Gerschajim bezieht, dann wird der Vorgänger mit dem konjunktiven Betonungszeichen Munach ausgestattet.[8]

Gerschajim. In: The Jewish Encyclopedia 1901–1906 Volume III Cantillation by Francis L. Cohen

Laut der The Jewish Encyclopedia 1901–1906 Volume III beschreibt Francis Lyon Cohen (1862–1934) – Autor von The Handbook of Synagogue Music (1889) und Song in the Synagogue in The Musical Times (London, 1899) – zahlreiche individuelle Melodien für Gerschajim:[9]

  • Pentateuch: aschkenasisch, sephardisch, aus Marokko, Ägypten und Syrien sowie aus Bagdad.
  • Propheten und Haftara: aschkenasisch, sephardisch sowie aus Bagdad.
  • Esther: aschkenasisch, sephardisch.
  • Klagelieder: aschkensiasch, sephardisch sowie aus Marokko, Ägypten und Syrien.
  • Ruth: sephardisch
Teil des Tanach Gerschajim
Tora 510
Nevi’im 875
Ketuvim 341
Gesamt 1726

Die Tabelle zeigt das Vorkommen von Gerschajim in den 21 Büchern.[10]

Einzelnachweise

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  1. Solomon Rosowsky: The Cantillation of the Bible. The Five Books of Moses. The Reconstructionist Press, New York 1957.: „Cantillation proceeds according to the special graphic signs–tropes or accents–attached to every word in the Bible.“
  2. Jacobson (2002), S. 3: Trop. «In Yiddish, the lingua franca of the Jews in Northern Europe […], these accents came to be known as trop. The derivation of this word seems to be from the Greek tropos or Latin tropus ».
  3. Jacobson (2005), Gereshayim: Esther 180, Festival Megillot 160, Haftarah 132, High Holiday 207, Lamentations 105, Torah 70, 73.
  4. Dalman, S. 449: תְּרֵין - zwei
  5. נוסח תימן Jemenit. Tradition auf YouTube.com
  6. The Jewish Encyclopedia. Band 3, S. 544.
  7. Price, S. 231.
  8. Two Words in the Gereshayim Segment in Jacobson (2005), S. 70 f.
  9. Francis L. Cohen: Cantillation. In: Isidore Singer (Hrsg.): The Jewish Encyclopedia. Band III, KTAV Publishing House, New York 1901–1906, S. 544: Graschayim, double expulsion. Textarchiv – Internet Archive
  10. James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible: Concordance …. 1. Band, S. 5.